Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenLänger andauernde systemische Anwendung von Calcineurinhemmern zur anhaltenden Immunsuppression in Tierstudien und bei Transplantationspatienten haben nach systemischer Verabreichung zu einem erhöhten Risiko von Infektionen, Lymphomen und malignen Hauterkrankungen geführt. Diese Risiken sind assoziiert mit der Intensität und Dauer der Immunsuppression.
Aufgrund dieser Datenlage und des Wirkmechanismus bestehen Bedenken hinsichtlich eines potenziellen Risikos bei der Anwendung topischer Calcineurinhemmer einschliesslich Elidel 1% Creme. Obwohl ein kausaler Zusammenhang nicht gesichert ist, wurden seltene Fälle von Malignomen (kutane und andere Lymphome, sowie maligne Melanome, Basalzellkarzinome und Plattenepithellkarzinome) nach der Anwendung von topischen Calcineurinhemmern einschliesslich Elidel 1% Creme berichtet (s. «Unerwünschte Wirkungen»). Es wurden bei Patienten mit atopischen Ekzemen unter der Behandlung mit Elidel 1% Creme geringe systemische Pimecrolimus-Spiegel gemessen. Deshalb:
·Die kontinuierliche Langzeitverwendung von topischen Calcineurinhemmern inkl. Elidel 1% Creme sollte in jeder Altersgruppe vermieden und die Anwendung auf die Hautflächen begrenzt werden, die von atopischer Dermatitis betroffen sind.
·Elidel 1% Creme ist für Kinder unter 2 Jahren nicht indiziert.
·Elidel 1% Creme sollte bei Patienten mit angeborener oder erworbener Abwehrschwäche oder bei Patienten, die immunsuppressive Therapie erhalten, nicht angewendet werden.
·Falls nach 6 Wochen keine Besserung der Symptome eintritt oder sich der Zustand verschlechtert, sollte die Behandlung mit Elidel 1% Creme abgebrochen und der Patient neu beurteilt werden.
·Elidel 1% Creme sollte nicht ununterbrochen gebraucht werden; die Langzeitbehandlung sollte intermittierend sein. Die Patienten sollten angewiesen werden, die Behandlung bei Verschwinden der Symptome zu beenden und erst wieder beim Auftreten neuer Symptome damit zu beginnen. Die Sicherheit von Elidel 1% Creme bei der Langzeitanwendung über 12 Monate ist nicht nachgewiesen.
Wie jedes Arzneimittel, sollte Elidel 1% Creme in der kleinst möglichen Menge angewendet werden, welche es erlaubt, die Symptomatik zu kontrollieren.
Da der Langzeiteffekt auf die lokale Immunantwort der Haut und auf die Inzidenz von malignen Hautveränderungen nicht bekannt ist, darf Elidel 1% Creme nicht auf mögliche maligne oder prä-maligne Hautläsionen aufgetragen werden. Maligne oder prä-maligne Hautläsionen wie z.B. kutane T-Zell-Lymphome können mit den Symptomen einer Dermatitis auftreten.
Aus Sicherheitsgründen sollte im Falle von frischen EBV-Infektionen eine Therapie mit Elidel 1% Creme bis zum Abklingen des Infekts unterbrochen und die Patienten hinsichtlich einer lokalen Lymphoproliferation kontrolliert werden.
Elidel 1% Creme darf nicht auf Bereiche aufgetragen werden, die von akuten viralen Hautinfektionen betroffen sind (Herpes simplex, Windpocken).
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung des klinisch infizierten atopischen Ekzems mit Elidel 1 % Creme wurde nicht evaluiert. Bevor die Behandlung mit Elidel 1% Creme begonnen wird, sollten klinische Infektionen der betroffenen Stellen abgeklungen sein.
In klinischen Studien wurde über 14/1544 (0,9%) Fälle von Lymphadenopathie (Lymphknotenerkrankung) unter der Anwendung von Elidel 1% Creme berichtet. Diese Fälle von Lymphadenopathie traten gewöhnlich im Zusammenhang mit Infektionen auf, und die Lymphknotenerkrankung heilte meistens nach angemessener Behandlung mit Antibiotika wieder ab. Von diesen 14 Fällen wies die Mehrheit entweder eine klare Ätiologie auf oder waren bereits in Abheilung. In 4 Fällen ist der genaue Ausgang nicht bekannt, da die Lymphadenopathie bis zum Studienende nicht abheilte. Bei Patienten, die Elidel 1% Creme erhalten und die eine Lymphadenopathie entwickeln, sollte die Ursache ihrer Lymphadenopathie abgeklärt werden. Bei Fehlen einer klaren Ätiologie der Lymphadenopathie oder bei akuter infektiöser Mononukleose sollte die Behandlung mit Elidel 1% Creme abgesetzt werden. Patienten, die eine Lymphadenopathie entwickeln, sollten überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Lymphadenopathie abheilt.
