Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEine häufig auftretende Nebenwirkung von DepoCyte ist Arachnoiditis, ein Syndrom, das sich hauptsächlich in Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteife, Schmerzen im Nacken oder Rücken, Meningismus, Konvulsionen, Hydroencephalus, Pleocytose der Zerebrospinalflüssigkeit, mit oder ohne Änderung des Bewusstseinsstatus äussert. Eine Arachnoiditis kann bei Nichtbehandlung letal verlaufen. Bei intrathekaler Verabreichung von Cytarabin wurden zusätzlich folgende schwerwiegenden toxischen Erscheinungen im ZNS Bereich beobachtet: visuelle Beeinträchtigung (einschl. Erblindung), Myelopathie, anhaltende extreme Schläfrigkeit, Verwirrung, Hemiplegie, Taubheit, Hirnnervenlähmung und andere neurologische toxische Erscheinungen mit bleibenden neurologischen Defekten. Symptome und Anzeichen von peripherer Neuropathie, wie Schmerzen, Benommenheit, Parästhesie, Hypoästhesie, Schwäche und verminderte Kontrolle von Darm und Harnblase (Inkontinenz) wurden ebenfalls beobachtet. In einigen Fällen wurde eine Kombination aus neurologischen Anzeichen und Symptomen als Cauda-Equina-Syndrom beschrieben.
Alle Patienten, die DepoCyte erhalten, sollten gleichzeitig mit Dexamethason behandelt werden, um die Symptome einer Arachnoiditis abzuschwächen. Toxische Erscheinungen können nach einer Einmalgabe oder kumulativen Dosen auftreten. Da toxische Erscheinungen zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten können (am wahrscheinlichsten innerhalb der ersten 5 Tage nach Verabreichung), sollten Patienten nach Verabreichung von DepoCyte ständig auf die Entwicklung einer Neurotoxizität hin überwacht werden. Wenn Patienten neurotoxische Erscheinungen entwickeln, sollte die Dosis von DepoCyte auf 25 mg reduziert werden, und die Behandlung mit DepoCyte sollte abgebrochen werden, wenn die Neurotoxizität andauert.
Die Patienten müssen über die Symptome der Arachnoiditis und über frühe Anzeichen einer Neurotoxizität informiert werden. Zu Beginn jedes Behandlungszyklus mit DepoCyte muss die Bedeutung einer gleichzeitigen Gabe von Dexamethason betont werden. Die Patienten müssen angewiesen werden, einen Arzt aufzusuchen, wenn Anzeichen einer Neurotoxizität auftreten oder wenn das orale Dexamethason nicht gut vertragen wird.
Die Anwendung von DepoCyte in Kombination mit anderen neurotoxischen Chemotherapeutika oder mit kranialer/spinaler Bestrahlung kann das Risiko für eine Neurotoxizität erhöhen.
Eine Abflussbehinderung oder Reduzierung der Zerebrospinalflüssigkeit kann zu einem Anstieg der Konzentration an freiem Cytarabin im Liquor mit einem erhöhten Risiko für Neurotoxizität führen. Wie bei jeder intrathekalen zytotoxischen Therapie sollte daher vor Beginn der Behandlung die Notwendigkeit der Beurteilung des Abflusses der Zerebrospinalflüssigkeit in Betracht gezogen werden.
Obwohl nach einer intrathekalen Behandlung mit DepoCyte eine signifikante systemische Exposition mit Cytarabin nicht zu erwarten ist, können Auswirkungen auf die Knochenmarksfunktion nicht ausgeschlossen werden. Die systemische Toxizität nach intravenöser Verabreichung von Cytarabin besteht hauptsächlich aus einer Knochenmarkdepression mit Leukopenie, Thrombozytopenie und Anämie. Daher ist eine Überwachung des hämatopoetischen Systems angezeigt.
In seltenen Fällen wurden anaphylaktische Reaktionen nach intravenöser Gabe von Cytarabin berichtet.
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