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Information for professionals for Bupivacain ACS Dobfar Info 0,25%/0,5%:InfoRLife SA
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Lokalanästheticum 

Zusammensetzung

Bupivacain ACS Dobfar Info 0,25% (Ampullen zu 5 und 10 ml): Bupivacaini hydrochloridum anhydricum 2,5 mg: Natrii chloridum; Aqua q.s. ad solutionem pro 1 ml.

Bupivacain ACS Dobfar Info 0,5% (Ampullen zu 5 und 10 ml): ­Bupivacaini hydrochloridum anhydricum 5,0 mg: Natrii chloridum; Aqua q.s. ad solutionem pro 1 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Bupivacain ist ein lipophiles Lokalanästhetikum vom Säureamidtyp mit langer Wirkungsdauer. Es ist ungefähr 4mal wirksamer als Lidocain. Bupivacain bewirkt, unabhängig von der Applikationsart, eine langanhaltende Blockade, vor allem der sensiblen Nervenfasern, in hohen Dosen auch der motorischen Nervenfasern.
Bupivacain bewirkt eine reversible Blockade der Impuls-Ausbreitung entlang der Nervenfasern durch Verhindern des Einstroms von Natriumionen durch die Nervenmembrane.

Pharmakokinetik

Absorption
Die systemische Absorptionsrate von Bupivacain ist abhängig von der Dosis, dem Verabreichungsweg und der Vaskularität des Injektionsortes. Interkostalblockaden bewirken die höchste Plasmakonzentration wegen der schnellen Absorption, während subcutane Abdominalinjektionen die niedrigste Plasmakonzentration bewirken. Epidural- und Major-Plexus-Blockaden liegen dazwischen.
Bupivacain zeigt eine komplette und biphasische Absorption aus dem Epiduralraum mit Halbwertszeiten in Bereichen von 7 Minuten und 6 Stunden. Die langsame Absorption ist verhältnisbeschränkend in der Elimination von Bupivacain, welches erklärt, warum die scheinbare Eliminationshalbwertszeit nach epiduraler Anwendung länger ist als nach intravenöser.

Distribution
Bupivacain hat einen pKa-Wert von 8,1 und ist fettlöslicher als Lidocain.
Bupivacain hat eine totale Plasma-Clearance von 0,58 l/Min., ein Distributionsvolumen im Steady state von 73 l, eine Eliminationshalbwertszeit von 2,7 Stunden und ein Leber-Ausscheidungsverhältnis von 0,40, bezüglich Abbauprodukt.
Dieses ist hauptsächlich an alpha-1-saures Glucoprotein im Plasma gebunden. Die Plasmabindung beträgt 96%.
Eine Zunahme von alpha-1-saurem Glucoprotein, welche postoperativ nach grossen Eingriffen auftritt, kann eine Erhöhung der totalen Plasmakonzentration von Bupivacain bewirken. Der Gehalt an ungebundenem Wirkstoff wird derselbe bleiben. Dies erklärt, warum totale Plasmakonzentrationen über dem anscheinend toxischen Schwellenniveau von 2,6-3,0 mg/l gut toleriert werden.

Metabolismus/Elimination
Ungefähr 6% von Bupivacain wird unverändert im 24-h-Urin ausgeschieden und ungefähr 5% als N-dealkylierter Metabolit (Pipecolyxylidid) (PPX). Nach einer epiduralen Anwendung ist die Harn-Rückgewinnung von unverändertem Bupivacain ungefähr 0,2%, von Pipecolyxylidid ungefähr 1% und von 4-Hydroxy-Bupivacain ungefähr 0,1% der verabreichten Dosierung.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bupivacain passiert die Plazentarschranke rasch und das Gleichgewicht hinsichtlich freiem Wirkstoff wird erreicht. Der Grad der Plasmabindung ist beim Fötus geringer, als bei der Mutter, was eine geringere totale Plasmakonzentration beim Fötus als bei der Mutter ergibt. Die freie Konzentration ist jedoch beim Fötus wie auch bei der Mutter dieselbe.
Bupivacain liegt in der Muttermilch in geringerer Konzentration vor als in der mütterlichen Plasmakonzentration.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Leitungsanästhesien und therapeutische Nervenblockaden, bei denen eine lange Wirkungsdauer erwünscht ist.