Patienten mit atopischem Ekzem sind anfällig gegenüber oberflächlichen Hautinfektionen wie Eczema herpeticum (Kaposi-varizellen-ähnliche Eruption). Eine Behandlung mit Elidel 1% Creme kann deshalb mit einem erhöhten Risiko für eine Herpes-simplex-Infektion - ein Eczema herpeticum (erkennbar an einer schnellen Ausbreitung von bläschenartigen und erosiven Läsionen) einhergehen. Bei Vorhandensein einer Herpes-simplex-Infektion sollte an der betroffenen Stelle die Behandlung mit Elidel 1% Creme nicht fortgesetzt werden, bis die virale Infektion abgeklungen ist.
In den klinischen Studien mit Elidel 1% Creme wurden bei 15 von 1544 (1%) Patienten im Alter zwischen 2 und 12 Jahre Hautpapillome (Warzen) beobachtet. Falls unter Behandlung mit Elidel 1% Creme Hautpapillome (Warzen) zunehmen bzw. nicht unter konventioneller Therapie abheilen, soll die Unterbrechung der Behandlung mit Elidel 1% Creme überlegt werden, bis eine Abheilung der Warzen erreicht wird.
Obwohl bei Patienten, die mit Elidel 1% Creme behandelt wurden, bakterielle Hautinfektionen seltener waren als bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden, kann bei Patienten mit schwerem atopischem Ekzem das Risiko für bakterielle Hautinfektionen (Impetigo) während der Behandlung mit Elidel 1% Creme erhöht sein.
Die Anwendung von Elidel 1% Creme kann zu leichten und vorübergehenden Reaktionen am Anwendungsort, wie Wärmegefühl und/oder Brennen führen. Falls ausgeprägte Hautreaktionen an der AnwendungssteIle auftreten, sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Behandlung neu abgeschätzt werden.
Der Kontakt mit Augen und Schleimhäuten sollte vermieden werden. Bei versehentlicher Anwendung an diesen Bereichen sollte die Creme sorgfältig abgewischt und/oder mit Wasser abgewaschen werden.
Die Anwendung von Elidel 1% Creme unter Okklusion wurde an Patienten nicht untersucht. Okklusionsverbände werden nicht empfohlen.
Die Sicherheit von Elidel 1% Creme wurde nicht bei Patienten mit Netherton-Syndrom und generalisierter Erythrodermie untersucht. Wegen einer möglicherweise verstärkten systemischen Resorption des Wirkstoffs wird Elidel 1% Creme bei Patienten mit Netherton-Syndrom oder stark entzündeter oder geschädigter Haut (z.B. Erythrodermie) nicht empfohlen.
Bei Patienten mit stark entzündeter und/oder beschädigter Haut können die systemischen Pimecrolimus Konzentrationen erhöht sein.
Die möglichen Veränderungen der Hautreaktion durch Elidel 1% Creme auf eine Schädigung durch UV-Strahlung sind nicht bekannt. Deshalb sollte der behandelnde Arzt die Patienten auf angemessene Sonnenschutzmassnahmen (die Benutzung von Sonnenschutzprodukten und Bedeckung der Haut mit entsprechender Kleidung) während der Dauer der Behandlung hinweisen. Patienten sollten natürliche oder künstliche Sonnenlichtexposition minimieren oder vermeiden, (s. «Interaktionen», «Präklinische Daten»); auch wenn kein Elidel 1% Creme auf der Haut aufgetragen ist.
Hinweise zu Hilfsstoffen von besonderem Interesse
Elidel 1% Creme enthält Cetylalkohol und Stearylalkohol, die örtlich begrenzte Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen können. Dieses Arzneimittel enthält ebenfalls 10 mg Benzylalkohol pro 1 g Creme. Dieser Hilfsstoff kann leichte lokale Reizungen hervorrufen. Elidel 1% Creme enthält weiterhin 50 mg Propylenglykol (E1520) pro 1 g Creme, dieser Hilfsstoff kann Hautreizungen hervorrufen.
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