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Information for professionals for Chirocaine®:AbbVie AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Levobupivacainum (ut Levobupivacaini hydrochloridum).
Hilfsstoffe
Natrii chloridum, Natrii hydroxidum, Acidum hydrochloridum, Aqua ad injectabile.
1 ml enthält 3.59 mg Natrium.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erwachsene:
Anästhesie bei chirurgischen Eingriffen
Epidural intrathekal, periphere Nervenblockade. Lokale Infiltration, peribulbäre Blockade in der Augenchirurgie, zahnärztliche Eingriffe.
Schmerzbehandlung
Kontinuierliche epidurale Infusion, einzelne oder multiple epidurale Bolus-Injektion zur Behandlung von postoperativen Schmerzen und Wehenschmerzen (siehe Rubriken «Dosierung/Anwendung», «Eigenschaften/Wirkungen»).
Jugendliche ab 12 Jahren:
Infiltrationsanästhesie bei inguinalem/iliohypogastrischem Block.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die untenstehende Tabelle stellt Dosierungsrichtlinien für die am häufigsten durchgeführten Blocks dar. Zur Analgesie (z.B. epidurale Applikation zur Schmerzbehandlung) werden die niedrigsten Dosen empfohlen. Wenn tiefe oder längere Anästhesie mit dichtem motorischen Block (z.B. epiduraler oder peribulbärer Block) erreicht werden soll, können die höheren Konzentrationen verwendet werden.

Konzentration (mg/ml)¹

Dosis

motorische Blockade

ERWACHSENE

Chirurgische Anästhesie

Epidurale (langsame) Bolusinjektion²
bei chirurgischen Eingriffen
(Siehe Rubrik «Kontraindikationen»)

5,0; 7,5

10-20 ml (50-150 mg)

mässig bis vollständig

Epidurale langsame Injektion³ bei Kaiserschnitt

5,0

15-30 ml (75-150 mg)

mässig bis vollständig

Intrathekal

5,0

3 ml (15 mg)

mässig bis vollständig

Periphere Nerven

2,5; 5,0

1-40 ml (max. 150 mg)

mässig bis vollständig

Ophthalmologisch (peribulbärer Block)

7,5

5-15 ml (37,5-112,5 mg)

mässig bis vollständig

Lokale Infiltration

2,5

1-60 ml (max. 150 mg)

nicht anwendbar

Zahnärztliche Eingriffe

5,0; 7,5

5-10 ml (25-75 mg)

nicht anwendbar

Schmerzbehandlung4

Wehen-Analgesie
(epidurale Bolusinjektion5)

2,5

6-10 ml (15-25 mg)

gering bis mässig

Wehen-Analgesie
(epidurale Infusion)

1,256

4-10 ml/Std.
(5-12,5 mg/Std.)

gering bis mässig

Postoperative Schmerzbehandlung*
* während max. 24 h (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»)

1,256

10-15 ml/Std.
(12,5-18,75 mg/Std.)

gering bis mässig

2,5

5-7,5 ml/Std.
(12,5-18,75 mg/Std.)

gering bis mässig

JUGENDLICHE AB 12 JAHREN

Infiltrationsanästhesie

inguinaler/iliohypogastrischer Block bei Jugendlichen ab 12 Jahren

2,5

0,5 ml/kg/Seite
(1,25 mg/kg/Seite)

nicht anwendbar

5,0

0.25 ml/kg/Seite
(1,25 mg/kg/Seite)

