Arzneimittel nach therapeutischem Gebiet (in der jeweiligen Studie verwendete Invirasedosis)
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Interaktion
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Empfehlungen bei gleichzeitiger Anwendung
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Antiretrovirale Wirkstoffe Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI)
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Zalcitabin und/oder Zidovudin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Bei Erwachsenen wurde die Anwendung von ungeboostetem Saquinavir mit Zalcitabin und/oder Zidovudin untersucht. Absorption, Distribution und Elimination der Arzneimittel sind bei gemeinsamer Anwendung jeweils unverändert. ·Aufgrund unterschiedlicher Metabolisierungs- und Ausscheidungswege ist eine Interaktion mit Zalcitabin unwahrscheinlich.
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·Keine Dosisanpassung erforderlich.
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Didanosin Einzeldosis zu 400 mg (Saquinavir-Weichgelkapseln/Ritonavir 1600/100 mg qd während 2 Wochen, bei acht gesunden Probanden)
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Saquinavir AUC ↓ 30% Saquinavir Cmax ↓ 25% Saquinavir Cmin ↔
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·Klinische Signifikanz nicht bekannt ·Keine Dosisanpassung erforderlich.
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Tenofovirdisoproxilfumarat 300 mg qd (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid) 18 HIV-infizierte Patienten
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Saquinavir AUC ↓ 1% Saquinavir Cmax ↓ 7% Saquinavir Cmin ↔
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·Kein klinisch signifikanter Effekt auf die Saquinavir-Exposition ·Keine Dosisanpassung erforderlich.
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Nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI)
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Delavirdin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Über die Anwendung dieser Kombination liegen nur begrenzte Sicherheitsdaten und keine Wirksamkeitsdaten vor. ·mit ungeboostetem Saquinavir AUC ↑ 348%. ·In einer kleinen Vorstudie traten bei 13% der Probanden in den ersten Wochen der Anwendung der Kombination aus Delavirdin und Saquinavir Erhöhungen der Leberzellenzyme auf (6% vom Grad 3 oder 4).
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·Wenn diese Kombination verordnet wird, sollten häufige Kontrollen auf Veränderungen der Leberzellen durchgeführt werden. ·Begleitanwendung nur, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt
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Efavirenz 600 mg qd Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid (n=32)
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Saquinavir ↔ Efavirenz ↔
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·Keine Dosisanpassung erforderlich. ·Es liegen begrenzte Daten zugunsten der Anwendung von Saquinavir mit Efavirenz zusammen mit Ritonavir vor.
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Nevirapin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. Ungeboostetes Saquinavir: Saquinavir AUC ↓ 24% Nevirapin AUC ↔
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·Klinische Signifikanz nicht bekannt ·Keine Dosisanpassung erforderlich.
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HIV-Protease-Inhibitoren (PI)
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Fosamprenavir 700 mg bid (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid, bei 18 HIV-infizierten Patienten)
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Saquinavir AUC ↓ 15% Saquinavir Cmax ↓ 9% Saquinavir Cmin ↓ 24% blieb oberhalb des Zielgrenzwerts für eine effektive Therapie.
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·Bei Invirase/Ritonavir ist keine Dosisanpassung erforderlich.
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Indinavir Indinavir 800 mg tid (Saquinavir 600-1200 mg Weichgelkapseln, Einzeldosis) sechs gesunde Probanden
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·Niedrig dosiertes Ritonavir erhöht die Konzentration von Indinavir. Ungeboostetes Saquinavir Saquinavir AUC ↑ 4,6 - 7,2-fach Indinavir-Plasmakonzentration ↔ ·Für diese Kombination liegen keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vor.
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·Erhöhte Indinavir-Konzentrationen können zu Nephrolithiasis führen. ·Geeignete Dosen der Kombination wurden nicht ermittelt.
