Dosierung/AnwendungLantus ist ein Insulin-Analogon mit gleichförmigem Wirkprofil und verlängerter Wirkdauer. Es wird einmal täglich zu einer beliebigen Zeit, jedoch jeden Tag zur gleichen Zeit, verabreicht. Bei Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren wird es einmal täglich am Abend verabreicht.
Beginn der Therapie mit Lantus:
Die Dosierung und Anwendungszeitpunkte aller Antidiabetika, einschliesslich des Insulins Lantus, sowie der anzustrebende Blutglukosespiegel müssen individuell festgelegt und abgestimmt werden. Da der Blutglukosespiegel nicht immer mit den pharmakokinetischen Daten korreliert, sollte er nach Beginn der Therapie mit Lantus über mehrere Tage hinweg häufig überprüft werden.
Beim Basal-Bolus-Therapieschema werden gewöhnlich 40-60 % der Tagesdosis als Insulin Lantus verabreicht, um den basalen Insulinbedarf zu decken.
Die Initialdosis von Lantus sollte abhängig von dem gewünschten Blutglukosespiegel individuell festgelegt werden.
Umstellung auf Lantus als Ersatz für andere Insuline:
Wird von einem Behandlungsschema mit einem Intermediär- oder Langzeitinsulin auf ein Schema mit Lantus umgestellt, kann eine Dosisänderung des Basalinsulins erforderlich werden sowie eine Anpassung der antidiabetischen Begleitmedikation (Dosierung und Applikationszeitpunkte zusätzlich verabreichter Normalinsuline oder schnell wirksamer Insulin-Analoga bzw. Dosierung anderer Antidiabetika).
In Studien, in denen Patienten von zweimal täglich verabreichtem NPH-Insulin auf Lantus einmal täglich umgestellt wurden, wurde um das Hypoglykämierisiko zu vermindern die Dosis in der ersten Behandlungswoche in der Regel um ungefähr 20 % reduziert (tägliche Dosis Lantus in Einheiten im Vergleich zur Gesamttagesdosis NPH-Insulin in Internationalen Einheiten).
Auf Grundlage der Ergebnissen klinischer Studien (siehe «Eigenschaften/Wirkungen») kann bei einer Umstellung von einem Insulin glargin mit 300 Einheiten/ml (Toujeo®) auf Lantus (Insulin glargin mit 100 Einheiten/ml) eine Dosisreduktion erforderlich sein (Reduktion um ca. 20 %), um das Risiko einer Hypoglykämie zu verringern.
Danach muss die Dosis basierend auf der Antwort des Patienten angepasst werden.
Wie auch bei anderen Insulin-Analoga können Patienten, die aufgrund von Antikörperbildung gegen Humaninsulin hohe Insulindosen benötigen, auf die Behandlung mit Lantus wesentlich besser ansprechen.
Während der Umstellung und in den ersten Wochen danach (mindestens 1 Monat) wird eine engmaschige Stoffwechselüberwachung empfohlen.
Bei einer verbesserten Stoffwechsellage und der daraus resultierenden Zunahme der Insulinempfindlichkeit kann eine weitere Dosisanpassung erforderlich werden. Eine Dosisanpassung kann auch dann notwendig werden, wenn sich zum Beispiel das Gewicht, die Lebensweise des Patienten oder der Zeitpunkt der Insulinverabreichung ändert oder wenn sich andere Umstände ergeben, die eine verstärkte Neigung zu Hypo- oder Hyperglykämien bedingen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Anwendung:
Lantus wird subkutan verabreicht; es darf nicht intravenös verabreicht werden.
Lantus-Patronen sind ausschliesslich für subkutane Injektionen mittels eines wiederverwendbaren Pens (AllStar PRO oder JuniorSTAR) geeignet.
Der vorgefüllte Injektor Lantus SoloStar ist ausschliesslich für subkutane Injektionen geeignet.
Die verlängerte Wirkdauer von Insulin glargin hängt von dessen Injektion in subkutanes Gewebe ab. Die intravenöse Verabreichung der üblichen subkutanen Dosis kann zu einer schweren Hypoglykämie führen.
Es gibt keine klinisch relevanten Unterschiede in der Resorption von Insulin glargin nach subkutaner Injektion in die Bauchwand, Oberschenkel oder Deltamuskel. Wie bei allen Insulinen muss die Injektionsstelle bei jeder Injektion innerhalb des gewählten Injektionsbereichs gewechselt werden, um die Risiken der Lipodystrophie und der kutanen Amyloidose zu reduzieren oder um diese zu vermeiden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)
Mit Lantus SoloStar kann Insulin in Schritten von 1 Einheit bis zu einer maximalen Einzeldosis von 80 Einheiten dosiert werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Lantus nur für die Verabreichung am Abend nachgewiesen. Aufgrund begrenzter Erfahrung konnten Wirksamkeit und Sicherheit von Lantus bei Kindern unter 2 Jahren nicht beurteilt werden.
Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Aufgrund begrenzter Erfahrungen konnten Wirksamkeit und Verträglichkeit von Lantus bei folgenden Patientengruppen nicht beurteilt werden: Patienten mit Leberinsuffizienz oder Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Niereninsuffizienz (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
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