ZusammensetzungWirkstoffe
Cetuximab (chimärer monoklonaler IgG1-Antikörper, produziert von einer rekombinanten Zelllinie in Maus-Myelomzellen).
Hilfsstoffe
Natrii chloridum, Glycinum, Polysorbatum 80, Acidum citricum monohydricum, Natrii hydroxidum, Aqua ad iniectabile.
Jede Durchstechflasche zu 100 mg/20 ml enthält ca. 58 mg Natrium.
Jede Durchstechflasche zu 500 mg/100 ml enthält ca. 288 mg Natrium.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenZur Behandlung von Patienten mit EGFR (epidermal growth factor receptor) exprimierendem metastasiertem Kolorektalkarzinom mit RAS-Wildtyp:
·in Kombination mit FOLFIRI oder FOLFOX
·als Monotherapie, wenn eine Therapie auf Oxaliplatin- und Irinotecan-Basis versagt hat oder eine Irinotecan-Intoleranz vorliegt.
In Kombination mit Radiotherapie zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich.
In Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil zur Behandlung von Patienten mit rezidivierendem und/oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich.
Dosierung/AnwendungAllgemeine Dosierungsanweisungen
Die Verabreichung von Erbitux soll stets unter Aufsicht eines in der Anwendung von Antineoplastika erfahrenen Arztes erfolgen.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Der Patient ist während der Infusion und mindestens eine Stunde über deren Ende hinaus engmaschig zu überwachen. Die notwendige Ausrüstung zur Durchführung von Notfallmassnahmen muss verfügbar sein.
Vor der ersten Infusion ist der Patient mindestens 1 Stunde vor der Verabreichung von Cetuximab mit einem Antihistaminikum und einem Kortikosteroid vorzubehandeln. Diese Prämedikation wird auch für alle folgenden Infusionen empfohlen.
Übliche Dosierung
Metastasiertes Kolorektalkarzinom
Cetuximab wird in Kombination mit FOLFIRI bzw. FOLFOX oder als Monotherapie angewendet. Die Begleitmedikation ist frühestens 1 Stunde nach Beendigung der Cetuximab-Infusion zu applizieren.
Es wird empfohlen, Erbitux bis zur Progression der zugrundeliegenden Erkrankung anzuwenden.
Der Nachweis des RAS-Wildtypstatus (mit Ausschluss von Mutationen in KRAS und NRAS: Codon 12, 13 in Exon 2; Codon 59, 61 in Exon 3; Codon 117, 146 in Exon 4) muss vor Beginn der Cetuximab-Behandlung durchgeführt werden.
Der Nachweis der RAS-Mutation (KRAS und NRAS) sowie derjenige der EGFR-Expression soll mittels einer validierten Testmethode erfolgen.
Erbitux kann in einem wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Dosierungsschema angewendet werden.
Wöchentliches Dosierungsschema
Erbitux wird einmal wöchentlich angewendet. Die Initialdosis beträgt 400 mg Cetuximab pro m2 Körperoberfläche. Alle nachfolgenden wöchentlichen Dosen betragen jeweils 250 mg/m2.
Zweiwöchentliches Dosierungsschema
Erbitux wird einmal alle zwei Wochen angewendet. Jede Dosis beträgt 500 mg Cetuximab pro m2 Körperoberfläche.
Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich
In Kombination mit Radiotherapie
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich wird Erbitux in Kombination mit Radiotherapie angewendet.
Es wird empfohlen, die Behandlung mit Erbitux eine Woche vor Beginn der Radiotherapie zu starten und bis zum Ende der Radiotherapie weiterzuführen. Die Infusion von Erbitux soll vor der Radiotherapie erfolgen.
Erbitux wird einmal wöchentlich angewendet. Die Initialdosis beträgt 400 mg Cetuximab pro m2 Körperoberfläche. Alle nachfolgenden wöchentlichen Dosen betragen jeweils 250 mg/m2.
In Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil
Bei Patienten mit rezidivierendem und/oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich wird Cetuximab in Kombination mit bis zu 6 Zyklen Cisplatin plus 5-Fluorouracil verabreicht, gefolgt von Cetuximab allein als Erhaltungstherapie bis zur Tumorprogression. Die Begleitmedikation ist frühestens 1 Stunde nach Beendigung der Cetuximab-Infusion zu applizieren.
Erbitux kann in einem wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Dosierungsschema angewendet werden.
Wöchentliches Dosierungsschema
Erbitux wird einmal wöchentlich angewendet. Die Initialdosis beträgt 400 mg Cetuximab pro m2 Körperoberfläche. Alle nachfolgenden wöchentlichen Dosen betragen jeweils 250 mg/m2.
Zweiwöchentliches Dosierungsschema
Erbitux wird einmal alle zwei Wochen angewendet. Jede Dosis beträgt 500 mg Cetuximab pro m2 Körperoberfläche.
Art der Anwendung
Erbitux (5 mg/ml) wird intravenös als Tropfinfusion oder mittels einer Infusionspumpe oder eines Perfusors verabreicht (vgl. Rubrik Sonstige Hinweise: Hinweise für die Handhabung). Die Initialdosis sollte langsam gegeben werden, um das Risiko infusionsbedingter Reaktionen zu minimieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die empfohlene Infusionsdauer der Erstinfusion beträgt 120 Minuten. Wenn die erste Infusion gut vertragen wird, beträgt die empfohlene Infusionsdauer für die nachfolgenden Cetuximab-Gaben 60 Minuten bei wöchentlicher Anwendung von 250 mg/m2 (siehe Dosierungsschema) und 120 Minuten bei zweiwöchentlicher Anwendung von 500 mg/m2 (siehe Dosierungsschema).
Eine Infusionsgeschwindigkeit von 10 mg Cetuximab/min darf nicht überschritten werden.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Bei Patienten, die leichte oder mittelschwere infusionsbedingte Reaktionen (Grad 1-2) entwickeln, kann die Cetuximab-Infusionsrate reduziert werden. Es wird empfohlen, die reduzierte Infusionsrate für die weiteren Applikationen beizubehalten.
Beim Auftreten von schweren infusionsbedingten Reaktionen (Grad 3-4) ist die Cetuximab-Behandlung unverzüglich und dauerhaft abzusetzen, und es sind gegebenenfalls die notwendigen lebenserhaltenden Massnahmen einzuleiten.
Wenn ein Patient eine schwere Hautreaktion (Grad 3-4) entwickelt, muss die Therapie mit Cetuximab unterbrochen werden. Die meisten Hautreaktionen entwickeln sich innerhalb der ersten drei Behandlungswochen. Wenn sich die Reaktion beim ersten Auftreten auf Grad 2 zurückgebildet hat, kann die Behandlung ohne Dosisanpassung wieder aufgenommen werden.