Dosierung/Anwendung

Spezielle Anwendungsanweisungen
Um akuten toxischen Reaktionen vorzubeugen, sollten intravaskuläre Injektionen vermieden werden. Eine vorsichtige Aspiration vor und während der Injektion ist empfehlenswert. Wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird eine Test-Dosis empfohlen. Eine unbeabsichtigte Intravaskular-Injektion wird durch eine vorübergehende Zunahme der Herzschläge erkannt.
Die Hauptdosis sollte langsam, bei einer Geschwindigkeit von 25-50 mg/Min., injiziert werden oder in zunehmender Dosis erfolgen, wobei ein stetiger verbaler Kontakt mit dem Patienten aufrechtzuerhalten ist. Beim Auftreten toxischer Symptome ist die Injektion sofort abzubrechen.
Unnötig hohe Dosen von Lokalanästhetika sind zu vermeiden. Eine vollständige Blockade von allen Nervenfasern grosser Nerven erfordert im allgemeinen höhere Arzneimittelkonzentrationen. Bei kleineren Nerven, oder wenn eine weniger intensive Blockade erforderlich ist (z.B. zur Linderung von Wehenschmerzen), ist die niedrigere Konzentration angezeigt. Das Volumen des verabreichten Arzneimittels bestimmt den Umfang der Anästhesieausdehnung.
Zur Blockaden-Verlängerung kann ein (Verweil-)Katheter gelegt werden, durch welchen das Lokalanästhetikum injiziert oder infundiert werden kann. Diese Technik ist üblich bei Epiduralanästhesien und kann z.B. auch bei Brachial-Plexus-Anästhesien und Interpleural-Analgesien angewendet werden.
Die Therapiedauer ist bei der postoperativen Dauerinfusion beschränkt auf maximal 3 Tage.

Übliche Tagesdosen
Erfahrungen bis heute zeigen, dass eine Verabreichung von 400 mg beim Durchschnitts-Erwachsenen über 24 Stunden gut vertragen wird.
Bupivacain ACS Dobfar Info sollte bei Kindern (unter 12 Jahren) nicht angewendet werden.
Die folgende Tabelle ist eine Dosierungsanleitung für die am häufigsten angewandten Techniken. Klinische Erfahrung und allgemeine Kenntnis über den physischen Allgemeinzustand des Patienten sind wichtig im Zusammenhang mit der Kalkulierung der erforderlichen Dosierung. Wenn verlängerte Blockaden gebraucht werden (bei wiederholter Bolus-Verabreichung), müssen die Risiken bezüglich Erreichung einer toxischen Plasmakonzentration oder einer einleitenden lokalen Nervenschädigung in Betracht gezogen werden.
Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sind notwendig, um eine erfolgreiche Blockade zu erreichen, und sollten als Anwendungsrichtlinien beim Durchschnitts-Erwachsenen angesehen werden.
Bezüglich Wirkungseintritt und Wirkungsdauer gibt es weitere individuelle Variationen und es ist unmöglich, exakte Angaben zu machen. Für andere Regionalanästhesie-Techniken konsultieren Sie die entsprechende Fachliteratur.

