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Information for professionals for YALDIGO® 1600 mg magensaftresistente Tablette:Tillotts Pharma AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Mesalazinum (5-Aminosalizylsäure, 5-ASA).
Hilfsstoffe
lactosum (76.4 mg, resp. 152.8 mg), carboxymethylamylum natricum A (corresp. natrium max. 0.768 mg resp. 1.537 mg), talcum, povidonum K25, magnesii stearas , triethylis citras, acidi methacrylici et methacryclatis polymerisatum (1:2), ferrum oxydatum flavum et rubrum (E 172), macrogolum 6000

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Akutbehandlung oder Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa (Colitis, Rektosigmoiditis und Proktitis).

Dosierung/Anwendung

Bei Colitis ulcerosa (Colitis, Rektosigmoiditis und Proktitis).
Erwachsene
Therapieeinleitung
Akuter Schub: 1 Yaldigo magensaftresistente Tablette zu 800 mg morgens, mittags und abends.
Bei besonders schweren Krankheitsbildern und bei therapieresistenten Fällen kann die Tagesdosis bis auf 6 magensaftresistente Tabletten zu 800 mg erhöht werden.
Erhaltungstherapie
Rezidivprophylaxe: während der anfallsfreien Phase ist eine Langzeitbehandlung angezeigt, um Rezidive zu vermeiden: 1 Yaldigo magensaftresistente Tablette zu 400 mg morgens, mittags und abends
Die Langzeitbehandlung mit Yaldigo sollte auch in der Rezidivprophylaxe konsequent durchgeführt werden.
Ältere Patienten
Ausser bei schwerwiegend beeinträchtigter Leber- und Nierenfunktion kann die angegebene Dosierung für Erwachsene verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Studien mit älteren Patienten wurden nicht durchgeführt.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht ausreichend untersucht.
Art der Anwendung
Die magensaftresistenten Tabletten sind zur oralen Therapie und müssen intakt eingenommen werden. Die magensaftresistenten Tabletten dürfen keinesfalls zerkaut, gebrochen oder zerkleinert werden. Die Einnahme sollte möglichst vor einer Mahlzeit mit einem Glas Flüssigkeit erfolgen.
Wird eine Dosis oder werden mehrere Dosen ausgelassen, ist die nächste Dosis wie gewohnt einzunehmen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Mesalazin oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Bekannte Allergien gegen Salizylate.
Schwere Leberfunktionsstörungen.
Schwere Nierenfunktionsstörungen (GFR <30 ml/min./1.73m2).
Kinder unter 2 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Blutuntersuchungen (Differentialblutbild, Leberfunktionsparameter wie ALT oder AST, Serum-Kreatinin) und Urintests (Dip Sticks) sollten vor Beginn und während der Behandlung nach Ermessen des Arztes durchgeführt werden. Als Richtlinie werden Nachkontrollen 14 Tage nach Beginn der Behandlung und dann über die folgenden 12 Wochen alle 4 Wochen empfohlen. Bei normalen Befunden werden Kontrolluntersuchungen alle 3 Monate empfohlen. Bei Auftreten zusätzlicher Krankheitszeichen ist eine sofortige Kontrolluntersuchung erforderlich.
Nierenfunktionsstörungen
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit erhöhten Blutharnstoffwerten oder Proteinurie. Die Möglichkeit von Mesalazin-induzierter Nierenschädigung muss bei Patienten in Betracht gezogen werden, die Nierenfunktionsstörungen während der Behandlung entwickeln.
Bei Auftreten von Nierenfunktionsstörungen sollte die Behandlung mit Yaldigo sofort beendet werden und die Patienten sollten sofort ärztlichen Rat einholen.
Nephrolithiasis
Es wurden Fälle von Nephrolithiasis bei Verabreichung von Mesalazin gemeldet, einschließlich Nierensteinen mit einem Gehalt von 100 % Mesalazin. Es wird empfohlen, während der Behandlung eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen.
Verfärbung des Urins
Mesalazin kann nach Kontakt mit Natriumhypochlorit-Bleichmitteln zu einer rotbraunen Verfärbung des Urins führen (z. B. in Toiletten, die mit dem in bestimmten Bleichmitteln enthaltenen Natriumhypochlorit gereinigt wurden).
Blutdyskrasie
Sehr selten ist über schwerwiegende Dyskrasie berichtet worden. Bei Verdacht oder Vorliegen einer Dyskrasie (Anzeichen für unerklärte Blutungen, Hämatome, Purpura, Anämie, anhaltendes Fieber oder Halsschmerzen) sollte die Behandlung mit Yaldigo sofort abgebrochen werden und die Patienten sollten sofort ärztlichen Rat einholen.
Leberfunktionsstörungen
Es gibt Berichte über erhöhte Leberenzymwerte bei Patienten die mit Mesalazin-haltigen Präparaten behandelt worden sind. Vorsicht ist geboten, wenn Yaldigo Patienten mit Leberfunktionsstörungen verabreicht wird.
Kardiale Überempfindlichkeitsreaktionen
Selten ist bei Yaldigo über Mesalazin-induzierte kardiale Überempfindlichkeitsreaktionen (Myo- und Perikarditis) berichtet worden. Yaldigo darf nicht verabreicht werden bei bekannter früherer Mesalazin-induzierter kardialer Überempfindlichkeit. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit früherer Myo- oder Perikarditis allergischer Genese unabhängig von deren Ursache.
Idiopathische intrakranielle Hypertonie
Bei Patienten, die Mesalazin erhalten, wurde über idiopathische intrakranielle Hypertonie (Pseudotumor cerebri) berichtet. Patienten sollten auf Anzeichen und Symptome einer idiopathischen intrakraniellen Hypertonie, einschliesslich schwerer oder wiederkehrender Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Tinnitus, hingewiesen werden. Wenn eine idiopathische intrakranielle Hypertonie auftritt, sollte ein Absetzen von Mesalazin in Betracht gezogen werden.
Lungenerkrankung
Patienten mit einer Lungenerkrankung, insbesondere Asthma, sollten während der Behandlung mit Yaldigo besonders sorgfältig überwacht werden.
Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin-haltigen Präparaten
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin sollte die Behandlung mit Yaldigo nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle begonnen werden. Sollten akute Unverträglichkeitserscheinungen wie z.B. Krämpfe, Abdominalschmerzen, Fieber, schwere Kopfschmerzen oder Hautausschläge auftreten, ist die Behandlung sofort abzubrechen.
Magen- und Darmulzera
Aus theoretischen Gründen sollte bei diagnostiziertem Magen- oder Darmulkus die Behandlung mit Vorsicht begonnen werden.
Schwere Nebenwirkungen der Haut
Es wurde über schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (Severe cutaneous adverse reactions, SCARs), einschließlich Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN), im Zusammenhang mit Mesalazin-Behandlungen berichtet.
Mesalazin sollte beim ersten Auftreten von Anzeichen und Symptomen schwerer Hautreaktionen wie z. B. Hautausschlag, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeit abgesetzt werden.
Kohlenhydrat-Intoleranz
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Pharmazeutische Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Tabletten im Stuhl
Eine begrenzte Zahl von Meldungen über intakte Tabletten im Stuhl liegt vor. Diese scheinbar intakten Tabletten könnten in manchen Fällen weitgehend leere Hüllen des Tablettenüberzuges sein. Sollten wiederholt Tabletten im Stuhl beobachtet werden, sollte der Patient seinen Arzt konsultieren.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist die Anwendung von Yaldigo nur bei Vorliegen einer normalen Nieren- und Leberfunktion empfohlen und sollte generell mit Vorsicht erfolgen (siehe «Kontraindikationen»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Yaldigo wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht ausreichend untersucht (siehe « Dosierung/Anwendung»).

