ch.oddb.org
 
Apotheken | Doctor | Drugs | Hospital | Interactions | MiGeL | Registration owner | Services
Information for professionals for Trimipramin Sandoz®, Tabletten:Sandoz Pharmaceuticals AG
Complete information for professionalsDDDÄnderungen anzeigenPrint 
Composition.Galenic FormIndication.UsageContra IndicationWarning restrictions.Interactions.Pregnancy
Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
PackagesRegistration ownerLast update of informationPhoto 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Trimipraminum ut trimipramini maleas.
Hilfsstoffe
Lactosum monohydricum*, cellulosum microcristallinum, carboxymethylamylum natricum A, povidonum K 25, macrogolglyceridorum behenates, silica colloidalis anhydrica, magnesii stearas.
*Lactosum monohydricum: 35,6 mg (25 mg), 142,6 mg (100 mg).
Jede Tablette enthält max. 0,35 mg (25 mg) bzw. max. 1,4 mg (100 mg) Natrium.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Neurotische und reaktive Depressionen. Bei psychotischen Depressionen in Kombination mit Neuroleptika.
Schwere chronische Schmerzzustände, z.B. Carcinom-Patienten.

Dosierung/Anwendung

Anwendung bei Erwachsenen
Ambulante Behandlung: bei einfachen Depressionen initial 25–75 mg täglich (1–3 Tabletten zu 25 mg) mit progressiver, individueller Steigerung der täglichen Dosis auf 50–150 mg. Nach Stabilisierung des Patienten kann auf eine tägliche Erhaltungsdosis von 50–100 mg reduziert werden, diese wird während mehrerer Wochen verabreicht. In gewissen Fällen, z.B. bei älteren Personen, kann eine Erhaltungsdosis von 25–50 mg täglich (1–2 Tabletten zu 25 mg) ausreichend sein. Die Tagesdosis ist auf 2–3 Einnahmen zu verteilen oder als Einmaldosis am Abend, 2 Stunden vor dem Schlafengehen, zu verabreichen.
Stationäre Behandlung: Grundsätzlich soll während der Akutphase eine tägliche Dosis von 150 bis 300 mg (1½–3 Tabletten zu 100 mg) verabreicht werden. Je nach Schweregrad der Depression kann die Dosis gelegentlich bis zu 400 mg, in Ausnahmefällen auch mehr, erhöht werden. Die benötigte Dosis soll progressiv erreicht werden, ausgehend von einer Anfangsdosis von 75 bis 100 mg täglich.
Ist ein Gleichgewicht erzielt, soll die Dosis individuell reduziert (50–200 mg täglich, ½–2 Tabletten zu 100 mg) und über mehrere Wochen hinweg aufrechterhalten werden.
Trimipramin Sandoz Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit während oder nach den Mahlzeiten zu schlucken.
Kinder und Jugendliche
Trimipramin Sandoz soll nicht bei Patienten bzw. Patientinnen unter 18 Jahren angewendet werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Trimipramin oder einem der Hilfsstoffe von Trimipramin Sandoz gemäss «Zusammensetzung».
Gleichzeitige Behandlung mit Trimipramin Sandoz und einem MAO-Hemmer wie Iproniazid (siehe «Interaktionen»).
Prostatahypertrophie mit Urinretention, Harnverhaltung, Engwinkelglaukom, AV-Block 3. Grades.
Trimipramin Sandoz ist kontraindiziert während der Erholungsphase nach einem frischen Myokardinfarkt.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Eine Depression geht einher mit einem erhöhten Risiko von Suizidgedanken, Selbstverletzungen und vollendetem Suizid («suicide-related events» (SRE)). Auch unter antidepressiver Therapie kann es zu einer Verstärkung von Suizidgedanken und Suizidverhalten kommen. Dieses Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung kommt. In Übersichten von kontrollierten Studien zeigt sich die höchste Gefährdung bei Beginn der Therapie und vorwiegend auch bei Kindern und Jugendlichen.