----------------------------------------------------
Blockadetyp        Konzen-        Dosis             
                   tration                          
                   mg/ml  %       ml     mg         
----------------------------------------------------
Lokalinfiltration  2,5    0,25    Â≤60    Â≤150     
                   5,0    0,5     Â≤30    Â≤150     
----------------------------------------------------
Digital-Blockade   2,5    0,25    1-5    2,5-12,5   
----------------------------------------------------
interkostal        5,0    0,5     2-3    10-15      
(per nervum)                                        
----------------------------------------------------
inter-pleural      2,5    0,25    20-30  50-75      
                   5,0    0,5     20     100        
----------------------------------------------------
Brachial-Plexus    5,0    0,5     30     150        
----------------------------------------------------
Ischiadikus        5,0    0,5     10-20  50-100     
----------------------------------------------------
3 zu 1 (Femur,     5,0    0,5     20-30  100-150    
Obturator und Haut                                  
lateral)                                            
----------------------------------------------------
Intra-artikulär    2,5    0,25    Â≤40     Â≤100    
----------------------------------------------------
Lumbal epidural    5,0    0,5     15-30   75-150    
                   2,5    0,25    6-15    15-37,5   
----------------------------------------------------
Thorakal epidural  5,0    0,5     5-10    25-50     
                   2,5    0,25    5-15    12,5-37,5 
----------------------------------------------------
Kaudal epidural    5,0    0,5     20-30   100-150   
Erwachsene         2,5    0,25    20-30   50-75     
----------------------------------------------------
----------------------------------------------------
Blockadetyp        Konzen-        Wir-      Wir-    
                   tration        kungs-    kungs-  
                                  eintritt  dauer   
                   mg/ml  %       (Min.)    (h)     
----------------------------------------------------
Lokalinfiltration  2,5    0,25    1-3       3-4     
                   5,0    0,5     1-3       4-8     
----------------------------------------------------
Digital-Blockade   2,5    0,25    2-5       3-4     
----------------------------------------------------
interkostal        5,0    0,5     3-5       4-8     
(per nervum)                                        
----------------------------------------------------
inter-pleural      2,5    0,25    10-20     3-4     
                   5,0    0,5     10-20     4-8     
----------------------------------------------------
Brachial-Plexus    5,0    0,5     15-30     4-8     
----------------------------------------------------
Ischiadikus        5,0    0,5     15-30     4-8     
----------------------------------------------------
3 zu 1 (Femur,     5,0    0,5     15-30     4-8     
Obturator und Haut                                  
lateral)                                            
----------------------------------------------------
Intra-artikulär    2,5    0,25    5-10      2-4     
                                            nach    
                                            waschen 
----------------------------------------------------
Lumbal epidural    5,0    0,5     15-30     2-3     
                   2,5    0,25    2-5       1-2     
----------------------------------------------------
Thorakal epidural  5,0    0,5     10-15     2-3     
                   2,5    0,25    10-15     1,5-2   
----------------------------------------------------
Kaudal epidural    5,0    0,5     15-30     2-3     
Erwachsene         2,5    0,25    20-30     1-2     
----------------------------------------------------
----------------------------------------------------
Blockadetyp        Konzen-        Indikation        
                   tration                          
                   mg/ml  %                         
----------------------------------------------------
Lokalinfiltration  2,5    0,25    Chirurg. Eingriffe
                   5,0    0,5     und postoperative 
                                  Analgesie         
----------------------------------------------------
Digital-Blockade   2,5    0,25    Chirurg. Eingriffe
----------------------------------------------------
interkostal        5,0    0,5     Schmerzlinderung  
(per nervum)                      in der postopera- 
                                  tiven Analgesie   
                                  und Trauma        
----------------------------------------------------
inter-pleural      2,5    0,25    Postoperative     
                   5,0    0,5     Analgesie         
----------------------------------------------------
Brachial-Plexus    5,0    0,5     Chirurg. Eingriffe
----------------------------------------------------
Ischiadikus        5,0    0,5     Chirurg. Eingriffe
----------------------------------------------------
3 zu 1 (Femur,     5,0    0,5     Chirurg. Eingriffe
Obturator und Haut                                  
lateral)                                            
----------------------------------------------------
Intra-artikulär    2,5    0,25    Arthroskopie und  
                                  chirurg. Eingriffe
----------------------------------------------------
Lumbal epidural    5,0    0,5     Chirurg. Eingriffe
                                  inkl. Kaiser-     
                                  schnitt           
                   2,5    0,25    Wehen- und post-  
                                  operative Schmerz-
                                  linderung         
----------------------------------------------------
Thorakal epidural  5,0    0,5     Chirurg. Eingriffe
                   2,5    0,25                      
----------------------------------------------------
Kaudal epidural    5,0    0,5     Chirurg. Eingriffe
Erwachsene                        und postoperative 
                                  Schmerzlinderung  
                   2,5    0,25    Schmerzlinderung  
                                  und diagnostische 
                                  Anwendung         
----------------------------------------------------
----------------------------------------------------
Blockadetyp        Konzen-        Bemerkung         
                   tration                          
                   mg/ml  %                         
----------------------------------------------------
Lokalinfiltration  2,5    0,25    Therapiedauer für 
                   5,0    0,5     die postoperative 
                                  Analgesie: max.   
                                  3 Tage            
----------------------------------------------------
Digital-Blockade   2,5    0,25                      
----------------------------------------------------
interkostal        5,0    0,5     Therapiedauer für 
(per nervum)                      die postoperative 
                                  Analgesie: max.   
                                  3 Tage            
----------------------------------------------------
inter-pleural      2,5    0,25    Therapiedauer für 
                   5,0    0,5     die postoperative 
                                  Analgesie: max.   
                                  3 Tage            
----------------------------------------------------
Brachial-Plexus    5,0    0,5                       
----------------------------------------------------
Ischiadikus        5,0    0,5                       
----------------------------------------------------
3 zu 1 (Femur,     5,0    0,5                       
Obturator und Haut                                  
lateral)                                            
----------------------------------------------------
Intra-artikulär    2,5    0,25                      
----------------------------------------------------
Lumbal epidural    5,0    0,5     Dosis inkl.       
                                  Testdosis         
                   2,5    0,25    Dosis inkl.       
                                  Testdosis         
                                  Therapiedauer für 
                                  die postoperative 
                                  Analgesie: max.   
                                  3 Tage            
----------------------------------------------------
Thorakal epidural  5,0    0,5     Dosis inkl.       
                   2,5    0,25    Testdosis         
----------------------------------------------------
Kaudal epidural    5,0    0,5     Dosis inkl.       
Erwachsene                        Testdosis         
                   2,5    0,25    Dosis inkl.       
                                  Testdosis         
----------------------------------------------------