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Lopinavir Saquinavir Weichgelkapseln/Ritonavir 1000/100 mg bid in Kombination mit 2 oder 3 NRTI bei 32 HIV-infizierten Patienten) Saquinavir Weichgelkapseln 1000 mg bid und die Fixkombination Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg bid bei 45 HIV-infizierten Patienten)
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Saquinavir ↔ Ritonavir ↓ (keine Veränderung der Wirksamkeit als Booster). Lopinavir ↔ (basierend auf einem historischen Vergleich mit ungeboostetem Lopinavir).
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·Bei der Anwendung von Lopinavir/Ritonavir ist Vorsicht geboten, weil es bei Invirase-Gabe zu additiven Effekten auf die Verlängerung des QT- und/oder PR-Intervalls kommen kann. ·Bei Patienten, die Ritonavir bereits im Rahmen ihrer antiretroviralen Behandlung anwenden, ist keine zusätzliche Ritonavir-Gabe erforderlich.
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Nelfinavir 1250 mg bid (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid) Mehrfachdosen von Saquinavir/Ritonavir 1000 mg/100 mg bid) Nelfinavir (1250 mg bid) bei 12 HIV-infizierten Patienten.
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Saquinavir AUC ↑ 13% (90% CI: 27↓ - 74↑) Saquinavir Cmax ↑ 9% (90% CI: 27↓ - 61↑)
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·Kombination wird nicht empfohlen
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Ritonavir 100 mg bid (Saquinavir 1000 mg bid)
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Saquinavir ↑ Ritonavir ↔ (siehe «Pharmakokinetik»). ·Höhere Ritonavir-Dosen sind mit einer erhöhten Häufigkeit von unerwünschten Ereignissen verbunden. ·In manchen Fällen führte die gleichzeitige Anwendung von Saquinavir und Ritonavir zu schweren unerwünschten Ereignissen, hauptsächlich zu diabetischer Ketoazidose und zu Leberstörungen, vor allem bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung.
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·Die zugelassene Kombinationsbehandlung ist Saquinavir 1000 mg bid mit Ritonavir 100 mg bid.
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Tipranavir/Ritonavir Doppelt geboostete Protease-Inhibitor-Kombinationstherapie bei HIV-positiven Erwachsenen nach mehreren Vorbehandlungen
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Saquinavir Cmin ↓ 78%
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·Die Anwendung von Tipranavir zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir und mit Saquinavir/Ritonavir wird nicht empfohlen, weil die klinische Relevanz dieser Reduzierung nicht feststeht. ·Falls die Anwendung der Kombination dennoch als notwendig erachtet wird, sollte auf alle Fälle die Saquinavir-Plasmakonzentration überwacht werden.
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HIV-Fusionshemmer
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Enfuvirtid (Saquinavir Weichgelkapseln/Ritonavir 1000/100 mg bid) 12 HIV-Patienten
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Saquinavir ↔ Enfuvirtid ↔
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·Es wurde keine klinisch signifikante Interaktion festgestellt. ·Keine Dosisanpassung erforderlich.
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HIV-CCR5-Antagonist
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Maraviroc 100 mg bid (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid)
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Maraviroc AUC12 ↑ 8,77-fach Maraviroc Cmax: ↑ 3,78-fach ·Die Konzentrationen von Saquinavir/Ritonavir wurden nicht gemessen, eine Auswirkung wird nicht erwartet.
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·Es ist keine Anpassung der Saquinavir/Ritonavir-Dosis erforderlich. ·Die Maraviroc-Dosis sollte unter Überwachung auf 150 mg bid gesenkt werden.
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Antiarrhythmika
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Ibutilid
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. Es wird keine Interaktion erwartet.
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·Aufgrund möglicher Herzrhythmusstörungen mit Vorsicht anwenden.
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Antikoagulanz
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Warfarin
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·Es können sich Auswirkungen auf die Warfarin-Konzentration ergeben.
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·Eine engmaschige Überwachung des INR-Werts (International Normalised Ratio) wird empfohlen.
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Antikonvulsiva
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Carbamazepin Phenobarbital Phenytoin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. Bei Einnahme von ungeboosteter Invirase induzieren diese Arzneimittel jedoch CYP3A4 und können daher die Saquinavir-Konzentration senken.