nicht anwendbar

1 Levobupivacain ist verfügbar als Injektionslösung zu 2,5; 5,0 und 7,5 mg/ml
2 Über 5 Minuten zu injizieren.
3 Über 15 – 20 Minuten zu applizieren.
4 Wird Levobupivacain mit anderen Schmerzmitteln z.B. Opioiden kombiniert, so muss die Levobupivacaindosis reduziert werden und die Verwendung einer niedrigen Konzentration (z.B. 1.25 mg/ml) ist zu bevorzugen.
5 Zwischen zwei Injektionen sollte eine Mindestwartezeit von 15 Minuten eingehalten werden.
6 Die Verdünnung von Chirocaine-Standardlösungen sollte mit konservierungsmittelfreier 0,9%iger Kochsalzlösung unter aseptischen Bedingungen erfolgen.
Höchstdosis
Bei der Festsetzung der Höchstdosis sind die Grösse und der Gesundheitszustand des Patienten sowie die Wirkstoffkonzentration, die Injektionsstelle und die Applikationsart zu berücksichtigen. Der Einsatz und die Dauer des Blocks sind individuell unterschiedlich.
Aus klinischen Studien ging hervor, dass der Anschlag der Nervenblockade bei operativen Eingriffen 10-15 Minuten nach der epiduralen Applikation erfolgte und die Regressionszeit 6-9 Stunden betragen dürfte.
Die maximale Einzeldosis beträgt 150 mg. Ist bei einem längeren Eingriff ein verstärkter motorischer und sensorischer Block erforderlich, so können zusätzliche Dosen benötigt werden. Die empfohlene Maximaldosis liegt für einen Zeitraum von 24 Stunden bei 400 mg. Zur post-operativen Schmerzbehandlung sollte die Dosis 18,75 mg/Std. nicht überschreiten. Eine Anwendungsdauer von länger als 24 Stunden wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»).
Geburtshilfe
Bei Kaiserschnitt dürfen nur Lösungen mit einer Höchstkonzentration von 5,0 mg/ml (0,5%) verwendet werden (siehe Rubrik «Kontraindikationen»). Die Höchstdosis beträgt 150 mg. Zur Analgesie von Wehenschmerzen durch epidurale Infusion sollte die Dosis nicht über 12,5 mg/Std. liegen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Pädiatrie
Jugendliche ab 12 Jahren
Bei Jugendlichen ab 12 Jahren liegt die Höchstdosis zur Analgesie (Ilioinguinaler/iliohypogastrischer Block) bei 1,25 mg/kg/Seite. Sicherheit und Wirksamkeit von Chirocaine bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren für andere Indikationen wurden nicht untersucht.
Kinder unter 12 Jahren
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Chirocaine bei Kindern unter 12 Jahren ist nicht belegt.
Spezielle Patientengruppen
Bei geschwächten, älteren und unter einer akuten Erkrankung leidenden Patienten sollte die Levobupivacain-Dosis reduziert und dem jeweiligen physischen Zustand angepasst werden.
Bei der postoperativen Schmerzbehandlung muss die während des operativen Eingriffs verabreichte Dosis berücksichtigt werden.
Levobupivacain sollte bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen mit Vorsicht verwendet werden.
Leberinsuffizienz: siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Korrekte Art der Applikation
Vor und während der Injektion sollte sorgfältig aspiriert werden, um eine intravaskuläre Injektion zu vermeiden. Vor der Injektion einer hohen Dosis, z.B. zum Epiduralblock, wird empfohlen, eine Testdosis von 3-5 ml Lidocain 1,5-2% mit 1:200'000 Adrenalin zu injizieren. Eine versehentliche intravaskuläre Injektion kann durch eine temporäre Steigerung der Herzfrequenz und eine akzidentielle intrathekale Injektion durch Anzeichen eines Spinalblocks erkannt werden.
Vor und nach einer Bolusinjektion, die maximal 5 ml betragen sollte, ist erneut zu aspirieren, wobei die Vitalfunktionen streng zu überwachen sind und verbaler Kontakt aufrechterhalten werden soll.
Beim Auftreten toxischer Symptome ist die Injektion unverzüglich zu unterbrechen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Chirocaine darf bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amidtyp nicht angewendet werden.
Die allgemeinen Kontraindikationen der Regionalanästhesie sind unabhängig vom eingesetzten Lokalanästhetikum zu berücksichtigen.