Interaktionen

Es liegen isolierte Berichte über eine vermeintlich veränderte Blutgerinnung (INR-Werte) nach gemeinsamer Verabreichung mit Cumarinen (Phenprocoumon, Warfarin) vor.
Mesalazin kann die myelosuppressiven Effekte von Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Thioguanin verstärken. Lebensbedrohliche Infektionen können auftreten. Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Infektion und Myelosuppression beobachtet werden. Besonders zu Beginn einer solchen Kombinationstherapie sowie in regelmässigen Abständen (wöchentlich) sollte das Blutbild mit besonderer Berücksichtigung der Leukozyten-, Thrombozyten- und Lymphozytenzahl kontrolliert werden.
Wenn die Zahl der Leukozyten nach einem Monat stabil ist, erscheinen monatliche Blutuntersuchungen für die folgenden drei Monate und danach vierteljährliche Kontrollen adäquat. Abgesehen von Interaktionsstudien mit Purinantimetaboliten bei Erwachsenen und Kindern wurden keine anderen Wechselwirkungsstudien bei Erwachsenen oder Kindern durchgeführt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Yaldigo bei schwangeren Frauen vor. Jedoch wurden bei einer begrenzten Zahl von Mesalazin exponierten schwangeren Frauen (627) keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder Gesundheit der Föten/Neugeborenen gefunden. Zurzeit sind keine weiteren relevanten epidemiologischen Daten verfügbar. In einem Einzelfall wurde unter Langzeitanwendung einer hohen Dosis Mesalazin (2 – 4 g, oral) während der Schwangerschaft Nierenversagen bei einem Neugeborenen beobachtet.
Studien an Tieren mit oraler Mesalazin Applikation lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schliessen. Yaldigo sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen das potentielle Risiko übersteigt.
Stillzeit
In der menschlichen Muttermilch wurden niedrige Konzentrationen von Mesalazin und seinem N-Acetyl-Metaboliten nachgewiesen. Die klinische Signifikanz hiervon ist nicht bekannt. Bislang liegen nur begrenzte Erfahrungen während der Stillzeit bei Frauen vor. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Durchfall beim Säugling können nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte Yaldigo während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen das potenzielle Risiko übersteigt. Falls der Säugling Durchfall entwickelt, sollte das Stillen beendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Relevante Auswirkungen sind nicht zu erwarten.

