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Information for professionals for MR-Lux®:Sanochemia Diagnostics International Ltd
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Dimeglumingadopentetat.
Hilfsstoffe: Megluminium, Acidum penteticum, Wasser für Injektionszwecke.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Lösung zur Injektion oder Infusion.

 Kontrastmittelkonzentration                          
 (mg/ml)                         469                  
 (mol/l)                         0,5                 
------------------------------------------------------ 
 Kontrastmittelgehalt            (g)                  
 pro Flasche zu   5 ml           2,3                  
 pro Flasche zu  10 ml           4,7                  
 pro Flasche zu  15 ml           7,0                  
 pro Flasche zu  20 ml           9,4                  
 pro Flasche zu  30 ml           14,1                 
 pro Flasche zu 100 ml           46,9                 
 

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Nur für diagnostische Zwecke bei intravenöser Verabreichung. Kraniale und spinale magnetische Resonanztomographie (MRT) und Ganzkörper-MRT bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren.

Dosierung/Anwendung

Nur intravenös verabreichen.
Nierenfunktionsstörungen
MR-Lux sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden, die auch die Anwendung möglicher alternativer bildgebender Verfahren in Erwägung zieht.
Wie auch bei anderen kontrastverstärkten diagnostischen Verfahren wird eine Beobachtung des Patienten nach der Anwendung empfohlen.
Kraniale und spinale MRT
Für Erwachsene, Jugendliche und Kinder (einschliesslich Säuglinge und Kleinkinder) gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Im Allgemeinen ist die Gabe von 0,2 ml MR-Lux/kg Körpergewicht ausreichend für eine gute Kontrastierung und zur Beantwortung der klinischen Fragestellung.
Sollte trotz unauffälliger MRT starker klinischer Verdacht auf eine Läsion weiterbestehen, so kann die nochmalige Gabe von 0,2 ml MR-Lux/kg Körpergewicht, bei Erwachsenen sogar 0,4 ml MR-Lux/kg Körpergewicht innerhalb von 30 Minuten mit unmittelbar anschliessender MRT die Aussagekraft der Untersuchung erhöhen.
Zum Ausschluss von Metastasen oder Tumorrezidiven bei Erwachsenen kann die Verabreichung von 0,6 ml MR-Lux/kg Körpergewicht dann gerechtfertigt sein, wenn wesentliche Therapieentscheide (Operation, Radiotherapie, Chemotherapie) von der Untersuchung abhängen.
Maximaldosis: 0,6 ml (für Erwachsene) oder 0,4 ml (für Kinder) MR-Lux/kg Körpergewicht.
Ganzkörper-MRT
Für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 2 Jahren gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien:
Über die Anwendung in der Ganzkörper-MRT bei Kindern unter 2 Jahren liegen keine Erfahrungen vor.
Im Allgemeinen ist die Gabe von 0,2 ml MR-Lux/kg Körpergewicht ausreichend für eine gute Kontrastierung und zur Beantwortung der klinischen Fragestellung.
In besonderen Fällen, z.B. bei Läsionen mit geringer Vaskularisation und/oder kleinem Extrazellulärraum können insbesondere bei Anwendung von relativ schwach T1-gewichteten Aufnahmesequenzen zur ausreichenden Kontrastierung 0,4 ml MR-Lux/kg Körpergewicht erforderlich sein.
Maximaldosis: 0,6 ml (für Erwachsene) oder 0,4 ml (für Kinder) MR-Lux/kg Körpergewicht.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Die Anwendung von MR-Lux ist kontraindiziert bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1,73 m²); inklusive dialysepflichtige Patienten.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wegen noch limitierter Erfahrung sollte MR-Lux bei Kindern unter 2 Jahren nur bei kranialer und spinaler MRT verwendet werden und nur wenn eine vitale Indikation (z.B. Tumorausdehnung) vorliegt.
Warnhinweise
Überempfindlichkeit
Allergieartige Überempfindlichkeitsreaktionen bis zu ernsten Reaktionen einschliesslich Schock sind möglich (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die meisten dieser Reaktionen treten innerhalb einer halben Stunde nach der Verabreichung auf.
Dennoch können wie bei anderen Kontrastmitteln dieser Klasse in seltenen Fällen verspätete Reaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist auch in folgenden Fällen geboten:
