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Information for professionals for Ranitidin-Mepha® 150/300/:Mepha Pharma AG
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Lactab®, Ampullen zur i.v. Injektion oder i.v. Infusion

H 2 -Rezeptorantagonist 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Ranitidin (als Hydrochlorid).

1 Lactab Ranitidin-Mepha 150 enthält: Ranitidin 150 mg, Vanillin und Hilfsstoffe.

1 Lactab Ranitidin-Mepha 300 enthält: Ranitidin 300 mg, Vanillin und Hilfsstoffe.

1 Ampulle Ranitidin-Mepha i.v. 50 enthält: Ranitidin 50 mg, Wasser zu Injektionszwecken.

Eigenschaften/Wirkungen

Ranitidin-Mepha ist ein spezifischer H2-Rezeptorenantagonist.
Ranitidin-Mepha hemmt die basale und die stimulierte Magensäuresekretion, indem sowohl das Sekretionsvolumen wie auch der Säure- und Pepsingehalt vermindert werden.
Bei oraler Verabreichung hat Ranitidin-Mepha eine relativ lange Wirkungsdauer: 150 mg unterdrücken während 12 Stunden die Magensäuresekretion.

Pharmakokinetik

Absorption
Ranitidin wird nach oraler Applikation rasch aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert. Aufgrund des hohen Leber-first-pass-Effektes beträgt die absolute Bioverfügbarkeit ca. 50%.
Die Absorption wird weder durch Nahrungsmittel noch durch Antacida, jedoch durch Sucralfat beeinflusst.
Maximale Plasmaspiegel werden innert ca. 2-3 Std. erreicht; nach oraler Applikation von 150 mg betragen diese 300-550 ng/ml.

Distribution
Die Verteilung von Ranitidin erfolgt weitgehend in alle Körperteile. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 1,2-1,9 l/kg.
Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 10-19%.

Metabolismus
Ranitidin wird in der Leber vorwiegend zu Ranitidin-N-oxid (Hauptmetabolit), Desmethyl-Ranitidin und Ranitidin-S-oxid metabolisiert.

Elimination
Die Elimination erfolgt renal über glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion. Die Ausscheidung von freiem und metabolisiertem Ranitidin beträgt innert 24 Std. ca. 40% der oral verabreichten Dosis. Der nicht renal ausgeschiedene Anteil wird biliär ausgeschieden. Die normale extrarenale Dosisfraktion Q0 für Ranitidin beträgt 0,3.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind die Plasmaspiegel erhöht (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Vorsichtsmassnahmen»).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Ranitidin-Mepha ist bei folgenden Krankheiten indiziert: Duodenalulzera und gutartige Magenulzera, postoperative Ulzera, Reflux-Ösophagitis, Zollinger-Ellison-Syndrom.
Bei rezidivierenden Duodenalulzera mit Nachweis einer gleichzeitigen Helicobacter-pylori-Infektion muss Ranitidin in Kombination mit zwei Antibiotika (Amoxicillin und Metronidazol) gegeben werden.
Ranitidin-Mepha ist ebenfalls indiziert zur Prophylaxe von Blutungen aus Ulzerationen oder Erosionen des oberen Gastrointestinal-Traktes und zur Stressulkus-Prophylaxe.

Anwendungsmöglichkeiten
Hyperazide Dyspepsie. Prämedikation vor der Narkose, um die Folgen des Säureaspirations-Syndroms zu mildern.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

Orale Verabreichung
Die Lactab werden mit etwas Flüssigkeit geschluckt.