Bei Patienten mit SRE in der Anamnese oder solchen, die vor Therapiebeginn ausgeprägte Suizidgedanken hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen am grössten.
Eine Meta-Analyse von placebokontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die mit Antidepressiva behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo. Patienten unter Behandlung mit Antidepressiva müssen deshalb engmaschig in Bezug auf Zeichen einer Depressionsverschlechterung, insbesondere von suizidalem Verhalten sowie von Unruhe oder psychomotorischer Agitiertheit überwacht werden; dies vor allem zu Beginn der Behandlung und bei Dosisänderungen. Auch nach der Beendigung der Behandlung müssen Patienten gut kontrolliert werden, da solche Symptome sowohl als Zeichen eines Entzugs wie auch eines beginnenden Rückfalls auftreten können. Die Angehörigen der Patienten sollen auf dieses Risiko aufmerksam gemacht werden und lnstruktionen erhalten, wie sie sich bei verdächtigen Symptomen verhalten sollen.
Bei Patienten mit kontinuierlich steigendem Leidensdruck oder markantem, plötzlich auftretendem oder anfänglich nicht festgestelltem Suizidrisiko ist eine Behandlungsanpassung oder ein Absetzen des Mittels zu erwägen.
Eine antidepressive Therapie ist nicht geeignet, eine wegen Selbstgefährdung indizierte Hospitalisation zu vermeiden. Vor allem zu Beginn der Therapie soll das Medikament in der kleinsten angemessenen Packungsgrösse verschrieben werden, um das Risiko einer Selbstgefährdung zu vermindern. Andere psychiatrische Diagnosen als eine Depression können ebenfalls mit einem erhöhten Risiko von Suizidverhalten einhergehen und es sind deshalb die gleichen Vorsichtsmassnahmen zu beachten wie bei der Behandlung einer Depression.
Von Alkoholkonsum wird abgeraten.
Epidemiologische Studien haben ein erhöhtes Risiko für Typ-II-Diabetes bei Depressiven gezeigt, die mit trizyklischen Antidepressiva behandelt wurden. Daher ist bei Patienten mit diagnostiziertem Typ-II-Diabetes oder Risikofaktoren für Typ-II-Diabetes, die mit der Einnahme von Trimipramin Sandoz begonnen haben, der Blutzuckerspiegel angemessen zu überwachen.
Interaktionen/Serotoninsyndrom
Für MAO-Hemmer siehe «Kontraindikationen». Bei gleichzeitiger Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva und anderen serotonergen Wirkstoffen wie Triptanen, Tramadol, Lithium, selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), selektiven Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SSNRI) kann ein potenziell letales Serotoninsyndrom mit folgenden Symptomen auftreten: neuromuskuläre Reizzustände, Störungen des vegetativen Nervensystems, psychische Störungen. In diesem Fall wird eine engmaschige Überwachung empfohlen. Bei gleichzeitiger Anwendung von Trimipramin und serotonergen Wirkstoffen ist eine engmaschige klinische Überwachung erforderlich.
Trimipramin sollte daher bei Patienten mit folgender zu Grunde liegender klinischer Symptomatik oder unter folgenden Begleitmedikationen nicht angewendet werden:
·Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Phäochromozytom, Karzinoidtumor, Hyperthyreose, bipolarer Depression, schizoaffektiver Psychose, akuten Verwirrtheitszuständen.
·Patienten, die eines der folgenden Arzneimittel einnehmen: trizyklische Antidepressiva, Serotonin-5HT-1-Rezeptoragonisten (Triptane), direkt oder indirekt wirkende Sympathomimetika (einschliesslich adrenerger Bronchodilatatoren, Pseudoephedrin oder Phenylpropanolamin), Vasopressoren (z.B. Adrenalin, Noradrenalin), dopaminerge Mittel (z.B. Dopamin, Dobutamin), Buprenorphin oder Buspiron.