Unerwünschte Wirkungen

a)Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Über allergische Reaktionen in Bezug auf Herz, Lungen, Leber, Nieren, Pankreas, Haut und Unterhautzellgewebe wurde berichtet. Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfasalazin ist die Behandlung bei Auftreten akuter Symptome einer Unverträglichkeit wie Krämpfe, Abdominalschmerz, Fieber, starker Kopfschmerz oder Exanthem unverzüglich zu beenden.
Es wurde über schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs), einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) und Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), im Zusammenhang mit Mesalazin-Behandlungen berichtet (siehe «Warnhinweise»).
b)Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig: ≥1/10, häufig: ≥1/100 und <1/10, gelegentlich: ≥1/1'000 und <1/100, selten: ≥1/10'000 und <1/1'000, sehr selten: <1/10'000, unbekannt (nicht bestimmbar aus der verfügbaren Information).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Eosinophilie (als Teil einer allergischen Reaktion).
Sehr selten: Verändertes Blutbild (aplastische Anämie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Thromozytopenie, Blutdyskrasie).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen wie allergisches Exanthem, Arzneimittelfieber, Lupus erythematosus, Syndrom, Pancolitis.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerz.
Häufig: Schwindel.
Gelegentlich: Parästhesie.
Sehr selten: Periphere Neuropathie.
Erkrankungen des Herzens
Selten: Myokarditis, Perikarditis.
Nicht bekannt: Idiopathische intrakranielle Hypertonie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Sehr selten: Allergische und fibrotische Lungenreaktionen (einschliesslich Dyspnoe, Husten, Bronchospasmus, Alveolitis, pulmonale Eosinophilie, Lungeninfiltration, Pneumonitits), interstitielle Pneumonie, eosinophile Pneumonie, Lungenerkrankung.
Unbekannt: Pleuritits
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Erbrechen, Übelkeit, Dyspepsie, Abdominalschmerz, Diarrhö.
Gelegentlich: Flatulenz.
Sehr selten: Akute Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Veränderung der Leberfunktionsparameter (Erhöhung der Transaminasen und Cholestase-Parameter), Hepatitis, cholestatische Hepatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Exanthem.
Gelegentlich: Urtikaria, Pruritus.
Selten: Lichtempfindlichkeit, Bei Patienten mit bereits bestehenden Hauterkrankungen, wie beispielsweise atopischer Dermatitis und atopischem Ekzem, wurden schwerwiegendere Reaktionen berichtet.
Sehr selten: Alopezie.
Unbekannt: Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Arthralgie.
Gelegentlich: Myalgie.
Unbekannt: Lupus-ähnliches Syndrom mit Perikarditis und Pleuroperikarditis als prominente Symptome sowie Hautausschlag.
Erkrankung der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nierenfunktionsstörung einschliesslich akuter und chronischer interstitieller Nephritis und Niereninsuffizienz, nephrotisches Syndrom, Nierenversagen, das bei frühem Absetzen der Behandlung reversibel sein kann.
Unbekannt: Nephrolithiasis*
*Nähere Informationen sind Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» zu entnehmen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brüste
Sehr selten: Oligospermie (reversibel).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Fieber.
Gelegentlich: Brustschmerzen.
Unbekannt: Mesalazin Intoleranz mit erhöhtem C-reaktivem Protein und/oder Exazerbation der Erkrankung.
Untersuchungen
Unbekannt: Erhöhte Kreatininwerte im Blut, Gewichtsverlust, Kreatinin-Clearance erniedrigt, Amylase erhöht, Sedimentationsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen erhöht, Lipase erhöht, Blut Harnstoff Stickstoff (BUN) erhöht.
c) Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Eine nicht bekannte Anzahl der oben genannten Nebenwirkungen hängt wahrscheinlich eher mit der zugrundeliegenden chronisch-entzündlichen Darmerkrankung als mit der Behandlung mit Yaldigo zusammen. Dies gilt besonders für gastrointestinale Nebenwirkungen und Arthralgie.