Duodenalulzera, gutartige Magenulzera, postoperative Ulzera: Die übliche Dosierung beträgt 2× täglich 150 mg (am Morgen und vor dem Schlafengehen, unabhängig von den Essenszeiten) oder 1× 300 mg vor dem Schlafengehen während 4-6 Wochen.
Nur bei wenigen Patienten ist eine zweite 4wöchige Therapie notwendig.
In der Behandlung von Duodenalulzera führt eine Dosierung von 2× täglich 300 mg während 4 Wochen anstelle von 2× täglich 150 mg oder 1× täglich 300 mg vor dem Schlafengehen während 4 Wochen bei Männern zu einer erhöhten Heilungsrate.
Die höhere Dosis von 2× täglich 300 mg soll nur verwendet werden, wenn die niedrige Dosis nicht zum Erfolg geführt hat.
Die Erhöhung der Dosis bewirkt kein verstärktes Auftreten von unerwünschten Wirkungen.
Bei Patienten, welche auf die Kurzzeittherapie gut angesprochen haben, und speziell auch bei denjenigen, welche zu Rezidiven neigen, kann die prophylaktische Gabe von 150 mg täglich vor dem Schlafengehen nützlich sein.
Bei rezidivierenden Duodenalulzera mit Nachweis einer gleichzeitigen Helicobacter-pylori-Infektion wird Ranitidin-Mepha 1× täglich 300 mg vor dem Schlafengehen oder 2× täglich 150 mg am Morgen und vor dem Schlafengehen, unabhängig von den Essenszeiten, zusammen mit Amoxicillin 3× täglich 750 mg p.o. und Metronidazol 3× täglich 500 mg p.o. während 2 Wochen gegeben (Hentschel, E. et al.: NEJM 1993; 328: 308-312). Ranitidin-Mepha sollte anschliessend für weitere 4 Wochen eingenommen werden.
Dieses Therapieschema eradizierte Helicobacter pylori bei 89% der Patienten mit einer Rezidivrate von nur 2% nach 12 Monaten follow-up.

Reflux-Ösophagitis: Die Dosierung beträgt 2× täglich 150 mg oder 1× täglich 300 mg (vor dem Schlafengehen) während bis zu 12 Wochen.
Bei mittelschwerer bis schwerer Reflux-Ösophagitis kann die Dosierung auf 4× täglich 150 mg während bis zu 12 Wochen erhöht werden.
Für die Langzeitbehandlung beträgt die empfohlene Dosierung 2× täglich 150 mg.

Zollinger-Ellison-Syndrom: Initialdosis 3× täglich 150 mg (am Morgen, am Mittag und vor dem Schlafengehen); wenn nötig kann die Dosis auf 600-900 mg täglich erhöht werden. Es wurden Dosiserhöhungen bis zu 6 g täglich gut vertragen.

Hyperazide Dyspepsie: Die empfohlene Dosierung ist 150 mg 2× täglich während bis zu 6 Wochen. Patienten, welche auf die Therapie nicht ansprechen oder innerhalb kurzer Zeit Rückfälle erleiden, sollten einer genauen Untersuchung unterzogen werden.

Als Prämedikation vor der Narkose: Um die Folgen des Säureaspirations-Syndroms zu mindern (Mendelson-Syndrom): 150 mg 2 Stunden vor der Narkose und wenn möglich 150 mg am Vorabend.

Parenterale Verabreichung
Die parenterale Verabreichung bleibt Situationen vorbehalten, in denen die oralen Formen nicht gegeben werden können. Sie ist folgendermassen vorzunehmen:

Einzeldosis intravenös: 50 mg, vorzugsweise als Infusion: 25 mg/h während 2 Stunden. Wiederholung nach 6-8 Stunden.

i.v.-Injektion: 50 mg (= 5 ml) auf 20 ml verdünnen und dann langsam (über mindestens 2 Min.) injizieren. Wiederholung jeweils nach 6-8 Stunden.
Ranitidin-Mepha Injektionslösung kann mit folgenden Infusionslösungen gemischt werden: 0,9% NaCl, 5% Glukose, 0,18% NaCl + 4% Glukose, 4,2% Natriumhydrogenkarbonat, Ringerlactat.
Nicht verbrauchte Mischungen sollten nach 24 Stunden weggeworfen werden.