Beim zweiten und dritten Auftreten von schweren Hautreaktionen muss die Cetuximab-Behandlung erneut unterbrochen werden. Wenn sich die Hautreaktion auf Grad 2 zurückgebildet hat, kann die Therapie mit einer um 20 % niedrigeren Dosis (200 mg/m2 Körperoberfläche beim wöchentlichen Dosierungsschema; 400 mg/m2 Körperoberfläche beim zweiwöchentlichen Dosierungsschema) nach dem 2. Auftreten und mit einer um 40 % niedrigeren Dosis (150 mg/m2 Körperoberfläche beim wöchentlichen Dosierungsschema und 300 mg/m2 Körperoberfläche beim zweiwöchentlichen Dosierungsschema) nach dem 3. Auftreten fortgesetzt werden.
Falls zum vierten Mal schwere Hautreaktionen auftreten oder diese sich während der Therapieunterbrechung nicht auf Grad 2 zurückgebildet haben, muss die Behandlung mit Cetuximab dauerhaft abgebrochen werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Erfahrungen zur Behandlung von Patienten mit Leberinsuffizienz liegen nicht vor. Hier ist Erbitux mit Vorsicht anzuwenden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Erfahrungen zur Behandlung von Patienten mit Niereninsuffizienz liegen nicht vor. Hier ist Erbitux mit Vorsicht anzuwenden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig, jedoch liegen nur begrenzte Erfahrungen bei Patienten über 75 Jahren vor. Hier ist Erbitux mit Vorsicht einzusetzen.
Kinder und Jugendliche
Daten zur Wirksamkeit von Erbitux bei Kindern und Jugendlichen liegen nicht vor. Aus einer Phase-I-Studie gingen keine neuen sicherheitsrelevanten Hinweise bei Kindern und Jugendlichen hervor. Eine Anwendung wird hier nicht empfohlen.
Kontraindikationen·Bekannte schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (Grad 3 oder 4) auf Cetuximab oder auf einen der Hilfsstoffe.
·Schwangerschaft und Stillzeit (vgl. auch Fachinformation von Irinotecan).
·Bei mCRC-Patienten mit RAS-Mutationen oder unbekanntem RAS-Mutationsstatus ist die Kombination von Erbitux mit einer Oxaliplatin-haltigen Chemotherapie kontraindiziert (siehe auch Rubrik Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenInfusionsbedingte Reaktionen einschliesslich anaphylaktischer Reaktionen
Häufig können schwere infusionsbedingte Reaktionen einschliesslich anaphylaktischer Reaktionen auftreten, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang (vgl. Unerwünschte Wirkungen). Das Auftreten einer schweren infusionsbedingten Reaktion macht den sofortigen und dauerhaften Abbruch der Behandlung mit Cetuximab erforderlich. Gegebenenfalls sind Notfallmassnahmen zu ergreifen. Einige dieser Reaktionen können anaphylaktischer oder anaphylaktoider Natur sein oder ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) darstellen. Die Symptome können während der ersten Infusion und auch noch mehrere Stunden danach oder bei nachfolgenden Infusionen auftreten. Es wird empfohlen, die Patienten über die Möglichkeit eines derartig verzögerten Einsetzens zu informieren und sie zu instruieren, bei Symptomen oder Anzeichen von infusionsbedingten Reaktionen ihren Arzt zu kontaktieren. Die Symptome können Bronchospasmen, Urtikaria, Blutdruckanstieg oder -abfall, Bewusstlosigkeit oder Schock umfassen. In seltenen Fällen wurden Angina pectoris, Myokardinfarkt oder Herzstillstand beobachtet.
Anaphylaktische Reaktionen können bereits innerhalb weniger Minuten während der ersten Infusion auftreten, z.B. wenn es zu einer Kreuzreaktion zwischen bereits gebildeten IgE-Antikörpern und Cetuximab kommt. Diese Reaktionen gehen häufig mit Bronchospasmus und Urtikaria einher und können trotz Gabe einer Prämedikation auftreten.
Das Risiko für anaphylaktische Reaktionen ist stark erhöht bei Patienten mit einer bekannten Allergie gegen rotes Fleisch oder Zeckenbisse oder positiven Ergebnissen bei Tests auf IgE Antikörper gegen Cetuximab (α-1-3-Galactose). Bei diesen Patienten sollte Cetuximab nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses einschliesslich alternativer Behandlungen und nur unter engmaschiger Überwachung durch gut geschultes Personal mit Zugang zu einsatzbereiter Ausrüstung zur Durchführung von Reanimationen verabreicht werden.
Die erste Dosis sollte langsam gegeben werden. Dabei müssen alle Vitalparameter mindestens zwei Stunden lang engmaschig kontrolliert werden. Wenn bei der ersten Infusion innerhalb der ersten 15 Minuten eine infusionsbedingte Reaktion auftritt, sollte die Infusion abgebrochen werden. Vor einer erneuten Infusion sollte eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses unter Berücksichtigung möglicher, beim Patienten bereits gebildeter, IgE-Antikörper erfolgen.
Kommt es im späteren Verlauf der Infusion oder bei einer nachfolgenden Infusion zu einer infusionsbedingten Reaktion, ist die weitere Behandlung von der Schwere der Reaktion abhängig:
Grad 1: Langsame Infusion unter engmaschiger Überwachung fortsetzen
Grad 2: Langsame Infusion fortsetzen und unverzüglich die Symptome behandeln
Grad 3 und 4: Infusion sofort abbrechen und Symptome intensiv behandeln. Die weitere Anwendung von Cetuximab ist kontraindiziert.
Ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) tritt typischerweise innerhalb einer Stunde nach Infusion auf und geht weniger häufig mit Bronchospasmus und Urtikaria einher. Ein CRS ist normalerweise im Rahmen der ersten Infusion am stärksten ausgeprägt.
Leichte oder mittelschwere infusionsbedingte Reaktionen (vgl. Unerwünschte Wirkungen) sind sehr häufig und umfassen Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Schwindel oder Atemnot, die in engem zeitlichem Zusammenhang vor allem zur ersten Infusion von Cetuximab stehen. Wenn beim Patienten leichte oder mittelschwere infusionsbedingte Reaktionen auftreten, kann die Infusionsgeschwindigkeit reduziert werden. Es wird empfohlen, auch alle nachfolgenden Infusionen mit der langsameren Infusionsgeschwindigkeit durchzuführen.
