AMZVZusammensetzungWirkstoffe: Paracetamolum, Acidum ascorbicum.
Hilfsstoffe: Saccharinum natricum, 1 g Sorbitolum (0,1 BE), Excip. pro charta.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Beutel enthält: Wirkstoffe: 500 mg Paracetamol, 300 mg Ascorbinsäure.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenLinderung von Schmerzen und Fieber bei Erkältungskrankheiten.
Dosierung/AnwendungBecetamol C sollte beim Auftreten erster Symptome während max. 5 Tagen wie folgt eingenommen werden:
Kinder von 6 bis 12 Jahren (22–40 kg Körpergewicht)
1 Beutel in einem Glas kaltes oder heisses Wasser oder ungezuckerten Tee auflösen, maximal 3 Beutel pro Tag, im Abstand von mindestens 4 Stunden.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren und über 40 kg Körpergewicht
1 Beutel in einem Glas kaltes oder heisses Wasser oder ungezuckerten Tee auflösen. Bei Bedarf im Abstand von mindestens 4 Stunden wiederholen. Maximal 4 Beutel pro Tag.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit auf einen Inhaltsstoff des Präparates, insbesondere auf Paracetamol und verwandte Substanzen.
Schwere Leberfunktionsstörungen/akute Hepatitis.
Schwere Nierenfunktionsstörungen.
Hereditäre konstitutionelle Hyperbilirubinämie (Morbus Meulengracht).
Fruktoseintoleranz (wegen des Sorbitgehaltes).
Nephrolithiasis bei Oxalurie.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenNieren- und/oder Leberinsuffizienz,
hämolytischer Anämie bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel,
gleichzeitigem Gebrauch von potentiell lebertoxischen oder leberenzyminduzierenden Medikamenten.
Vorsicht ist geboten bei Alkoholüberkonsum. Alkohol kann die Hepatotoxizität von Paracetamol steigern, dies insbesondere bei gleichzeitiger Nahrungskarenz. In solchen Fällen kann bereits eine therapeutische Paracetamoldosis zu Leberschädigung führen.
Der Patient/die Patientin muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schmerzmittel nicht ohne ärztliche Verordnung über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen. Längerdauernde Schmerzen bedürfen einer ärztlichen Abklärung.
Der Patient/die Patientin ist darauf hinzuweisen, dass bei chronischer Einnahme von Analgetika Kopfschmerzen auftreten können, die zu erneuter Einnahme und damit wiederum zum Unterhalt der Kopfschmerzen führen können (sogenanntes Analgetikakopfweh).
Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Phenylketonurie: Bei Leber- und Nierenschädigungen sollte Becetamol C vorsichtig dosiert werden.
InteraktionenEnzyminduktoren wie Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Isonicotinsäurehydrazid (INH) und Rifampicin steigern die Hepatotoxizität von Paracetamol.
Alkohol: siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Mittel, welche die Magenentleerung verlangsamen (z.B. Propanthelin) senken die Resorptionsgeschwindigkeit.
Mittel, welche die Magenentleerung beschleunigen (z.B. Metoclopramid) steigern die Resorptionsgeschwindigkeit.
Chloramphenicol: Die Eliminationshalbwertszeit von Chloramphenicol wird durch Paracetamol um das 5-fache verlängert.
Salicylamid: Salicylamid verlängert die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol und vermehrt den Anfall lebertoxischer Metabolite.
Chlorzoxazon: Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Chlorzoxazon steigt die Hepatoxizität beider Substanzen.
Durch die gleichzeitige Anwendung von Zidovudin und Paracetamol wird die Neigung zu einer Neutropenie verstärkt.
