PharmakokinetikAbsorption
Citalopram wird nach oraler Verabreichung rasch resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen werden, unabhängig von der Magenfüllung, schon nach 24 Stunden erreicht (Tmax durchschnittlich 3 Stunden).
Die orale Bioverfügbarkeit von Citalopram beträgt etwa 80% für die Tabletten.
Die Plasmakonzentrationen beim Menschen verhalten sich dosislinear. Im «steady state», welcher nach 12 Wochen erreicht wird, entspricht eine tägliche Dosis von 40 mg oral als Tabletten einem Plasmaspiegel von ungefähr 300 nM Citalopram (Bereich 165 405 nM) in Patienten unter 65 Jahren. Es konnte keine Beziehung zwischen Plasmakonzentration und klinischer Wirkung festgestellt werden. Ebenso scheinen auch die Nebenwirkungen mit den Plasmakonzentrationen nicht zu korrelieren.
Distribution
Das Verteilungsvolumen beträgt ungefähr 14 l/kg (Bereich 1217 l/kg). Die Plasmaproteinbindung liegt unter 80%.
Metabolismus
Citalopram wird zu Desmethylcitalopram, Didesmethylcitalopram, Citalopram-N-Oxyd und dem deaminierten Propionsäurederivat metabolisiert. Während das Propionsäurederivat unwirksam ist, sind Desmethylcitalopram, Didesmethylcitalopram und Citalopram-N-Oxyd auch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, sie sind jedoch schwächer wirksam als Citalopram. Bei Patienten überwiegt unverändertes Citalopram im Plasma. Die Konzentration von Desmethyl- und Didesmethylcitalopram liegt normalerweise bei 3050% resp. 510% der Citalopram-Konzentration. Die Biotransformation von Citalopram zu Desmethylcitalopram wird durch die Isoenzyme CYP2C19 (ca. 60%), CYP3A4 (ca. 30%) und CYP2D6 (ca. 10%) bewirkt.
Elimination
Citalopram wird vor allem über die Leber ausgeschieden (85%), ein kleiner Anteil über die Nieren (15%). Die biologische Halbwertszeit beträgt durchschnittlich 1½ Tage, d.h. 33 Std. (Bereich 1945 Std.). Die systemische Plasmaclearance (Cl s) beträgt etwa 0,30,4 l/Min und die orale Plasmaclearance (CI oral) etwa 0,4 l/Min. Die hepatische Clearance beträgt etwa 0,3 l/min, die renale Clearance etwa 0,050,08 l/min. Im Urin werden rund 12% (631%) der Dosis als unverändertes Citalopram eliminiert.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei älteren Patienten sind aufgrund einer verminderten Metabolisierungsrate längere Halbwertszeiten (1,53,75 Tage) und niedrigere Clearancewerte (0,080,3 l/Min) festgestellt worden, was im Durchschnitt zu einer Verdoppelung der Citalopram-Plasmawerte führt (vgl. auch «Dosierung/Anwendung»). Bei Patienten mit reduzierter Leberfunktion ist die Elimination von Citalopram verlangsamt.
Die Halbwertszeit ist etwa doppelt so lang und die steady-state-Konzentration etwa doppelt so hoch wie bei Patienten mit normaler Leberfunktion.
Bei Patienten mit geringen bis mässigen Nierenfunktionsstörungen ist die Elimination von Citalopram geringfügig verlangsamt. Erfahrungen bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Creatinin-Clearance <20 ml/min) sind nicht vorhanden. Polymorphismus: In vivo Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Metabolisierung von Citalopram die Polymorphismen (Spartein/Debrisoquin Oxidation [CYP2D6] und Mephenytoin Hydroxylierung [CYP2C19] ) zur Variabilität der Pharmakokinetik beitragen. Die klinische Bedeutung ist zur Zeit unklar. Eventuell ist eine Dosisanpassung erforderlich.
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