Überempfindlichkeitsreaktionen
Wie andere intravenös verabreichte Kontrastmittel kann MR-Lux mit anaphylaktoiden/Überempfindlichkeits- oder anderen idiosynkratischen Reaktionen, charakterisiert durch kardiovaskuläre, respiratorische oder kutane Symptome, in Verbindung gebracht werden.
Ein Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen ist in den folgenden Fällen erhöht:
Vorige Reaktion auf Kontrastmittel, Bronchialasthma oder andere allergische Störungen in der Anamnese.
Daher sollte der Patient bevor irgendein Kontrastmittel injiziert wird, nach der Vorgeschichte zu Allergien (z.B. Meeresfrüchte-Allergie, Heuschnupfen, Urtikaria), Empfindlichkeit auf Kontrastmittel und Bronchialasthma befragt werden und eine Prämedikation mit Antihistaminika und/oder Glukokortikoiden in Betracht gezogen werden.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung muss eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abschätzung vorgenommen werden.
Bei diesen Patienten ist es in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion oder zu akutem, eine Hämodialyse erforderndem Nierenversagen gekommen. Das Risiko eines solchen Ereignisses steigt mit der Erhöhung der Kontrastmitteldosis.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von MR-Lux und anderen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln sind bei Patienten mit
– akuter oder chronischer schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1,73 m²) oder
– akuter Nierenfunktionsstörung jeglichen Schweregrades ausgelöst durch ein hepatorenales Syndrom oder
– in der perioperativen Periode einer Lebertransplantation Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) beobachtet worden. MR-Lux sollte daher bei diesen Patienten nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Zur Beurteilung des Risikos der Entstehung von NSF bei Patienten mit moderaten Nierenfunktionsstörungen gibt es bisher zu wenige Erfahrungen. Daher sollte MR-Lux bei Patienten mit moderaten Nierenfunktionsstörungen (GFR 30–59 ml/min/1,73 m²) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung, einschliesslich der Erwägung möglicher alternativer bildgebender Verfahren, angewendet werden.
Eine genügend lange Zeitperiode für die Elimination des Kontrastmittels aus dem Körper sollte vor einer erneuten Administration eingehalten werden.
Alle Patienten, insbesondere Patienten über 65 Jahre, sollten vor der Verabreichung von MR-Lux auf das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung überprüft werden.
Neugeborene und Kleinkinder
Bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu 1 Jahr sollte, aufgrund ihrer unreifen Nierenfunktion, MR-Lux nur nach sorgfältiger Abschätzung angewendet werden.
Einnahme von Betablockern
Patienten unter Betablockern, bei denen derartige Reaktionen auftreten, können auf eine Behandlung mit Beta-Agonisten resistent sein.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen sind empfänglicher für schwere oder sogar tödliche Verläufe schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen.
Aufgrund der Möglichkeit schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen nach intravenöser Kontrastmittelgabe, sollten entsprechende Medikamente und Instrumente für die Notfalltherapie verwendungsbereit sein.
Bei schwerer Nierenfunktionsstörung ist die Indikation streng zu stellen, da die Kontrastmittelausscheidung verzögert ist. Dimeglumingadopentetat kann durch Hämodialyse dem Körper entzogen werden.
Um einer versehentlichen Überdosierung vorzubeugen, ist bei Säuglingen und Kleinkindern die zu verabreichende Dosis von Hand zu applizieren (siehe auch Kapitel «Dosierung/Anwendung» und «Hinweise für die Handhabung»).
Anfallsleiden
Wie selten in Verbindung mit der Dimeglumingadopentetat-Verabreichung berichtet wurde, kann bei Patienten mit Anfallsleiden oder intrakranialen Läsionen das Risiko einer Krampfaktivität erhöht sein.
Bei diesen Patienten sollten Vorsichtsmassnahmen getroffen werden (z.B. genaue Beobachtung) und die nötigen Geräte und Medikamente sollten für den Fall eines Krampfanfalls bereitstehen.