Stressulkus-Prophylaxe und Prophylaxe von Blutungen aus Ulzerationen oder Erosionen des oberen Gastrointestinal-Traktes: 3-4× täglich 50 mg Ranitidin-Mepha intravenös (vorzugsweise als Kurzinfusion, siehe oben «i.v.-Injektion»), dann mit 2× täglich 150 mg oral weiterfahren. Bei schwerkranken Patienten initial 50 mg Ranitidin-Mepha intravenös, gefolgt von einer Dauerinfusion von 0,125-0,250 mg/kg/Std.
Als Prämedikation vor der Narkose, um die Folgen des Säureaspirations-Syndroms zu mindern (Mendelson-Syndrom): Wenn die Prämedikation nicht oral erfolgen kann (siehe «Orale Verabreichung»): 1 Stunde vor der Narkose 50 mg auf 20 ml verdünnen und dann langsam (über mindestens 2 Min.) injizieren.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Pädiatrie: Die bei Kindern empfohlene orale Dosis von Ranitidin-Mepha in der Behandlung des peptischen Ulkus beträgt 2× täglich 2-4 mg/kg KG bis zu einer täglichen Maximaldosis von 300 mg. Die Erfahrung bei Kindern ist jedoch noch gering.

Eingeschränkte Nierenfunktion (siehe «Pharmakokinetik»): Ranitidin wird durch die Nieren ausgeschieden. Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/Min.) wird der Plasmaspiegel erhöht und verlängert; bei diesen Patienten beträgt die übliche Dosis 150 mg pro Tag.
Patienten mit Peritonealdialyse oder Hämodialyse sollten die gesamte Tagesdosis (meistens 150 mg) unmittelbar nach der Dialyse einnehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Ranitidin sollte dieses nicht angewendet werden. Ein Anstieg des Magensaft-pH-Wertes erhöht das Risiko einer Besiedlung mit pathogenen Keimen.

Vorsichtsmassnahmen
Die Behandlung mit einem H2-Rezeptorenantagonist kann die Symptome eines Magenkarzinoms maskieren und dessen Diagnose verzögern. Daher müssen vor der Therapie bei Patienten mit Magenulzera oder bei älteren Patienten, die neue oder erst seit kurzem veränderte dyspeptische Symptome aufweisen, maligne Ulzera ausgeschlossen werden.
Bei Niereninsuffizienz ist die Dosis zu reduzieren (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Eine regelmässige Kontrolle, insbesondere der älteren Patienten, ist bei peptischem Ulkus und gleichzeitiger Behandlung mit NSAR zu empfehlen.
Die Lactab sind auch bei Patienten, die eine kochsalzarme Diät befolgen, geeignet.
Bei intravenöser Applikation ist eine sorgfältige Überwachung angezeigt, vor allem bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für Rhythmusstörungen. In seltenen Fällen wurde eine Bradykardie nach zu rascher Injektion hervorgerufen.
Ranitidin sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte von akuter Porphyrie vermieden werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie B.
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Foeten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
Wie alle Medikamente soll auch Ranitidin-Mepha, wenn nicht unbedingt nötig, während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden.
Ranitidin-Mepha passiert die Plazenta. Wird es in therapeutischen Dosen bei Beginn der Geburt oder vor einem Kaiserschnitt verabreicht, hat es keine negativen Auswirkungen auf die Wehentätigkeit, die Geburt und das Kind.
Ranitidin-Mepha geht in die Muttermilch über. Konzentrationen von 25-100% der Serumkonzentrationen wurden in der Muttermilch gefunden.
Die klinische Relevanz dieser Tatsache ist noch nicht vollständig geklärt.