Schwangerschaft/StillzeitReproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt. Das Risiko einer Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft bezüglich Funktions- und Organschäden, Missbildungen und Adaptionsstörungen in korrekter Dosierung gilt z.Zt. als gering, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien mit der fixen Kombination Paracetamol/Ascorbinsäure bei schwangeren Frauen. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Paracetamol tritt in die Muttermilch über. Die Konzentration in der Muttermilch ist ähnlich wie die momentane Konzentration im Plasma der Mutter. Es sind jedoch keine nachteiligen Folgen für den Säugling bekannt.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenLangjährige Erfahrungen mit dem Wirkstoff Paracetamol zeigen in der empfohlenen Dosierung keine negativen Einflüsse auf die Reaktionsfähigkeit.
Unerwünschte WirkungenSelten: Allergisch bedingte Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie.
Immunsystem
Selten: Allergische Reaktionen wie Quincke-Oedem, Atemnot, Bronchospasmus, Schweissausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Schock. Ein kleiner Teil (5–10%) der Patienten mit Acetylsalicylsäure-induziertem Asthma oder anderen Manifestationen einer sogenannten Acetylsalicylsäure-Intoleranz kann in ähnlicher Weise auch auf Paracetamol reagieren (Analgetika-Asthma).
Hepato-biliäres System
Siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Haut
Gelegentlich: Erythematöse, urtikarielle Hautreaktionen und Hautrötungen.
ÜberdosierungIm Vordergrund stehen toxische Reaktionen von Paracetamol. Die erforderliche Behandlung richtet sich dementsprechend nach dem Ausmass der Paracetamol-Intoxikationen.
Nach oraler Einnahme von 7,5–10 g Paracetamol bei Erwachsenen und von 150–200 mg/kg beim Kind (bei prädisponierten Patienten wie z.B. solchen mit erhöhtem Alkoholkonsum oder verminderter Glutathionreserve bei Nahrungskarenz schon in geringeren Dosen) kommt es zu akuten Vergiftungserscheinungen an Zellen der Leber und des Nierentubulus in Form von lebensgefährlichen Zellnekrosen.
Plasmakonzentrationen von >200 µg/ml nach 4 Std., von >100 µg/ml nach 8 Std., von >50 µg/ml nach 12 Std. und von >30 µg/ml nach 15 Std. führen zu Leberschäden mit tödlichem Verlauf im Coma hepaticum. Die Hepatotoxizität steht in direkter Abhängigkeit zur Plasmakonzentration.
Symptome
1. Phase (= 1. Tag): Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl.
2. Phase (= 2. Tag): subjektive Besserung, Lebervergrösserung, erhöhte Transaminasewerte, erhöhte Bilirubinwerte, Thromboplastinzeit verlängert.
3. Phase (= 3. Tag): Transaminasewerte stark erhöht, Ikterus, Hypoglykämie, Leberkoma.
Therapie
Eine wirksame Therapie sollte bereits bei Verdacht auf eine Intoxikation unverzüglich eingeleitet werden und folgende Massnahmen umfassen:
Magenspülung (ist nur innerhalb der ersten 1 [–2] Stunden sinnvoll),
nachfolgend Verabreichung von Aktiv-Kohle,
orale Gabe von N-Acetylcystein. In Situationen, wo die orale Applikation des Antidots nicht oder nicht gut möglich ist (z.B. durch heftiges Erbrechen, Bewusstseinstrübung), kann dieses intravenös verabreicht werden.
Paracetamol-Konzentration im Plasma messen (nicht früher als 4 Std. nach Einnahme).
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: N02BE51
Der Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt.
Für die analgetische Wirkung ist nachgewiesen, dass die Hemmung der Prostaglandin-Synthese zentral stärker ist als peripher.
Die antipyretische Wirkung beruht auf einer Hemmung des Effektes endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum.
Paracetamol verfügt über keine ausgeprägte antiphlogistische Wirkung und hat keinen Einfluss auf die Hämostase oder die Magenschleimhaut.
PharmakokinetikParacetamol wird peroral rasch und fast vollständig absorbiert. Für Becetamol C Brausepulver wurde nach einer oralen Einzeldosis von 500 mg Paracetamol (1 Beutel) eine maximale Plasmakonzentration von 9,4 µg/ml (C) in 0,3 Std. (t) erreicht.