Interaktionen

Keine bekannt.

Schwangerschaft/Stillzeit

Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Föten gezeigt, es liegen jedoch keine Erfahrungen über die Anwendung von MR-Lux bei schwangeren Frauen vor.
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von MR-Lux während der Schwangerschaft ist deshalb bisher nicht erwiesen. Die Indikation ist daher besonders streng zu stellen.
Von Dimeglumingadopentetat gelangen minimale Anteile (maximal 0,04% der verabreichten Dosis) in die Muttermilch. Aufgrund bisheriger Erfahrungen ist eine Schädigung des Säuglings unwahrscheinlich.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es sind keine Wirkungen bekannt. Es wurden keine diesbezüglichen Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen, die im Zusammenhang mit der Anwendung von Dimeglumingadopentetat auftreten, sind in der Regel leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Es wurden aber auch schwerwiegende und lebensbedrohliche Reaktionen, auch Todesfälle, beobachtet.
Die am häufigsten beobachteten Reaktionen sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, ein Schmerzgefühl, ein generelles Wärmegefühl und Wärme oder Kälte an der Injektionsstelle. Spätreaktionen auf Kontrastmittel sind selten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Einzelfälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) sind beobachtet worden.
Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen aus klinischen Studien
Keine der unerwünschten Wirkungen trat häufiger als «gelegentlich» auf.
Basierend auf der Erfahrung mit über 11’000 Patienten wurden folgende unerwünschten Wirkungen beobachtet und von den Prüfärzten als mit dem Arzneimittel verknüpft klassifiziert.
Die untenstehende Tabelle gibt die Nebenwirkungen nach Systemorganklassen laut MedDRA (MedDRA SOCs) an:
Psychiatrische Störungen
Selten (<1/1000): Desorientierung.
Nervensystem
Gelegentlich (≥1/1000, <1/100): Schwindel, Kopfschmerz, Geschmacksstörung.
Selten (<1/1000): Konvulsionen, Parästhesie, Wärmegefühl, Tremor.
Auge
Selten (<1/1000): Konjunktivitis.
Herz
Selten (<1/1000): Tachykardie, Arrhythmie.
Gefässe
Selten (<1/1000): Thrombophlebitis, Gesichtsrötung (flush), Vasodilatation.
Atmungsorgane
Selten (<1/1000): Dyspnoe, Rachenreizung/Engegefühl im Hals, Rachenbeschwerden, -schmerzen, Husten, Niesen, keuchendes Atmen.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich (≥1/1000, <1/100): Erbrechen, Übelkeit.
Selten (<1/1000): Unterleibschmerzen, Magenbeschwerden, Diarrhö, Zahnschmerzen, Mundtrockenheit, Schmerzen der Mundschleimhaut und Sensibiltätsstörung.
Haut und Unterhautgewebe
Selten (<1/1000): Urtikaria, Pruritus, Vorexanthem (rash), Erythem.
Muskelskelettsystem
Selten (<1/1000): Schmerz in Extremitäten.
Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich (≤1/1000, <1/100): Schmerzen, Hitzegefühl, Kältegefühl, verschiedene Reaktionen an der Injektionsstelle*.
