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Information for professionals for Curakne®:Pierre Fabre Pharma AG
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Zusammensetzung

Isotretinoinum (13-cis-Retinsäure).
Excipiens pro capsula.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Schwere Formen der Akne (wie Akne nodularis, Akne conglobata oder Akne mit dem Risiko einer permanenten Narbenbildung), die sich gegenüber adäquaten Standardtherapiezyklen mit systemischen Antibiotika und topischer Therapie als resistent erwiesen haben.

Dosierung/Anwendung

Curakne darf nur von Ärzten, die mit der Anwendung von systemischen Retinoiden in der Behandlung der schweren Akne vertraut sind und welche umfassende Kenntnisse der Risiken einer Isotretinoin-Therapie und der notwendigen Kontrollen besitzen, oder unter deren Aufsicht, verschrieben werden.
Die gleichzeitige Verabreichung anderer keratolytisch oder exfoliativ wirkender Aknemittel ist nicht indiziert. Eine simultane Strahlenbehandlung (UV-Licht) muss vermieden werden.
Übliche Dosierung
Das therapeutische Ansprechen auf Curakne und einige seiner Nebenwirkungen sind dosisabhängig und nicht bei allen Patienten gleich. Individuelle Dosisanpassungen während der Therapie sind deshalb erforderlich. Die Therapie mit Curakne sollte mit einer Dosis von 0,5 mg/kg Körpergewicht pro Tag begonnen werden. Die Dosis liegt für die meisten Patienten zwischen 0,5-1,0 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Bei Patienten mit sehr schwerer Akne oder mit Akne am Rumpf kann eine höhere Tagesdosis von bis zu 2,0 mg/kg Körpergewicht erforderlich sein.
Bei einer kumulierten Dosis von 120 mg/kg Körpergewicht pro Behandlung konnte gezeigt werden, dass die Remissionsraten erhöht und Rezidive verhindert wurden und dass darüber (120-150 mg/kg KG) kein zusätzlicher substanzieller Nutzen zu erwarten ist. Die Therapiedauer bei einem Patienten variiert daher je nach angewendeter Tagesdosis. Eine vollständige Remission der Akne wird normalerweise durch eine 16-24-wöchige Therapiedauer erreicht.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Bei Patienten, die eine schwere Unverträglichkeit gegenüber der empfohlenen Dosis zeigen, kann die Behandlung mit einer niedrigeren Dosis fortgesetzt werden, was als Konsequenz zu einer längeren Behandlungsdauer und einem höheren Rückfallrisiko führt. Um bei diesen Patienten die bestmögliche Wirkung zu erzielen, sollte die Behandlung mit der höchsten tolerierten Dosierung fortgesetzt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patientinnen und Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter
Schwangerschaftstests
Bei Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen vor Beginn der Behandlung mit Curakne, während der Behandlung und 5 Wochen nach dem Ende der Behandlung Schwangerschaftstests durchgeführt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – Schwangerschaftsverhütungsprogramm»).
Kontrazeption
Da Curakne teratogen ist, müssen Patientinnen im gebärfähigen Alter das Schwangerschafts-verhütungsprogramm einhalten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – Schwangerschaftsverhütungsprogramm»).
Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen mindestens eine hoch wirksame Methode der Kontrazeption (d.h. eine anwenderunabhängige Methode) oder zwei vorzugsweise sich ergänzende anwenderabhängige Methoden der Kontrazeption (einschliesslich einer Barriere-Methode) anwenden. Die Kontrazeption muss mindestens 1 Monat vor Beginn der Behandlung und während der gesamten Behandlungsdauer angewendet werden und ist mindestens 1 Monat lang nach Beenden der Behandlung mit Curakne fortzusetzen, selbst bei Patientinnen mit Amenorrhoe (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – Schwangerschaftsverhütungsprogramm»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Erfahrung bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist sehr begrenzt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Falls eine Behandlung trotzdem durchgeführt werden soll, sollte mit einer Dosis von 10 mg/Tag behandelt und anschliessend individuell entsprechend der Verträglichkeit angepasst werden.
Curakne ist nicht indiziert für die Behandlung der präpubertären Akne. Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen.
Art der Anwendung
Die Weichkapseln sollten ein- oder zweimal täglich mit einer Mahlzeit eingenommen werden.
Bei der Mehrheit der Patienten wurde ein vollständiges Verschwinden der Akne mit einem einzigen Therapiezyklus erzielt. Im Fall eines deutlichen Rückfalls kann eine erneute Therapie mit Curakne in der gleichen Tages- und kumulierten Behandlungsdosis wie vorher durchgeführt werden. Da bis zu acht Wochen nach Beendigung der Therapie noch eine weitere Verbesserung der Akne beobachtet werden kann, sollte eine erneute Behandlung nicht vor Ablauf dieser Frist eingeleitet werden.

Kontraindikationen

Curakne ist bei schwangeren und stillenden Frauen kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Curakne ist bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, dass alle Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten werden (siehe“Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“ sowie «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Curakne ist auch bei Patienten, die gegen Isotretinoin oder einen der Hilfsstoffe allergisch sind, kontraindiziert. Curakne enthält Sojabohnenöl. Daher ist Curakne bei Patienten, die gegen Sojabohnen allergisch sind, kontraindiziert.
Curakne ist ausserdem kontraindiziert bei Patienten:
·mit Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe,
·mit Leberinsuffizienz,
·mit vorbestehender Hypervitaminose A,
·mit stark überhöhten Blutlipidwerten und
·die gleichzeitig mit Tetrazyklinen behandelt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Curakne ist stark TERATOGEN.
Es besteht ein extrem hohes Risiko für schwerwiegende und lebensbedrohliche kindliche Missbildungen, wenn es während der Einnahme von Curakne - unabhängig von der Dosierung und Anwendungsdauer - zur Schwangerschaft kommt. Potenziell können alle exponierten Feten betroffen sein.