Die Anwendung von Trimipramin Sandoz in Kombination mit adrenergen oder serotonergen Substanzen oder bei entsprechenden Grunderkrankungen wird nicht empfohlen, es sei denn, eine genaue Beobachtung und Kontrolle des Patienten ist möglich. Trimipramin Sandoz sollte nicht angewendet werden bei Patienten, die ein Arzneimittel, das die Monoaminoxidase A oder B (z.B. Phenelzin, Isocarboxazid, Selegilin, Moclobemid) hemmt, einnehmen oder innerhalb der letzten zwei Wochen eingenommen haben (siehe auch «Interaktionen»).
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Bei gleichzeitiger Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern und pflanzlichen Johanniskrautpräparaten können unerwünschte Wirkungen auftreten. Insbesondere kann es zu einer serotonergen Überstimulierung mit darauf folgendem Serotoninsyndrom kommen.
Risiken von Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Bei Behandlung mit Trimipramin Sandoz kann sich das QT-Intervall dosisabhängig verlängern. Bei Patienten mit bestimmten Herzerkrankungen müssen besondere Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden (angeborenes langes QT-Syndrom oder andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefässe, Erregungsleitungsstörungen oder Arrhythmien wie Bradykardie), ebenso bei unkorrigiertem Elektrolytungleichgewicht (z.B. Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie) oder bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Bradykardie oder einen Kaliummangel verursachen. Vorsicht ist geboten bei älteren Patienten mit:
·einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber einer posturalen Hypotension und einer Sedierung,
·chronischer Verstopfung (Risiko für paralytischen Ileus),
·einer möglichen Prostatahyperplasie.
Vorsicht ist geboten bei Hypotonie, erhöhter Krampfbereitschaft (Epilepsie), Epileptikern unter antikonvulsiver Therapie, schweren Leber- und Nierenschäden, Prostatahyperplasie ohne Harnverhaltung sowie bei Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck. Bei Patienten mit Hyperthyreose ist Trimipramin mit besonderer Vorsicht anzuwenden, weil trizyklische Antidepressiva zu Arrhythmien führen können.
Wenngleich das Risiko für das Auftreten von Agranulozytose und Thrombozytopenie unter Trimipramin nur als gering einzustufen ist, werden gelegentliche hämatologische Kontrollen empfohlen.
Während der Anästhesie besteht das Risiko der Induktion intrakardialer Reizleitungsstörungen. Im Notfall kann die Anästhesie ohne vorheriges Absetzen der Behandlung mit Trimipramin Sandoz erfolgen. Eine strenge Überwachung des EKGs während der Operation wird empfohlen.
Nach längerer Behandlung kann abruptes Absetzen zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen.
Lactose
Trimipramin Sandoz Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Natrium
Trimipramin Sandoz Tabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».
Da bei Beendigung der Behandlung in seltenen Fällen Absetzerscheinungen (Kopfschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Angst, Schlafstörungen) beobachtet wurden, wird empfohlen, die Dosis schrittweise zu reduzieren und den Patienten während dieses Zeitraums sorgfältig zu überwachen.
Bei einer manischen Episode muss die Behandlung mit Trimipramin abgebrochen werden.
Bei Patienten mit Epilepsie oder Epilepsie in der Anamnese ist es ratsam, die klinische und die elektrische Überwachung zu verstärken, da es möglich ist, dass die Krampfschwelle herabgesetzt wird. Wenn Krämpfe auftreten, ist die Behandlung abzubrechen.