Selten (<1/1000): Ödem im Gesicht, Brustschmerz, Fieber, periphere Ödeme, Unwohlsein, Müdigkeit, Durst, Kraftlosigkeit.
* Verschiedene Reaktionen an der Injektionsstelle wie ­Kältegefühl, Parästhesien, Schwellung, Wärmegefühl, Schmerz, Ödem, Irritation, Blutung, Erythem, Unwohlgefühl.
Um eine Reaktion zu beschreiben, wird jeweils der am besten passende MedDRA-Begriff gewählt, welcher auch die Synonyme und verwandte Reaktionen beinhaltet.
Weitere unerwünschte Wirkungen aus Spontanmeldungen und Daten nach der Zulassung (alle mit der Häufigkeit «selten»)
Blut- und Lymphsystem
Selten (<1/1000): Erhöhung Serumeisenwert.
Immunsystem
Selten (<1/1000): Anaphylaktoider Schock/anaphylaktoide Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Psychiatrische Störungen
Selten (<1/1000): Unruhe, Verwirrung.
Nervensystem
Selten (<1/1000): Koma, Ohnmacht, Schläfrigkeit, Sprachstörung, Parosmie.
Auge
Selten (<1/1000): Sehstörung, Augenschmerzen, Tränenfluss.
Ohr und Innenohr
Selten (<1/1000): Hörstörung, Ohrenschmerz.
Herz
Selten (<1/1000): Herzstillstand, Verringerung der Herzfrequenz, Reflextachykardie.
Gefässe
Selten (<1/1000): Schock, Synkope, vasovagale Reaktion, Hypotonie, Erhöhung des Blutdrucks.
Atmungsorgane
Selten (<1/1000): Atemstillstand, Atemnot, vorübergehende Veränderungen der Atemfrequenz, Bronchospasmus, Kehlkopfspasmus, Kehlkopfödem, Rachenödem, Lungenödem, Zyanose, Rhinitis.
Gastrointestinale Störungen
Selten (<1/1000): Speichelfluss.
Leber und Galle
Selten (<1/1000): Erhöhung Blutbilirubinwert, Erhöhung Leberenzymspiegel.
Haut und Unterhautgewebe
Selten (<1/1000): Angioneurotische Ödeme.
Muskelskelettsystem
Selten (<1/1000): Rückenschmerz, Gelenkschmerz.
Niere und Harnwege
Selten (<1/1000): Akutes Nierenversagen*, Erhöhung Serumkreatininwerte*, Harninkontinenz, akuter Harndrang.
Reaktionen an der Applikationsstelle
Selten (<1/1000): Schüttelfrost, Schwitzen, Veränderung der Körpertemperatur, verschiedene Reaktionen an der Injektionsstelle**.
* Bei Patienten mit bestehender Nierenfunktionsstörung.
** Verschiedene Reaktionen an der Injektionsstelle wie Nekrose, Thrombophlebitis, Phlebitis, Entzündung, Extravasation.
Bei dialysepflichtigen Patienten mit Nierenversagen, die MR-Lux erhalten hatten, wurden häufig verzögert und vorübergehend auftretende entzündungsähnliche Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost und eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins beobachtet. Bei diesen Patienten hatte die MRT-Untersuchung mit MR-Lux am Tag vor der Hämodialyse stattgefunden (vgl. «Kontraindikationen»).
Sehr selten wurde über nephrogene systemische Fibrose berichtet (vgl. «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Um eine Reaktion zu beschreiben, wird jeweils der am besten passende MedDRA-Begriff gewählt, welcher auch die Synonyme und verwandte Reaktionen beinhaltet.