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·Mit Vorsicht anwenden. ·Eine Überwachung der Plasmakonzentration von Saquinavir wird empfohlen.
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Antidepressiva
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Trizyklische Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Imipramin) Clomipramin Maprotilin
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·Invirase/Ritonavir kann die Konzentration trizyklischer Antidepressiva erhöhen.
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·Bei trizyklischen Antidepressiva wird eine Überwachung der therapeutischen Konzentrationen empfohlen.
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Nefazodon
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Nefazodon hemmt CYP3A4. Die Saquinavir-Konzentration kann erhöht sein.
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·Aufgrund möglicher Herzrhythmusstörungen mit Vorsicht anwenden. ·Es wird eine klinische Überwachung hinsichtlich einer Saquinavir-Toxizität empfohlen.
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Präparate gegen Gicht
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Colchizin
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·Bei Anwendung von Colchizin zusammen mit Invirase/Ritonavir ist aufgrund der Hemmung von P-gp u nd/oder CYP3A4 durch den Proteasehemmer mit einem Anstieg des Plasmaspiegels von Colchizin zu rechnen.
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·Aufgrund eines möglichen Anstiegs der Colchizin-bedingten Toxizität (neuromuskuläre Ereignisse einschliesslich Rhabdomyolyse) wird die Anwendung zusammen mit Invirase/Ritonavir nicht empfohlen, insbesondere bei vorhandener Beeinträchtigung der Nieren- oder Leberfunktion.
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Fusidinsäure
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Die Anwendung von Fusidinsäure zusammen mit Invirase/Ritonavir kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Fusidinsäure sowie von Saquinavir/Ritonavir führen.
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·Aufgrund der Möglichkeit einer verstärkten gegenseitigen Toxizität wird die Anwendung von Fusidinsäure zusammen mit Saquinavir/Ritonavir nicht empfohlen.
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Streptogramin-Antibiotika (Quinupristin/Dalfopristin)
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Streptogramin-Antibiotika wie Quinupristin/Dalfopristin hemmen CYP3A4 und können zu einer Erhöhung der ungeboosteten Saquinavir-Konzentration führen.
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·Es wird eine klinische Überwachung hinsichtlich einer Saquinavir-Toxizität empfohlen. ·Aufgrund möglicher Herzrhythmusstörungen mit Vorsicht anwenden.
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Pentamidin Sparfloxacin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht.
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Antimykotika
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Ketoconazol 200 mg qd (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid)
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Saquinavir AUC ↔ Saquinavir Cmax ↔ Ritonavir AUC ↔ Ritonavir Cmax ↔ Ketoconazol AUC ↑ 168% (90% CI 146%-193%) Ketoconazol Cmax ↑ 45% (90% CI 32%-59%)
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·Bei Kombination von Saquinavir/Ritonavir mit ≤ 200 mg Ketoconazol pro Tag ist keine Dosisanpassung erforderlich. ·Hohe Ketoconazol-Dosen (>200 mg/Tag) werden nicht empfohlen.
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Itraconazol
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Itraconazol ist ein mässig starker Inhibitor von CYP3A4. Eine Interaktion ist möglich.
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·Aufgrund möglicher Herzrhythmusstörungen mit Vorsicht anwenden. ·Es wird eine klinische Überwachung hinsichtlich einer Saquinavir-Toxizität empfohlen.
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Fluconazol/Miconazol
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Beide Wirkstoffe hemmen CYP3A4 und können zu einer Erhöhung der Saquinavir-Konzentration im Plasma führen.
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·Aufgrund möglicher Herzrhythmusstörungen mit Vorsicht anwenden. ·Es wird eine klinische Überwachung hinsichtlich einer Saquinavir-Toxizität empfohlen.