Interaktionen

Zentral dämpfende Substanzen
Trimipramin Sandoz verstärkt die Wirkung von Alkohol, Barbituraten und anderen zentral dämpfenden Pharmaka.
Alkohol (Getränk oder Hilfsstoff)
Alkohol kann die sedierende Wirkung von Trimipramin Sandoz verstärken. Eine verminderte Wachsamkeit kann das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
Der Konsum alkoholischer Getränke und sonstiger alkoholhaltiger Arzneimittel sollte vermieden werden.
Anticholinergika
Die gleichzeitige Verabreichung von anticholinergen Medikamenten (z.B. Antiparkinsonika, Antihistaminika, Neuroleptika, Antidepressiva, Atropin) kann die parasympatholytische Wirkung von Trimipramin Sandoz verstärken.
MAO-Hemmer
Trimipramin Sandoz darf nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen»). MAO-Hemmer sollen mindestens 14 Tage vor Beginn der Therapie mit Trimipramin Sandoz abgesetzt werden. Ebenso muss nach Beendigung einer Trimipramin Sandoz-Therapie mindestens 1 Woche gewartet werden, bis eine MAO-Hemmer-Therapie eingeleitet werden darf.
Es sind verschiedene Fälle einer serotoninergen Überstimulierung beschrieben worden (Serotonin-Syndrom).
Die gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern und trizyklischen Substanzen wie Trimipramin Sandoz hat bei einigen Patienten zu schwerem toxischem Fieber, Krampfanfällen und Todesfällen geführt.
Adrenerge Neuronenhemmer
Trizyklische Antidepressiva können die blutdrucksenkende Wirkung von Clonidin, Guanethidin, Bethanidin, Reserpin und Methyldopa abschwächen oder aufheben; falls erforderlich sind Antihypertensiva eines anderen Wirkungstyps (Diuretika, Betablocker) zu verwenden.
Trizyklische Antidepressiva
Die gleichzeitige Verabreichung von anderen trizyklischen Antidepressiva kann das Auftreten einer Hypotonie begünstigen. Die gleichzeitige Verabreichung ist daher nicht zu empfehlen.
Appetitzügler
Die gleichzeitige Verabreichung von Trimipramin Sandoz mit Appetitzüglern (Amphetamin-Derivate) kann zu hypertensiven Krisen führen.
Antiarrhythmika
Trimipramin kann die Wirksamkeit von Antiarrhythmika, besonders vom Typ Ia (z.B. Chinidin) und Typ III (z.B. Amiodaron), verstärken.
Anästhetika
Anästhesie eines Patienten unter Trimipramin Sandoz: siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Serotoninergene Wirkstoffe
Bei gleichzeitiger Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRl) wie Trimipramin Sandoz und anderen Arzneimitteln kann ein Serotonin-Syndrom auftreten. Die Möglichkeit einer Interaktion mit Adrenergika (z.B. direkt oder indirekt wirksame Sympathomimetika einschliesslich adrenerger Bronchodilatatoren, Pseudoephedrin oder Phenylpropanolamin, Vasopressoren wie Adrenalin und Noradrenalin, dopaminerge Mittel wie Dopamin und Dobutamin) oder Serotonergika (z.B. trizyklische Antidepressiva, Triptane, Buspiron, Bupropion) sowie einiger Opioide (z.B. Tramadol, Pethidin, Buprenorphin oder Dextromethorphan) sollte daher in Betracht gezogen werden.
Es liegen Spontanmeldungen von Fällen des Serotonin-Syndroms vor, welche mit der gleichzeitigen Einnahme von Trimipramin in Verbindung gebracht wurden. Patienten sollten sorgfältig in Hinblick auf Symptome eines Serotonin-Syndroms (Verwirrtheit, Hyperpyrexie, Hyperreflexie, Koordinationsstörungen) beobachtet werden. Treten solche Anzeichen auf, sollte das Absetzen des entsprechenden Arzneimittels erwogen werden, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Substanzen mit bekannter QT-verlängernder, hypokaliämischer oder bradykardischer Wirkung
Trimipramin Sandoz ist bei Patienten, die bereits mit nachweislich QT-verlängernden, hypokaliämisch oder bradykardisch wirkenden Substanzen behandelt werden, mit Vorsicht anzuwenden.