Korrekte Art der Anwendung und Hinweise
Dosierung und Konzentration so niedrig wie möglich wählen.
Richtige Kanülenlänge benützen.
Injektion langsam unter Aspiration in zwei Ebenen - Drehung der Kanüle um 180° - zur Vermeidung intravasaler Injektionen.
Nicht in infizierte Bezirke injizieren.
Venösen Zugang anlegen.
Bei grösseren Eingriffen Blutdruck kontrollieren.
Atmung überwachen.
Prämedikation nicht vergessen.
Gegebenenfalls Antikoagulantientherapie zeitig genug absetzen.
Allgemeine Kontraindikationen beachten.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Bupivacain oder gegen andere Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ, Hepatopathien, Myastenia gravis, Herzinsuffizienz, Hypotension sowie Hypovolämie.
Bupivacain-Lösungen sind in Zusammenhang mit intravenöser Regionalanästhesie (Biers-Blockade) kontraindiziert, weil unbeabsichtigt in den Blutkreislauf gelangendes Bupivacain akute, systemische, toxische Reaktionen hervorrufen kann.

Vorsichtsmassnahmen
Bupivacain sollte bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Mit besonderer Vorsicht bei betagten und geschwächten Patienten, sowie bei solchen mit Herz- und Leberfunktionsstörungen, sowie Epileptikern, sowie bei solchen mit Schock, sowie solchen mit Maysthenia gravis. Die Dosis muss evtl. reduziert werden.
Die Applikation von Lokalanästhetika darf nur erfolgen, wenn geeignete Reanimationsmassnahmen vorhanden sind (Sauerstoff, Beatmungsmaschinen, Antidote).
Wenn bedeutende Blockaden vorzunehmen sind, sollte vor der Injektion des Lokalanästhetikums eine i.v.-Kanüle gesteckt werden.
Der die Lokalanästhesie durchführende Arzt sollte über genügend Erfahrung und angemessen Übung verfügen. Auch sollte er mit dem Erkennen und Behandeln von Nebenwirkungen, systematischer Toxizität oder anderen Komplikationen (siehe «Überdosierung») bestens vertraut sein.
Bestimmte lokale Anästhesie-Formen können, ungeachtet des angewendeten Anästhesiemittels, mit ernsten Nebenwirkungen einhergehen, z.B.: Zentrale Nervenblockaden können kardiovaskuläre Depressionen hervorrufen, insbesondere beim Auftreten von Hypovolämie. Eine Epidural-Anästhesie sollte, bei Patienten mit beeinträchtigter cardiovaskulärer Funktion, mit Vorsicht angewendet werden.
Injektionen im Kopf- und Nackenbereich, die versehentlich in eine Arterie gemacht werden, verursachen gleich ernste Symptome wie bei niedriger Dosierung.
Parazervikal-Blockade kann manchmal Bradykardie/Takykardie beim Fötus hervorrufen, so dass ein sorgfältiges Überwachen der Herzschläge des Fötus nötig ist.
Um das Risiko potentiell gefährlicher Nebenwirkungen zu reduzieren, ist bei folgenden Patienten spezielle Vorsicht erforderlich:
Bei Patienten mit partieller oder kompletter Herzblockade, da das Lokalanästhetika die Myokardleitung schwächen kann.
Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder schwerer Nierenfunktionsstörungen.
Bei älteren Patienten oder Patienten in schlechtem Allgemeinzustand.
Bei diesen Patienten ist häufig eine Regionalanästhesie angezeigt. Es sollten eher Bemühungen gemacht werden, vor einer Regionalblockade den Allgemeinzustand des Patienten zu verbessern, als den Patienten einer allgemeinen Anästhesie auszusetzen.
Epidural-Anästhesie kann zu Hypotonie und Bradykardie führen. Dieses Risiko kann vermindert werden, entweder durch Beeinflussung der Vorlast oder durch Injizieren eines Vasopressors wie Ephedrin, 20-40 mg i.m.
Eine Hypotonie sollte sofort behandelt werden mit z.B. 5-10 mg Ephedrin i.v., welches wenn nötig wiederholt werden soll.

