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Information for professionals for Vancomycin Sandoz® i.v:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Schwere kutane unerwünschte Wirkungen (severe cutaneous adverse reactions, SCARs)
Im Zusammenhang mit Vancomycin-Behandlungen wurde über schwere kutane unerwünschte Wirkungen (SCARs) berichtet, darunter Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), die lebensbedrohlich oder tödlich sein können (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»). Die meisten dieser Wirkungen traten innerhalb von wenigen Tagen und bis zu acht Wochen nach Beginn der Vancomycin-Behandlung auf.
Zum Zeitpunkt der Verschreibung sollten die Patienten auf Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig auf Hautreaktionen überwacht werden. Wenn Anzeichen und Symptome auftreten, die diese Reaktionen vermuten lassen, sollte Vancomycin sofort abgesetzt und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden. Wenn der Patient bei Anwendung von Vancomycin eine SCAR entwickelt hat, darf die Behandlung mit Vancomycin zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Schwerwiegende und gelegentlich tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich (siehe Abschnitte «Kontraindikationen» und «Unerwünschte Wirkungen»). Im Fall von Überempfindlichkeitsreaktionen ist die Behandlung mit Vancomycin sofort abzubrechen und entsprechende Notfallmassnahmen sind einzuleiten. Bei Patienten, die Vancomycin über einen längeren Zeitraum erhalten oder gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die Neutropenie oder Agranulozytose verursachen können, ist die Leukozytenzahl in regelmässigen Abständen zu kontrollieren. Bei allen Patienten, die Vancomycin erhalten, sind regelmässig hämatologische Untersuchungen, Urinanalysen sowie Leber- und Nierenfunktionsuntersuchungen durchzuführen.
Vancomycin ist bei Patienten mit allergischen Reaktionen auf Teicoplanin mit Vorsicht anzuwenden, da es zu einer Kreuzhypersensitivität, einschliesslich eines tödlichen anaphylaktischen Schocks, kommen kann.
Spektrum der antibakteriellen Aktivität
Das Spektrum der antibakteriellen Aktivität von Vancomycin ist auf grampositive Organismen beschränkt. Es eignet sich nicht als Einzeltherapie zur Behandlung bestimmter Arten von Infektionen, sofern der Erreger nicht bereits bekannt und nachweislich empfindlich ist oder die Vermutung sehr nahe liegt, dass der/die wahrscheinlichste/n Erreger für eine Behandlung mit Vancomycin infrage kommen.
Für den rationalen Einsatz von Vancomycin sind das bakterielle Aktivitätsspektrum, das Sicherheitsprofil und die Eignung der standardmässigen Antibiotikatherapie im Einzelfall zu berücksichtigen.
Vancomycin ist potentiell nephro- und ototoxisch, insbesondere bei Patienten mit bereits bestehender Nierenschädigung und bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, die mit höheren Dosen oder über längere Zeit behandelt werden oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer nephro- und/oder ototoxischer Substanzen.
Ototoxizität
Über Ototoxizität, die vorübergehend oder dauerhaft sein kann (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»), wurde bei Patienten mit vorbestehender Taubheit berichtet, die extrem hohe Dosen intravenös erhielten oder gleichzeitig mit anderen ototoxischen Wirkstoffen, wie Aminoglykosiden, behandelt wurden. Die Anwendung von Vancomycin ist auch bei Patienten mit vorherigem Hörverlust zu vermeiden. Tinnitus kann einer Taubheit vorausgehen. Erfahrungen mit anderen Antibiotika legen nahe, dass die Taubheit trotz Absetzen der Behandlung progredient ist. Der zuerst einsetzende Hörverlust in den hohen Frequenzen ist nur mittels Audiogrammen erfassbar. Ein Tinnitus, der möglicherweise einem beginnenden Verlust des Hörvermögens vorausgeht, ist als Indikation für den Abbruch der Behandlung zu werten.
Zur Reduktion des Risikos einer Ototoxizität sind regelmässige Kontrollen des Blutspiegels vorzunehmen und eine regelmässige Überprüfung der Hörfunktion wird empfohlen.
Ältere Patienten und dehydrierte Patienten sind besonders anfällig für eine Gehörschädigung. Die Überprüfung der vestibulären und Hörfunktion bei älteren Patienten ist während und nach der Behandlung durchzuführen. Die gleichzeitige oder sequentielle Anwendung anderer ototoxischer Substanzen ist zu vermeiden.
Nephrotoxizität
Vancomycin muss bei Patienten mit Niereninsuffizienz, einschliesslich Anurie, mit Vorsicht angewendet werden, da die Gefahr der Entwicklung toxischer Effekte in Anwesenheit hoher Blutkonzentrationen über eine längere Zeit wesentlich erhöht ist. Das Toxizitätsrisiko wird durch hohe Blutkonzentrationen oder lange Therapiedauer erhöht.
Im Fall einer Hochdosistherapie und längeren Anwendung ist die regelmässige Kontrolle der Blutspiegel von Vancomycin angezeigt, vor allem bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung oder Hörbeeinträchtigung sowie bei der gleichzeitigen Verabreichung von nephrotoxischen oder ototoxischen Substanzen (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung» und «Interaktionen»).
Infusionsbedingte Reaktionen
Bei rascher Bolusgabe (d.h. über wenige Minuten) kann es zu starkem Blutdruckabfall (einschliesslich Schock und selten Herzstillstand), histaminähnlichen Reaktionen sowie makulopapulösem oder erythematösem Hautausschlag (Red-Man-Syndrom bzw. Red-Neck-Syndrom) kommen. Um diese durch eine schnelle Infusion bedingten Reaktionen zu vermeiden, darf Vancomycin nur langsam in verdünnter Lösung (2,5 bis 5,0 mg/ml) mit einer maximalen Infusionsgeschwindigkeit von 10 mg/min über einen Zeitraum von nicht weniger als 60 Minuten infundiert werden. Die Reaktionen klingen nach Absetzen der Infusion im Allgemeinen prompt wieder ab.