Unerwünschte Wirkungen

Selten kommen vor: Kopfschmerzen, Benommenheit, Hautausschlag, inkl. Fälle von Erythema exsudativum multiforme, Alopezie, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Arthralgie, Myalgie, Vaskulitis und Impotenz.
Zusätzlich betrafen etwa 2% der Spontanmeldungen Bewegungsstörungen wie Dystonien, Myoklonien, Parkinson-Symptomatik, Dyskinesien sowie okuläre und unwillkürliche Bewegungen. In den meisten Fällen waren diese Störungen reversibel.
Es gibt sehr seltene Berichte von akuter interstitieller Nephritis.
Vereinzelte Meldungen liegen vor über (Kausalität nicht bewiesen):
Vorübergehende Veränderungen bei Leberfunktionstests, Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht (hepatozellulär, cholestatisch oder Mischformen, meistens reversibel), akute Pankreatitis; Verwirrtheitszustände, Depressionen und Halluzinationen (meistens bei schwerkranken oder älteren Patienten); Leukopenie und Thrombozytopenie (meistens reversibel), Agranulozytose, Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkhypoplasie oder -aplasie; Überempfindlichkeitsreaktionen (Urtikaria, angioneurotisches Ödem, Bronchospasmus, Hypotonie, Fieber, anaphylaktischer Schock, Schmerzen in der Brustgegend); es ist kein klinisch bedeutsamer Einfluss auf die endokrinen Funktionen bekannt, obwohl Brustsymptome beim Mann auftreten können; Bradykardie, AV-Block und Asystolen; verschwommenes Sehen, insbesondere bei zu rascher Injektion.
Werden höhere Dosen von H2-Blockern als empfohlen während mehr als 5 Tagen injiziert, kann ein Anstieg der Leberenzyme beobachtet werden.
Patienten über 65 Jahre zeigten keinen Unterschied in der Heilungsrate bei Ulzera im Vergleich zu jüngeren Patienten; auch die Nebenwirkungsinzidenz war gleich niedrig.
Ranitidin wurde auch ohne spezielle Nebenwirkungen bei Patienten mit einem Nierentransplantat verwendet.

Interaktionen

Da Ranitidin, bei den in der empfohlenen üblichen Dosierung auftretenden Blutspiegeln, nur unwesentlich das mit dem Cytochrom P-450 gekoppelte enzymatische Abbausystem beeinflusst, ist bei der üblichen Dosierung nicht mit Interaktionen mit anderen Medikamenten zu rechnen.
Insbesondere wird die Wirkung von gleichzeitig verabreichtem Warfarin, Diazepam, Lidocain, Phenytoin, Propranolol und Theophyllin nicht beeinträchtigt.
Es gibt keine Hinweise auf eine Interaktion zwischen Ranitidin-Mepha und Amoxicillin bzw. Metronidazol.
Wenn hohe Dosen (2 g) Sucralfat zusammen mit Ranitidin-Mepha eingenommen werden, ist die Resorption von Ranitidin-Mepha vermindert; daher sollte Sucralfat erst 2 Stunden nach Ranitidin-Mepha eingenommen werden.

Überdosierung

Da Ranitidin-Mepha sehr spezifisch in seiner Wirkung ist, sind bei Überdosierungen keine speziellen Probleme zu erwarten.
Wenn nötig, können die Symptome als solche behandelt werden. Ranitidin-Mepha kann durch Hämodialyse aus dem Plasma entfernt werden.

Sonstige Hinweise

Kompatibilität (Injektionslösung)
(Siehe «Parenterale Verabreichung, Infusion».)
Die Injektionslösung darf nicht autoklaviert werden.

Haltbarkeit
Die Lactab sind zwischen 15-25 °C vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren.
Die Injektionslösung zwischen 15-25 °C und vor Licht geschützt aufbewahren.
Nicht verbrauchte Mischungen mit der Injektionslösung müssen nach 24 Stunden weggeworfen werden.
Ranitidin-Mepha darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» angegebenen Verfalldatum angewendet werden.

IKS-Nummern

53664, 55405.

Stand der Information

Mai 2002.
RL88

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