Chirocaine darf nicht eingesetzt werden bei Patienten mit schwerer Hypotonie, wie bei kardiogenem oder hypovolämischem Schock (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Levobupivacain-Lösungen mit 2,5 mg/ml, 5 mg/ml und 7,5 mg/ml sind kontraindiziert zur Parazervikalanästhesie in der Geburtshilfe sowie zur intravenösen Regionalanästhesie (z.B. Bier's Block).
Die Levobupivacain 7,5 mg/ml Lösung darf in der Geburtshilfe überhaupt nicht verwendet werden, da bei Bupivacain ein erhöhtes Risiko für kardiotoxische Zwischenfälle besteht. Es liegen auch keine Erfahrungsdaten bezüglich des Einsatzes einer 7,5 mg/ml Levobupivacain enthaltenden Lösung bei Kaiserschnitten vor.
Die Kontraindikationen bezüglich der Anwendung im Rahmen der Parazervikalanästhesie und von Bier's Block sowie die Kontraindikationen für Levobupivacain 7,5 mg/ml bezüglich der Anwendung im Rahmen der Geburtshilfe basieren auf dokumentierten Erfahrungen mit Bupivacain. Levobupivacain wurde in diesen Situationen nicht untersucht.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Chirocaine darf ausschliesslich von einem Arzt oder unter der Aufsicht eines Arztes injiziert werden, der über ausreichend Kenntnisse und Erfahrung mit der Technik verfügt. Allgemeine Warnhinweise bezüglich der Regionalanästhesie müssen unabhängig vom eingesetzten Lokalanästhetikum beachtet werden.
Die Epiduralanästhesie kann mit allen Lokalanästhetika zu Blutdruckabfall und Bradykardie führen. Bei allen Patienten ist ein intravenöser Zugang anzulegen. Es ist sicherzustellen, dass geeignete Flüssigkeiten, Vasopressoren, Anästhetika mit krampflösenden Eigenschaften, Muskelrelaxantien und Atropin verfügbar sind, zudem müssen Ausrüstung für den Fall einer Wiederbelebung und entsprechende Erfahrung gewährleistet sein (siehe Rubrik «Überdosierung»).
Systemische Nebenwirkungen, die nach Überdosierung oder versehentlicher intravaskulärer Injektion von Lokalanästhetika mit Langzeitwirkung beobachtet wurden, beinhalten sowohl ZNS als auch kardiovaskuläre Effekte.
Fälle mit schwerer Bradykardie, Hypotonie und Atemschwierigkeiten mit Herzstillstand (einige davon tödlich) wurden im Zusammenhang mit Lokalanästhetika, inklusive Levobupivacain berichtet. Bei Patienten mit kardiovaskulären Funktionsstörungen, z.B. schweren Herzarrhythmien, ist bei Einsatz von Chirocaine Vorsicht geboten (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
Da Levobupivacain in der Leber metabolisiert wird, muss es bei Patienten mit Lebererkrankungen oder mit herabgesetzter Leberdurchblutung, z.B. Alkoholikern oder Zirrhose-Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Levobupivacain sollte vorsichtig angewendet werden bei Patienten, die andere Lokalanästhetika oder Wirkstoffe erhalten, die mit Lokalanästhetika vom Amid-Typ strukturverwandt sind, weil sich deren toxische Wirkungen addieren.
Epiduralanalgesie
Es liegen nur begrenzte klinische Studienergebnisse zur Anwendung von Levobupivacain über mehr als 24 Stunden vor. Postmarketing-Berichte über Cauda-equina-Syndrom und Ereignisse, die auf Neurotoxizität hinweisen, liegen vor, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung des Levobupivacains über mehr als 24 Stunden bei einer Epiduralanalgesie standen (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Ereignisse waren schwerwiegender und führten in einzelnen Fällen zu einer dauerhaften Schädigung, wenn Levobupivacain länger als 24 Stunden verabreicht wurde. Deshalb wird eine Anwendungsdauer von mehr als 24 Stunden nicht empfohlen.
Vor der Injektion der Initialdosis sowie aller folgenden Dosen von lokal wirkenden Anästhetika muss Blut oder Zerebrospinalflüssigkeit sorgfältig aspiriert werden, um eine intravaskuläre oder intrathekale Injektion zu vermeiden. Eine negative Aspiration gewährleistet jedoch nicht, dass keine intravaskuläre oder intrathekale Injektion vorliegen könnte.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