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Wirkstoffe gegen Mykobakterien
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Rifabutin 150 mg q3d (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid) bei gesunden Probanden
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Saquinavir AUC0-12 ↓ 13% (90% CI: 31↓ - 9↑) Saquinavir Cmax ↓ 15% (90% CI: 32↓ - 7↑) Ritonavir AUC0-12 ↔ (90% CI: 10↓ - 9↑) Ritonavir Cmax ↔ (90% CI: 8↓ - 7↑) Rifabutin aktive Einheit* AUC0-72 ↑ 134% (90% CI 109%-162%) Rifabutin aktive Einheit* Cmax ↑ 130% (90% CI 98%-167%) Rifabutin AUC0-72 ↑ 53% (90% CI 36%-73%) Rifabutin Cmax ↑ 86% (90% CI 57%-119%) * Summe aus Rifabutin + 25-O-Desacetylrifabutin-Metabolit
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·Bei Anwendung in Kombination mit Invirase wird eine Anpassung der Rifabutindosis (150 mg qod) empfohlen. ·Die empfohlene Dosis von Rifabutin beträgt jedoch 150 mg jeden zweiten Tag bei Einsatz von Rifabutin in Kombination mit Ritonavir-geboosteter Invirase (1000/100 mg zweimal täglich) bei HIV-infizierten Patienten zur Behandlung/Prophylaxe der Tuberkulose/Mycobacterium avium-Komplex-Krankheit für eine Vermeidung einer Resistenz gegenüber Rifabutin. Dies basiert auf Berechnungen und Prognosen zu Ritonavir-geboosteten Proteinase-Inhibitoren einschliesslich Invirase/Ritonavir 1000/100 mg zweimal täglich in Kombination mit Rifabutin 150 mg einmal alle drei oder alle vier Tage, die an eine Rifabutin-Dosis von 150 mg jeden zweiten Tag adjustiert wurden. ·Aufgrund eines voraussichtlichen Anstiegs der Rifabutin-Exposition wird eine Überwachung hinsichtlich Neutropenie und der Leberenzymwerte empfohlen. ·Insbesondere ist auf eine möglicherweise auftretende Uveitis zu achten. Bei Verdacht auf Uveitis sollte ein Augenarzt hinzugezogen werden.
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Dapson
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Die Anwendung von Saquinavir/Ribavirin zusammen mit Arzneimitteln, die hauptsächlich über den CYP3A4-Weg metabolisiert werden, kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führen.
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·Kombinationen sollten mit Vorsicht gegeben werden.
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Benzodiazepine
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Midazolam, parenteral
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·Es liegen keine Daten zur Anwendung von Invirase/Ritonavir zusammen mit intravenösem Midazolam vor. ·Studien mit anderen CYP3A-Modulatoren und intravenösem Midazolam deuten auf einen möglichen Anstieg des Midazolam-Plasmaspiegels um das 3- bis 4-Fache hin.
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·Bei gleichzeitiger Anwendung von Invirase und parenteralem Midazolam ist Vorsicht geboten. ·Die Anwendung von Invirase zusammen mit parenteralem Midazolam sollte in einem Umfeld erfolgen, in dem eine engmaschige klinische Überwachung und ein angemessenes medizinisches Management möglich sind, falls es zu einer Atemdepression und/oder zu einer länger dauernden Sedierung kommt. ·Es sollte eine Dosisanpassung erwogen werden, vor allem dann, wenn mehr als eine Einzeldosis Midazolam verabreicht wird.
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Kalziumkanalblocker
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Felodipin, Nifedipin, Nicardipin, Diltiazem, Nimodipin, Verapamil, Amlodipin, Nisoldipin, Isradipin
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·Bei Anwendung zusammen mit Invirase können die Konzentrationen dieser Arzneimittel ansteigen.
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·Vorsicht ist geboten und es wird eine klinische Überwachung der Patienten empfohlen.
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Kortikosteroide
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Dexamethason
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Dexamethason induziert CYP3A4 und kann zu einer Verringerung der Saquinavir-Konzentration führen.