Überdosierung

In der klinischen Anwendung wurde bisher kein akutes Vergiftungsbild in Folge einer Überdosierung beobachtet bzw. berichtet.
Aufgrund der Ergebnisse aus den akuten Toxizitätsstudien ist ein akutes Vergiftungsrisiko bei der Anwendung von Dimeglumingadopentetat beim Erwachsenen höchst unwahrscheinlich. Diese Aussage ist für Säuglinge und Kleinkinder nur dann zutreffend, wenn die vorgesehene Dosierung von MR-Lux bei dieser Patientengruppe von Hand injiziert und auf den Einsatz eines Injektomaten verzichtet wird.
Symptome der Intoxikation
Aufgrund der Hyperosmolalität der Lösung wären zu erwarten:
Systemisch: Erhöhung des Pulmonalarteriendrucks, Hypervolämie, osmotische Diurese, Dehydratation.
Lokal: Gefässschmerz.
Bei Patienten mit Nierenschädigung sollte die Nierenfunktion überwacht werden.
Eine Vergiftung durch versehentliche perorale Aufnahme des Kontrastmittels ist im Hinblick auf die äusserst geringe gastrointestinale Resorptionsrate (<1%) von Dimeglumingadopentetat äusserst unwahrscheinlich.
Therapie von Intoxikationen
Bei versehentlicher Überdosierung oder bei erheblich herabgesetzter Nierenfunktion lässt sich Dimeglumingadopentetat durch extrakorporale Hämodialyse aus dem Organismus entfernen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: V08CA01
Wirkungsmechanismus
MR-Lux ist ein paramagnetisches Kontrastmittel für die Kernspintomographie. Der kontrasterhöhende Effekt wird durch das Di-N-Methylglukaminsalz von Gadopentetat (GdDTPA) – dem Gadoliniumkomplex der Diäthylentriaminpentaessigsäure – vermittelt. Die durch das Gadoliniumion verkürzte Spin-Gitter-Relaxationszeit angeregter Atomkerne führt in der Protonen-Kernspintomographie bei geeigneter Aufnahmesequenz (z.B. T1-gewichtetes Spin-Echo-Verfahren) zu einer Erhöhung der Signalintensität und damit gegebenenfalls zu einer Bildkontrasterhöhung.
Pharmakodynamik
Gadopentetat ist eine stark paramagnetische Verbindung, die bereits in einem niedrigen Konzentrationsbereich zu einer deutlichen Verkürzung der Relaxationszeiten führt. Die paramagnetische Wirksamkeit, die Relaxivity – ermittelt aus der Beeinflussung der Spin-Gitter-Relaxationszeit der Wasserstoffprotonen in Wasser – beträgt bei pH 7 und 39 °C etwa 3,8 l/mmol sec und zeigt nur eine geringe Abhängigkeit zur Stärke des Magnetfeldes auf.
DTPA bildet mit dem paramagnetischen Gadoliniumion einen festen Komplex mit einer äusserst hohen in-vivo- und in-vitro-Stabilität (logK = 22–23). Das Dimegluminsalz des Gadopentetats ist eine gut wasserlösliche, extrem hydrophile Verbindung mit einem Verteilungskoeffizienten zwischen n-Butanol und Puffer bei pH 7,6 von etwa 0,0001. Die Substanz weist keine nennenswerte Proteinbindung bzw. inhibitorische Wechselwirkung mit Enzymen (z.B. myokardiale Na+- und K+-ATPase) auf. Dimeglumingadopentetat aktiviert nicht das Komplementsystem und dürfte daher ein sehr niedriges Potential für die Auslösung anaphylaktoider Reaktionen besitzen. Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion wurde nicht festgestellt.
In höheren Konzentrationen von Gadopentetat kommt es in-vitro bei längerer Inkubationszeit zu einer geringgradigen Beeinflussung der Erythrozytenmorphologie. Der reversible Prozess könnte nach intravenöser Gabe von Dimeglumingadopentetat beim Menschen zu einer schwachen intravasalen Hämolyse führen und somit den in den ersten Stunden nach Injektion gelegentlich beobachteten geringen Anstieg von Bilirubin und Eisen im Serum erklären.
Nach Injektion von MR-Lux werden durch die Kontrastierung von Arealen mit gestörter Blut-Hirn-Schranke (z.B. Glioblastom) sowie von anderen nicht hirneigenen intrakraniellen und intraspinalen Läsionen über den Nativscan hinausgehende diagnostische Aussagen ermöglicht.
Physikalische Eigenschaften

 Osmolarität bei 37 °C (osm/l Lsg)         1,44       
 Osmolalität bei 37 °C (osm/kg H20)        1,96       
 Osmot. Druck bei 37 °C                               
  (atm)                                    49,8       
  (mPa)                                    5,06       
 Dichte (kg/l)                                        
  bei 20 °C                                1,210      
  bei 37 °C                                1,195      
 Viskosität (mPa sec bzw. cP)                         
  bei 20 °C                                4,9        
  bei 37 °C                                2,9        
 pH                                        7,0–7,9    
 