In vitro-Studien zeigen, dass die Isoformen CYP3A4 und CYP1A2 Levobupivacain metabolisieren. Obwohl keine klinischen Studien durchgeführt wurden, kann der Levobupivacain-Metabolismus durch CYP3A4-Induktoren (z.B. Phenytoin, Phenobarbital, Rifampin), CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Ritonavir, Erythromycin, Verapamil), CYP1A2-Induktoren (z.B. Omeprazol) und CYP1A2-Inhibitoren (z.B. Methylxanthine, Furafyllin, Clarithromycin) gestört werden.
Chirocaine sollte bei Personen, die Antiarrhythmika mit lokalanästhetischer Wirkung erhalten, z.B. Mexiletin oder Klasse III Antiarrhythmika, mit Vorsicht angewendet werden, da ihre toxischen Wirkungen sich gegenseitig verstärken können.
Zur Kombination von Chirocaine mit Adrenalin wurden keine klinischen Studien durchgeführt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Die vorliegenden klinischen Daten bezüglich der Anwendung von Lokalanästhetika vom Amidtyp wie Bupivacain in der frühen Schwangerschaft sind nur unzureichend. Tierversuche mit Levobupivacain ergaben keine Hinweise auf substanzbedingte teratogene und reproduktionstoxische Wirkung.
Chirocaine sollte in der Frühschwangerschaft nicht oder nur falls unbedingt nötig angewendet werden.
Bezüglich des Übergangs von Levobupivacain in die Muttermilch liegen keine Daten vor. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass Levobupivacain in die Muttermilch gelangt und das Präparat sollte deshalb während der Stillzeit nicht angewendet werden. Ist dies unbedingt erforderlich, soll nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Patienten müssen darauf hingewiesen werden, dass sie solange auf Autofahren und Bedienen von Maschinen verzichten müssen, bis die Wirkungen der Anästhesie und die unmittelbaren Nachwirkungen des chirurgischen Eingriffs abgeklungen sind.