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand und bestehenden Herz-Lungen-Erkrankungen ist besondere Vorsicht geboten.
Erkrankungen der Atemwege
Fälle von interstitieller Lungenerkrankung (ILD), einschliesslich tödlicher Verläufe, wurden berichtet, wobei die meisten Fallberichte japanische Patienten betrafen.
Bei den tödlich verlaufenden Fällen spielten häufig zugrundeliegende oder beitragende Faktoren wie eine gleichzeitige, mit ILD assoziierte Chemotherapie und bereits bestehende Lungenerkrankungen eine Rolle. Solche Patienten sollen engmaschig überwacht werden. Bei Symptomen wie Dyspnoe, Husten und Fieber oder radiologischen Befunden, welche auf eine ILD hinweisen, soll umgehend eine diagnostische Abklärung erfolgen.
Wird eine interstitielle Lungenerkrankung diagnostiziert, muss Cetuximab abgesetzt und der Patient entsprechend behandelt werden.
Hautreaktionen
Nebenwirkungen von Cetuximab sind vorwiegend Hautreaktionen, die insbesondere in Kombination mit einer Chemotherapie einen schweren Verlauf nehmen können.
Hautreaktionen können bei über 80 % der Patienten auftreten und äussern sich vor allem in akneartigem Hautausschlag und/oder weniger häufig in Pruritus, Hauttrockenheit, Hautabschuppung, Hypertrichose oder Nagelveränderungen (z.B. Paronychie). Etwa 15 % der Hautreaktionen sind schwerwiegend, darunter einzelne Fälle von Hautnekrosen. Die meisten Hautreaktionen entwickeln sich innerhalb der ersten drei Behandlungswochen. In der Regel bilden sie sich nach Therapieende im Laufe der Zeit ohne Folgeerscheinungen zurück, sofern die empfohlenen Dosierungsanpassungen eingehalten werden (vgl. Dosierung/Anwendung).
Patienten mit durch Cetuximab hervorgerufenen Hautläsionen sind möglicherweise für Superinfektionen (z.B. mit S. aureus) prädisponiert, was Komplikationen wie Cellulitis, Erysipel oder - eventuell mit tödlichem Ausgang - ein SSS-Syndrom (Staphylococcal scalded skin syndrome), eine nekrotisierende Fasziiitis oder eine Sepsis nach sich ziehen kann.
Bei einer Kombinationstherapie mit Fluoropyrimidinen trat häufiger ein Hand-Fuss-Syndrom (palmar-plantare Erythrodysästhesie) auf als unter Gabe von Fluoropyrimidinen.
Elektrolytstörungen
Es treten sehr häufig progressiv abnehmende Magnesium-Serumspiegel auf, die zu schwerer Hypomagnesiämie führen können. Die Hypomagnesiämie ist nach Absetzen von Cetuximab reversibel. Ausserdem können Hypokalzämie und als Folge einer Diarrhö Hypokaliämie auftreten; vor allem in Kombination mit Cisplatin kann die Häufigkeit einer schweren Hypokalzämie erhöht sein.
Vor und in regelmässigen Abständen während der Behandlung mit Cetuximab wird eine Bestimmung der Elektrolytwerte im Serum empfohlen. Falls erforderlich wird ein Elektrolytersatz empfohlen.
Neutropenie und damit verbundene infektiöse Komplikationen
Für Patienten, die Cetuximab in Kombination mit Cisplatin erhalten, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer schweren Neutropenie, die zu nachfolgenden infektiösen Komplikationen wie febriler Neutropenie, Pneumonie oder Sepsis führen kann. Diese Patienten sollten sorgfältig überwacht werden, insbesondere jene, die Hautläsionen, Mukositis oder eine Diarrhö entwickeln (was möglicherweise das Auftreten von Infektionen begünstigt).
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Bei der Behandlung von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich und Kolorektalkarzinomen wurde eine erhöhte Häufigkeit schwerer und gelegentlich tödlich verlaufender kardiovaskulärer Ereignisse und behandlungsbedingter Todesfälle beobachtet.
Bei einer Behandlung mit Cetuximab sollten der kardiovaskuläre Status sowie der Allgemeinzustand der Patienten und eine begleitende Verabreichung von kardiotoxischen Substanzen wie beispielsweise Fluoropyrimidinen berücksichtigt werden (vgl. Rubrik Unerwünschte Wirkungen).
Augenerkrankungen
Es wurden Fälle von Keratitis und ulzerativer Keratitis während der Anwendung von Cetuximab berichtet. Patienten, bei denen Anzeichen und Symptome vorliegen, die auf eine Keratitis hindeuten, sollten umgehend einen Augenarzt aufsuchen.
Wenn eine Keratitis diagnostiziert wurde, sollten der Nutzen und die Risiken einer Weiterbehandlung sorgfältig abgewogen werden. Bei Bestätigung der Diagnose einer ulzerativen Keratitis sollte die Behandlung mit Cetuximab unterbrochen oder abgebrochen werden.
Besondere Vorsicht ist empfohlen bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Keratitis, ulzerativer Keratitis oder schwerer Form eines trockenen Auges.
Patienten mit RAS-mutiertem Kolorektalkarzinom
Cetuximab sollte bei Patienten mit Kolorektalkarzinom mit RAS-Mutation (KRAS oder NRAS: Exon 2: Codon 12, 13; Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117,146) oder mit unbekanntem RAS-Mutationsstatus nicht angewendet werden. Ergebnisse klinischer Studien zeigen für Tumoren mit RAS-Mutationen ein negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis unter Behandlung mit Erbitux, insbesondere in Kombination mit FOLFOX, mit Verkürzung des Gesamtüberlebens und des progressionsfreien Überlebens sowie Verminderung der Ansprechrate (vgl. Rubrik Klinische Wirksamkeit).
Spezielle Patientengruppen
Erbitux wurde bisher nur bei Patienten mit ausreichender Nieren- und Leberfunktion geprüft (Serumkreatinin und/oder Bilirubin ≤1,5fach und/oder Transaminasen ≤5fach des oberen Limits des Normalwerts).
Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Erbitux bei Patienten mit einem oder mehreren der folgenden Laborparameter vor:
·Hämoglobin < 9 g/dl
·Leukozytenzahl < 3'000/mm3
·Neutrophilenzahl absolut < 1'500/mm3
·Thrombozytenzahl < 100'000/mm3
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen zur Anwendung von Cetuximab in Kombination mit Radiotherapie zur Behandlung von Patienten mit Kolorektalkarzinom vor.