Pharmakokinetik

Gadopentetat verhält sich im Organismus wie andere sehr hydrophile biologisch inerte Verbindungen (z.B. Mannitol oder Inulin). Beim Menschen wurde eine dosisunabhängige Pharmakokinetik beobachtet.
Distribution
Nach intravenöser Gabe verteilt sich die Verbindung rasch im Extrazellulärraum.
Sieben Tage nach intravenöser Gabe von radioaktiv markiertem Gadopentetat wurden sowohl bei der Ratte als auch beim Hund deutlich weniger als 1% der applizierten Dosis im Restkörper gefunden.
Hierbei wurden die relativ grössten Konzentrationen der Verbindung in Form des intakten Gadoliniumkomplexes in den Nieren ermittelt.
Die Verbindung penetriert und passiert weder eine intakte Blut-Hirn- noch die Blut-Testis-Schranke.
Der geringe die Plazentaschranke überwindende Anteil wird rasch vom Fötus eliminiert.
Aus Tierversuchen ist bekannt, dass Dimeglumingadopentetat in ganz geringer Menge (weniger als 0,1% der applizierten Dosis) in die Muttermilch übertritt.
Bis 0,25 mmol GdDTPA/kg Körpergewicht (= 0,5 ml MR-Lux/kg) sank nach einer wenige Minuten andauernden frühen Verteilungsphase der Plasmaspiegel mit einer der renalen Ausscheidungsrate identischen Halbwertzeit von etwa 90 Minuten ab. Bei einer Dosis von 0,1 mmol GdDTPA/kg Körpergewicht (= 0,2 ml MR-Lux/kg Körpergewicht) wurden 3 Minuten post injectionem 0,6 mmol GdDTPA/l Plasma, 60 Minuten p.i. 0,24 mmol GdDTPA/l Plasma ermittelt.
Metabolismus
Eine Abspaltung des paramagnetischen Ions bzw. eine Metabolisierung konnte nicht nachgewiesen werden.
Elimination
Gadopentensäure wird durch glomeruläre Filtration über die Nieren in unveränderter Form ausgeschieden. Der Anteil der extrarenalen Exkretion ist äusserst gering.
Bis 6 Stunden p.i. wurden im Mittel 83% der Dosis renal eliminiert. Innerhalb von 24 h konnten rund 91% der Dosis im Urin wiedergefunden werden. Die bis zum 5. Tag nach der Injektion über den Stuhl ausgeschiedene Menge lag unter 0,1% der applizierten Dosis. Die renale Clearance von Gadopentetat beträgt, bezogen auf 1,73 m², rund 120 ml/min und ist damit der von Inulin bzw. 51Cr-EDTA vergleichbar.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz
Auch bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance >20 ml/min) erfolgt die Ausscheidung von Gadopentetat über die Niere vollständig, die Halbwertzeit im Plasma nimmt entsprechend dem Grad der Niereninsuffizienz zu, eine Zunahme der extrarenalen Elimination wurde nicht beobachtet.
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance <20 ml/min) beträgt die Halbwertszeit im Plasma bis zu 30 Stunden, so dass in diesem Fall die Elimination von Gadopentetat durch extrakorporale Hämodialyse erfolgen sollte.