Unerwünschte Wirkungen

Das Nebenwirkungsprofil von Levobupivacain entspricht im Prinzip demjenigen anderer Lokalanästhetika vom Amidtyp.
Nebenwirkungen können infolge einer Überdosierung oder durch versehentliche intravaskuläre Injektion auftreten und sehr schwer sein (siehe auch Rubrik «Überdosierung»). Versehentliche intrathekale Injektion eines Lokalanästhetikums kann zu ausgeprägter Spinalanästhesie, möglicherweise begleitet von Apnoe, schwerem Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit, führen.
Die Häufigkeiten werden wie folgt angegeben:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
In allen in Phase II/III Studien mit Levobupivacain behandelten Patienten (N=1141) traten am häufigsten (≥5%) folgende Nebenwirkungen auf:
Sehr häufig: Hypotonie (31%), Nausea (21%), postoperative Schmerzen (18%), Fieber (17%), Erbrechen (14%), Anämie (12%).
Häufig: Pruritus, Schmerzen, Kopfschmerzen, Konstipation, Benommenheit, fetaler Stress.
In allen Studien der Phasen II/III, in welchen Levobupivacain (N = 509) gegen Bupivacain (N = 453) verglichen wurde, traten die folgenden unerwünschten Wirkungen auf:
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Häufig: Anämie, erhöhte Wunddrainage, Leukozytose.
Gelegentlich: Oedeme.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Benommenheit, Diplopie, Hypoästhesie, Parästhesie, Schläfrigkeit, lokale Anästhesie, Angstzustände.
Gelegentlich: ungewollte Muskelkontraktion, Tremor, Verwirrung, Hypokinesie, Synkope, Spasmus (generalisiert).
Herzerkrankungen
Häufig: abnormales EKG, Bradykardie, Tachykardie.
Gelegentlich: Flimmern (atrial), Arrhythmie, Extrasystolen, Herzstillstand.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: Hypotonie (19,6%, Bupivacain: 20,5%).
Häufig: Hypertonie.
Gelegentlich: posturale Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Husten.
Gelegentlich: Lungenoedeme, Apnoe, Bronchospasmus, Dyspnoe, Atmungsinsuffizienz.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Nausea (11,6%, Bupivacain: 14,6%), Erbrechen.
Häufig: vergrössertes Abdomen, Konstipation, Flatulenz, Abdominalschmerzen, Dyspepsie, Diarrhoe.
Gelegentlich: Ileus.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: erhöhtes Bilirubin.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus, Purpura.
Gelegentlich: verstärktes Schwitzen, Hautentfärbung.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Albuminurie, Hämaturie, abnormaler Urin, urinäre Inkontinenz, verminderter Urinfluss, Harnwegsinfektionen.
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Häufig: Fetaler Stress, verzögerte Entbindung, Hämorrhagie in Schwangerschaft.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Brustschmerzen (bei Frauen).
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: postoperative Schmerzen, Fieber, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Schmerzen, Rigor, Hypothermie.
Gelegentlich: Asthenie.
Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Sehr selten wurde über Konvulsionen nach versehentlicher intravenöser Verabreichung berichtet.
Über Anaphylaxie wurde berichtet.
Es gab Berichte über länger dauernde Schwäche oder Empfindungsstörungen, wovon einige bleibend waren. Es ist schwierig zu bestimmen, ob die Langzeiterscheinungen Folge einer Arzneimittel Toxizität oder von nicht erkanntem Trauma während der Operation oder anderer mechanischer Faktoren, wie Kathetereinführung, Manipulation waren.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Levobupivacain wurde über Cauda-equina-Syndrom oder Zeichen und Symptome einer potentiellen Verletzung des Rückenmarks oder der Spinalnerven (einschliesslich Parästhesien, Schwäche oder Paralyse der unteren Extremitäten, Stuhlinkontinenz und/oder Blaseninkontinenz und Priapismus) berichtet. Diese Ereignisse waren schwerwiegender und in einigen Fällen nicht reversibel, wenn Levobupivacain über mehr als 24 Stunden angewendet wurde (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Allerdings kann nicht bestimmt werden, ob diese Ereignisse aufgrund von Levobupivacain, eines mechanischen Traumas auf das Rückenmark oder auf die Wurzel der Spinalnerven, oder eines Blutergusses am unteren Ende der Wirbelsäule eintraten.
