Dosierung/AnwendungPrinzipiell sollte die Transtec Pflasterstärke der Schmerzintensität und individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst sein. Wie bei anderen Analgetika sollte dabei die im Einzelfall kleinste analgetisch ausreichende Dosis angestrebt werden.
Anfangsdosis
Patienten, die keine Analgetika erhalten, deren Schmerzen jedoch eine Opioid-Therapie erfordern, sollen initial mit Transtec 35 µg/h behandelt werden.
Um die individuelle Dosisfindung innerhalb einer angemessenen Zeit zu ermöglichen, sollten während der Dosistitration geeignete schnell freisetzende Analgetika verfügbar gemacht werden.
Da die Serumkonzentrationen sowohl bei unbehandelten als auch bei vorbehandelten Patienten nach Applikation des ersten Transtec Pflasters langsam ansteigen, ist ein rascher Wirkungseintritt unwahrscheinlich. Eine Beurteilung der Schmerzlinderung kann daher erst nach 24 Stunden erfolgen.
Die analgetische Vormedikation (mit Ausnahme von transdermalen Opioiden) sollte nach Umstellung auf Transtec über die ersten 12 Stunden in unveränderter Dosierung gegeben werden und geeignete Zusatzmedikation in den folgenden 12 Stunden bedarfsorientiert.
Behandlungsziele und Unterbrechung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Transtec sollte in Übereinstimmung mit den Leitlinien für die Schmerzbehandlung mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie vereinbart werden, die die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele umfasst. Während der Behandlung sollte ein regelmässiger Kontakt zwischen Arzt und Patient bestehen, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung zu ziehen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Transtec nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) und eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Titration und Erhaltungstherapie
Das Transtec Pflaster sollte spätestens nach 96 Stunden (4 Tagen) ersetzt werden. Für die Anwendung vorteilhaft ist ein Pflasterwechsel zweimal in der Woche an festen Zeitpunkten, z.B. jeden Montagmorgen und jeden Donnerstagabend. Die Dosistitrierung sollte individuell durchgeführt werden, bis die analgetische Wirkung erreicht ist. Ist die Analgesie am Ende des ersten Applikationszeitraums unzureichend, kann die Dosis erhöht werden, entweder indem mehr als ein Transtec Pflaster der gleichen Stärke appliziert wird oder indem zur nächsten Pflasterstärke übergegangen wird.
Vor Applikation der nächsthöheren Pflasterstärke von Transtec sollte die Gesamtmenge an Opioiden, die ggf. zusätzlich zu dem bisherigen transdermalen Pflaster verabreicht wurde, bedacht werden. D.h. die Gesamtmenge an benötigten Opioiden muss bedacht und die Dosierung muss entsprechend angepasst werden. Patienten, die während der Erhaltungstherapie einer zusätzlichen Analgetikagabe bedürfen (z.B. bei Schmerzspitzen), können alle 24 Stunden zum Beispiel 1–2 Sublingualtabletten mit jeweils 0,2 mg Buprenorphin zusätzlich zu dem transdermalen Pflaster einnehmen. Bei regelmässiger Notwendigkeit von zusätzlich 0,4 mg bis 0,6 mg Buprenorphin sublingual sollte die nächst höhere Pflasterstärke eingesetzt werden.
Umstellung von einem anderen starken Analgetikum auf Transtec
Bei Patienten, die bereits ein Analgetikum der WHO-Stufe I (Nicht-Opioid) oder der WHO-Stufe II (schwach wirksames Opioid) erhalten, soll ebenfalls zu Beginn Transtec 35 µg/h gewählt werden. Gemäss den Empfehlungen der WHO kann abhängig von der medizinischen Gesamtsituation des Patienten die Einnahme eines Nicht-Opioid-Analgetikums beibehalten werden.
Bei Umstellung von einem Analgetikum der WHO-Stufe III (stark wirksames Opioid) auf Transtec empfiehlt es sich zur Minimierung einer Versorgungslücke, bei der Wahl der initialen Stärke des transdermalen Pflasters die Vorbehandlung nach Art des Wirkstoffs, Art der Anwendung und der durchschnittlichen Tagesdosierung zu berücksichtigen.
Allgemein ist es empfehlenswert die Dosis individuell zu titrieren, indem mit der kleinsten Pflasterstärke (Transtec 35 µg/h) begonnen wird. Klinische Erfahrungen haben gezeigt, dass Patienten, die zuvor mit höheren Tagesdosen eines stark wirksamen Opioids behandelt wurden (in der Grössenordnung von etwa 120 mg oral appliziertem Morphin), die Therapie auch mit der nächst grösseren Pflasterstärke beginnen können (Transtec 52,5 µg/h) (s. auch Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Die Intensität und Dauer der Buprenorphin-Wirkung kann bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen erhöht sein. Daher sollten solche Patienten unter Transtec einer genauen Kontrolle unterliegen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Da sich die Pharmakokinetik von Buprenorphin bei Patienten mit Nierenversagen nicht verändert, ist die Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz, einschliesslich Dialysepatienten, möglich.
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung ist bei älteren Patienten nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Da die Anwendung von Transtec an Patienten unter 18 Jahre bisher nicht untersucht wurde, wird eine Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Art der Anwendung
Transtec soll auf nicht gereizte, unbehaarte und flache Hautpartien aufgebracht werden, vorzugsweise am Oberkörper: die obere Rückenpartie bzw. unterhalb des Schlüsselbeins auf die Brust. Eventuell vorhandene Haare sollen nicht abrasiert, sondern mit der Schere entfernt werden. Falls die Applikationsstelle gereinigt werden muss, soll dies mit Wasser geschehen. Dabei darf weder Seife noch andere Waschmittel benutzt werden. Die Haut muss vor der Applikation vollkommen trocken sein. Transtec soll unmittelbar nach Entnahme aus der Verpackung appliziert werden. Nach Entfernung der Schutzfolie wird das Pflaster mit der flachen Hand 30 Sekunden fest auf die gewählte Hautstelle gepresst. Das Pflaster wird beim Baden, Duschen oder Schwimmen nicht beschädigt.
Alle Patienten müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kontakte der Pflasterstelle mit direkten äusseren Wärmequellen (Wärmewickel, elektrische Heizdecken, heizbare Wasserbetten, Hitzelampen, Wärmeflaschen, Sauna, heisse Whirlpool-Bäder usw.) unbedingt zu vermeiden sind. Das Pflaster sollte nicht intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.
Jedes Transtec Pflaster soll kontinuierlich bis zu 96 Stunden getragen werden. Nachdem das vorangegangene Pflaster entfernt wurde, ist ein neues Transtec Pflaster an einer anderen Stelle anzubringen. Bevor auf dieselbe Hautstelle wieder ein neues Pflaster appliziert wird, sollten mindestens 2 Anwendungen vergangen sein.
Absetzen von Transtec
Nach Entfernen des Transtec Pflasters fällt der Buprenorphin-Serumspiegel kontinuierlich ab, wodurch die schmerzlindernde Wirkung noch über einen bestimmten Zeitraum erhalten bleibt. Dies muss bedacht werden, wenn nach Transtec ein anderes Opioid verabreicht werden soll. Allgemein gilt, dass ein nachfolgendes Opioid nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden verabreicht werden darf. Derzeit liegen nur sehr wenige Informationen über die Initialdosis eines Opioids nach Absetzen von Transtec vor.
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