Präklinische Daten

Basierend auf üblichen Studien zur Sicherheit, Pharmakologie, Toxizität bei wiederholter Anwendung, Genotoxizität, karzinogenem Potential, Reproduktionstoxizität zeigen die präklinischen Daten für den Menschen keine spezifische Gefährdung auf.
Systemische Toxizität
Basierend auf den Resultaten von Studien zur akuten Toxizität, kann das Risiko für eine akute Intoxikation bei der Verwendung von MR-Lux bei Erwachsenen als ausgesprochen gering angesehen werden.
Systemische Verträglichkeitsstudien am Tier mit wiederholter täglicher intravenöser Verabreichung führten zu keinen Befunden, die der einmaligen diagnostischen Verabreichung von MR-Lux beim Menschen entgegenstehen.
Genotoxizität, Kanzerogenität
In-vivo- und in-vitro-Tierversuche auf Genotoxizität von Dimeglumingadopentetat (Gen-, Chromosomen- und Genom-Mutationsuntersuchungen) ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Lokale Verträglichkeit und kontaktsensibilisierendes Potential
Experimentelle lokale Verträglichkeitsstudien mit Dimeglumingadopentetat nach einmaliger und nach mehrmaliger intravenöser oder einmaliger intraarterieller Verabreichung weisen nicht darauf hin, dass in menschlichen Blutgefässen mit Unverträglichkeitsreaktionen gerechnet werden muss.
Experimentelle lokale Verträglichkeitsstudien nach einmaliger paravenöser, subkutaner oder intramuskulärer Verabreichung weisen darauf hin, dass nach einer unachtsamen Anwendung leichte lokale Unverträglichkeitsreaktionen vorkommen können.
Tierstudien zur Kontaktsensibilisierung ergaben keine Hinweise auf ein sensibilisierendes Potential von Dimeglumingadopentetat.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
MR-Lux darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Die Serumeisenbestimmung mit komplexometrischen Methoden (z.B. Bathophenanthrolin) kann durch das in der Kontrastmittellösung enthaltene freie DTPA bis zu 24 Stunden nach der Untersuchung mit MR-Lux zu niedrig ausfallen.
Erhöhungen der Serumeisen- und Serumbilirubinwerte (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Verwendbar bis:» bezeichneten Datum verwendet werden.
Nach Öffnen des Behältnisses bleibt MR-Lux für die Dauer eines Untersuchungstages stabil.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern; nicht einfrieren.
Lichtschutz erforderlich.
Arzneimittel sind sorgfältig aufzubewahren und vor Kindern zu sichern.
Hinweise für die Handhabung
2 Stunden vor der Untersuchung soll der Patient nüchtern bleiben.
Die für eine magnetische Resonanztomographie üblichen Sicherheitsregeln sind zu beachten, z.B. Ausschluss von Herzschrittmachern, ferromagnetischen Implantaten.
Die notwendige Dosis wird intravenös appliziert, auch als Bolusinjektion.
Unmittelbar danach kann die kontrastverstärkte MRT beginnen. Optimale Kontraste werden im Allgemeinen innerhalb eines Zeitraums von ca. 45 Minuten nach Injektion von MR-Lux beobachtet.
Bei einzelnen Fragestellungen (z.B. Lebertumoren) ist die Bolusinjektion mit sofortiger schneller Bildgebung vorzuziehen, da nur in der initialen vaskulären Verteilungsphase die für die Bildgebung optimalen Kontraste resultieren.
Zwischen 0,14 Tesla und 1,5 Tesla sind die Anwendungsempfehlungen unabhängig von der Feldstärke des Magneten.
MR-Lux soll erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Die in einer Untersuchung nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Bei Anwendung der Grossvolumenbehälter (>30 ml) gelten zusätzlich folgende Hinweise:
Das Kontrastmittel soll nur in Verbindung mit einem Injektomaten oder einem anderen geprüften Verfahren, welches die Sterilität des Kontrastmittels sichert, verwendet werden, wobei sich der Einsatz eines Injektomaten bei Säuglingen und Kleinkindern verbietet.
Der Schlauchanteil vom Injektomaten zum Patienten (Patientenschlauch) muss nach jeder Untersuchung ausgewechselt werden, da er mit Blut verunreinigt ist.
Die Anschlussschläuche und alle Einmalartikel des Injektorsystems müssen verworfen werden, wenn die Flasche leer ist.
Ungebrauchtes MR-Lux in geöffneten Behältnissen, die Anschlussschläuche und alle Einmalartikel des Injektorsystems sind am Ende des Untersuchungstages zu verwerfen. Ergänzende Vorgaben des jeweiligen Geräteher­stellers sind unbedingt zu beachten. Bezüglich der Handhabung des Injektomatenzubehörs ist den Vorschriften des Geräteherstellers unbedingt Folge zu leisten.

Zulassungsnummer

57938 (Swissmedic).

Packungen

MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 5 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 5 × 5 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 10 × 5 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 10 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 5 × 10 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 10 × 10 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 15 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 5 × 15 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 10 × 15 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 20 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 5 × 20 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 10 × 20 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 30 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 5 × 30 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Stechamp 10 × 30 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Fl 100 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Fl 5 × 100 ml. (B)
MR Lux Lös 469 mg/ml Fl 10 × 100 ml. (B)

Zulassungsinhaberin

Sanochemia Diagnostics International Ltd., Baarerstr. 96, 6302 Zug.

Stand der Information

Februar 2011.

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