Schwangerschaftsverhütungsprogramm
Curakne ist bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert, es sei denn, alle hier folgenden Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms werden erfüllt:
Schwangerschaftsverhütungsprogramm
Die Patientin muss folgende Bedingungen erfüllen:
·Die Patientin leidet an schwerer Akne (siehe «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten»).
·Die Patientin versteht das teratogene Risiko.
·Sie ist informiert über und versteht die Gefahren für das ungeborene Kind, wenn sie während und innerhalb eines Monats nach Abschluss der Behandlung mit Curakne schwanger wird. Sie ist bereit, sich unverzüglich untersuchen zu lassen, falls das Risiko besteht, dass eine Schwangerschaft eingetreten ist.
·Sie versteht und akzeptiert die Notwendigkeit einer zuverlässigen Empfängnisverhütung ohne Unterbrechung, während 1 Monat vor Beginn der Behandlung, während der Behandlung und während 1 Monat nach Beendigung der Behandlung. Es müssen mindestens eine sehr zuverlässige Methode zur Empfängnisverhütung (d.h. eine nutzerunabhängige Methode) oder zwei vorzugsweise sich ergänzende anwenderabhängige Methoden zur Empfängnisverhütung (einschliesslich einer Barrieremethode) angewendet werden. Die Patientin muss vor der Möglichkeit eines Versagens der Kontrazeption gewarnt werden.
·In jedem Fall sollten bei der Wahl der Verhütungsmethode die persönlichen Umstände und die Patientin selber miteinbezogen werden, um die Einhaltung der gewählten Massnahmen und die Therapietreue zu gewährleisten.
·Auch im Falle einer Amenorrhö muss die Patientin alle Anweisungen für eine zuverlässige Empfängnisverhütung befolgen.
·Die Patientin ist in der Lage die Empfängnisverhütungsmassnahmen konsequent und zuverlässig durchzuführen.
·Nicht länger als 11 Tage vor Beginn der Therapie muss ein ärztlich überwachter Schwangerschaftstest durchgeführt werden und ein negatives Testergebnis vorliegen.
·Sie versteht die Notwendigkeit und muss einverstanden sein, regelmässige Schwangerschaftstests vor, während der Behandlung, und 5 Wochen nach Therapieende durchführen zu lassen.
·Sie darf die Curakne-Behandlung erst am 2. oder 3. Tag des nächsten normalen Menstruationszyklus beginnen.
·Sie versteht und akzeptiert die Notwendigkeit einer rigorosen monatlichen Kontrolluntersuchung.
·Im Falle der Behandlung eines Rezidivs muss sie ebenfalls dieselben ununterbrochenen und wirksamen kontrazeptiven Massnahmen 1 Monat vor, während und 1 Monat nach der Curakne-Therapie anwenden; dieselben zuverlässigen Schwangerschaftstests sind durchzuführen.
·Sie muss die Vorsichtsmassnahmen vollumfänglich verstehen und ihre Bereitschaft bestätigen, sich an die ihr erklärten zuverlässigen kontrazeptiven Massnahmen zu halten.
Diese Bedingungen gelten auch für derzeit nicht sexuell aktive Frauen, ausser wenn nach Meinung des verschreibenden Arztes überzeugende Gründe vorliegen, dass kein Risiko für eine Schwangerschaft besteht. Selbst Frauen, die wegen Infertilität in der Anamnese (ausser im Falle der Hysterektomie) normalerweise keine Kontrazeption anwenden oder die angeben, sexuell nicht aktiv zu sein, müssen den Rat erhalten, während der Einnahme von Curakne wirksame kontrazeptive Massnahmen entsprechend den obigen Richtlinien anzuwenden. Der verschreibende Arzt muss Folgendes sicherstellen:
·Das Schwangerschaftspotenzial ist für jede Patientin individuell beurteilt worden.
·Die Patientin muss eine schwere Form der Akne haben (Acne nodularis oder conglobata oder Akne mit dem Risiko bleibender Narben), die auf Standardtherapien mit systemischen antibakteriellen Wirkstoffen und topische Therapie nicht angesprochen hat.
·Vor, während und 5 Wochen nach dem Ende der Behandlung waren die erhaltenen Resultate der Schwangerschaftstests negativ. Das Datum und die Ergebnisse der Schwangerschaftstests sind zu dokumentieren.
Die Patientin versteht, dass sie konsequent und korrekt eine hoch wirksame Methode der Kontrazeption (d.h. eine anwenderunabhängige Methode) oder zwei vorzugsweise sich ergänzende anwenderabhängige Methoden der Kontrazeption einschliesslich einer Barriere-Methode anwenden muss, und zwar mindestens 1 Monat vor Beginn der Behandlung und anschliessend eine wirksame Kontrazeption während der ganzen Behandlungsdauer und für mindestens 1 Monat nach dem Ende der Behandlung.
·die Patientin hält sich an die oben aufgeführten Bedingungen für eine Schwangerschaftsverhütung und bestätigt, dass sie die Anweisungen adäquat versteht.
·Die Patientin hat die oben genannten Bedingungen akzeptiert.
Sollte trotz dieser Vorsichtsmassnahmen während der Behandlung mit Curakne oder im folgenden Monat eine Schwangerschaft eintreten, so besteht ein hohes Risiko sehr schwerwiegender Missbildungen des Fetus (insbesondere am zentralen Nervensystem, am Herz und an den grossen Blutgefässen). Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für spontanen Abort. Sollte eine Schwangerschaft eintreten, so sollen der Arzt und die Patientin diskutieren, ob eine Fortsetzung der Schwangerschaft ratsam ist.
