Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenCalciumfolinat sollte nur durch intramuskuläre oder intravenöse Injektion verabreicht werden und darf nicht intrathekal verabreicht werden. Wenn Folinsäure nach intrathekaler Überdosierung von Methotrexat intrathekal verabreicht wurde, wurde über Todesfälle berichtet.
Allgemein
Die genaue Kenntnis auf diesem speziellen Gebiet der antineoplastischen Chemotherapie und die erforderlichen Einrichtungen für die Kontroll- und Sicherheitsmassnahmen müssen unbedingt gegeben sein.
Leucovorin-Teva sollte nicht an Patienten mit nicht abgeklärter Anämie gegeben werden (Gefahr der Maskierung der perniziösen Anämie bei gleichzeitigem Fortschreiten der neurologischen Komplikationen, eventuell bis zur funikulären Myelose).
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder indirekte Inhibitoren der DNA-Synthese - führen zu Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit Folinsäure behandelt werden.
Bei epileptischen Patienten, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das Risiko, die Häufigkeit von Anfällen aufgrund einer Abnahme der Plasmakonzentrationen von antiepileptischen Arzneimitteln zu erhöhen. Eine klinische Überwachung, möglicherweise eine Überwachung der Plasmakonzentrationen und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Antiepileptikums während der Verabreichung von Calciumfolinat und nach Absetzen wird empfohlen.
Calciumfolinat/5-Fluorouracil
Calciumfolinat verstärkt die Toxizität von 5-FU. Bei der Kombination dieser Substanzen in der palliativen Therapie des fortgeschrittenen kolorektalen Karzinoms muss daher die 5-FU-Dosierung tiefer sein als üblich und die Vorsichtsmassnahmen für die Dosierung von 5-FU (genetischer und erworbener Mangel an Dihydropyrimidindehydrogenase u.a.) sind streng zu beachten. Obwohl die toxischen Effekte mit der Kombinationstherapie qualitativ mit der 5-FU-Monotherapie vergleichbar sind, können gastrointestinale Nebenwirkungen (im speziellen Stomatitis und Durchfall) häufiger beobachtet werden und zudem schwerer und von längerer Dauer sein.
Die Kombinationsbehandlung Calciumfolinat/5-FU darf bei Patienten, die bestehende Symptome gastrointestinaler Toxizität aufweisen, weder fortgeführt noch eingeleitet werden bevor sie nicht symptomfrei sind. Besonders sorgfältig sind Patienten mit Durchfall bis zu dessen Abklingen zu begleiten, da eine rasche klinische Verschlechterung bis hin zum Tod eintreten kann. Ältere und behinderte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für gastrointestinal toxische Wirkungen.
Calciumfolinat muss vor 5-Fluorouracil gegeben werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Die häufigsten Manifestationen sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Durchfall, die dosislimitierend sein können. Treten Diarrhoe und/oder Stomatitis auf, sollte die Dosis von 5-FU reduziert werden. Besondere Vorsicht ist bei älteren Patienten geboten, da sie möglicherweise einem erhöhten Toxizitätsrisiko unterliegen.
Die beiden Arzneimittel dürfen nicht in einer Injektion/Infusion gemischt werden.
Bei Patienten, die eine kombinierte Behandlung mit 5-Fluorouracil/Calciumfolinat erhalten, sollte der Calciumspiegel überwacht werden, und bei niedrigen Calciumspiegeln sollte eine Calciumergänzung bereitgestellt werden.
Die Kombinationstherapie bei der Behandlung des fortgeschrittenen Kolorektalkarzinoms mit 5-Fluorouracil darf nur von einem für die Onkologie erfahrenen Arzt durchgeführt werden.
Clalciumfolinat/Methotrexat
Spezifische Details zur Verringerung der Methotrexat-Toxizität finden Sie in der Fachinformation von Methotrexat.
Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf nicht hämatologische Toxizitäten von Methotrexat, wie z.B. die Nephrotoxizität, die sich aus der Ausfällung von Methotrexat und / oder Metaboliten in der Niere ergibt. Bei Patienten mit verzögerter frühzeitiger Elimination von Methotrexat ist es wahrscheinlich, dass sie ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln. Das Vorhandensein einer bereits bestehenden oder Methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Ausscheidung von Methotrexat verbunden und kann den Bedarf an höheren Dosen oder einer längeren Anwendung von Calciumfolinat bedeuten.
Übermässige Calciumfolinat-Dosen müssen vermieden werden, da dies die Antitumoraktivität von Methotrexat beeinträchtigen kann, insbesondere bei ZNS-Tumoren, bei denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Zyklen ansammelt.
Die Resistenz gegen Methotrexat infolge eines verminderten Membrantransports impliziert auch eine Resistenz gegen Folinsäurerettung, da beide Arzneimittel dasselbe Transportsystem teilen.
Eine versehentliche Überdosierung mit einem Folat-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer Notfall behandelt werden.
Mit zunehmendem Zeitintervall zwischen der Verabreichung von Methotrexat und der Rettung von Calciumfolinat nimmt die Wirksamkeit von Calciumfolinat bei der Bekämpfung der Toxizität ab.
Der «Methotrexat-Rescue» soll nur von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden und nur, wenn die Möglichkeit der Methotrexat-Blutspiegelbestimmung besteht. Der Serumspiegel von Methotrexat sollte sorgfältig überwacht werden, um die optimale Dosis sowie die Behandlungsdauer von Calciumfolinat zu bestimmen.
Der Übergang von Methotrexat in die Flüssigkeit des «dritten Kompartiments» (Aszites, Ergüsse) sowie die Rückverteilung erfolgen langsam. Dies kann zu einer «Depot-Wirkung» führen, die durch eine Verlängerung der Eliminationsphase die Toxizität des Produktes erhöht.
Eine entsprechende Erhöhung der Calciumfolinat-Dosis sowie eine verlängerte Behandlungsdauer könnten deswegen angebracht sein, wobei die oral empfohlene Dosierung nicht überschritten werden darf.
Bei Kombination von Calciumfolinat mit 5-FU sind auch Hyperammonaemie, Myelosuppression (teils mit fatalem Ausgang) sowie palmo-plantares Erythrodysaesthesiesyndrom wichtige Risiken (vgl. «Unerwünschte Wirkungen»).
Hilfsstoffe:
Dieses Arzneimittel enthält 16.3 mg, 32.7 mg, 65.3 mg, 98.0 mg resp. 163.3 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend ca. 0.8%, 1.6%, 3.3%, 4.9% resp. 8.2% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
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