Bei Patienten, bei denen während der Behandlung eine Nierenfunktionsstörung auftritt, sollte an eine Mesalazin-induzierte Nephrotoxizität gedacht werden, die nach Absetzen der Behandlung reversibel sein kann.
Um eine Dyskrasie infolge der Entwicklung einer Knochenmarkdepression zu vermeiden, sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Azathioprin, 6-MP oder Thioguanin kann über eine Verstärkung der myelosuppressiven Effekt eine Leukopenie auslösen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es gibt wenige Daten zur Überdosierung (z.B. beabsichtigter Suizid mit einer hohen oralen Dosis Mesalazin). Diese weisen nicht auf eine renale oder hepatische Toxizität hin. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Behandlung ist symptomatisch und unterstützend.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A07EC02
Wirkungsmechanismus
Yaldigo enthält Mesalazin (5-Aminosalizylsäure), welches antiinflammatorische Eigenschaften aufweist, deren Wirkmechanismus nicht völlig geklärt ist. Es resultiert eine Reduktion pro-inflammatorischer Prozesse in der entzündeten Darmmukosa.
Pharmakodynamik
Mesalazin inhibiert die LTB4-stimuierte Migration von intestinalen Makrophagen. Durch das Einschränken der Migration der Makrophagen in die entzündeten Bereiche kann Mesalazin die Darmentzündung reduzieren. Die Bildung pro-inflammatorischer Leukotriene (LTB4, 5-HETE) in Makrophagen der Darmwand wird unterdrückt. Kürzlich wurde die durch Mesalazin ausgelöste Aktivierung des PPAR-γ Rezeptors aufgezeigt, die einer nukleären Aktivierung intestinaler Entzündungsreaktionen entgegenwirkt.
Klinische Wirksamkeit
Die Akutbehandlung der Colitis ulcerosa wurde an 529 Patienten mit milden bis mittelschweren Symptomen untersucht. Von sechs kontrollierten Studien waren zwei Plazebo-kontrolliert, vier Studien waren Referenz-kontrolliert oder dienten der Dosisfindung. Die Behandlungsdauer variierte zwischen vier und sechs Wochen. Allen Patienten gemeinsam war das Vorliegen von sigmoidoskopisch belegter Erkrankung. Das Ansprechen auf die Therapie wurde anhand von klinischen Untersuchungen, Patienten Selbstkontrollen sowie klinischen Befunden (Sigmoidoskopie Bewertungen) täglich oder im Abstand mehrerer Wochen kontrolliert. Beide Plazebo-kontrollierten Studien erreichten ein statistisch signifikantes Ergebnis zugunsten von Mesalazin.
Die Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa wurde an 503 Patienten untersucht. Von vier kontrollierten Studien war eine Plazebo-kontrolliert und drei Referenz-kontrolliert. Die Behandlungsdauer variierte zwischen vier und elf Monaten. Studienendpunkt war das Auftreten eines Rückfalls mit sigmoidoskopischer Kontrolle. Die Plazebo-kontrollierte Studie erreichte ein statistisch signifikantes Ergebnis zugunsten von Mesalazin.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Einnahme von Mesalazin (Yaldigo) erreicht der Wirkstoff unverändert das terminale Ileum. Ab einem pH >7 wird der Wirkstoff freigesetzt. Die Absorption wurde unter Steady-state Bedingung an 38 gesunden Probanden sowie 14 Patienten mit Colitis ulcerosa in Remission untersucht. Die mittlere Absorption (kumulative Ausscheidung im Urin) beträgt 26%. Mesalazin wird zu 40% und N-Acetyl-mesalazin zu 80% an Plasmaproteine gebunden.
Distribution
Distributionsstudien liegen nicht vor.
Metabolismus
Mesalazin wird bereits beim Übertritt in die Darmmukosa präsystemisch zu N-Acetyl-Mesalazin metabolisiert. Ein Teil des freien Mesalazins wird in der Leber sowie von Darmbakterien N-acetyliert.
Elimination
Mesalazin sowie N-Acetyl-mesalazin werden hauptsächlich mit den Faeces ausgeschieden. Die renale Ausscheidung erfolgt hauptsächlich als N-Acetyl-mesalazin und beschränkt sich auf den absorbierten Teil, der zirka 26% einer oral verabreichten Dosis entspricht.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Kinetik spezieller Patientengruppen (z.B. bei Leber- und Niereninsuffizienz, genetische Polymorphismen) ist nicht untersucht