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Citalopram oder Fluvoxamin) kann es durch Substratkonkurrenz bzw. Enzymhemmung (Cytochrom P-450 2D6) zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Trimipramin kommen. Eine Dosisreduktion von Trimipramin bzw. des Serotonin-Wiederaufnahmehemmers ist erforderlich.
Substanzen, welche über Cytochrom P-450 2D6 metabolisiert werden und/oder dieses hemmen
Die gleichzeitige Verabreichung von Substanzen, die durch Cytochrom P-450 2D6 metabolisiert werden bzw. dieses Enzym hemmen, kann zu Interaktionen führen (z.B. Amitriptylin, Clozapin, Fluoxetin, Codein).
Neuroleptika
Bei einer Kombinationstherapie mit Neuroleptika kann es zur Erhöhung der Plasmakonzentration des trizyklischen Antidepressivums kommen.
Cimetidin
Bei einer zugleich bestehenden Therapie mit Cimetidin kann die Plasmakonzentration trizyklischer Antidepressiva erhöht werden.
Sympathomimetika
Die gleichzeitige Verabreichung von Trimipramin Sandoz mit Sympathomimetika (inkl. Vasokonstriktoren in Lokalanästhetika) kann deren Wirkungen verstärken. Es kann eine paroxysmale Hypertonie mit möglicher Arrhythmie auftreten.
Johanniskraut
Bei gleichzeitiger Verwendung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern und pflanzlichen Johanniskrautpräparaten können unerwünschte Wirkungen auftreten.
Baclofen
Die gleichzeitige Anwendung von Baclofen und Trimipramin kann zu einem erhöhten Risiko für eine Muskelhypotonie führen.
Antikonvulsiva (z.B. Valproinsäure und Valpromid)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Trimipramin und einem Antikonvulsivum besteht ein Risiko für generalisierte Krampfanfälle. Dies hängt mit einer Herabsetzung der Krampfschwelle durch das Antidepressivum zusammen. Eine klinische Überwachung ist empfohlen, eine Anpassung der Dosierung ist möglich.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine Daten zur Anwendung bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Daten weisen auf das Risiko einer Embryotoxizität bei überhöhten Dosen hin (siehe «Präklinische Daten»). Trimipramin Sandoz soll nicht während einer Schwangerschaft verabreicht werden, ausser wenn es eindeutig erforderlich ist.
Bei Neugeborenen, deren Mütter über längere Zeit mit hohen Dosen anderer Antidepressiva (z.B. Imipramin) behandelt worden sind, wurde über die folgenden Symptome berichtet: erhöhte Reizbarkeit, Abdominaldehnung, verzögerte Mekoniumentleerung, Ernährungsschwierigkeiten, Tachykardie, neurologische Störungen und Atemstörungen. Deshalb sollte die Dosierung dieser Antidepressiva gegen Ende der Schwangerschaft wenn möglich reduziert werden und eine Überwachung der neurologischen und gastrointestinalen Funktionen des Neugeborenen kann während einer gewissen Periode erforderlich sein.
Angesichts dieser Daten sollte die Anwendung von Trimipramin in der gesamten Schwangerschaft vermieden werden. Die Behandlung darf jedoch nicht plötzlich beendet werden, um das Risiko von Absetzerscheinungen für die Mutter zu vermeiden. Wenn die Einleitung oder Erhaltung der Behandlung mit Trimipramin während der Schwangerschaft nicht zu vermeiden ist, müssen die oben beschriebenen Wirkungen bei der Überwachung des Neugeborenen berücksichtigt werden. Wenn eine Behandlung mit Trimipramin in der Schwangerschaft nicht zu vermeiden ist, muss sie während der gesamten Schwangerschaft mit einer effektiven Dosis begonnen oder fortgesetzt werden, wenn möglich als Monotherapie.
Stillzeit
Trimipramin tritt in die Muttermilch über, deshalb sollte abgestillt oder das Medikament während der Stillzeit abgesetzt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Trimipramin Sandoz kann Schläfrigkeit und verschwommenes Sehen hervorrufen. Deshalb ist beim Bedienen von Maschinen und Lenken von Fahrzeugen Vorsicht geboten.