Empfängnisverhütung
Die Patientinnen sind umfassend über die Schwangerschaftsverhütung zu informieren und sollen an eine Beratungsstelle für Kontrazeption überwiesen werden, wenn sie keine wirksame Kontrazeption anwenden. Als minimale Voraussetzung müssen Frauen im gebärfähigen Alter mindestens eine sehr zuverlässige Methode zur Empfängnisverhütung (d.h. eine anwenderunabhängige Massnahme) oder zwei vorzugsweise sich ergänzende anwenderabhängige Massnahmen zur Empfängnisverhütung, einschliesslich einer Barriere-Methode anwenden. Die Empfängnisverhütung sollte, auch bei Patientinnen mit Amenorrhö, 1 Monat vor der Behandlung, während der gesamten Behandlung und 1 Monat nach Behandlungsende mit Curakne fortgesetzt werden.
Eine Verschreibung für Curakne soll für maximal 30 Behandlungstage ausgestellt werden.
Schwangerschaftstests
Es wird geraten, ärztlich überwachte Schwangerschaftstests mit einer minimalen Sensitivität von 25 mlE HCG/ml Urin während der ersten 3 Tage des Menstruationszykluses wie folgt durchzuführen:
Vor Behandlungsbeginn
Um die Möglichkeit einer Schwangerschaft vor Beginn der Kontrazeption auszuschliessen, wird empfohlen, einen ersten vom Arzt beaufsichtigten Schwangerschaftstest durchzuführen und das Datum und Ergebnis zu dokumentieren. Bei Patientinnen ohne regelmässige Menstruation sollte die Wahl des Zeitpunkts dieses Schwangerschaftstests die sexuelle Aktivität der Patientin widerspiegeln und ungefähr 3 Wochen nach dem letzten ungeschützten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden. Der verschreibende Arzt sollte der Patientin die Kontrazeption erläutern.
Ein Schwangerschaftstest unter ärztlicher Kontrolle sollte auch während der Sprechstunde, in der Curakne verschrieben wird, erfolgen oder in den 3 Tagen vor dem Besuch beim verschreibenden Arzt, und sollte hinausgezögert werden, bis die Patientin mindestens einen Monat lang eine wirksame Kontrazeption angewendet hat. Dieser Test soll gewährleisten, dass die Patientin beim Beginn der Behandlung mit Curakne nicht schwanger ist.
Während der Behandlung
Weitere Arztbesuche sollten in Abständen von 28 Tagen vereinbart werden. Die Notwendigkeit wiederholter, ärztlich beaufsichtigter Schwangerschaftstests jeden Monat sollte entsprechend der üblichen Praxis festgelegt werden, einschliesslich Berücksichtigung der sexuellen Aktivität der Patientin und ihrer Menstruationsanamnese in letzter Zeit (abnorme oder ausgebliebene Menstruationen oder Amenorrhoe). Wenn indiziert, sollen Schwangerschaftstests zur weiteren Kontrolle am Tag der Verschreibung von Curakne oder in den 3 Tagen vor dem Besuch beim verschreibenden Arzt durchgeführt werden.
Am Ende der Behandlung
5 Wochen nach dem Ende der Behandlung muss bei Frauen ein letzter Schwangerschaftstest durchgeführt werden, um eine Schwangerschaft auszuschliessen.
Der Apotheker/die Apothekerin muss folgende Vorgaben einhalten:
Verschreibungen von Curakne für Frauen im gebärfähigen Alter sollen auf maximal 30 Behandlungstage beschränkt sein; die Fortsetzung der Behandlung erfordert eine neue Verschreibung. Idealerweise sollen der Schwangerschaftstest, das Ausstellen eines Rezepts und die Abgabe von Curakne am gleichen Tag erfolgen.
Die Abgabe von Curakne sollte am gleichen Tag wie die Verschreibung und nicht später als 7 Tage nach dem Datum der Verschreibung geschehen.
Aufklärungsmaterial
Um verschreibenden Ärzten, Apotheker und Patientinnen bei der Vermeidung einer fetalen Exposition gegenüber Curakne zu unterstützen, stellt die Zulassungsinhaberin Aufklärungsmaterial zur Verfügung, welches die Warnungen zur Teratogenität von Isotretinoin bekräftigt, Hinweise zur Kontrazeption vor dem Behandlungsbeginn enthält und Aufklärung über die Notwendigkeit von Schwangerschaftstests gibt:
·Ratgeber für Patientinnen und Patienten mit Einwilligung für Patientinnen
·Broschüre zur Empfängnisverhütung
·Anwendungsrichtlinien für Ärztinnen und Ärzte /Empfangsbestätigung zur Verschreibung an Patientinnen
·Kontrollliste für Apotheker und Apothekerinnen – Anleitung zur Abgabe von Curakne
Alle Patienten, männliche und weibliche, müssen vom Arzt in vollem Umfang über das teratogene Risiko und über die strengen Schwangerschaftsverhütungsmassnahmen, wie sie im Schwangerschaftsverhütungsprogramm beschrieben sind, aufgeklärt werden.
Weitere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Alle Patienten, Frauen und Männer, sollten angewiesen werden, Curakne niemals einer anderen Person zu geben.
Patienten dürfen während und einen Monat nach der Behandlung mit Curakne kein Blut spenden, da bei schwangeren Frauen, die eine solche Bluttransfusion erhalten, ein potenzielles Risiko für den Fetus besteht.
Männliche Patienten