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·Mit Vorsicht anwenden. Bei Patienten, die diese Präparate gleichzeitig anwenden, ist die Wirksamkeit von Saquinavir möglicherweise vermindert. ·Es ist möglich, dass der Metabolismus von Dexamethason durch Saquinavir geboostet mit Ritonavir behindert wird. Dies kann zum Auftreten eines Cushing-Syndroms führen.
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Fluticasonpropionat 50 µg qid, intranasal (Ritonavir 100 mg bid) Budesonid
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Fluticasonpropionat ↑ ·Intrinsisches Kortisol ↓ 86% (90% CI 82%-89%) Bei Inhalation von Fluticasonpropionat ist ggf. mit stärkeren Auswirkungen zu rechnen. ·Es wurde über eine systemische Exposition gegenüber Fluticason und Budesonid berichtet, wenn einer dieser Wirkstoffe über orale Inhalation oder intranasale Applikation zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir angewendet wird. ·In der Literatur sind in Zusammenhang mit dieser Interaktion mehrere Fälle von Morbus Cushing beschrieben. ·Es sollte erwogen werden, Patienten, die eine Therapie mit inhalativen/intranasalen Kortikosteroiden benötigen, auf Beclomethason umzustellen.
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·Die Anwendung von Invirase/Ritonavir zusammen mit Fluticasonpropionat und anderen Kortikosteroiden wird nicht empfohlen, es sei denn, der mögliche Nutzen der Behandlung überwiegt das Risiko systemischer Auswirkungen der Kortikosteroide. ·Es sollte eine Senkung der Glukokortikoiddosis unter engmaschiger Überwachung der lokalen und systemischen Auswirkungen oder eine Umstellung auf ein Glukokortikoid, das kein CYP3A4-Substrat ist (z.B. Beclomethason), erwogen werden. ·Bei einem Absetzen von Glukokortikoiden muss ggf. über einen längeren Zeitraum hinweg eine allmähliche Ausschleichung erfolgen.
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Endothelinrezeptorantagonist
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Bosentan
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Bei Anwendung von Bosentan zusammen mit Invirase/Ritonavir kann sich der Plasmaspiegel von Bosentan erhöhen und die Plasmaspiegel von Saquinavir/Ritonavir können sich verringern.
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·Gegebenenfalls ist eine Anpassung der Bosentandosis erforderlich. ·Wenn Bosentan zusammen mit Invirase/Ritonavir verabreicht wird, sollte die Bosentanverträglichkeit beim Patienten überwacht werden. ·Es wird empfohlen, die Plasmaspiegel von Invirase und der HIV-Begleitmedikation zu kontrollieren.
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Arzneimittel, die Substrate von P-Glykoprotein sind Digitalis-Glykoside
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Digoxin 0,5 mg Einzeldosis nach 2-wöchiger Anwendung von Invirase/Ritonavir 1000/100 mg zweimal täglich bei 16 gesunden Probanden in einer Crossover-Studie
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Digoxin AUC0-72 ↑ 49% ·Digoxin Cmax ↑ 27% Der Digoxin-Spiegel kann sich im Zeitverlauf verändern. ·Es ist mit deutlichen Erhöhungen des Digoxins zu rechnen, wenn Patienten, die bereits Digoxin erhalten, zusätzlich mit Saquinavir/Ritonavir behandelt werden.
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·Bei gleichzeitiger Anwendung von Invirase/Ritonavir und Digoxin ist Vorsicht geboten. ·Die Serumkonzentration von Digoxin sollte überwacht werden; gegebenenfalls sollte eine Senkung der Digoxindosis in Betracht gezogen werden.
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Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist
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Ranitidin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Bei ungeboostetem Saquinavir gab es einen Anstieg der Saquinavir-Exposition, wenn Invirase zusätzlich zu Ranitidin und zu einer Mahlzeit eingenommen wurde, verglichen mit der Einnahme von Invirase nur zu einer Mahlzeit ohne bestehende Ranitidinbehandlung. Die resultierenden AUC-Werte von Saquinavir waren um 67% erhöht. Dieser Erhöhung wird keine klinische Relevanz zugeschrieben.