Es gab auch Berichte von vorübergehendem Horner Syndrom (Ptosis, Miosis, Enophthalmus, einseitigem Schwitzen und/oder Flush) im Zusammenhang mit Regionalanästhetika, inklusive Levobupivacain. Dieses Symptom verschwand mit Abbruch der Therapie.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Versehentliche intravaskuläre Injektion von Lokalanästhetika kann unmittelbare toxische Folgen haben. Im Falle einer Überdosierung treten die Konzentrationsmaxima im Plasma und dadurch die Toxizitätssymptome, in Abhängigkeit von der Injektionsstelle, bis zu zwei Stunden verzögert nach der Applikation ein. Die Arzneimittelwirkungen sind möglicherweise verlängert. Systemische Nebenwirkungen nach Überdosierung oder akzidentieller intravasaler Injektion, die bei Lokalanästhetika mit langer Wirkdauer beschrieben wurden, betreffen sowohl das ZNS als auch das kardiovaskuläre System. Der Effekt auf das ZNS ist vor den toxischen Veränderungen des kardiovaskulären Systems zu erwarten. Zu den Anfangssymptomen des ZNS gehören Schwindel, periorale Parästhesie, Tinnitus, Agitation und Krampfanfälle. Kardiovaskuläre Reaktionen können Hypotonie, Arrhythmien und Kreislaufkollaps einschliessen.
Behandlung
Zentralnervöse Symptome
Konvulsionen sollten sofort durch titrierte intravenöse Thiopental- oder Diazepam-Applikation behandelt werden. Thiopental und Diazepam unterdrücken das zentrale Nervensystem, die Atem- und Herzfunktion. Aus diesem Grund kann ihre Anwendung zu Apnoe führen. Neuromuskuläre Blocker dürfen nur angewendet werden, wenn der Arzt sicher ist, dass er eine suffiziente Beatmung des Patienten durchführen kann und er über ausreichend Erfahrung im Umgang mit vollständig gelähmten Patienten verfügt. Werden Konvulsionen mit folgender Hypoxie und Hyperkarbie plus myokardialer Depression als Wirkungen der Lokalanästhetika auf das Herz nicht sofort behandelt, so können sie zu Herzarrhythmien, ventrikulärer Fibrillation oder Herzstillstand führen.
Kardiovaskuläre Symptome
Wenn es zum Blutdruckabfall kommt, sollte dieser durch Kopftieflagerung und wenn nötig intravenöse Gabe von kristalloiden Lösungen, Kolloiden und/oder steigenden Vasopressor-Dosen, z.B. Ephedrin 5-10 mg behandelt werden. Begleitursachen der Hypotonie sollten rasch behandelt werden.
Beim Auftreten einer schweren Bradykardie ist die Gabe von 0,3-1,0 mg Atropin i.v. indiziert.
Herzarrhythmien sollten entsprechend behandelt werden und ventrikuläre Fibrillation lässt sich durch Cardioversion behandeln.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N01BB10
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Levobupivacain ist eines der beiden Enantiomere des Bupivacains. Es ist ein Lokalanästhetikum mit Langzeitwirkung und Analgetikum vom Amidtyp. Es bewirkt eine ausgeprägte Blockade der sensorischen und motorischen Nervenfasern, indem es mit den spannungsempfindlichen Natriumkanälen auf der Zellmembran interagiert, jedoch werden auch Kalium- und Calciumkanäle blockiert. Zusätzlich greift Levobupivacain in die Impulsweiterleitung und Leitung in andere Gewebe ein, wobei die Wirkungen auf das kardiovaskuläre System und das zentrale Nervensystem von grösster Bedeutung für das Auftreten klinischer Nebenwirkungen sind.
Die Dosierung von Chirocaine wird als Levobupivacain-Base angegeben, während die Dosierung beim Bupivacain-Racemat als Hydrochlorid-Salz ausgedrückt wird. Hieraus ergibt sich für Chirocaine eine Erhöhung des Gehaltes an Wirkstoff von ca. 13% im Vergleich zum Bupivacain
Klinische Wirksamkeit
In klinischen Studien zeigte Levobupivacain bei gleichen Nennkonzentrationen eine dem Bupivacain vergleichbare klinische Wirkung.
In einer klinischen pharmakologischen Studie, in der das Ulnarnervenblock-Modell herangezogen wurde, war Levobupivacain äquipotent mit Bupivacain.
Postoperative Schmerzbehandlung
Für eine Behandlung mit Levobupivacain über längere Zeit als 24 Stunden gibt es nur begrenzte Erfahrung betreffend Sicherheit. Deshalb wird empfohlen Levobupivacain nicht länger als 24 Stunden anzuwenden.