Distribution
Paracetamol wird nahezu gleichmässig in die meisten Körperflüssigkeiten verteilt. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 0,8 l/kg.
Bei therapeutischer Dosierung ist die Plasmaproteinbindung gering.
Metabolismus
Paracetamol wird in der Leber metabolisiert und unterliegt hauptsächlich zwei Biotransformationswegen: es wird in glukuronidierter oder sulfatierter Form mit dem Urin ausgeschieden. Eine kleine Menge wird durch Cytochrom P450 oxidiert und in einen vermutlich hepatotoxischen Metaboliten umgewandelt. Er wird normalerweise durch Konjugation mit Glutathion entgiftet. Die Fähigkeit für diese Konjugation ist bei älteren Patienten nicht beeinträchtigt.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol beträgt nach oraler Gabe 2–2½ Std.
Paracetamol wird renal ausgeschieden. Es geht nicht in die Galle und nur in geringem Ausmass in die Muttermilch über.
Ascorbinsäure
Ascorbinsäure in kleineren Dosen wird fast vollständig in den oberen Abschnitten des Dünndarms resorbiert und in alle Körperzellen verteilt.
Ascorbinsäure wird in der Leber metabolisiert, wobei ein Teil zu Dehydroascorbinsäure, Ascorbinsäure-2-sulfat und Oxalsäure, dem wichtigsten Metaboliten, oxidiert wird.
Die Ausscheidung der Ascorbinsäure erfolgt in unveränderter Form oder in metabolischer Form hauptsächlich über die Niere.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.
Niereninsuffizienz
Bei niereninsuffizienten Patienten liegen nur wenige Daten vor, wobei keine Hinweise auf eine verlängerte Halbwertszeit bestehen. Trotzdem wird eine Dosisanpassung empfohlen.
Bei Hämodialyse-Patienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamol-Dosen um 40–50% vermindert sein.
Alte Personen
Die Halbwertszeit kann bei alten Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Medikamenten-Clearance einhergehen.
Kinder
Bei Neugeborenen und Kindern wurde keine signifikante Änderung der Halbwertszeit verglichen zu Erwachsenen beschrieben.
Präklinische DatenToxikologische Studien zeigten keine Effekte auf die Reproduktion und keine teratogene Wirkung bei den mit Paracetamol behandelten Tieren.
In verschiedenen Untersuchungen wurde ein genotoxisches Potential festgestellt. Auf Grund der mutmasslichen Mechanismen, welche diese Effekte auslösen, kann aber davon ausgegangen werden, dass bei Dosen unterhalb bestimmter Grenzwerte keine genotoxischen Wirkungen auftreten, wobei aber bei verminderter Glutathionreserve tiefere Schwellenwerte möglich sind.
Die Schwellenwerte, ab denen im Tierversuch eine genotoxische Wirkung gezeigt werden konnte, liegen jedoch klar im toxischen Dosisbereich, welcher Leber- und Knochenmarkschädigungen verursacht. Zudem sind nicht-hepatotoxische Dosen (bis zu 300 mg/kg bei der Ratte und 1000 mg/kg bei der Maus) nicht karzinogen. Es kann deshalb praktisch ausgeschlossen werden, dass therapeutische Dosen eine genotoxische oder karzinogene Wirkung haben.
Sonstige HinweiseParacetamol kann Störungen der Blutzuckermessungen verursachen, wenn die Glukoseoxidase-Methode verwendet wird. Es kann auch für eine Verfälschung der Harnsäurebestimmung im Blut verantwortlich sein, wenn diese mittels der Phosphowolframat-Reduktionsmethode bestimmt wird.
Ascorbinsäure: Ascorbinsäure kann das Ergebnis bestimmter Nachweisreaktionen von Harn- und Blutzucker beeinflussen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» angegebenen Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Dieses Arzneimittel ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) zu lagern.
Zulassungsnummer55651 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinGebro Pharma AG, Liestal.
Stand der InformationDezember 2006.
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