Dosierung/AnwendungGrundsätzlich muss die geringste Glimerax-Dosierung gefunden werden, die für eine optimale Stoffwechsel-Einstellung ausreicht. Die Initialdosis beträgt im allgemeinen 1 mg Glimerax einmal täglich. Diese Tagesdosis kann, falls erforderlich, allmählich im Abstand von ein bis zwei Wochen erhöht werden, wobei die Steigerung in den Dosierungsstufen 1 mg, 2 mg, 3 mg und 4 mg als Einmalgabe pro Tag vorgenommen werden sollte.
Die übliche Tagesdosis bei gut eingestelltem Diabetes beträgt 1–4 mg Glimerax. Dosen von mehr als 6 mg erhöhen die Wirksamkeit nur bei wenigen Patienten.
Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½ Glas Wasser) üblicherweise jeweils morgens unmittelbar vor einem reichhaltigen Frühstück eingenommen werden. Falls kein Frühstück eingenommen wird, erfolgt die Einnahme mit der ersten Hauptmahlzeit. Mahlzeiten dürfen nicht ausgelassen werden, wenn eine Tabletteneinnahme erfolgt ist. Einnahmefehler, z.B. Auslassen einer Tabletteneinnahme, dürfen nie zu einem späteren Zeitpunkt durch eine erhöhte Dosis korrigiert werden. Massnahmen für den Fall von Einnahmefehlern oder Auslassen einer Mahlzeit müssen zwischen Arzt und Patient vorab besprochen und festgelegt werden. Während der Behandlung ist deshalb eine regelmässige Stoffwechselkontrolle (Blutzucker, Harnzucker, glykosiliertes Hämoglobin) durchzuführen.
Dosisanpassung ist zu erwägen, wenn sich mit einer besseren Kontrolle des Diabetes die Insulinempfindlichkeit erhöht, das Gewicht oder der Lebensstil des Patienten sich ändert oder wenn andere Faktoren auftreten, die das Risiko einer Hypo- oder Hyperglykämie erhöhen. Um Hypoglykämien zu vermeiden, muss rechtzeitig eine Dosisreduktion erwogen werden.
Für die Umstellung von anderen oralen Antidiabetika auf Glimerax gibt es keine exakte Äquivalenzbeziehung. Es wird daher empfohlen, mit der Initialdosis von 1 mg zu beginnen, auch wenn der Patient vorher mit der Maximaldosis eines anderen Mittels behandelt wurde. Die Wirkstärke und Wirkungsdauer des vorhergehenden Antidiabetikums ist zu beachten, um eine Addition der Wirkungen zu vermeiden. Möglicherweise ist ein arzneimittelfreies Intervall einzuschalten.
Glimerax kann mit anderen nicht-insulinfreisetzenden oralen Antidiabetika, nicht aber mit anderen Sulfonylharnstoffen kombiniert werden.
Bei nachlassender Insulinbildung (Sekundärversagen) kann eine Kombinationsbehandlung mit Insulin eingeleitet werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei schwerer Leber- und Niereninsuffizienz sind Metabolismus und Ausscheidung von Glimepirid verzögert (siehe «Pharmakokinetik»). Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion kann das Hypoglykämierisiko erhöht sein. Bei Patienten mit leichter bis massiger Leber- oder Niereninsuffizienz ist eine vorsichtige Dosierung angezeigt; bei schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz liegen keine Erfahrungen zur Wirksamkeit und Sicherheit vor, deshalb ist Glimerax nicht zu verwenden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei älteren Patienten ist die Kinetik nicht wesentlich verändert. Allenfalls ist die Glimerax Dosis den altersbedingt veränderten Ernährungs- und Lebensgewohnheiten (körperliche Aktivität) anzupassen.
Pädiatrie: Bei jugendlichen Typ 2-Diabetikern liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen zur Wirksamkeit und Sicherheit vor.
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