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·Es wird keine Anpassung der Invirase-Dosis empfohlen.
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HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren
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Pravastatin Fluvastatin
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Pravastatin, Fluvastatin werden nicht von CYP3A4 metabolisiert, und bei Anwendung von Protease-Inhibitoren wie Ritonavir ist nicht mit Interaktionen zu rechnen. ·Eine Interaktion über Auswirkungen auf Transportproteine kann nicht ausgeschlossen werden.
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·Interaktion nicht bekannt. ·Wenn keine Alternativbehandlung vorhanden ist, sollte während der Anwendung eine sorgfältige Überwachung stattfinden. ·Wenn die Behandlung mit einem HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor indiziert ist, werden Pravastatin oder Fluvastatin empfohlen.
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Atorvastatin, Cerivastatin
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·Atorvastatin/Cerivastatin sind in geringerem Umfang von der Metabolisierung durch CYP3A4 abhängig.
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·Bei der Anwendung mit Invirase sollte die tiefstmögliche Atorvastatin- und Cerivastatindosis verabreicht werden und der Patient sollte sorgfältig auf Anzeichen/Symptome einer Myopathie überwacht werden (Muskelschwäche, Muskelschmerz, Anstieg der Kreatininkinase im Plasma).
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Immunsuppressiva
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Ciclosporin Rapamycin
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·Die Konzentrationen dieser Arzneimittel können sich bei gemeinsamer Anwendung mit Invirase um ein Vielfaches erhöhen.
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·Bei Anwendung von Immunsuppressiva zusammen mit Invirase ist ein sorgfältiges therapeutisches Drug Monitoring erforderlich.
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Lang wirksamer Beta2-adrenerger Agonist
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Salmeterol
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·Bei gleichzeitiger Gabe von Salmeterol und Saquinavir/Ritonavir ist mit einer Erhöhung des Salmeterol-Plasmaspiegels zu rechnen.
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·Die Kombination wird nicht empfohlen, da sie zu einem Anstieg des Risikos für unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse in Verbindung mit Salmeterol führen kann. Dies schliesst QT-Verlängerung, Palpitationen und Sinustachykardie ein.
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Narkotische Analgetika
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Methadon 60-120 mg qd (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid) einmal täglich bei 12 HIV-negativen Patienten unter Methadon-Erhaltungstherapie
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Methadon AUC ↓ 19% (90% CI 9% bis 29%) Bei keinem der 12 Patienten traten Entzugssymptome auf.
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·Wenn Invirase mit Methadon kombiniert wird, ist keine Dosisanpassung erforderlich. ·Bei der Anwendung ist Vorsicht geboten, weil additive Effekte hinsichtlich einer Verlängerung des QT- und/oder PR-Intervalls möglich sind.
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Orale Kontrazeptiva
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Ethinylestradiol
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·Bei der Anwendung zusammen mit Invirase/Ritonavir kann die Konzentration von Ethinylestradiol verringert sein.
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·Bei gleichzeitiger Anwendung oraler Kontrazeptiva auf Östrogenbasis sollten andere oder zusätzliche Verhütungsmassnahmen angewendet werden.
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Phosphodiesterase-Typ-5-Inhibitoren (PDE5-Inhibitoren)
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Sildenafil
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Sildenafil ist jedoch ein Substrat von CYP3A4 und die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 100 mg Sildenafil und ungeboostetem Saquinavir (1200 mg tid) führt zu: Saquinavir ↔ Sildenafil Cmax ↑ 140% Sildenafil AUC ↑ 210% Sildenafil hatte keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Saquinavir.
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·Sildenafil mit Vorsicht und in verringerter Dosierung von höchstens 25 mg alle 48 Stunden anwenden; häufiger auf unerwünschte Ereignisse kontrollieren.
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Tadalafil
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Bei gleichzeitiger Anwendung mit Invirase können sich die Tadalafil-Konzentrationen erhöhen.