Dieses Arzneimittel enthält 58 mg resp. 288 mg Natrium pro 20 ml resp. 100 ml Durchstechflasche, entsprechend 2,9 % resp. 14,4 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
InteraktionenEine formale Interaktionsstudie mit Irinotecan beim Menschen ergab eine unveränderte Pharmakokinetik beider Substanzen bei kombinierter Anwendung. Eine Analyse aller klinischen Studien zeigte, dass die pharmakokinetischen Parameter bei Kombination mit Cisplatin, Paclitaxel, Doxorubicin, Gemcitabin oder Radiotherapie unverändert blieben.
Es wurden keine weiteren formalen Interaktionsstudien mit Cetuximab beim Menschen durchgeführt.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Es ist bekannt, dass der epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) bei der Fötalentwicklung eine Rolle spielt. Beobachtungen an Tieren weisen darauf hin, dass Cetuximab und andere IgG1-Antikörper die Plazentaschranke passieren. Tierexperimentelle Studien zeigten keine Hinweise auf Teratogenität, jedoch wurde, abhängig von der verabreichten Dosis, eine erhöhte Fehlgeburtshäufigkeit beobachtet (vgl. Präklinische Daten). Da nicht genügend Daten zur Anwendung während der Schwangerschaft existieren, darf Erbitux während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Vor einer allfälligen Therapie mit Erbitux ist eine Schwangerschaft auszuschliessen.
Stillzeit
Da nicht bekannt ist, ob Cetuximab in die Muttermilch übergeht, sollte während der Therapie und mindestens zwei Monate über deren Ende hinaus nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Wenn behandlungsbedingte Symptome auftreten, die die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, sollte während deren Dauer auf das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen verzichtet werden.
Unerwünschte WirkungenEs wurden keine klinisch relevanten geschlechtsspezifischen Differenzen beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen beobachtet.
Die nachfolgend aufgelisteten Häufigkeiten der möglichen unerwünschten Wirkungen von Cetuximab sind wie folgt klassifiziert: sehr häufig ≥10 %; häufig ≥1 %, < 10 %; gelegentlich ≥0,1 %, < 1 %; selten ≥0,01 %, < 0,1 %; sehr selten inkl. Einzelfälle < 0,01 %.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Hypomagnesiämie (22-53 %) (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Häufig: Hypokalzämie, Anorexie, Dehydratation (insbesondere infolge Diarrhö oder Mukositis).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Häufigkeit unbekannt: Aseptische Meningitis.
Augenerkrankungen
Häufig: Konjunktivitis.
Gelegentlich: Blepharitis, Keratitis.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: In Kombination mit Fluoropyrimidinen kardiale Ischämie inkl. Myokardinfarkt und Herzinsuffizienz.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Tiefe Venenthrombose.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Lungenembolie.
Selten: Interstitielle Lungenerkrankung, evtl. mit tödlichem Verlauf (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Mukositis (leicht bis mittelschwer: 24-36 %), in einigen Fällen mit schwerem Verlauf.
Häufig: Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Epistaxis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Anstieg von AST, ALT und AP (35-89 %).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Akneartiger Ausschlag (80 %) (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Häufig: Pruritus, trockene Haut, Desquamation, Hypertrichose oder Nagelveränderungen (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen); in Kombination mit Fluoropyrimidinen Hand-Fuss Syndrom.
Sehr selten/Einzelfälle: Stevens-Johnson-Syndrom/toxisch epidermale Nekrolyse, Hautnekrosen.
Häufigkeit unbekannt: Superinfektionen von Hautläsionen (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen), die Komplikationen wie subkutane Entzündung und Nekrose, Erysipel oder - eventuell mit tödlichem Ausgang - ein SSS-Syndrom (Staphylococcal scalded skin syndrome), eine nekrotisierende Fasziitis oder Sepsis nach sich ziehen können.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Leichte oder mittelschwere infusionsbedingte Reaktionen (7-16 %) (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen) mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Schwindel oder Atemnot.
Häufig: Schwere infusionsbedingte Reaktionen, in einigen Fällen mit tödlichem Verlauf (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen), Fatigue.
Kombinationstherapie mit Chemotherapeutika
Bei Anwendung von Cetuximab in Kombination mit Chemotherapeutika sind auch deren Arzneimittelinformationen zu beachten.
In Kombination mit platin-basierter Chemotherapie kann die Häufigkeit einer schweren Leukopenie oder einer schweren Neutropenie erhöht sein. Dies führt - im Vergleich zu einer alleinigen platin-basierten Chemotherapie - möglicherweise zu einer höheren Inzidenz infektiöser Komplikationen wie febriler Neutropenie, Pneumonie oder Sepsis (vgl. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Kombinationsbehandlung mit Radiotherapie
Die bei Kombination mit lokaler Radiotherapie des Kopf-Hals-Bereichs zusätzlich aufgetretenen unerwünschten Wirkungen (wie Mukositis, Strahlendermatitis, Dysphagie oder Leukopenie, hauptsächlich in Form einer Lymphozytopenie) waren typisch für Radiotherapie. In einer randomisierten, kontrollierten klinischen Studie mit 424 Patienten traten schwere akute Strahlendermatitis und Mukositis sowie verzögerte bestrahlungsbedingte Nebenwirkungen etwas häufiger bei Patienten auf, die eine Radiotherapie in Kombination mit Cetuximab erhielten, als bei Patienten, die nur eine Radiotherapie erhielten.
Zweiwöchentliche Dosierung bei metastasiertem Kolorektalkarzinom und Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil
Basierend auf begrenzten klinischen Daten und Daten nach dem Inverkehrbringen sind die Sicherheitsprofile von Cetuximab 500 mg/m2 zweiwöchentlich im Vergleich zu Cetuximab 250 mg/m2 wöchentlich vergleichbar.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungBisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit wöchentlichen Dosen über 250 mg/m2 Körperoberfläche oder zweiwöchentlichen Dosen über 500 mg/m2 Körperoberfläche vor. In klinischen Studien mit zweiwöchentlichen Dosen bis zu 700 mg/m2 stimmte das Sicherheitsprofil mit jenem im Abschnitt Unerwünschte Wirkungen überein.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
L01FE01
Antineoplastischer Wirkstoff, monoklonaler Antikörper
Wirkungsmechanismus
Cetuximab ist ein rekombinanter, chimärer, monoklonaler IgG1-Antikörper, der spezifisch gegen den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) gerichtet ist.
