KontraindikationenBitte beachten Sie ebenfalls die vollständige Fachinformation zu Ritonavir, das in Kombination mit Invirase angewendet wird.
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung der Filmtabletten.
Invirase ist bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Saquinavir ohne Ritonavir als Booster darf wegen beträchtlicher Reduktion der Saquinavir Plasmaspiegel nicht in Kombination mit Rifabutin verabreicht werden (siehe «Interaktionen»).
Invirase ist kontraindiziert mit anderen Arzneimitteln, mit denen eine Interaktion bestehen könnte (CYP3A4/CYP2D6-Hemmung durch Saquinavir geboostet mit Ritonavir mit Erhöhung der Plasmaspiegel des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels) und die zu potenziell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen könnten. Beispiele von Arzneimitteln, die mit Invirase kontraindiziert sind, sind in Tabelle 1 aufgeführt (siehe ausführliche Hinweise in der Fachinformation von Norvir® (Ritonavir)).
Invirase ist kontraindiziert bei Patienten mit angeborener oder dokumentierter erworbener QT-Verlängerung sowie mit Elektrolytstörungen, insbesondere unkorrigierter Hypokaliämie. Invirase ist kontraindiziert bei Einnahme einiger Arzneimittel, die sowohl pharmakokinetische Interaktionen aufweisen als auch das QT- und/oder PR-Intervall verlängern, inklusive Antiarrhythmika der Klasse IA (z.B. Chinidin, Procainamid) oder der Klasse III (z.B. Amiodaron, Sotalol) (siehe auch «Interaktionen»).
Tabelle 1: Beispiele von Arzneimitteln, die in Kombination mit Invirase kontraindiziert sind (u.a. Hemmstoff von CYP3A4)
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Arzneimittelklasse
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Beispiele von Arzneimitteln in dieser Klasse, die zusammen mit Invirase kontraindiziert sind
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Nebenwirkung
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Alpha-1-Adrenorezeptor-Antagonist
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Alfuzosin
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Potenziell erhöhte Alfuzosinkonzentrationen können zu Hypotonie und zu potenziell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen
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Antiarrhythmika
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Klasse IA (z.B. Chinidin, Procainamid) Klasse IB (z.B. systemisches Lidocain) Klasse IC (z.B. Flecainid, Propafenon, Encainid, Bepridil) Klasse III (z.B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid)
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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Antidepressiva
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Trazodon
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Erhöhte Trazodonkonzentrationen können zu potenziell lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Es sind Hypotonie, Übelkeit, Schwindel und Synkope aufgetreten
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Antihistaminika
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Astemizol Terfenadin Mizolastin
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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Antiinfektiva
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Clarithromycin Erythromycin Halofantrin
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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Antipsychotika
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Lurasidon
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Potenziell schwere und/oder lebensbedrohliche Reaktionen
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Pimozid Clozapin Haloperidol Chlorpromazin Sertindol Thioridazin Ziprasidon
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen bzw. verstärkte Sedierung, Koma
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Quetiapin
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Verstärkte mit Quetiapin verbundene Toxizität
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Ergotaminderivate
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Dihydroergotamin, Ergonovin, Ergotamin, Methylergonovin
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Akute Ergotamintoxizität
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Prokinetika
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Cisaprid
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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HIV-Protease-Inhibitoren (PI)
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Atazanavir
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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NNRTI
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Rilpivirin: Wechsel von Rilpivirin auf Invirase, sowie gleichzeitige Anwendung
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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HMG-CoA-Reduktase-Hemmer
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Simvastatin, Lovastatin, Atorvastatin in Dosen >20 mg/Tag
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Rhabdomyolyse
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Immunsuppressiva
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Tacrolimus
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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Sedativa/Hypnotika
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Triazolam, orales Midazolam, Clorazepat, Diazepam, Estazolam, Flurazepam, Zolpidem, Alprazolam
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Längere/verstärkte Sedierung
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Tyrosinkinase-Hemmer
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Dasatinib Sunitinib
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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Andere Arzneimittel, die Substrate von CYP3A4 sind
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Disopyramid Chinin
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Potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen
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Analgetika zentral wirksam
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Pethidin, Propoxyphen
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Sedierung, Atemdepression
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Analgetika peripher wirksam (siehe Fachinformation Norvir)
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Piroxicam
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Verstärkte gastrointestinale Toxizität, verstärkte Nephrotoxizität
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Andere
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Bupropion
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Gehäuftes Auftreten von Krampfanfällen
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Vardenafil
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Hypotonie, Synkopen, Priapismus
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Invirase und Ritonavir dürfen nicht mit den folgenden Arzneimitteln verabreicht werden, weil die Anwendung dieser Arzneimittel durch Induktion von CYP3A4 und des p-Glykoproteins zu einem erheblichen Rückgang der Plasmakonzentrationen (um mehr als 50%) von Saquinavir führen kann (siehe «Interaktionen»). Es gibt keine ausreichenden Daten die belegen, dass die zusätzliche Gabe von Ritonavir den induktiven Effekt dieser Arzneimittel zuverlässig verhindert. Durch verminderte Saquinavirspiegel besteht die Gefahr einer beschleunigten Resistenzentwicklung und eines Therapieversagens.
Tabelle 2: Arzneimittel (Induktoren von CYP3A4 und p-Glykoprotein) kontraindiziert mit Invirase geboostet mit Ritonavir (Substrate von CYP3A4 und p-Glykoprotein)
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Arzneimittelklasse
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Arzneimittel
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Potenzielle Nebenwirkung
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Antimykobakteriell wirksame Substanzen
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Rifampicin
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Schwere hepatozelluläre Toxizität
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Phytopharmaka
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Johanniskraut (Hypericum perforatum), Knoblauchkapseln
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Wirkungsreduktion von Invirase
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