AMZV 9.11.2001ZusammensetzungWirkstoff: Cetirizin (als Cetirizin-Dihydrochlorid).
Hilfsstoffe Filmtabletten: Mikrokristalline Zellulose, Laktose-Monohydrat, hochdisperses Siliziumdioxid und Magnesiumstearat. Die Tablettenkerne sind mit einem Film aus Opadry Y-1-7000 (Hypromellose E 464, Titandioxid E 171 und Macrogol 400) überzogen.
Tropfen: Natriumacetat, Essigsäure, Propylenglykol, Glycerin, Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), Saccharin-Natrium, Wasser.
Zyrtec Zaptabs (Schmelztabletten): ?-Cyclodextrin, mikrokristalline Zellulose, hochdisperses Siliziumdioxid, Magnesiumstearat , Acesulfam K und Zitronenaroma.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitFilmtablette
Eine Filmtablette enthält 10 mg Cetirizin-Dihydrochlorid.
Tropfen
1 ml (entsprechend 20 Tropfen) enthält 10 mg Cetirizin-Dihydrochlorid.
Zyrtec Zaptabs
Eine Schmelztablette enthält 10 mg Cetirizin-Dihydrochlorid.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren zur Behandlung von
Allergischer Rhinitis, saisonal (Heuschnupfen, Pollinosis; die Behandlungsdauer bei Kindern mit saisonaler Rhinitis beträgt maximal 4 Wochen) und perennial.
Allergischer Konjunktivitis.
Chronische idiopathische Urtikaria.
Bei Kinder von 26 Jahren zur Behandlung von
Saisonaler allergischer Rhinitis.
Dosierung/AnwendungSaisonale allergische Rhinitis Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: Die empfohlene Dosis beträgt ein Mal täglich 10 mg (1 Filmtablette, 20 Tropfen oder 1 Schmelztablette).
Kindern von 6 bis 12 Jahren: Während maximal 4 Wochen 1 Mal täglich 10 mg (1 Filmtablette, 20 Tropfen oder 1 Schmelztablette). Alternativ kann die Dosierung auf zwei Einnahmen (je eine halbe Filmtablette oder 10 Tropfen morgens und abends) verteilt werden.
Kinder von 26 Jahren: Die empfohlene Tagesdosis beträgt 5 mg und soll auf zwei Einnahmen (je 5 Tropfen morgens und abends) verteilt werden. Die Dauer der Behandlung sollte 4 Wochen nicht übersteigen.
Allergische Konjunktivitis Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: Die empfohlene Dosis beträgt ein Mal täglich 10 mg (1 Filmtablette, 20 Tropfen oder 1 Schmelztablette).
Kindern von 6 bis 12 Jahren: Während maximal 4 Wochen 1 Mal täglich 10 mg (1 Filmtablette, 20 Tropfen oder 1 Schmelztablette). Alternativ kann die Dosierung auf zwei Einnahmen (je eine halbe Filmtablette oder 10 Tropfen morgens und abends) verteilt werden.
Perenniale allergische Rhinitis, chronische idiopathische Urtikaria Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: Die empfohlene Dosis beträgt ein Mal täglich 10 mg (1 Filmtablette, 20 Tropfen oder 1 Schmelztablette).
Kinder von 6 bis 12 Jahren: Die empfohlene Dosis beträgt 1 Mal täglich 10 mg (1 Filmtablette, 20 Tropfen oder 1 Schmelztablette). Alternativ kann die Dosierung auf zwei Einnahmen (je eine halbe Filmtablette oder 10 Tropfen morgens und abends) verteilt werden.
Dosierung bei speziellen Patientenpopulationen Ältere Patienten
Bei älteren Patienten kann auf Grund der eventuell reduzierten Nierenfunktion eine Anpassung der Dosis angebracht sein (siehe unten «Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion»).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die Dosisintervalle sind je nach Nierenfunktion individuell einzustellen. Die Dosisanpassung sollte gemäss der folgenden Tabelle vorgenommen werden. Bei der Anwendung dieser Tabelle zur Dosisanpassung muss der Wert der Kreatinin-Clearance (Cl cr) des Patienten in ml/min abgeschätzt werden.
Die Clcr in ml/min kann aus dem Serum-Kreatinin (mg/dl) nach folgender Formel bestimmt werden:
Clcr = ([140 Alter (Jahre)] × Gewicht kg) : 72× Serum-Kreatinin (mg/dl) (× 0,85 bei Frauen)
Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
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Gruppe Kreatinin Dosis und
Clearance Einnahmehäufigkeit
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Normal ?80 1 Filmtablette täglich
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Leicht 5079 1 Filmtablette täglich
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Mässig 3049 1 Filmtablette alle 2 Tage
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Schwer 1030 1 Filmtablette alle 3 Tage
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Terminale <10 kontraindiziert
Nieren-
insuffizienz
dialyse-
pflichtige
Patienten
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Bei Patienten mit ausschliesslich eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit gleichzeitig eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion ist die Dosis entsprechend anzupassen (siehe «Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion»).