In-vitro sowie in-vivo-Studien haben den Beitrag der EGFR-Signalübertragung zur Entwicklung von Malignität bei gewissen Tumorerkrankungen bestätigt. Die EGFR-Signalübertragung ist beteiligt an der Kontrolle der Überlebensfähigkeit von Zellen, an Zellzyklusprogression, Angiogenese, Zellmigration und zellulärer Invasion/Metastasierung. Die Expression von EGFR und seinen zugehörigen Liganden in Tumoren wurde mit schlechter Prognose, verminderter Überlebenszeit und/oder erhöhter Bildung von Metastasen in Verbindung gebracht.
Cetuximab bindet an den EGFR mit einer ungefähr 5-10fach höheren Bindungsaffinität als endogene Liganden und hemmt durch Blockade der Bindung von endogenen EGFR-Liganden die Funktion des Rezeptors. Es induziert die Internalisierung des EGFR, was zur Downregulation des Rezeptors führen kann.
Durch Cetuximab als IgG1-Antikörper kann auch eine ADCC (antibody dependent cell-mediated cytotoxicity) induziert werden, und weiterhin wird die Beteiligung von NK-Zellen (natürlichen Killerzellen) bei der Tumorlyse angenommen.
Cetuximab bindet nicht an andere Rezeptoren der HER-Familie (human epidermal receptor). Die EGFR-vermittelte Signalübertragung erfolgt über RAS: Mutationen an gewissen Schlüsselstellen der RAS-Gene (KRAS oder NRAS: Exon 2: Codon 12, 13; Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117, 146) führen zu einer konstitutiven Aktivierung der RAS-Proteine, unabhängig von der EGFR-Signalwirkung.
Neue Daten zeigen, dass bei Patienten mit RAS-Wildtyp-mCRC die Wahrscheinlichkeit signifikant höher ist, von einer Behandlung mit Cetuximab oder von einer Kombinationsbehandlung von Cetuximab mit Chemotherapie zu profitieren.
Retrospektive Analysen aus Tumorgewebe haben gezeigt, dass Patienten mit RAS-Mutationen (KRAS oder NRAS: Exon 2: Codon 12, 13; Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117, 146) nicht von der Therapie mit Erbitux profitieren.
Pharmakodynamik
Sowohl in vitro als auch in vivo hemmt Cetuximab die Proliferation von EGFR-exprimierenden humanen Tumorzellen und induziert deren Apoptose. In vitro hemmt Cetuximab die Produktion von Angiogenesefaktoren durch die Tumorzellen und blockiert die endotheliale Zellmigration. In vivo verhindert es die Expression von Angiogenesefaktoren durch die Tumorzellen und bewirkt eine Verringerung der Tumor-Neovaskularisierung und Metastasierung.
In vitro ist Cetuximab ein Mediator von Antikörper-abhängiger zellulärer Zytotoxizität. Deshalb können Patienten mit EGFR-exprimierenden Tumoren neben der inhibitorischen Wirkung auf die Signalübertragung des Rezeptors auch von diesem immunstimulierenden Effekt von Cetuximab profitieren.
Immunogenität
Die Bildung humaner antichimärer Antikörper (HACA) ist ein klassenspezifischer Effekt monoklonaler chimärer Antikörper. Messbare HACA-Titer traten bei 3,4 % (Inzidenz zwischen 0 % und 9,6 %) der untersuchten Patienten in den Zielindikationsstudien auf. Eine neutralisierende Wirkung gegenüber Cetuximab wurde jedoch nicht beobachtet. Das Auftreten von HACA stand nicht im Zusammenhang mit dem Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen oder anderen unerwünschten Wirkungen, die mit Cetuximab in Verbindung gebracht werden.
Klinische Wirksamkeit
Basierend auf Expositionsmodellen, auf modellierten Beziehungen zwischen Exposition und Wirksamkeit und begrenzten klinischen Daten, ergeben sich für das zweiwöchentliche Dosierungsschema von Cetuximab 500 mg/m2 und das wöchentliche Dosierungsschema von Cetuximab 250 mg/m2 bei metastasiertem Kolorektalkarzinom keine klinisch relevanten Unterschiede. Basierend auf vergleichbaren pharmakokinetischen Eigenschaften und begrenzten klinischen Daten ergeben sich für das zweiwöchentliche Dosierungsschema von Cetuximab 500 mg/m2 und das wöchentliche Dosierungsschema von Cetuximab 250 mg/m2 beim rezidivierenden und/oder metastasierten Plattenepithelkarzinom des Kopf-Hals-Bereiches in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil keine klinisch relevanten Unterschiede.
Kolorektalkarzinom
EMR 62 202-013: Randomisierte Studie bei Patienten mit mCRC ohne Vorbehandlung der metastasierenden Erkrankung, in der die Kombination von Cetuximab und Irinotecan plus 5-Fluorouracil/Folinsäure (5-FU/FA) (599 Patienten) mit Chemotherapie allein (599 Patienten) verglichen wurde. Es wurde eine retrospektive Analyse auf den RAS-Status durchgeführt. Die RAS-mutierte Population besteht aus Patienten mit bekannten KRAS-Mutationen sowie zusätzlich identifizierten RAS-Mutationen. Für die Bestimmung des RAS-Status wurden aus Tumorproben zusätzlich zu den bekannten Mutationen im KRAS-Gen (Exon 2: Codon 12, 13) weitere Mutationen in RAS-Genen (KRAS: Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117, 146 und NRAS: Exon 2: Codon 12, 13; Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117, 146) untersucht. Die Anzahl der analysierbaren RAS-Wildtyp Patienten betrug in der mit Erbitux plus FOLFIRI behandelten Gruppe 178 Patienten und in der mit FOLFIRI allein behandelten Gruppe 189 Patienten.