Die Häufigkeit infusionsbedingter Reaktionen (Hypotonie, Hautrötung, Erythem, Urtikaria und Pruritus) nimmt mit der gleichzeitigen Verabreichung von Anästhetika zu (siehe Abschnitt «Interaktionen»). Diese Reaktionen können vermindert werden, wenn Vancomycin über mindestens 60 Minuten vor Anästhesieeinleitung infundiert wird.
Augenerkrankungen
Vancomycin ist nicht zur intrakameralen oder intravitrealen Anwendung, einschliesslich der Prophylaxe von Endophthalmitis, zugelassen.
In Einzelfällen wurde nach intrakameraler oder intravitrealer Anwendung von Vancomycin während oder nach einer Kataraktoperation eine hämorrhagische okklusive retinale Vaskulitis (HORV), einschliesslich eines dauerhaften Sehverlusts, beobachtet.
Reaktionen am Verabreichungsort
Bei zahlreichen Patienten, die Vancomycin intravenös erhalten, kommt es zu Schmerzen und Thrombophlebitis; diese Reaktionen können gelegentlich schwer sein. Die Häufigkeit und Schwere der Thrombophlebitis kann durch die langsame Verabreichung des Arzneimittels als verdünnte Lösung (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung») sowie durch regelmässigen Wechsel der Infusionsstelle verringert werden.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Vancomycin zur intrathekalen, intralumbalen und intraventrikulären Anwendung sind nicht untersucht.
Pädiatrie
Die aktuellen Empfehlungen für die intravenöse Verabreichung in der Pädiatrie, vor allem bei Kindern unter 12 Jahren, können bei einer erheblichen Anzahl von Kindern zu subtherapeutischen Vancomycin-Spiegeln führen. Die Sicherheit höherer Vancomycin-Dosen wurde jedoch noch nicht ausreichend untersucht und höhere Dosen als 60 mg/kg/Tag können im Allgemeinen nicht empfohlen werden.
Aufgrund der renalen Unreife und eines möglichen Anstiegs der Serumkonzentration von Vancomycin muss Vancomycin bei Säuglingen mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Die Blutkonzentration von Vancomycin ist daher bei diesen Kindern engmaschig zu überwachen. Die gleichzeitige Verabreichung von Vancomycin und Anästhetika wurde bei Kindern in Zusammenhang mit Erythem und histaminähnlichen Hautrötungen gebracht. Ebenso besteht ein Zusammenhang zwischen der gleichzeitigen Anwendung nephrotoxischer Wirkstoffe, wie Aminoglykosid-Antibiotika, NSAR (z.B. Ibuprofen zur Schliessung eines persistierenden Ductus Botalli) oder Amphotericin B, und einem erhöhten Risiko einer Nephrotoxizität (siehe Abschnitt «Interaktionen»). Daher ist eine häufigere Überprüfung der Vancomycin-Serumspiegel und der Nierenfunktion angezeigt.
Anwendung bei älteren Patienten
Die natürliche Abnahme der glomerulären Filtrationsrate mit zunehmendem Lebensalter kann zu erhöhten Vancomycin-Serumspiegeln führen, wenn die Dosis nicht angepasst wird (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung»).
Arzneimittelinteraktionen mit Anästhetika
Eine anästhetikainduzierte Myokarddepression kann durch Vancomycin verstärkt werden. Die Verabreichung von Vancomycin als eine 60-minütige Infusion vor Einleitung der Anaesthesie kann diese Ereignisse mindern. Während der Anästhesie muss die Dosis gut verdünnt und langsam unter engmaschiger Überwachung der Herzfunktion verabreicht werden. Ein Positionswechsel darf erst nach Abschluss der Infusion vorgenommen werden, um eine Haltungsanpassung zu ermöglichen (siehe Abschnitt «Interaktionen»).
Pseudomembranöse Enterokolitis
Bei schwerer anhaltender Diarrhö muss die Möglichkeit der Entwicklung einer pseudomembranösen Enterokolitis, die unter Umständen lebensbedrohlich verlaufen kann, in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen») die sofort behandelt werden muss (z.B. mit Vancomycin orale Verabreichung). Es dürfen keine Antidiarrhoika verabreicht werden.
Superinfektion
Die Langzeitanwendung von Vancomycin kann zu einem Überwuchern mit nicht-empfindlichen Organismen führen. Eine sorgfältige Beobachtung der Patienten ist wesentlich. Falls während der Therapie eine Superinfektion auftritt, sind die entsprechenden Massnahmen zu ergreifen.
Orale Verabreichung
Die intravenöse Verabreichung von Vancomycin ist bei der Behandlung einer Infektion mit Clostridium difficile nicht wirksam. Vancomycin muss bei dieser Indikation oral verabreicht werden. Die Informationen der Arzneimittelinformation Vancomycin Kapseln eines anderen Herstellers sind zu beachten.
Aufgrund einer hohen Rate asymptomatischer Kolonisierung wird bei Kleinkindern unter 1 Jahr nicht empfohlen, eine Untersuchung auf Kolonisierung mit Clostridium difficile oder C.-difficile-Toxin durchzuführen. Ausgenommen davon sind Fälle schwerer Diarrhö bei Säuglingen mit Risikofaktoren für eine Darmstase, wie Morbus Hirschsprung, operativ behandelte Analatresie oder andere schwere Motilitätsstörungen. Eine alternative Ätiologie ist stets abzuklären und eine Clostridium-difficile-Enterokolitis sollte nachgewiesen sein.

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