Die verfügbaren Daten lassen darauf schliessen, dass das Niveau der Exposition der Mutter durch den Samen von männlichen Patienten, die Curakne erhalten, kein ausreichendes Ausmass erreicht, um mit einer teratogenen Wirkung von Curakne in Zusammenhang gebracht zu werden.
Dennoch müssen männliche Patienten darauf hingewiesen werden, dass sie das Arzneimittel nicht mit anderen Personen, vor allem nicht mit Frauen, teilen dürfen.
Psychische Störungen
Bei Patienten, welche mit Isotretinoin behandelt wurden, wurde über Depressionen, Verschlechterung bestehender Depressionen, Angstgefühle, Tendenz zu Aggressivität, Stimmungsschwankungen, psychotische Symptome und, sehr selten, Suizidversuche und Suizide (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen») berichtet. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Patienten mit einer Depression in der Anamnese nötig und alle Patienten müssen auf Anzeichen einer Depression überwacht und wenn nötig einer angemessenen Behandlung zugeführt werden. Möglicherweise reicht ein Abbruch der Therapie mit Curakne nicht aus, um die Symptome zu lindern und daher kann eine weitere psychiatrische oder psychologische Untersuchung notwendig sein.
Das Bewusstsein der Familie oder Freunde kann hilfreich sein, um eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit festzustellen.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Bei Therapiebeginn zeigt sich gelegentlich eine akute Verschlechterung der Akne. Diese geht jedoch im Therapieverlauf gewöhnlich innerhalb von 7-10 Tagen zurück und erfordert normalerweise keine Dosierungsanpassung.
Eine intensive Sonnenlicht- oder UV-Strahlenexposition muss vermieden werden. Wenn nötig muss ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, mindestens Lichtschutzfaktor 15, eingesetzt werden.
Aufgrund des Risikos der Bildung von hypertrophem Narbengewebe in atypischen Zonen und, seltener, von postinflammatorischer Hyper- oder Hypopigmentierung der behandelten Zonen, muss eine aggressive chemische Dermabrasion und kutane Laserbehandlung bei Patienten während der Therapie mit Curakne und für mindestens 5-6 Monate nach dem Ende der Behandlung vermieden werden. Aufgrund des Risikos des Abrisses der Epidermis muss eine Wachsepilation bei Patienten, welche mit Curakne behandelt werden, während eines Zeitraums von mindestens 6 Monaten nach der Behandlung vermieden werden.
Da lokale Irritationen zunehmen könnten, muss die gleichzeitige Anwendung von Curakne zusammen mit topischen keratolytisch wirksamen oder schälenden Aknetherapeutika vermieden werden (siehe «Interaktionen»).
Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie von Behandlungsbeginn an eine feuchtigkeitsspendende Hautsalbe oder -creme und einen Lippenbalsam benutzen sollen, da Isotretinoin voraussichtlich zu Trockenheit der Haut und der Lippen führt.
Es gab unter der Anwendung von Isotretinoin Post-Marketing-Berichte über schwerwiegende Hautreaktionen (z.B. Erythema multiforme [EM], Stevens-Johnson-Syndrom [SJS] und toxische epidermale Nekrolyse [TEN]). Diese Ereignisse können schwerwiegend sein und lebensbedrohlich werden, zu Krankenhausaufenthalten, Behinderungen oder zum Tode führen. Falls eine TEN auftritt, ist dies üblicherweise innerhalb von 4 Wochen nach Behandlungsbeginn der Fall und beginnt meist mit Symptomen einer viralen Erkrankung wie Fieber, Husten, Halsschmerzen etc. Es können sich druckdolente Rötungen ausbilden, die innerhalb von Stunden in Blasen übergehen. Bei Verdacht auf TEN sollte die Isotretinoin-Behandlung abgebrochen werden.
Augenleiden
Trockene Augen, Trübung der Hornhaut, vermindertes Nachtsehen und Keratitis bilden sich normalerweise nach Beendigung der Therapie zurück. Es wurde über Fälle von trockenen Augen berichtet, die nach Absetzen von Curakne persistierten. Bei trockenen Augen kann die Anwendung einer Augensalbe zur Befeuchtung oder einer Tränenersatztherapie helfen. Eine Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, welche für den Patienten das Tragen einer Brille während der Therapie erforderlich macht, kann auftreten.
Auch über eine Verminderung des Nachtsehens wurde berichtet (siehe «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen») und sie trat bei einigen Patienten plötzlich auf. Patienten mit Augenproblemen sollten zur Untersuchung an einen Ophthalmologen überwiesen werden. Ein Abbruch der Therapie mit Curakne kann notwendig sein.
Hörstörungen
Bei Patienten, welche mit Curakne behandelt wurden, wurde von Hörstörungen berichtet. In einigen Fällen waren diese Hörstörungen nach Absetzen der Therapie nicht reversibel. Wenn während der Behandlung mit Isotretinoin eine Hörstörung oder ein Tinnitus auftritt, soll die Behandlung mit Curakne sofort abgebrochen werden.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen
Myalgie, Arthralgie und erhöhte Serum-Creatininphosphokinase-Werte wurden bei Patienten, die Isotretinoin erhielten, berichtet, vor allem bei solchen, die anstrengende physische Aktivitäten ausübten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Über Patienten mit Sakroiliitis wurde nach Behandlung mit Isotretinoin berichtet. Zur Unterscheidung von Sakroiliitis mit Rückenschmerzen anderer Ursache sind bei Patienten mit klinischen Anzeichen einer Sakroiliitis weitere Untersuchungen erforderlich, einschliesslich bildgebender Verfahren wie MRT. In Fällen, über die nach der Markteinführung berichtet wurde, besserte sich die Sakroiliitis nach Absetzen von Curakne und nach entsprechender Behandlung.
Knochenveränderungen, wie vorzeitiger Schluss der Knochenwachstumsfugen, Hyperostosen und Kalzifizierung von Sehnen und Bändern traten nach mehrjähriger Anwendung in sehr hohen Dosen bei der Behandlung von Keratinisationsstörungen auf. Die Höhe der Dosierung, die Therapiedauer und die totale kumulative Dosis lagen bei diesen Patienten im Allgemeinen weit über denen, welche für die Aknetherapie empfohlen werden.
Benigne Erhöhung des Schädelinnendrucks
Über Fälle einer benignen Erhöhung des Schädelinnendrucks wurde berichtet, einige bei gleichzeitiger Anwendung von Tetrazyklinen (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»). Zeichen und Symptome einer benignen Erhöhung des Schädelinnendrucks sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Visusstörungen und Papillenödem. Patienten, bei denen es zu einer benignen Erhöhung des Schädelinnendrucks kommt, müssen die Behandlung mit Curakne unverzüglich abbrechen.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Die Leberenzyme müssen vor der Behandlung, 1 Monat nach Beginn der Behandlung und danach in Intervallen von 3 Monaten kontrolliert werden, es sei denn, dass eine häufigere Überwachung klinisch indiziert ist. Vorübergehende und reversible Erhöhungen der Lebertransaminasen wurden gemeldet. In vielen Fällen lagen diese Veränderungen im normalen Bereich und die Werte gingen während der Behandlung auf das Ausgangsniveau zurück. Dennoch muss in Fällen, in denen eine klinisch relevante Erhöhung der Transaminasewerte anhält, eine Reduktion der Dosis oder ein Abbruch der Therapie in Erwägung gezogen werden.
Niereninsuffizienz
Niereninsuffizienz und Nierenversagen beeinträchtigen die Pharmakokinetik von Isotretinoin nicht. Daher kann Curakne an Patienten mit Niereninsuffizienz gegeben werden. Es ist jedoch ratsam, dass die Patienten mit einer geringeren Dosis beginnen und diese schrittweise bis zur maximalen tolerierten Dosis erhöht wird (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Fettstoffwechsel
Die Serumlipide (Nüchternwerte) müssen vor der Behandlung, 1 Monat nach Beginn der Behandlung und danach in Intervallen von 3 Monaten kontrolliert werden, es sei denn, dass eine häufigere Überwachung klinisch indiziert ist. Üblicherweise normalisieren sich erhöhte Serumlipidwerte nach einer Reduktion der Dosis oder Beendigung der Therapie wieder und können auch auf diätetische Massnahmen ansprechen.
Isotretinoin ist mit einer Erhöhung der Plasmatriglyceridwerte in Zusammenhang gebracht worden. Wenn eine Hypertriglyceridämie nicht auf einem akzeptablen Niveau kontrollierbar ist, oder wenn Symptome einer Pankreatitis auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), muss die Behandlung mit Curakne abgebrochen werden. Werte, die 800 mg/dl oder 9 mmol/l überschreiten, sind manchmal mit einer akuten Pankreatitis, die tödlich verlaufen kann, verbunden.
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis für eine Therapie mit Curakne muss besonders bei Risikopatienten abgewogen werden. Dies betrifft Patienten mit Diabetes, Übergewicht, erhöhtem Alkoholkonsum, gestörtem Lipidmetabolismus oder familiären Störungen des Lipidmetabolismus. Häufigere Kontrollen der Lipide und/oder des Blutzuckers werden bei diesen Patienten empfohlen. Die kardiovaskulären Folgen der durch Curakne bedingten Hypertriglyzeridämie sind nicht bekannt.
Gastrointestinale Beschwerden
Isotretinoin wurde mit entzündlichen Darmerkrankungen (inklusive regionaler Ileitis) bei Patienten ohne Darmprobleme in der Anamnese in Zusammenhang gebracht. Beim Auftreten schwerer (blutiger) Diarrhoe sollten die Patienten Curakne unverzüglich absetzen.
Allergische Reaktionen
Selten wurden anaphylaktische Reaktionen gemeldet, in einigen Fällen nach vorheriger topischer Retinoidexposition. Allergische Hautreaktionen werden selten gemeldet. Schwere Fälle von allergischer Vaskulitis, oft mit Purpura (Hämatome und rote Flecken) an den Extremitäten und mit extrakutaner Beteiligung, wurden gemeldet. Schwere allergische Reaktionen machen einen sofortigen Abbruch der Therapie und eine sorgfältige Überwachung notwendig.
Hochrisikopatienten
Bei Patienten mit Diabetes, Übergewicht, Alkoholismus oder einer Fettstoffwechselstörung, die sich einer Behandlung mit Curakne unterziehen, können häufigere Untersuchungen der Serumlipid- und/oder Blutzuckerwerte nötig sein. Über erhöhte Nüchternblutzuckerwerte wurde berichtet und neue Fälle von Diabetes wurden während der Isotretinoin-Behandlung diagnostiziert.