Die in dieser klinischen Studie erhobenen Daten zur Wirksamkeit sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
|
Population mit Ras-Wildtyp
|
Population mit Ras-Mutation
|
Variable/Statistik
|
Cetuximab plus FOLFIRI
|
FOLFIRI
|
Cetuximab plus FOLFIRI
|
FOLFIRI
|
|
(N = 178)
|
(N = 189)
|
(N = 246)
|
(N = 214)
|
OS
|
Monate, Median
|
28,4
|
20,2
|
16,4
|
17,7
|
(95 %-KI)
|
(24,7; 31,6)
|
(17,0; 24,5)
|
(14,9; 18,4)
|
(15,4; 19,6)
|
Hazard Ratio (95 %-KI)
|
0,691 (0,543; 0,879)
|
1,049 (0,860; 1,281)
|
p-Wert
|
0,0024
|
0,6355
|
PFS
|
Monate, Median
|
11,4
|
8,4
|
7,4
|
7,5
|
(95 %-KI)
|
(10,0; 14,6)
|
(7,4; 9,4)
|
(6,4; 8,0)
|
(7,2; 8,5)
|
Hazard Ratio (95 %-KI)
|
0,556 (0,406; 0,761)
|
1,098 (0,852; 1,415)
|
p-Wert
|
0,0002
|
0,4696
|
ORR
|
%
|
66,3
|
38,6
|
31,7
|
36,0
|
(95 %-KI)
|
(58,8; 73,2)
|
(31,7; 46,0)
|
(25,9; 37,9)
|
(29,6; 42,8)
|
Odds Ratio (95 %-KI)
|
3,1145 (2,0279; 4,7835)
|
0,8478 (0,5767; 1,2462)
|
p-Wert
|
< 0,0001
|
0,3970
|
KI = Konfidenzintervall, FOLFIRI = Irinotecan plus 5-FU/FA-Dauerinfusion, ORR = objektive Ansprech- bzw. Remissionsrate (Patienten mit Voll- oder Teilremission), OS = Gesamtüberlebenszeit, PFS = progressionsfreie Überlebenszeit
Erbitux in Kombination mit FOLFIRI zeigte im Vergleich zur Chemotherapie bei RAS-Wildtyp Patienten eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens, der progressionsfreien Überlebenszeit (PFS) und der objektiven Ansprechrate.
In der Untergruppe der Patienten mit RAS-Mutationen konnte kein Benefit für die Kombinationsbehandlung mit Erbitux festgestellt werden.
EMR 62 202-047: Randomisierte Studie bei Patienten mit mCRC ohne Vorbehandlung der metastasierenden Erkrankung, in der die Kombination von Cetuximab und Oxaliplatin plus 5-Fluorouracil-/Folinsäure-Infusionen (5-FU/FA) (169 Patienten) mit der entsprechenden Chemotherapie allein (168 Patienten) verglichen wurde. Es wurde eine retrospektive Analyse auf den RAS-Status durchgeführt. Die RAS-mutierte Population besteht aus Patienten mit bekannten KRAS-Mutationen sowie zusätzlich identifizierten RAS-Mutationen:
Für die Bestimmung des RAS-Status wurden aus Tumorproben zusätzlich zu den bekannten Mutationen im KRAS-Gen (Exon 2: Codon 12, 13) weitere Mutationen in RAS-Genen (KRAS: Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117, 146 und NRAS: Exon 2: Codon 12, 13; Exon 3: Codon 59, 61; Exon 4: Codon 117, 146) untersucht. Die Anzahl der analysierbaren RAS-Wildtyp Patienten betrug in der mit Erbitux plus FOLFOX behandelten Gruppe 38 Patienten und in der mit FOLFOX allein behandelten Gruppe 49 Patienten.
Die in dieser klinischen Studie erhobenen Daten zur Wirksamkeit sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:
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Population mit Ras-Wildtyp
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Population mit Ras-Mutation
|
Variable/Statistik
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Cetuximab plus FOLFOX4
|
FOLFOX4
|
Cetuximab plus FOLFOX4
|
FOLFOX4
|
|
(N = 38)
|
(N = 49)
|
(N = 92)
|
(N = 75)
|
OS
|
Monate, Median
|
19,8
|
17,8
|
13,5
|
17,8
|
(95 %-KI)
|
(16,6; 25,4)
|
(13,8; 23,9)
|
(12,1; 17,7)
|
(15,9; 23,6)
|
Hazard Ratio (95 %-KI)
|
0,937 (0,563; 1,558)
|
1,291 (0,905; 1,842)
|
p-Wert
|
0,8002
|
0,1573
|
PFS
|
Monate, Median
|
12,0
|
5,8
|
5,6
|
7,8
|
(95 %-KI)
|
(5,8; NA)
|
(4,7; 7,9)
|
(4,4; 7,5)
|
(6,7; 9,3)
|
Hazard Ratio (95 %-KI)
|
0,533 (0,272; 1,042)
|
1,541 (1,037; 2,289)
|
p-Wert
|
0,0615
|
0,0309
|
ORR
|
%
|
57,9
|
28,6
|
37,0
|
50,7
|
(95 %-KI)
|
(40,8; 73,7)
|
(16,6; 43,3)
|
(27,1; 47,7)
|
(38,9; 62,4)
|
Odds Ratio (95 %-KI)
|
3,302 (1,375; 8,172)
|
0,580 (0,311; 1,080)
|
p-Wert
|
0,0084
|
0,0865
|
KI = Konfidenzintervall, FOLFOX4 = Oxaliplatin plus 5-FU/FA-Dauerinfusion, ORR = objektive Ansprech- bzw. Remissionsrate (Patienten mit Voll- oder Teilremission), OS = Gesamtüberlebenszeit, PFS = progressionsfreie Überlebenszeit, NA = nicht abschätzbar
CA225006: In dieser randomisierten Studie an Patienten mit mCRC, die eine Ersttherapie mit Oxaliplatin und Fluoropyrimidin zur Behandlung des mCRC erhalten hatten, wurde Cetuximab in Kombination mit Irinotecan (n = 648) im Vergleich zu Irinotecan allein (n = 650) angewendet. 64 % der Patienten, deren KRAS-Mutationsstatus des Tumors bestimmt wurde, hatten KRAS-Wildtyp-Tumoren.
In dieser Studie konnte kein signifikanter Unterschied in der Gesamtüberlebenszeit gezeigt werden. Bei Tumorprogression im Irinotecan-Monotherapie-Arm erhielten 46,9 % der Patienten anschliessend eine Cetuximab-basierte Therapie, was sehr wahrscheinlich die Überlebensresultate beeinflusste. Im Kombinationstherapiearm war die Gesamtansprechrate signifikant erhöht (16,4 % vs 4,2 %) und das progressionsfreie Überleben signifikant verlängert (3,98 vs 2,56 Monate). Da jedoch keine unabhängige Bewertung der bildgebenden Daten durchgeführt wurde, sollten diese Resultate mit Bedacht interpretiert werden. 23 % der Patienten konnten retrospektiv auf KRAS ausgewertet werden, davon waren 64 % KRAS-Wildtyp. Bei dieser Untergruppe war die Ansprechrate 10,3 % vs 7,4 % und das progressionsfreie Überleben 3,98 vs 2,79 Monate. Im PFS ist nur ein Vorteil bei KRAS-Wildtyp zu erkennen.