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Einzelfälle: Knochenmarkdepression einschliesslich Agranulozytose, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Leukopenie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Endokrine Erkrankungen
Einzelfälle: Erhöhung des Prolaktinspiegels und dadurch bedingte Gynäkomastie und Galaktorrhö bei der Frau.
In Einzelfällen wurde SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) beobachtet, wobei ein Zusammenhang mit Trimipramin nicht ausgeschlossen werden konnte.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Unbekannt: Hyperglykämie. Epidemiologische Studien ergaben ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus bei depressiven Patienten, die trizyklische Antidepressiva erhielten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: emotionelle Reaktivierung und Launenhaftigkeit beim psychotischen Patienten. Verwirrtheitszustände (v.a. bei älteren Patienten) z.T. mit Halluzinationen, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Alpträume.
Einzelfälle: Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Trimipramin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Müdigkeit, Schwindel.
Gelegentlich: Benommenheit, Zittern, Unruhe, Schlafstörungen, Kopfschmerz, Schläfrigkeit.
Selten: Erhöhung der Krampfbereitschaft, Ataxie, periphere Neuropathie.
Sehr selten: extrapyramidale Symptome.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Akkommodationsstörungen, Mydriasis.
Herzerkrankungen
Selten: Tachykardie, Herzklopfen, Arrhythmien, Reizleitungsstörungen.
Unbekannt: Verlängerung des QT-Intervalls, Torsade-de-Pointes-Arrhythmien (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gefässerkrankungen
Selten: Orthostatische Hypotonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Mundtrockenheit.
Gelegentlich: Bauchkrämpfe, Stomatitis, Obstipation, paralytischer Ileus.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Gallenstauung/Gelbsucht und Hepatitis oder erhöhte Leberfunktionswerte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Selten: allergische Reaktionen, Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Photosensibilisierung, Gesichtsödem.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Miktionsbeschwerden, Harnverhaltung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Erektile Dysfunktion, Makromastie, Galaktorrhö.
Erhöhung oder Verminderung der Libido.
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Schweissausbrüche, Wallungen.
Selten: Gewichtszunahme.
Bei Anwendung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern oder trizyklischen Antidepressiva vor allem bei Patienten von 50 Jahren und älter zeigen epidemiologische Studien, dass ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen besteht. Der Mechanismus, welcher zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Bei Überdosierung werden eine Verstärkung der anticholinergen Symptome, zentralnervöse Symptome wie Verwirrtheit, Krampfanfälle, epileptische Anfälle oder Koma sowie schwere kardiovaskuläre Störungen, vor allem Reizleitungsstörungen, QT-Intervall-Verlängerung, Torsade-de-Pointes-Arrhythmien beobachtet.
Eine Überdosierung kann lebensgefährlich sein.
Behandlung
Bei Vergiftungen mit hohen Dosen trizyklischer Antidepressiva ist innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme eine primäre Dekontamination mit Aktivkohle oder eine Magenspülung indiziert.
Wegen des erhöhten Krampfpotentials ist die Aktivkohle der Magenspülung vorzuziehen. Bei schweren Vergiftungen bzw. bei verminderten Schutzreflexen ist der Patient vorgängig zu intubieren.
