Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Isentress 1200 mg (2 x 600 mg) einmal täglich bei Schwangeren vor.
Die verfügbaren prospektiven Daten von ca. 2700 Expositionen gegenüber 400 mg Raltegravir zweimal täglich während der Schwangerschaft (einschliesslich ca. 1000 Ersttrimesterexpositionen) zeigen keinen Unterschied zwischen den Raten von Fehlgeburten, Tod des Fötus/Totgeburten oder angeborenen Defekten verglichen mit den Hintergrundraten in der allgemeinen Bevölkerung.
In Tierstudien zur Reproduktionstoxizität bei Ratten und Kaninchen wurden keine Anzeichen von unerwünschten Entwicklungsergebnissen beobachtet, wenn Raltegravir während der Organogenese zu Dosen, die Expositionen bis zu ungefähr der 4-fachen empfohlenen Maximaldosis beim Menschen (MRHD) von 1200 mg erzielten, oral verabreicht wurde (siehe «Präklinische Daten»).
Register für Schwangerschaften unter antiretroviraler Therapie (Antiretroviral Pregnancy Registry)
Zur Überwachung der maternalen bzw. fetalen Verläufe von schwangeren Patientinnen unter Isentress wurde ein internationales Register für Schwangerschaften unter antiretroviraler Therapie (Antiretroviral Pregnancy Registry, APR) eingerichtet. Die Ärzte sind aufgefordert, Patientinnen gegebenenfalls in dieses Register einzutragen.
Prospektive Berichte über 1166 Raltegravirexpositionen während der Schwangerschaft, die zu 1096 Lebendgeburten führten, sind aus dem APR (870 Berichte), aus klinischen Studien und Daten nach Markteinführung verfügbar. Diese Berichte schliessen 586 Ersttrimesterexpositionen mit ein (386 Expositionen in der Perikonzeptionsphase). Insgesamt lag die Spontanabortrate nach Raltegravirexposition bei 3,5% (95% KI: 2,5-4,7%) und die Rate von fötalem Tod/Stillgeburten bei 1,0% (95% KI: 0,5-1,7%). Die Hintergrundrate von Spontanabort resp. fötaler Tod/Stillgeburt lag in der U.S.-Allgemeinbevölkerung bei 15-20% resp. ~3%. Die Rate von angeborenen Fehlbildungen lag bei 2,3% (95% KI: 1,2-4,0%) nach Raltegravirexposition im Ersttrimester und 4,2% (95% KI: 2,7-6,2%) nach Raltegravirexposition im Zweit- oder Dritttrimester. Die Hintergrundrate von angeborenen Fehlbildungen liegt bei 2,7% in der U.S.-Referenzpopulation des Metropolitan Atlanta Congenital Defects Program (MACDP).
Zusätzliche prospektive Daten von zwei europäischen Kohorten mit 1578 Raltegravirexpositionen während der Schwangerschaft (440 Expositionen in der Perikonzeptionsphase) zeigen ebenfalls keinen Anstieg in der Geburtsfehlerrate verglichen mit der Hintergrundrate in der EU-Bevölkerung.
Isentress 400 mg zweimal täglich kann während der Schwangerschaft angewendet werden, falls klinisch notwendig. Bestehende Daten nach Markteinführung deuten darauf hin, dass die Verträglichkeit und Sicherheit von Isentress 400 mg zweimal täglich bei Schwangeren der Verträglichkeit und Sicherheit bei anderen Populationen entsprechen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Raltegravir beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird. Daten, die aus tierexperimentellen Studien zur Pharmakodynamik und Toxikologie zur Verfügung stehen, haben gezeigt, dass Raltegravir in die Milch ausgeschieden wird (siehe «Präklinische Daten»). Unter der Behandlung mit Isentress wird daher vom Stillen abgeraten. Darüber hinaus sollten HIV-infizierte Mütter nicht stillen, um das Risiko einer postnatalen HIV-Übertragung zu vermeiden.
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