Vigilität/Reaktionsbereitschaft
Beim Führen und Lenken von Maschinen kann es, abhängig von der Dosierung von Lokalanästhetika, zu vorübergehend leichten Konzentrationsstörungen sowie beeinträchtigter Fortbewegungsfähigkeit kommen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll Bupivacain nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Bupivacain kann in die Muttermilch übergehen. Nicht bei stillenden Frauen applizieren.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen sind vor allem Folgen der systemischen Absorption von Bupivacain bedingt durch Überdosierung oder zu rasch hintereinander erfolgte Applikationen des Lokalanästhetikums.

Kardiovaskuläre Reaktionen
Die systemische Absorption kann Erregungsleitungsstörungen und herabgesetzte Erregbarkeit verursachen, die zu AV-Block und Herzstillstand führen können. Auch kann es zu verminderter Kontraktilität, peripherer Vasodilatation mit Abnahme der Frequenz und Blutdruckabfall kommen. Dem Herzstillstand geht der Atemstillstand voraus.

ZNS-Reaktionen
Die ZNS-Wirkungen äussern sich in Nausea, Erbrechen, Euphorie, Gähnen, Unruhe, Angst, Vertigo, Nervosität, Erregungszustände, Hörstörungen, verschwommenes Sehen, Taubheitsgefühl der Zunge und Orientierungsverlust. Im motorischen Bereich sind anfangs Nystagmus, verwaschene Sprache, Tremor sowie Muskelzuckungen zu sehen, die in klonische Krämpfe, aber auch Grand-Mal-Attacken übergehen können. Zuletzt kommt es zu Sedierung, Koma und Atemstillstand.

Neurologische Komplikationen
Nerventrauma, Neuropathie, vorderer Spinal-Arterienverschluss, Arachnoiditis, etc. wurden mit regionalen Anästhesie-Techniken in Zusammenhang gebracht, ohne Rücksicht darauf, welche Lokalanästhetika gebraucht wurden.

Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen (in den meisten schweren Fällen anaphylaktischer Schock) bei Lokalanästhetika vom Amidtyp sind selten.

Akute systemische Toxizität
Bupivacain kann akute toxische Wirkungen hervorrufen, wenn hohe systemische Werte, durch unabsichtliche Intravasculär-Injektion oder Überdosierung, auftreten (siehe «Pharmakokinetik» und «Überdosierung»).

Interaktionen

Bupivacain sollte vorsichtig verabreicht werden bei Patienten, welche zu Lokalanästhetika strukturverwandte Substanzen wie Tocainid verabreicht erhalten, da sich die toxischen Effekte verstärken.