Hinweise für die Einnahme
Die Einnahme soll am Abend erfolgen, weil die Symptome am Abend stärker ausgeprägt sind. Die Filmtablette sollte unzerkaut mit Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme von Zyrtec kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Zyrtec Zaptabs ist eine schnell dispergierende Zubereitung, die nicht mit Flüssigkeit geschluckt werden muss. Die Schmelztablette wird einfach auf die Zunge gelegt, wo sie sich rasch auflöst.
Sollten bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren leichte Nebenreaktionen auftreten, dann empfiehlt sich die Einnahme je einer ½ Filmtablette oder 10 Tropfen Zyrtec morgens und abends.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Cetirizin, einem anderen Piperazin-Derivat oder einen der Hilfsstoffe. Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz.
(Kreatinin-Clearance <10 ml/min)
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung entsprechend angepasst werden (s. Kapitel Dosierung/ Anwendung).
Bei älteren Patienten kann auf Grund der eventuell reduzierten Nierenfunktion eine Anpassung der Dosis angezeigt sein. Da keine entsprechenden Studien vorliegen, wird die Anwendung von Zyrtec bei Kindern unter 2 Jahren nicht empfohlen. Da Zyrtec Zaptabs nicht teilbar sind, ist eine Anwendung dieser Arzneiform in den Fällen, in welchen 5 mg Cetirizin eingenommen werden müssen, nicht möglich.
Da Cetirizin zu vermehrter Schläfrigkeit führen kann, ist besondere Vorsicht geboten, wenn Zyrtec zusammen mit Alkohol oder zentral dämpfenden Pharmaka eingenommen wird.
InteraktionenDie gleichzeitige Anwendung mit Pseudoephedrin, Cimetidin, Erythromycin oder Azithromycin hat keinen Einfluss auf die pharmakokinetischen Parameter von Cetirizin. Es wurden keine pharmakodynamischen Interaktionen mit Cimetidin und Pseudoephedrin beobachtet. Gemäss in vitro Untersuchungen beeinflusst Cetirizin die Proteinbindung von Warfarin nicht. Die gleichzeitige Verabreichung mit Azithromycin, Erythromycin, Ketoconazol, Theophyllin und Pseudoephedrin zeigte keine relevanten Veränderungen der klinischen Laborparameter, Vitalfunktionen und EKG. In einer Studie mit gleichzeitiger Gabe von Theophyllin (400 mg/Tag) und Cetirizin (20 mg/Tag) wurde eine leichte, jedoch statistisch signifikante Erhöhung der 24-Stunden AUC von 19% für Cetirizin und von 11% für Theophyllin sowie eine Zunahme der maximalen Plasmaspiegel von 7,7% und 6,4% für Cetirizin bzw. Theophyllin beobachtet. Gleichzeitig verringerte sich die Clearance von Cetirizin um 16% sowie von Theophyllin um 10% unter Applikation von Cetirizin bei Patienten mit Theophyllin-Vorbehandlung. Eine Vorbehandlung mit Cetirizin beeinflusste die pharmakokinetischen Parameter von Theophyllin jedoch nicht signifikant.
Nach einer Einzeldosis von 10 mg Cetirizin wurde die Wirkung von Alkohol (0,8) nicht wesentlich potenziert; für einen von 16 psychometrischen Tests konnte eine statistisch signifikante Interaktion mit Diazepam 5 mg nachgewiesen werden. Die gleichzeitige Verabreichung von täglich 10 mg Cetirizin mit Glipizid führte zu einer leichten Senkung der Glukosespiegel. Dieser Effekt ist klinisch nicht relevant. Trotzdem wird eine separate Einnahme, Glipizid am Morgen und Cetirizin am Abend, empfohlen. Das Ausmass der Absorption von Cetirizin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht verringert, obwohl die Absorptionsgeschwindigkeit abnimmt.
Schwangerschaft/StillzeitSchwangerschaft Es liegen keine klinische Daten mit Anwendung von Cetirizin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten oder die postnatale Entwicklung.
Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Stillzeit
Cetirizin sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden, da es in die Muttermilch übergeht.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenCetirizin kann zu vermehrter Schläfrigkeit führen. Zyrtec hat daher einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Unerwünschte WirkungenIm Gegensatz zu den H 1-Rezeptorantagonisten der ersten Generation dringt Cetirizin weniger stark ins Zentralnervensystem ein. Klinische Studien haben gezeigt, dass Cetirizin in der empfohlenen Dosierung nur leichte unerwünschte Wirkungen auf das Zentralnervensystem hat, wie zum Beispiel Somnolenz, Müdigkeit, Benommenheit, Konzentrationsstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. In einigen Fällen wurde über eine paradoxe ZNS-Stimulierung berichtet. Obwohl Cetirizin ein selektiver Antagonist der peripheren H1-Rezeptoren ist und keine wesentliche anticholinerge Aktivität aufweist, wurde in Einzelfällen von Miktionsstörungen, Akkommodationsstörungen und Mundtrockenheit berichtet. Bei einzelnen Patienten sind Fälle von Leberfunktionsstörungen festgestellt worden, begleitet von einer Erhöhung der Lebermarkerenzymwerte und der Werte für Bilirubin. In der Regel normalisierten sich die Werte nach dem Absetzen des Medikamentes.
Sicherheitsdaten aus klinischen Studien
Die Sicherheitsdaten aus klinischen Studien, in denen Cetirizin in der empfohlenen Tagesdosis (10 mg/Tag für Cetirizin) mit Placebo oder mit einem anderen Antihistaminikum verglichen wurden, umfassen über 3200 Patienten. Folgende Nebenwirkungen mit einer Inzidenz von mindestens 1% konnten dabei beobachtet werden:
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Nebenwirkung Cetirizin 10 mg Placebo
(n= 3260) (n= 3061)
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Psychiatrische Störungen
Somnolenz 9,63% 5,00%
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Zentrales und peripheres Nervensystem
Benommenheit 1,10% 0,98%
Kopfschmerzen 7,42% 8,07%
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Lunge und Atemwege
Pharyngitis 1,29% 1,34%
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Gastrointestinaltrakt
Schmerzen im Abdominal-
bereich 0,98% 1,08%
Mundtrockenheit 2,09% 0,82%
Übelkeit 1,07% 1,14%
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Gesamter Körper
Müdigkeit 1,63% 0,95%
In placebo-kontrollierten Studien mit Kindern (ab 6 Monate) und Jugendlichen (bis 12 Jahre) wurden folgende unerwünschte Wirkungen von Cetirizin beobachtet:
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Nebenwirkung Cetirizin 10 mg Placebo
(n= 1656) (n= 1294)
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Psychiatrische Störungen
Somnolenz 1,8% 1,4%
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Lunge und Atemwege
Rhinitis 1,4% 1,1%
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Gastrointestinaltrakt
Diarrhöe 1,0% 0,6%
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Gesamter Körper
Müdigkeit 1,0% 0,3%
Sicherheitsdaten aus Marktbeobachtung (PMS) Im Zeitraum von 1991 bis 2002 sind weltweit etwa 17 Milliarden Standard-Tagesdosen (jeweils 10 mg Wirkstoff) Cetirizin abgegeben worden. Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind berichtet worden (die vorliegenden Daten reichen nicht aus, um eine zuverlässige Schätzung der Inzidenz der einzelnen Nebenwirkungen vorzunehmen):
Blut- und Lymphsystem Thrombocytopenie.
Immunsystem
Anaphylaktischer Schock, Hypersensitivität.
Psychiatrische Störungen
Aggression, Erregungszustände, Verwirrung, Depression, Schlaflosigkeit.
Nervensystem
Konvulsionen, Parageusie, Parästhesie, Synkope, Taubheit.
Auge
Akkommodationsstörungen, Sehstörungen, Vaskulitis.
Herz/Kreislauf
Tachykardie.
Gastrointestinaltrakt
Diarrhöe.
Leber
Leberfunktionsstörungen (erhöhte Transaminasen, alkaline Phosphatase, GGT und Bilirubin).
Haut
Angioneurotisches Ödem, Pruritus, Rash, Urtikaria.
Niere und Genitaltrakt
Miktionsstörung.
Allgemeine Beschwerden
Asthenie, Unwohlsein, Ödem, Gewichtszunahme.
ÜberdosierungSymptome
Die Symptome, welche in Fällen von deutlicher Überdosierung beobachtet werden konnten, betrafen das Zentralnervensystem oder standen in Zusammenhang mit einer möglichen anticholinergen Wirkung. Unerwünschte Reaktionen, welche nach Einnahme von mindestens dem Fünffachen der empfohlenen Tagesdosis beobachtet werden konnten, waren: Verwirrung, Diarrhöe, Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Mydriasis, Pruritus, Unruhe, Sedierung, Somnolenz, Stupor, Tachykardie, Tremor, Harnverhaltung.