Zur beschleunigten Elimination (sekundäre Dekontamination) ist bei einigen trizyklischen Antidepressiva die wiederholte orale Gabe von Aktivkohle möglicherweise wirksam. Die Hämodialyse zur sekundären Dekontamination ist unwirksam.
Bei arterieller Hypotonie und/oder ventrikulären Arrhythmien mit Verbreiterung des QRS-Komplexes im EKG (>100 msec) ist die Behandlung mit Natriumbikarbonat (1 mmol/kg) als Bolus oder als Kurzinfusion (5 Min.) angezeigt. Dies kann wiederholt werden, bis der Blutdruck ansteigt und die EKG-Veränderungen sich bessern, aber höchstens bis zu einem maximalen arteriellen pH von 7,55. Evtl. zusätzlich Lidocain i.v. verabreichen. Bei Bradyarrhythmien ist die Einlage eines provisorischen Schrittmachers indiziert. Bei polymorpher Kammertachykardie vom Typ Torsade de pointes: Gabe von Magnesiumsulfat 0,5 bis 1,5 g i.v. als einmalige Injektion.
Bei Krampfanfällen: Behandlung mit einem Benzodiazepin i.v.
Bei Koma und/oder Ateminsuffizienz: Intubation und künstliche Beatmung.
Hyperventilation zur Erhöhung des arteriellen pH nur, wenn nicht gleichzeitig Bikarbonat verabreicht wird (Gefahr der massiven Alkalose).
Pyridostigmin und Physostigmin zur Therapie peripherer und zentraler anticholinerger Symptome sind wegen der kardialen Effekte kontraindiziert.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N06AA06
Wirkungsmechanismus
Trimipramin ist ein trizyklisches Antidepressivum und seiner chemischen Struktur nach sowohl mit Imipramin als auch mit Levomepromazin verwandt.
Pharmakodynamik
Auf klinischer Ebene zeichnet sich Trimipramin in einer ersten Phase durch seine anxiolytischen und sedativen Eigenschaften aus, in einer zweiten Phase durch seine antidepressive Wirkung. Auf pharmakologischer Ebene weist Trimipramin, wie die meisten trizyklischen Antidepressiva, zentrale und periphere anticholinerge Effekte auf.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung von 50 mg Trimipramin wird nach 3 Stunden eine maximale Plasmakonzentration von etwa 28 ng/ml erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 40%.
Distribution
Trimipramin wird zu über 90% an Plasma-Proteine gebunden. Das Verteilungsvolumen liegt bei 31 l/kg.
Trimipramin tritt in die Muttermilch über.
Metabolismus
Trimipramin wird wie alle trizyklischen Antidepressiva vorwiegend in der Leber metabolisiert (First-pass-Effekt). Der Metabolismus erfolgt durch Cytochrom P450 2D6.
Hauptmetabolit ist Demethyl-Trimipramin. Die metabolische Clearance der Leber beträgt 16 ml/Min./kg.
Elimination
Trimipramin wird hauptsächlich in Form seiner Metaboliten über die Niere ausgeschieden. Etwa 10% der eingenommenen Substanzmenge werden in unveränderter Form renal eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 24 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei niereninsuffizienten Patienten (glomeruläre Filtrationsrate <10 ml/min) sind die pharmakokinetischen Parameter wie Cmax, tmax, t½, AUC deutlich erhöht. Dies trifft auch für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zu.
Die Pharmakokinetik bei Kindern wurde nicht geprüft.

Präklinische Daten

In Ratten- und Kaninchenstudien wurden Anzeichen einer Embryotoxizität und/oder eine erhöhte Inzidenz von Anomalien in den Föten bei Trimipramin in Dosen gefunden, die 20-mal über den therapeutischen Dosierungen lagen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung, bei Raumtemperatur (15−25°C), vor Licht geschützt und ausser Reichweite von Kindern lagern.

Zulassungsnummer

55835 (Swissmedic)

Packungen

Trimipramin Sandoz 25: Packungen mit 50 und 200 Tabletten (teilbar). [B]
Trimipramin Sandoz 100: Packungen mit 20 und 100 Tabletten (teilbar). [B]

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz

Stand der Information

Februar 2021

2024 ©ywesee GmbH
Settings | Help | FAQ | Login | Contact | Home