PharmakokinetikDiclofenac wird aus Diclofenac-CIMEX praktisch vollständig absorbiert (systemische Verfügbarkeit >90%). Maximale Plasmakonzentrationen werden bei den Kapseln nach ein bis zwei Stunden erreicht und betragen nach Gabe von 50 mg ca. 1 µg/ml. Wegen des First-pass-Metabolismus schwankt die effektive Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe zwischen 35 und 75%.
Distribution
Das mittlere Verteilungsvolumen von Diclofenac ergibt 0,12–0,17 l/kg. Die Plasmaproteinbindung beträgt über 99%.
Die therapeutische Plasmakonzentration beträgt 0,7–2 µg/ml.
Nach wiederholter Gabe ändert sich die Kinetik nicht. Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierungsintervalle tritt keine Kumulation ein.
Diclofenac tritt in die Synovialflüssigkeit ein. Dort werden Höchstkonzentrationen 2–4 Stunden nach Erreichen der max. Plasmawerte gemessen. Die apparente Eliminations-Halbwertszeit aus der Synovialflüssigkeit beträgt 3–6 Stunden. Deshalb sind die Wirkstoffkonzentrationen bereits 4–6 Stunden nach Verabreichung höher als im Plasma und bleiben höher bis 12 Stunden nach Verabreichung.
Metabolismus
Die Wirksubstanz wird etwa zur Hälfte während der ersten Leberpassage («first pass») metabolisiert, deshalb sind nach oraler oder rektaler Applikation die Flächen unter den Konzentrationskurven (AUC) etwa halb so gross wie nach parenteraler Gabe einer gleich grossen Dosis.
Nur 60% der Substanz erreichen nach oraler Gabe die Blutzirkulation in unveränderter Form. Die Biotransformation erfolgt teilweise durch Glucuronidierung des intakten Moleküls, vorwiegend aber durch Hydroxylierung und Methoxylierung. Zwei der entstehenden phenolischen Metaboliten sind, wenn auch weniger als Diclofenac, pharmakologisch wirksam.
Elimination
Die Elimination von Diclofenac aus dem Plasma erfolgt mit einer systemischen Clearance von 263 ± 56 ml/Min. (Mittelwert ± SD). Terminale Halbwertszeit 1–2 Stunden. Ungefähr 60% der applizierten Dosis werden renal in Form von Metaboliten ausgeschieden, weniger als 1% als unveränderte Substanz. Der Rest der Dosis wird als Metaboliten mit der Galle in den Faeces eliminiert.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Relevante Unterschiede von Absorption, Metabolismus und Ausscheidung, bedingt durch das Alter der Patienten, sind nicht beobachtet worden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde bei Gabe einer normalen Einzeldosis keine Erhöhung der unveränderten Wirksubstanzen beobachtet. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 10 ml/Min. ist der theoretische steady-state-Plasmaspiegel der Metaboliten ungefähr viermal höher als bei gesunden Menschen. Dennoch werden die Metaboliten schliesslich über die Galle ausgeschieden.
Auch bei eingeschränkter Leberfunktion (chronische Hepatitis, kompensierte Leberzirrhose) verlaufen die Kinetik und der Metabolismus wie bei Patienten mit gesunder Leber.
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