Pharmakokinetik

Absorption
Die Plasmakonzentration des Levobupivacains nach therapeutischer Gabe ist dosisabhängig und, da die Absorption am Applikationsort von der Vaskularität des Gewebes beeinflusst wird, ist sie ebenfalls vom Applikationsweg abhängig.
Pharmakokinetische Parameter bei Patienten welche Levobupivacain nach epiduraler Applikation erhalten haben

Konzentration (%)

0,50

0,75

Erhaltene Dosis

75 mg

112,5 mg

Cmax (µg/ml)

0,47

0,81

AUC(0-t) (µg.h/ml)

2,96

4,93

Pharmakokinetische Parameter bei Patienten welche Levobupivacain zur Brachialplexus-Blockade erhalten haben

Konzentration (%)

0,25

0,50

Erhaltene Dosis

1 mg/kg

2 mg/kg

Cmax (µg/ml)

0,41

0,87

AUC(0-t) (µg.h/ml)

3,00

4,49

In einer klinischen pharmakologischen Studie, in der 40 mg Levobupivacain intravenös appliziert wurden, betrugen Cmax 1,44 µg/ml und AUC 1,15 µg.h/ml.
Distribution
In Studien am Menschen entsprach die Verteilungskinetik des Levobupivacains nach intravenöser Applikation im wesentlichen der des Bupivacains. Das Verteilungsvolumen nach intravenöser Applikation betrug 60-70 Liter. Die Plasmaproteinbindung von Levobupivacain und seiner Metaboliten beim Menschen wur-de in vitro bewertet und belief sich für Konzentrationen zwischen 0,37 und 2,2 µg/ml auf > 96%.
Metabolismus
Levobupivacain wird stark metabolisiert. In vitro-Studien haben gezeigt, dass die Isoformen CYP3A4 und CYP1A2 Levobupivacain zu Desbutyl-Levobupivacain bzw. zu 3-Hydroxy-Levobupivacain metabolisieren. Diese Studien zeigen, dass der Metabolismus des Levobupivacains dem des Bupivacains entspricht. Es liegen keine Hinweise auf eine in vivo-Racemisierung von Levobupivacain vor.
Elimination
Levobupivacain wird fast vollständig metabolisiert und im Urin und in den Fäzes wurde kein Levobupivacain in unveränderter Form nachgewiesen. 3-Hydroxy-Levobupivacain, ein Hauptmetabolit des Levobupivacains, wird in Form von Glucuronsäure und Sulfatester-Konjugaten mit dem Urin ausgeschieden.
In einer klinischen pharmakologischen Studie, in der 40 mg Levobupivacain intravenös appliziert wurden, betrug die mittlere Halbwertszeit ca. 85 Minuten. Die mittlere Gesamtplasma-Clearance des Levobupivacains betrug 39 Liter/Stunde, die terminale Halbwertszeit 77 Minuten.
In einer anderen klinischen Studie, war die Rückgewinnung von Levobupivacain nach intravenöser Applikation vollständig, (durchschnittlich 96-98%) und wurde innerhalb von 48 Stunden im Urin (67-76%) und in den Fäzes (22-30%) zurückgewonnen.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bezüglich der Anwendung bei Kindern und Älteren sowie bei Patienten mit Nierenschädigung oder schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor.

Präklinische Daten

Genotoxizität
Mit den meisten Lokalanästhetika, einschliesslich Levobupivacain, wurden keine Langzeitstudien an Tieren durchgeführt, um das krebserzeugende Potential auszuwerten.
Kanzerogenität
Im bakteriellen Mutationstest, im Mäuselymphomzellen Mutationstest, in Chromosomenabweichungen der menschlichen Blutlymphozyten und in den Micronuclei im Knochenmark von behandelten Mäusen wurde keine Mutagenität beobachtet.
Reproduktionstoxizität
Studien, die mit Levobupivacain 30 mg/kg/Tag (180 mg/m2/Tag) in Ratten durchgeführt wurden, zeigten über zwei Generationen keinen Effekt auf die Fruchtbarkeit oder die allgemeine Fortpflanzungsfähigkeit. Diese Dosis entspricht ungefähr der halben maximal für Menschen empfohlenen Dosis (570 mg/Person) basierend auf der Körperoberfläche (352 mg/m2).

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Levobupivacain kann ausfallen, wenn es mit alkalischen Lösungen verdünnt wird und sollte nicht mit Natriumbicarbonatlösungen verdünnt oder gleichzeitig injiziert werden. Chirocaine darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Ausnahmen:
Die Chirocaine Injektionslösungen 2,5, 5,0 und 7,5 mg/ml sind mit Clonidin 8,4 μg/ml; Morphin 0,05 mg/ml und Fentanyl 4 μg/ml in einer 0,9% Kochsalzlösung kompatibel.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Es ist nicht bekannt, dass Chirocaine labordiagnostische Verfahren beeinflusst.
Haltbarkeit
Chirocaine darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» angegebenen Verfalldatum verwendet werden.
Die Zubereitung enthält keine Konservierungsmittel. Zum Einmalgebrauch. Nach dem Öffnen sofort verwenden. Nicht verbrauchte Lösungsreste verwerfen.
Haltbarkeit der verdünnten Lösungen: Chirocaine Lösungen, welche mit Clonidin, Morphin und Fentanyl, in den oben erwähnten Konzentrationen gemischt wurden, waren sowohl bei 2-8 °C als auch bei Raumtemperatur während 30 Tagen stabil. Aus mikrobiologischen Gründen ist eine verdünnte Lösung unmittelbar nach Zubereitung zu verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Hinweise für die Handhabung
Die Verdünnung von Levobupivacain-Standardlösungen ist mit konservierungsmittelfreier 0,9%iger Kochsalzlösung unter aseptischen Bedingungen durchzuführen.

Zulassungsnummer

55512 (Swissmedic)

Packungen

Chirocaine 2,5 mg/ml, 5 mg/ml, 7,5 mg/ml, Injektionslösung / Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung:
10 ml Polypropylenampullen in Verpackungen zu 10 Stück.
(B)

Zulassungsinhaberin

AbbVie AG, 6330 Cham

Stand der Information

Oktober 2023

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