Interaktionen

Die gleichzeitige Therapie mit Curakne und Vitamin A muss vermieden werden, da Symptome einer Hypervitaminose A verstärkt auftreten können.
Da auch Tetrazykline intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) verursachen können, ist ihre Kombination mit Curakne kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Da lokale Irritationen zunehmen könnten, muss die gleichzeitige Anwendung von Curakne zusammen mit topischen keratolytisch wirksamen oder schälenden Aknetherapeutika vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Orale Kontrazeptiva: siehe «Schwangerschaft/Stillzeit».

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist eine absolute Kontraindikation für eine Behandlung mit Curakne (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Frauen im gebärfähigen Alter müssen sich an das Schwangerschaftsverhütungsprogramm halten. Wenn trotz der Vorsichtsmassnahmen während der Behandlung mit Curakne oder innerhalb eines Monats nach Ende der Behandlung eine Schwangerschaft eintritt, besteht ein hohes Risiko äusserst ernsthafter und schwerwiegender Missbildungen für den Fötus.

Zu den fetalen Missbildungen, die mit einer Isotretinoin-Exposition in Zusammenhang stehen, gehören Fehlbildungen des Zentralnervensystems (Hydrocephalus, Missbildungen/Fehlbildungen des Kleinhirns, Microcephalus), Dysmorphie des Gesichts, Gaumenspalte, Fehlbildungen des äusseren Gehörgangs (Fehlen der Ohrmuschel, schmaler oder fehlender externer Gehörgang), Fehlbildungen der Augen (Microphthalmie), kardiovaskuläre Fehlbildungen (konotrunkale Missbildungen wie Fallot Tetralogie, Transposition der grossen Gefässe, Septumsdefekte), Fehlbildungen der Thymusdrüse und der Nebenschilddrüsen. Ausserdem ist die Inzidenz von Spontanaborten erhöht.
Wenn es bei einer Frau, die mit Curakne behandelt wird, zu einer Schwangerschaft kommt, muss die Behandlung abgebrochen werden und die Patientin muss zur Abklärung und Beratung an einen Teratologen oder an einen Arzt mit Erfahrung in Teratologie, überwiesen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen – Schwangerschaftsverhütungsprogramm»).
Orale Kontrazeptiva
Die Wirkung niedrigdosierter Gestagenpräparate kann aufgrund der Wechselwirkung mit Isotretinoin herabgesetzt werden. Daher sollten reine Gestagenpräparate (Kontrazeptiva ohne Östrogenkomponente) nicht verwendet werden.
Stillzeit
Da Isotretinoin eine hohe Lipophilie aufweist, ist ein Übertritt in die humane Muttermilch höchst wahrscheinlich. Die Einnahme von Curakne ist während der Stillzeit kontraindiziert.
Fertilität
Tierexperimentelle Studien zeigten Auswirkungen auf die männlichen Geschlechtsorgane und die Spermatogenese (siehe «Präklinische Daten»). Die Relevanz für den Menschen ist unklar.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Eine Reihe von Fällen von Verminderung des Nachtsehens sind unter Isotretinoin-Behandlung aufgetreten und persistierten in seltenen Fällen auch nach der Therapie (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Da dies in einigen Fällen plötzlich auftrat, müssen die Patienten auf dieses potenzielle Problem hingewiesen und gewarnt werden, dass sie beim Führen eines Fahrzeuges und Bedienen von Maschinen vorsichtig sein müssen.
Sehr selten sind Fälle von Benommenheit, Schwindel und Sehstörungen gemeldet worden. Die Patienten sind darauf aufmerksam zu machen, dass sie, falls bei ihnen diese Nebenwirkungen auftreten, nicht Auto fahren, keine Maschinen bedienen und auch keiner anderen Tätigkeit nachgehen sollten, bei welcher diese Symptome sie oder ihre Mitmenschen gefährden könnten.

Unerwünschte Wirkungen

Einige der Nebenwirkungen, die mit der Behandlung mit Isotretinoin verbunden sind, sind dosisabhängig. Die Nebenwirkungen sind normalerweise nach einer Dosierungsänderung oder einem Abbruch der Behandlung reversibel, aber einige können nach dem Ende der Behandlung persistieren. Die folgenden Symptome sind die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen von Isotretinoin: Trockenheit der Haut, Trockenheit der Schleimhäute, z.B. der Lippen (Cheilitis), der Nasenschleimhaut (Epistaxis) und der Augen (Konjunktivitis).
Häufigkeitsangaben: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten: Infektion (mukokutan) mit grampositiven Bakterien.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie, erhöhte Sedimentationsrate der roten Blutkörperchen, Thrombozytopenie, Thrombozytose.
Häufig: Neutropenie.
Sehr selten: Lymphadenopathie.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Allergische Hautreaktionen, anaphylaktische Reaktionen, Hypersensitivität.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Diabetes mellitus, Hyperurikämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Depression, Verschlechterung bestehender Depressionen, Stimmungsschwankungen, Tendenz zu Aggressivität, Angstgefühle.
Sehr selten: Verhaltensauffälligkeiten, psychotische Störungen, Suizidgedanken, Suizidversuch, Suizid.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Sehr selten: Benigne Erhöhung des Schädelinnendrucks, Konvulsionen, Schläfrigkeit, Schwindel.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Blepharitis, Konjunktivitis, trockenes Auge, Augenirritation.