Die Monotherapie (CA225025) wurde in einer gegen Best Supportive Care (BSC) kontrollierten Studie in Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom nach Vortherapie mit Oxaliplatin, Irinotecan und 5-FU untersucht (287 Patienten Cetuximab-Monotherapie plus BSC vs 285 Patienten BSC). Auf KRAS wurden zwei Drittel der Patienten analysiert. Innerhalb der für den KRAS-Status auswertbaren Patientengruppe betrug der Anteil der Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumoren 58 %. Der Anteil an Respondern ist in den als KRAS-Wildtyp charakterisierten Patienten 12,8 %, das OS 9,5 vs 4,8 Monate und das PFS 3,7 vs 1,9 Monate. In der Untergruppe mit KRAS-Mutationen wurde mit 4,5 vs 4,6 Monaten kein Überlebensvorteil gezeigt.
EMR 62 202-007: Diese randomisierte Studie verglich die Kombination Cetuximab/Irinotecan (n = 218) mit der Cetuximab-Monotherapie (n = 111). Bei der Kombinationstherapie wurde Irinotecan wie folgt appliziert: 125 mg/m2 Körperoberfläche pro Woche während 4 Wochen, gefolgt von 2 Wochen Pause, oder 180 mg/m2 alle zwei Wochen, oder 350 mg/m2 alle 3 Wochen, oder modifizierte Dosen gemäss der entsprechenden Fachinformation von Irinotecan. Mehr als die Hälfte der Kombinations-Patienten wurde mit dem Irinotecan-Regime von 180 mg/m2 alle 2 Wochen therapiert. Die Ansprechrate betrug 22,9 % vs 10,8 %, die TTP (time to progression) 4,1 vs 1,5 Monate und die OS (Gesamtüberlebenszeit) 8,6 vs 6,9 Monate.
Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich
Über 90 % der Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich überexprimieren EGFR.
Kombinationsbehandlung von Cetuximab mit Radiotherapie für lokal fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (Stadium III oder IV, Oropharynx, Hypopharynx, Larynx) in Kombination mit Radiotherapie:
In der randomisierten Studie (EMR 62 202-006) wurde die Wirksamkeit der Kombination von Cetuximab mit Radiotherapie (211 Patienten) mit Radiotherapie allein (213 Patienten) verglichen. Der Beginn der Cetuximab-Behandlung erfolgte eine Woche vor Start der Radiotherapie, und die Cetuximab-Therapie wurde während der gesamten Radiotherapie beibehalten. Die Dosierung von Cetuximab erfolgte gemäss Dosierung/Anwendung.
Nach einer medianen Nachbeobachtungsdauer von 60 Monaten verlängerte die Kombination von Cetuximab mit Radiotherapie die lokoregionäre Tumorkontrolle gegenüber der alleinigen Radiotherapie im Median um 9,5 Monate (24,4 vs 14,9 Monate, HR 0,68, p = 0,005). Auch zeigte Cetuximab in Kombination mit Radiotherapie im Vergleich zu Radiotherapie allein eine signifikante Verbesserung des medianen Gesamtüberlebens (OS) von 29,3 Monaten auf 49,0 Monate (HR 0,73, p = 0,018).
Die 1-, 2-, 3- und 5-Jahres-Überlebensraten unter Therapie mit Cetuximab plus Radiotherapie waren konsistent höher im Vergleich zu den entsprechenden Überlebensraten unter Radiotherapie allein (77,6 % vs 73,8 % nach 1 Jahr, 62,2 % vs 55,2 % nach 2 Jahren, 54,7 % vs 45,2 % nach 3 Jahren und 45,6 % vs 36,4 % nach 5 Jahren).
Patienten mit einer guten Prognose, angezeigt durch Tumor-Klassifizierung, Karnofsky Performance Status (KPS) und Alter, hatten einen stärker ausgeprägten Vorteil, wenn Cetuximab zusätzlich zur Bestrahlung angewendet wurde. Kein klinischer Vorteil konnte für Patienten ≥65 Jahre und solche mit einem KPS ≤80 gezeigt werden.
Kombinationsbehandlung von Cetuximab mit einer Platin-basierten Chemotherapie für rezidivierendes und/oder metastasiertes Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich
In die vergleichende Studie EMR 62-202-002 (EXTREME) wurden 442 Patienten mit rezidivierendem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich eingeschlossen, bei denen lokale Massnahmen wie Operation oder Radiotherapie nicht mehr in Frage kamen und bei welchen eine Chemotherapie als Teil der Gesamttherapie mehr als 6 Monate zurücklag. Die Kombinationen Cisplatin plus 5-FU oder Carboplatin plus 5-FU wurden entweder allein oder zusammen mit Cetuximab über bis zu 6 Zyklen verabreicht. Im Primärendpunkt Gesamtüberleben ergab sich eine Differenz für Cetuximab plus Chemotherapie vs Chemotherapie allein von 10,1 vs 7,4 Monaten, HR 0,797 (95 %-KI 0,644, 0,986), p = 0,036. Das progressionsfreie Überleben unterschied sich mit 5,6 vs 3,3 Monaten, p < 0,0001 und die Ansprechrate mit 35,6 % vs 19,5 %, p = 0,0001.
Der Nutzen einer Kombination von Cetuximab mit Cisplatin/5-FU in Bezug auf die Gesamtüberlebenszeit war stärker ausgeprägt als derjenige einer Kombination mit Carboplatin/5-FU: In der Cisplatin-Untergruppe betrug das Gesamtüberleben bei Cetuximab plus Chemotherapie vs Chemotherapie allein 10,6 vs 7,3 Monate, HR 0,69 (95 %-KI 0,53, 0,91), in der Carboplatin-Untergruppe 9,7 vs 8,3 Monate, HR 0,98 (95 %-KI 0,69, 1,41). Die Kombination mit Carboplatin in dieser Patientenpopulation wird daher nicht empfohlen.
PharmakokinetikAbsorption
Cetuximab wird intravenös appliziert.
Distribution
Die Pharmakokinetik von Cetuximab wurde nach Verabreichung als Monotherapie oder in Kombination mit gleichzeitiger Chemo- oder Radiotherapie in klinischen Studien untersucht. Nach intravenöser Infusion von wöchentlichen Cetuximab Dosen von 5 bis 500 mg/m2 Körperoberfläche erwies sich die Pharmakokinetik als dosisabhängig.
Nach Applikation der ersten Dosis von 400 mg Cetuximab pro m2 entsprach das mittlere Verteilungsvolumen annähernd dem Intravasalraum von 2,9 l/m2 (1,5-6,2 l/m2). Die Cmax betrug im Mittel 185 ± 55 µg/ml. Die mittlere Clearance betrug 0,022 l/h/m2 Körperoberfläche. Die Eliminationshalbwertszeit betrug im angestrebten Dosisbereich 70-100 Stunden.