Massnahmen bei Überdosierung
Für Cetirizin ist kein spezifisches Antidot bekannt.
Im Falle einer Überdosierung wird eine symptomatische oder unterstützende Behandlung empfohlen. Eine Magenspülung und/ oder Gabe von Aktivkohle kann sinnvoll sein, sofern die Überdosierung noch nicht lange zurückliegt. Cetirizin ist nur unvollständig dialysierbar.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: R06AE07
Antihistaminikum zum systemischen Gebrauch, Piperazin-Derivat
Wirkungsmechanismus
Cetirizin, ein Metabolit von Hydroxyzin, ist ein Antihistaminikum mit antiallergischen Eigenschaften. Es ist ein selektiver H1-Antagonist mit geringen Wirkungen auf andere Rezeptoren und somit im Wesentlichen frei von anticholinergen und antiserotoninergen Eigenschaften. Cetirizin hemmt die histaminvermittelte allergische Reaktion vom Soforttyp und reduziert die Zellmigration und Freisetzung von Mediatoren bei der Allergie vom verzögerten Typ. Es passiert die Blut-Hirn-Schranke kaum und kann demzufolge die zentralen H1-Rezeptoren kaum erreichen.
Pharmakodynamik
In Histamin-Hautstudien setzte die Wirkung mit 10 mg Cetirizin nach 1 Stunde ein, erreichte ein Maximum nach der 2. bis zur 12. Stunde, und war nach 24 Stunden noch statistisch signifikant nachweisbar.
Neben seiner Anti-H1-Aktivität zeigt Cetirizin zusätzlich eine antientzündliche Wirkung und greift damit in die Spätphase der allergischen Reaktion ein. So wird durch Cetirizin:
bei einer Dosierung von 10 mg ein oder zwei Mal täglich die Rekrutierung von Lymphocyten, insbesondere von Eosinophilen, in der Haut gehemmt,
bei einer Dosis von 30 mg/Tag der Austritt von Eosinophilen in die Bronchioalveolarflüssigkeit nach allergen-induzierten Bronchialkonstriktion inhibiert,
die Kallikrein-induzierte späte Entzündungsreaktion inhibiert,
die Expression von Entzündungsmarkern wie ICAM-1 oder VCAM-1 unterdrückt,
die Wirkung von Histaminliberatoren wie PAF oder Substanz P inhibiert.
Klinische Wirksamkeit
Die klinische Wirksamkeit von Cetirizin ist durch einer Reihe von doppelblinden Studien gegen Placebo bzw. im Vergleich mit anderen Antihistaminika belegt worden. Der grundlegende Nachweis der Wirksamkeit für die Indikation «saisonale allergische
Rhinitis» wurde anhand von drei Studien mit insgesamt 859 Patienten erbracht. Die Indikationen «perenniale allergische Rhinitis»
und «chronische idiopathische Urtikaria» wurden durch die Resultate von drei Studien mit insgesamt 682 Patienten bzw. 2 Studien mit 365 Patienten untermauert.
Der indirekte Nachweis der therapeutische Äquivalenz zwischen Zyrtec Filmtabletten und Zyrtec Zaptabs (Schmelztabletten) wurde durch eine Bioäquivalenzstudie erbracht.
PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Verabreichung der festen Arzneiform wird Cetirizin rasch aus dem Magendarmtrakt resorbiert. Cetirizin weist im Bereich von 5 bis 60 mg eine lineare Kinetik auf. Nach 3 Tagen wird der «steady state» erreicht. Das pharmakokinetische Profil von Cetirizin verhält sich bei Kindern und Erwachsenen qualitativ ähnlich. Die Verabreichung von 5 mg Cetirizin bei Kindern führt zur gleichen Wirkstoffkonzentration im Körper wie eine 10 mg Dosis bei Erwachsenen. Nach Einnahme von Cetirizin 10 mg werden beim Erwachsenen maximale Plasmaspiegel (Cmax) von 350 ng/ml nach 12 Stunden gemessen. Die bei Kindern gemessenen maximalen Plasmaspiegel nach Verabreichung von 5 mg Cetirizin lagen bei 1 Std. bei 275 ng/ml.
Nach Verabreichung der Tropfenformulierung werden die maximalen Plasmaspiegel geringfügig schneller erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen nach 10 mg Gabe liegt beim Erwachsenen bei 35 Litern und die Plasma-Proteinbindung beträgt 93%. Bei Kindern beträgt das Verteilungsvolumen nach 5-mg-Gabe etwa 17 Liter.