Sehr selten: Verschwommenes Sehen, Katarakt, Farbenblindheit (vermindertes Farbsehen), Kontaktlinsenintoleranz, Hornhauttrübung, vermindertes Nachtsehen, Keratitis, Papillenödem (als Zeichen einer benignen Erhöhung des Schädelinnendrucks), Photophobie, Sehstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Verschlechterung des Hörens, Tinnitus (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Gefässerkrankungen
Sehr selten: Vaskulitis (z.B. Wegener'sche Granulomatose, allergische Vaskulitis).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Epistaxis, Nasentrockenheit, Nasopharyngitis.
Sehr selten: Bronchospasmus (vor allem bei Patienten mit Asthma), Heiserkeit.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr selten: Kolitis, Ileitis, trockener Rachen, gastrointestinale Blutungen, blutiger Durchfall und entzündliche Darmerkrankung, Übelkeit, Pankreatitis (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Leber-und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Erhöhte Transaminasen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Sehr selten: Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Cheilitis, Dermatitis, trockene Haut, lokalisierte Exfoliation, Pruritus, erythematöser Hautausschlag, Hautverletzlichkeit (Risiko von Schürfwunden).
Selten: Alopezie.
Sehr selten: Akne fulminans, Verschlimmerung der Akne (Aufflammen der Akne), Erythem (im Gesicht), Exanthem, Veränderungen der Haare, Hirsutismus, Nageldystrophie, Paronychie, Photosensibilitätsreaktion, pyogenes Granulom, Hyperpigmentierung der Haut, vermehrtes Schwitzen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen (vor allem bei jugendlichen Patienten).
Sehr selten: Arthritis, Verkalkung (Kalzifikation von Bändern und Sehnen), vorzeitiger Schluss der Knochenwachstumsfugen, Exostosen (Hyperostose), verminderte Knochendichte, Tendinitis.
Unbekannt: Sakroiliitis.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Glomerulonephritis.
Unbekannt: Urethritis.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufigkeit unbekannt: Libidoverlust, erektile Dysfunktion teilweise inkl. Ejakulationsstörungen und Oligospermie, Gynäkomastie; vulvovaginale Trockenheit.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: Granulationsgewebe (vermehrte Bildung), Unwohlsein.
Untersuchungen
Sehr häufig: Erhöhung der Triglyceride im Blut, Verminderung der Lipoproteine hoher Dichte (HDL).
Häufig: Erhöhung des Cholesterins im Blut, Erhöhung der Blutglukose, Hämaturie, Proteinurie.
Sehr selten: Erhöhung der Creatinphosphokinase im Blut.
Die Inzidenz der unerwünschten Ereignisse wurde aus den gesamten klinischen Daten von 824 Patienten und aus den nach der Markteinführung eingegangenen Daten errechnet.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Während der Post-Marketing-Phase wurde unter der Anwendung von Isotretinoin über Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom sowie toxische epidermale Nekrolyse berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es wurden schwerwiegende Fälle einer Rhabdomyolyse berichtet, die oftmals eine stationäre Behandlung nach sich zogen und in einigen Fällen tödlich verliefen, insbesondere bei Patienten, die starker körperlicher Betätigung nachgingen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Isotretinoin ist ein Vitamin A-Derivat. Obwohl die akute Toxizität von Curakne niedrig ist, könnten im Fall einer versehentlichen Überdosierung Zeichen einer Hypervitaminose A auftreten. Symptome einer akuten Vitamin A-Toxizität beinhalten schwere Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Schläfrigkeit, Reizbarkeit und Juckreiz. Zeichen und Symptome einer versehentlichen oder absichtlichen Überdosierung von Isotretinoin wären vermutlich ähnlich. Es ist anzunehmen, dass entsprechende Symptome reversibel sind und ohne Notwendigkeit einer Behandlung wieder abklingen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
D10BA01
Isotretinoin, der Wirkstoff von Curakne, ist ein synthetisches Stereoisomer der all-trans-Retinsäure (Tretinoin).
Der Wirkungsmechanismus von Curakne ist im Einzelnen noch nicht abgeklärt, doch steht fest, dass die Besserung des klinischen Bildes der schweren Akne einher geht mit einer dosisabhängigen Reduktion der Talgdrüsenaktivität mit histologisch nachgewiesener Grössenverminderung der Talgdrüsen. Ausserdem konnte an der Haut eine entzündungshemmende Wirkung von Isotretinoin festgestellt werden.
Bei Akne führt eine übermässige Verhornung der Epithelauskleidung der Talgdrüsenfollikel zur Abschilferung von Korneozyten in den Ausführungsgang und damit zu einer Behinderung des Abflusses durch Keratin und verstärkter Talgansammlung. Es kommt zur Bildung eines Komedo und schliesslich zu entzündlichen Läsionen. Curakne hemmt die Proliferation der Talgdrüsenzellen und scheint seine Wirkung bei Akne durch Unterdrückung der ordnungsgemässen Differenzierung zu entfalten. Talg ist ein wichtiges Substrat für das Wachstum von Propionibacterium acnes, so dass eine verminderte Talgproduktion eine bakterielle Besiedelung des Ausführungsganges verhindert.