Präklinische Daten

Für Mesalazin wurde keine Mutagenität oder klastogene Aktivität im Ames Test sowie keine Kanzerogenität in Tierversuchen festgestellt. In einer Untersuchung am Knochenmark der Maus konnte keine Mikronucleus Induktion nachgewiesen werden. In humanen Lymphocyten konnte für den Hauptmetaboliten N-Acetyl-mesalazin weder eine Mikronucleus Induktion noch ein Austausch von Schwester Chromatiden nachgewiesen werden. In Studien an der Ratte (360 mg/kg) oder Kaninchen (480 mg/kg) wurden keine Anhaltspunkte für ein erhöhtes teratogenes Risiko gefunden. In Ratten beiderlei Geschlechtes veränderte Mesalazin die Fertilität nicht. Die Ergebnisse von Reproduktionsstudien an weiblichen Versuchstieren ergaben keine negativen Hinweise auf Fertilität, Gestation, Wehen, Geburt, Laktation oder Lebensfähigkeit.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Nicht über 25 °C lagern und in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Zulassungsnummer

53108 (Swissmedic).

Packungen

Yaldigo magensaftresistente Tabl 400 mg 100. (B)
Yaldigo magensaftresistente Tabl 800 mg 30 and 90. (B)

Zulassungsinhaberin

Tillotts Pharma AG, 4310 Rheinfelden, Schweiz

Stand der Information

Mai 2025

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