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·Tadalafil mit Vorsicht und in verringerter Dosierung von höchstens 10 mg alle 72 Stunden anwenden; häufiger auf unerwünschte Ereignisse kontrollieren
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Protonenpumpenhemmer
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Omeprazol 40 mg qd (Saquinavir/Ritonavir 1000/100 mg bid bei 8 gesunden Probanden)
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Saquinavir AUC ↑ 82% (90% CI 44-131%) Saquinavir Cmax ↑ 75% (90% CI 38-123%) Ritonavir ↔
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·Wenn Omeprazol zusammen mit Invirase eingenommen wird, sollte der Patient hinsichtlich möglicher Toxizitäten von Saquinavir überwacht werden. ·Aufgrund möglicher Herzrhythmusstörungen mit Vorsicht anwenden
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Sonstige Protonenpumpenhemmer
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·Es liegen keine Daten zur Anwendung von Invirase/Ritonavir zusammen mit anderen Protonenpumpenhemmern vor.
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·Die gleichzeitige Verabreichung von Invirase und anderen Protonenpumpenhemmern wird nicht empfohlen, es sei denn, der mögliche Nutzen der Therapie überwiegt gegenüber dem Risiko. Wenn andere Protonenpumpenhemmer zusammen mit Invirase eingenommen werden, sollte der Patient hinsichtlich möglicher Toxizitäten von Saquinavir überwacht werden.
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Sonstige
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Grapefruitsaft
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Die einmalige Anwendung von Grapefruitsaft zusammen mit ungeboostetem Saquinavir führte bei gesunden Probanden zu: Saquinavir ↑ 50% (normal konzentrierter Grapefruitsaft) Saquinavir ↑ 100% (doppelt konzentrierter Grapefruitsaft)
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·Keine Dosisanpassung erforderlich.
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Knoblauchkapseln
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Führte bei ungeboostetem Saquinavir zu: Saquinavir AUC ↓ 51% Saquinavir Ctrough ↓ 49% (8 Stunden nach Dosisgabe) Saquinavir Cmax ↓ 54%
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·Patienten unter Behandlung mit Saquinavir sollten aufgrund des Risikos verringerter Plasmakonzentrationen und eines Verlustes des virologischen Ansprechens und einer möglichen Resistenz gegen eine oder mehrere Komponenten der antiretroviralen Therapie keine Knoblauchkapseln einnehmen.
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Johanniskraut
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht ·Bei begleitender Anwendung des pflanzlichen Präparats Johanniskraut (Hypericum perforatum) können sich die Plasmakonzentrationen von Saquinavir verringern. Dies liegt an der Induktion von arzneistoffmetabolisierenden Enzymen und/oder von Transportproteinen aufgrund der Induktion von CYP3A4 oder P-Glykoprotein durch Johanniskraut.
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·Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, sollten aufgrund des Risikos verringerter Plasmakonzentrationen und eines Verlustes des virologischen Ansprechens und einer möglichen Resistenz gegen eine oder mehrere Komponenten der antiretroviralen Therapie nicht zusammen mit Invirase angewendet werden.
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Sonstige mögliche Interaktionen Arzneimittel, die CYP3A4-Substrate sind
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z.B. Fentanyl und Alfentanyl
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·Es sind zwar keine spezifischen Studien durchgeführt worden, aber die Anwendung von Invirase/Ritonavir zusammen mit Arzneimitteln, die hauptsächlich über den CYP3A4-Weg metabolisiert werden, kann zu einem Anstieg der Plasmakonzentration dieser Arzneimittel führen.
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·Bei der Anwendung von Kombinationen ist Vorsicht geboten.
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Gastroenterologische Arzneimittel
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Metoclopramid
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·Die Interaktion mit Invirase/Ritonavir wurde nicht untersucht. ·Es ist nicht bekannt, ob Arzneimittel, welche die Dauer der Passage durch den Magendarmtrakt verkürzen, zu einer Verringerung der Saquinavir-Konzentration im Plasma führen könnten.
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