Überdosierung

Akute systemische Toxizität
Bei unbeabsichtigter intravaskulärer Injektion wird die toxische Wirkung innerhalb von 1-3 Minuten ersichtlich, während bei Überdosierung die Plasmakonzentrationsspiegel, abhängig von der Injektionslage, für 20-30 Minuten nicht erreicht werden, und somit Anzeichen einer Toxizität verzögert sind. Toxische Reaktionen entstehen hauptsächlich im Zentralnervensystem und im cardiovaskulären System.
Toxizität im Zentralnervensystem ist eine gestaffelte Antwort mit Symptomen und Anzeichen von steigender Heftigkeit. Erste Anzeichen dafür sind: zirkumorale Parästhesien, Betäubung der Zunge, Schwindel, Hyperacusia und Tinnitus. Sehstörungen und Muskelzucken sind ernster und gehen generalisierten Krämpfen voraus. Diese Anzeichen dürfen nicht irrtümlicherweise mit neurotischem Verhalten verwechselt werden. Es könnten Bewusstlosigkeit und grosse Anfälle von Krämpfen folgen, welche von ein paar Sekunden bis zu mehreren Minuten dauern können.
Hypoxie und Hyperkapnie treten rasch auf, gefolgt von Krämpfen wegen der zunehmenden Muskelaktivität, zusammen mit der Interferenz von normaler Atmung und Verlust der Luftwege. In schweren Fällen kann Apnoe auftreten. Acidose erhöht die toxische Wirkung von Lokalanästhetika.
Wiederherstellung ist der Neuverteilung der lokalanästhetischen Arzneimittel von Zentralnervensystem und dem Stoffwechsel zuzuschreiben. Eine Wiederherstellung kann schnell eintreten, wenn nicht grosse Mengen vom Arzneimittel injiziert wurden.
In schweren Fällen können Wirkungen auf das Cardiovaskulär-System gesehen werden. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmie und sogar Herzstillstand können als Resultat von hohen systematischen Konzentrationen auftreten.
Cardiovaskuläre toxische Wirkungen werden im allgemeinen durch Anzeichen von Toxizität in Zentralvervensystem eingeleitet, wenn nicht der Patient eine Vollnarkose erhält oder stark sediert wird mit Medikamenten, wie Benzodiazepine oder Barbituraten.

Behandlung der akuten Toxizität
Bei Anzeichen von akuter systemischer Toxizität sollte die Injektion des Lokalanästhetikums sofort unterbrochen werden.
Eine Behandlung wird erforderlich, wenn Krämpfe auftreten. Entsprechende Medikamente und Geräte sollten sofort verfügbar sein. Die Behandlungspunkte sind: Die Sauerstoffzufuhr sollte beibehalten werden. Stoppen der Krämpfe und Unterstützen des Kreislaufs, wenn nötig müssen zusätzlich Maske und Beutel gegeben werden. Ein krampflösendes Mittel sollte i.v. gegeben werden, wenn die Krämpfe sich nicht spontan innert 15-20 Sekunden lösen. Thiopenton 100-150 mg i.v. unterbindet die Krämpfe rasch. Ersatzweise kann Diazepam 5-10 mg i.v. verabreicht werden, obwohl dessen Wirkung langsamer ist. Suxamethonium stoppt die Muskelkrämpfe rasch, erfordert aber eine tracheale Intubation und kontrollierte Beatmung und soll nur bei genügender Kenntnis im Umgang mit dieser Behandlungsmethode angewendet werden.
Wenn eine kardiovaskuläre Depression (Hypotonie, Bradykardie) offensichtlich ist, sollte Ephedrin 5-10 mg i.v. (oder Atropin 0,5-1 mg i.v.) verabreicht werden und wenn nötig nach 2-3 Minuten wiederholt werden.
Sollte ein Kreislaufzusammenbruch auftreten, ist eine rasche kardiopulmonare Reanimation erforderlich. Optimale Sauerstoffzufuhr, Beatmung und Kreislaufunterstützung sowie auch Behandlung der Acidose sind lebenswichtig, da Hypoxie und Acidose die systemische Toxizität von Lokalanästhetika steigern würden. Adrenalin (0,1-0,2 mg i.v. oder intracardial) sollte so schnell wie möglich verabreicht und wenn nötig wiederholt werden.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Beim Mischen mit anderen alkalisch reagierenden Substanzen kann Bupivacain Base ausfallen. Bupivacain ACS Dobfar Info soll daher nicht mit alkalischen Stoffen gemischt werden.

Haltbarkeit
Bupivacain ACS Dobfar Info bei Raumtemperatur (15-25 °C) und vor Licht geschützt aufbewahren. Lösungen vor Frost schützen, nicht einfrieren.
Nach Öffnen der Ampulle, Lösung sofort verwenden und anfällige Resten verwerfen. Das Medikament darf nur bis zu dem auf den Ampullen mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

55114.

Stand der Information

April 1999.

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