Die Serumkonzentration erreichte nach dreiwöchiger Monotherapie stabile Werte. Die durchschnittlichen Maximalkonzentrationen betrugen 155,8 µg/ml (Woche 3) und 151,6 µg/ml (Woche 8), während die durchschnittlichen Minimalkonzentrationen 41,3 µg/ml bzw. 55,4 µg/ml betrugen.
In einer Kombinationsstudie mit Irinotecan lagen die mittleren Minimalkonzentrationen von Cetuximab in Woche 12 bei 50,0 µg/ml und in Woche 36 bei 49,4 µg/ml.
Metabolismus
Es wurden verschiedene Abbauwege beschrieben, die beim Metabolismus von Antikörpern mitwirken. Alle diese Wege beinhalten die Biodegradation des Antikörpers zu kleineren Molekülen, wie beispielsweise kleinen Peptiden oder Aminosäuren.
Elimination
Kinetik spezieller Patientengruppen
Basierend auf allen verfügbaren Daten konnte keine Beeinflussung der Parameter durch Alter, Rasse, Geschlecht, renalen oder hepatischen Status festgestellt werden.
Erbitux wurde bisher nur bei Patienten mit ausreichender Nieren- und Leberfunktion angewendet (Serumkreatinin und/oder Bilirubin ≤1,5fach und/oder Transaminasen ≤5fach des oberen Limits des Normalwerts).
Präklinische DatenDosis-abhängige Hautveränderungen, welche bereits bei Dosierungen auftraten, die äquivalent zu der beim Menschen angewendeten Dosierung sind, waren die Hauptbefunde einer chronischen Toxizitätsstudie sowie einer embryo-fötalen Entwicklungsstudie an Affen.
Eine embryo-fötale Toxizitätsstudie an Affen ergab keine Hinweise auf Teratogenität, jedoch wurde dosisabhängig eine erhöhte Inzidenz von Aborten beobachtet.
Präklinische Daten bezüglich Genotoxizität und lokaler Verträglichkeit, einschliesslich unbeabsichtigter Verabreichung auf anderem als dem vorgeschriebenen Applikationsweg (i.v. Infusion), zeigten keine speziellen Risiken für den Menschen.
Es wurden keine formalen Tierstudien zur Untersuchung des karzinogenen Potentials von Cetuximab oder zur Untersuchung von dessen Effekt auf die männliche und weibliche Fertilität durchgeführt.
Es wurden keine toxikologischen Studien mit der Kombination von Cetuximab und Chemotherapeutika durchgeführt.
Zum Einfluss von Cetuximab auf die Wundheilung liegen keine präklinischen Daten vor. In präklinischen Wundheilungsmodellen verzögerte die Gabe von EGFR-selektiven Tyrosinkinaseinhibitoren jedoch die Wundheilung.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel darf nur mit der Infusionslösung gemischt werden, die in der Rubrik Hinweise für die Handhabung aufgeführt ist. Es muss eine separate Infusionslinie verwendet werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Keine bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Verdünnung der Lösung gemäss Hinweise für die Handhabung ist Erbitux bei 25 °C über 48 Stunden chemisch und physikalisch stabil.
Erbitux enthält kein Konservierungsmittel und ist nach Anbruch der Durchstechflasche und Verdünnung der Lösung zum sofortigen Verbrauch bestimmt, es sei denn, die benutzte Methode schliesst das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8 °C) lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Erbitux (5 mg/ml) kann als Tropfinfusion oder mittels einer Infusionspumpe oder eines Perfusors verabreicht werden. Es ist in jedem Falle eine separate Infusionslinie zu verwenden, die am Ende der Infusion mittels steriler physiologischer Kochsalzlösung (0,9 %) für Injektionszwecke gespült werden muss.
Um eine mikrobielle Kontamination des Arzneimittels zu vermeiden, muss die Vorbereitung und Anwendung von Erbitux unter aseptischen Bedingungen erfolgen.
Erbitux (5 mg/ml) ist mit folgenden Materialien kompatibel:
·Infusionsbeutel aus: Polyethylen, Polyvinylchlorid, Ethylvinylacetat
·Infusions-Sets aus: Polyethylen, Ethylvinylacetat, Polyvinylchlorid, thermoplastisches Polyolefin, Polyurethan
·Spritzen aus: Polypropylen (für Perfusor)
Erbitux (5 mg/ml) sollte wie folgt vorbereitet werden:
·Mittels Tropfinfusion oder Infusionspumpe (verdünnt mit steriler Natriumchloridlösung 0,9 %): Das erforderliche Volumen von Erbitux wird berechnet und ein Infusionsbeutel mit steriler Natriumchloridlösung 0,9 % von angemessener Grösse bereitgelegt. Ein adäquates Volumen Natriumchloridlösung 0,9 % wird aus dem Infusionsbeutel mittels geeigneter steriler Spritze mit Kanüle entnommen. Auf eine geeignete sterile Spritze wird eine sterile Kanüle aufgesetzt und Erbitux aus der Durchstechflasche aufgezogen (keine Spikes benützen) und in den vorbereiteten Infusionsbeutel eingebracht. Dieses Vorgehen wird bis zum Erreichen des berechneten Volumens von Erbitux wiederholt. Danach wird der Infusionsschlauch angebracht und mit Erbitux oder steriler Natriumchloridlösung 0,9 % gefüllt, bevor die Infusion begonnen wird.
·Mittels Perfusor (unverdünnt): Auf eine geeignete sterile Spritze wird eine sterile Kanüle aufgesetzt und die benötigte Menge Erbitux aus der Durchstechflasche aufgezogen. Die Kanüle wird entfernt und die Spritze in den Perfusorschlitten eingesetzt. Nun wird die Infusionslinie an der Spritze angebracht, die Infusionsgeschwindigkeit eingestellt und der Infusionsschlauch mit Erbitux oder steriler Natriumchloridlösung 0,9 % benetzt. Die Infusion wird gestartet. Dieses Vorgehen wird so lange wiederholt, bis das errechnete Volumen infundiert ist.
Die in Rubrik Dosierung/Anwendung beschriebenen Massnahmen sind zu beachten.
Zulassungsnummer56072 (Swissmedic).
PackungenDurchstechflaschen zu 100 mg/20 ml: 1. [A]
Durchstechflaschen zu 500 mg/100 ml: 1. [A]
ZulassungsinhaberinMerck (Schweiz) AG, Zug.
Stand der InformationDezember 2024
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