Pharmakokinetik

Da die Kinetik von Isotretinoin und seiner Metaboliten linear verläuft, können die Plasmakonzentrationen während der Behandlung aus Werten, die nach einer Einmalgabe bestimmt wurden, abgeleitet werden. Diese Eigenschaft ergibt auch einen Hinweis darauf, dass Arzneimittel-metabolisierende Enzyme in der Leber durch Isotretinoin nicht induziert werden.
Die Resorption von Isotretinoin aus dem Gastrointestinaltrakt ist unterschiedlich. Die absolute Bioverfügbarkeit von Isotretinoin wurde nicht bestimmt, da die Substanz für die Anwendung bei Menschen nicht als intravenöse Darreichungsform zur Verfügung steht. Die Extrapolation der Ergebnisse von Studien an Hunden lassen jedoch auf eine ziemlich geringe und unterschiedliche systemische Bioverfügbarkeit schliessen. Bei Akne-Patienten wurden nach Verabreichung von 80 mg Isotretinoin täglich unter Nüchternbedingungen im Steady-state nach 2 bis 4 Stunden Spitzenkonzentrationen im Blut (Cmax) von 310 ng/ml (Bereich: 188-473 ng/ml) beobachtet.
Wenn Isotretinoin zusammen mit Nahrung eingenommen wird, verdoppelt sich die Bioverfügbarkeit im Vergleich zu den Werten im Nüchternzustand.
Isotretinoin unterliegt einer starken Eiweissbindung; es wird vorwiegend an Albumin gebunden (≥99,9%). Daher liegt der ungebundene Isotretinoinanteil (= pharmakologisch aktiver Anteil) über einen breiten therapeutischen Konzentrationsbereich unter 0,1%.
Die Isotretinoinkonzentrationen im Plasma betragen wegen des geringen Übertritts von Isotretinoin in Erythrozyten ungefähr das 1,7fache der Blutkonzentration.
Das Verteilungsvolumen von Isotretinoin wurde bei Menschen nicht bestimmt, da Isotretinoin für die Anwendung bei Menschen nicht in einer intravenösen Darreichungsform zur Verfügung steht.
Im Steady-state lagen die Isotretinoinkonzentrationen im Blut (Cmin, ss) bei Patienten mit schwerer Akne, die mit 40 mg zweimal täglich behandelt wurden, zwischen 120 und 200 ng/ml.
Die Konzentration von 4-oxo-Isotretinoin, einem sehr wichtigen Metaboliten, war bei diesen Patienten mehr als doppelt so hoch wie die Isotretinoinkonzentration.
Über die Verteilung von Isotretinoin im menschlichen Gewebe ist nur wenig bekannt. Die Isotretinoinkonzentration in der Epidermis beträgt nur die Hälfte der Serumkonzentration.
Nach der oralen Verabreichung von Isotretinoin sind fünf wichtige Metaboliten im Plasma nachgewiesen worden: 4-oxo-Isotretinoin, Tretinoin (all-trans-Retinsäure), 9-cis-Retinsäure, 4-oxo-Tretinoin und 4-oxo-9-cis-Retinsäure.
Von diesen zeigt 4-oxo-Isotretinoin die höchste Plasmakonzentration im Fliessgleichgewicht, die höher ist als die Plasmakonzentration der Muttersubstanz. Weitere Metaboliten - darunter auch Glukuronidkonjugate - wurden zwar nachgewiesen, aber nicht alle vollständig identifiziert.
Die Metaboliten von Isotretinoin haben in verschiedenen In-vitro-Tests eine biologische Aktivität erkennen lassen. Daher könnte das beim Patienten beobachtete klinische Profil sowohl von der pharmakologischen Wirkung von Isotretinoin als auch von seinen Metaboliten herrühren.
Eine klinische Studie mit 74 Patienten zeigte, dass oral verabreichtes 4-oxo-Isotretinoin die Ausgangswerte der Talgabsonderung signifikant senkt und bestätigte damit, dass 4-oxo-Isotretinoin signifikant zur Wirkung von Curakne beiträgt. Die orale Verabreichung von 4-oxo-Isotretinoin in dieser Studie hatte keine Wirkung auf die endogene Konzentration von Isotretinoin und Tretinoin, was darauf hinweist, dass die Wirkung von 4-oxo-Isotretinoin durch 4-oxo-Tretinoin vermittelt wird.
Da Isotretinoin und Tretinoin (all-trans-Retinsäure) reversibel ineinander umgewandelt werden, ist der Stoffwechsel von Tretinoin eng mit demjenigen von Isotretinoin verknüpft. Hinweise für einen präsystemischen Metabolismus von Isotretinoin wurden in einer klinischen Studie mit 10 Probanden gefunden. Man hat geschätzt, dass 20-30% einer Isotretinoindosis durch Isomerisierung metabolisiert werden. Basierend auf Untersuchungen am Hund ist anzunehmen, dass der präsystemische Metabolismus auch beim Menschen eine wesentliche Rolle spielt.
Metabolische In-vitro-Studien haben gezeigt, dass mehrere Cytochrom-P-450-Enzyme bei der Umwandlung von Isotretinoin in 4-oxo-Isotretinoin und von Tretinoin zu 4-oxo-Tretinoin beteiligt sind. Keine der einzelnen Isoformen scheint hierbei eine vorrangige Rolle zu spielen. Aufgrund der vielfältigen Beteiligung der Cytochrom-P-450-Enzyme sind Interaktionen mit Isotretinoin und seinen Metaboliten nicht zu erwarten.
Nach oraler Verabreichung radioaktiv markierten Isotretinoins wurden in Urin und Fäzes ungefähr gleiche Anteile der Dosis wiedergefunden. Nach oraler Verabreichung von Isotretinoin beträgt die terminale Eliminationshalbwertszeit des unveränderten Arzneimittels bei Patienten mit Akne im Mittel 19 Stunden.
Die terminale Eliminationshalbwertszeit von 4-oxo-Isotretinoin ist länger und liegt im Mittel bei 29 Stunden.
Isotretinoin ist ein natürlich vorkommendes Retinoid; endogene Retinoidkonzentrationen werden innerhalb von ungefähr zwei Wochen nach Beendigung der Curakne-Therapie erreicht.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Da Isotretinoin bei Patienten mit Leberinsuffizienz kontraindiziert ist, liegen zur Kinetik von Isotretinoin bei diesen Patienten nur wenig Daten vor. Nierenversagen führt zu keiner nennenswerten Reduktion der Plasmaclearance von Isotretinoin oder 4-oxo-Isotretinoin.

Präklinische Daten

Mutagenität
Isotretinoin hat sich weder in in vitro- noch in in vivo-Tierversuchen als mutagen erwiesen.
Karzinogenität
Isotretinoin hat sich in in vivo-Tierversuchen nicht als karzinogen erwiesen.
Reproduktionstoxizität
Isotretinoin, das Ratten oral in Dosen bis zu 32 mg/kg/d verabreicht wurde (d.h. das 5,3-fache der empfohlenen Höchstdosis für den Menschen), hatte keine nachteiligen Auswirkungen auf die Gonadenfunktion, Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Geburt.
Bei Hunden wurde nach einer Behandlung mit oralem Isotretinoin über einen Zeitraum von 30 Wochen bei Dosierungen von 20 oder 60 mg/kg/d (d.h. das 10- oder 30-fache der maximalen empfohlenen menschlichen Dosis) eine Hodenatrophie festgestellt. Im Allgemeinen gab es mikroskopische Beweise für eine merkliche Depression der Spermatogenese, aber in allen untersuchten Hoden wurden einige Spermien beobachtet. In keinem Fall wurden vollständig atrophische Tubuli beobachtet.
Ebenso wie andere Vitamin A-Derivate ist Isotretinoin in Tierversuchen teratogen und embryotoxisch. (siehe «Kontraindikationen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Spezielle Dosierungsanweisungen»).

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

56885 (Swissmedic)

Packungen

Curakne 5 mg Weichkapseln: 30, 100 (A)
Curakne 10 mg Weichkapseln: 30, 100 (A)
Curakne 20 mg Weichkapseln: 30, 100 (A)
Curakne 40 mg Weichkapseln: 30 (A)

Zulassungsinhaberin

Pierre Fabre Pharma AG

Stand der Information

Oktober 2022

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