Geringe Mengen Cetirizin werden in die Muttermilch sezerniert.
Metabolismus
Bei Erwachsenen werden 60% der oralen Dosis unverändert im Urin ausgeschieden.
Elimination
Die Substanz weist bei Erwachsenen nach 10 mg Gabe eine totale Clearance von 0,60 ml/min/kg auf, die Halbwertszeit der Elimination (t½?) beträgt ca. 10 Stunden.
Mehrfachdosen verändern die pharmakokinetischen Parameter nicht. Die Einnahme von 10 mg Cetirizin täglich während 10 Tagen führte nicht zur Kumulation.
Nach Therapieende fällt der Plasmaspiegel von Cetirizin rasch unter die Nachweisgrenze ab. Allergie-Tests sind somit nach 3 Tagen wieder möglich.
Kinetik spezieller Patientengruppen Ältere Patienten
Die Halbwertszeit in einer Gruppe von 16 älteren Probanden erhöhte sich um 50% und die Eliminationsrate sank um 40% im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Abnahme der Cetirizin-Clearance bei diesen älteren Probanden war vermutlich auf ihre reduzierte Nierenfunktion zurückzuführen.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern von 612 Jahren werden 70% der oralen Dosis von Cetirizin unverändert im Urin ausgeschieden. Die Substanz weist bei Kindern nach 5 mg Gabe eine totale Clearance von 0,93 ml/min/kg. Die Halbwertszeit von Cetirizin beträgt 6 Stunden bei Kindern von 612 Jahren und 5 Stunden bei Kindern im Alter von 26 Jahren.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die Kinetik von Cetirizin im «steady state»-Bereich (10 mg/Tag Cetirizin an sieben aufeinander folgenden Tagen) in Patienten mit einer leichten Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance über 40 ml/min) unterscheidet sich nicht wesentlich von derjenigen von gesunden Probanden. Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 40 ml/min) zeigte sich eine Verdreifachung der Halbwertszeit und eine 70%-ige Reduktion der Clearance im Vergleich zu gesunden Probanden.
Bei Hämodialyse-Patienten (Kreatinin-Clearance unter 7 ml/min) ist die Gesamtkörperclearance nach einer einmaligen Gabe von 10 mg Cetirizin verglichen mit Gesunden um etwa 70% verringert, während sich die Halbwertszeit um den Faktor 3 erhöht hat. Im Verlauf einer Standardhämodialyse werden <10% der Cetirizinmenge aus dem Plasma entfernt.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Patienten mit chronischen Leberschäden, welche 10 oder 20 mg Cetirizin erhielten, zeigten eine um 50% verlängerte Halbwertszeit und eine um 40% reduzierte Clearance im Vergleich mit gesunden Probanden.
Präklinische DatenDie präklinischen Untersuchungen zur Sicherheit, Pharmakologie und chronischen Toxizität lieferten keine Hinweise auf eine besondere Gefährdung bei Menschen. So liegen die NOEL («no observed effect levels») bei Studien zur chronischen Toxizität bei Hunden um einen Faktor 40 (6 Monatsstudien) bis 75220 (4 Wochenstudien), bei Affen um einen Faktor 85 über der entsprechenden therapeutischen Dosis beim Menschen.
Studien zur Reproduktionstoxizität konnten keinen negativen Einfluss von Cetirizin auf Fortpflanzung und Entwicklung der Nachkommenschaft entdecken.
Cetirizin ist nicht mutagen und liess kein kanzerogenes Potential erkennen.
Bei Meerschweinchen führte eine i.v. Dosis Cetirizin, die dem 200-fachen der Dosis entspricht, welche den Histamin-induzierten Bronchospasma zu unterdrücken vermag, zu keiner Verlängerung des QTc-Intervalls. Auch bei Hunden und Affen, welche über 1 Jahr lang täglich das 275-fache bzw. 225-fache der therapeutischen Dosis beim Menschen p.o. erhielten, zeigte sich ebenfalls keine Auswirkung auf das QTc-Intervall.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Es liegen keine Angaben zu Inkompatibilitäten vor.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Nach Therapieende fällt der Plasmaspiegel von Cetirizin mit einer Halbwertszeit von etwa 10 Stunden ab. Allergietests sind somit 3 Tage nach Absetzen von Zyrtec wieder möglich.
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (1525 °C) lagern.
Das Arzneimittel ist für Kinder unzugänglich aufzubewahren.
Hinweise für die Handhabung
Es sind keine speziellen Hinweise zu beachten.
Zulassungsvermerk48143, 52700, 56187 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinUCB Pharma AG, 8008 Zürich.
Stand der InformationSeptember 2003.
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