Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenLeberfunktionseinschränkung
Leberfunktionseinschränkung und Leberfunktionstest (LFT) Auffälligkeiten
Die Patienten müssen bestimmte die Leberfunktionsparameter betreffende Kriterien erfüllen, um die Behandlung mit Yondelis beginnen zu können. Zu einer engmaschigen Kontrolle wird geraten. Dosis Anpassungen können bei Patienten mit Leberfunktionseinschränkung nötig sein (siehe «Dosierung/Anwendung»). Eine Studie zeigte eine höhere Yondielis-Exposition und erhöhtes Toxizitätrisiko bei Patienten mit mässiger Leberfunktionsstörung. Patienten mit leichter oder schwerer Funktionsstörung der Leber wurden nicht untersucht. Die Behandlung mit Yondelis sollte nicht begannenwerden, wenn der Bilirubin-Spiegel im Serum über dem oberen Normallimit (ULN) liegt.
Reversible akute Erhöhungen der Aspartataminotransferase (AST) und Alaninaminotransferase (ALT) wurden bei den meisten Patienten berichtet, weshalb Leberfunktionstest während der Behandlung mit Yondelis kontrolliert werden sollten. Bei Patienten mit erhöhten Werten für AST, ALT und alkalische Phosphatase oder Bilirubin zwischen den Behandlungszyklen kann eine Dosisanpassung erforderlich sein (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Vorsicht ist geboten, wenn mit einer Hepatotoxizität assoziierte Arzneimittel zusammen mit Trabectedin angewendet werden, da sich dadurch das Risiko einer Lebertoxizität erhöhen kann. Während der Behandlung mit Trabectedin ist aufgrund der Hepatotoxizität des Arzneimittels auf Alkoholkonsum zu verzichten
Nierenfunktionseinschränkung
Die Kreatinin-Clearance muss vor und während der Behandlung überwacht werden. Trabectedin darf nicht bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <30 mL/min angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Neutropenie und Thrombozytopenie
Sehr häufig wurde im Zusammenhang mit einer Trabectedin-Therapie über Neutropenien und Thrombozytopenien Grad 3 oder 4 berichtet. Ein grosses Blutbild einschliesslich Differentialblutbild und Thrombozytenzahl muss jeweils vor Beginn der Therapie, in den ersten beiden Behandlungszyklen wöchentlich und im Weiteren dann jeweils einmal zwischen den Behandlungszyklen vorliegen.
Patienten, die Fieber entwickeln, sollten unverzüglich einen Arzt konsultieren. In diesem Fall sollte sofort mit einer aktiven supportiven Behandlung begonnen werden.
Übelkeit und Erbrechen
Alle Patienten müssen prophylaktisch eine antiemetische Therapie kombiniert mit Dexamethason erhalten.
Rhabdomyolyse und schwere CPK-Erhöhungen (>10 x ULN)
Trabectedin darf nicht bei Patienten mit einer CPK >2,5 x ULN angewendet werden. Über eine Rhabdomyolyse wurde gelegentlich berichtet, gewöhnlich in Zusammenhang mit einer Myelotoxizität, schwergradigen Veränderungen bei den Leberwerten und/oder Nierenversagen. Daher sollte die CPK engmaschig überwacht werden, wenn bei einem Patienten eine dieser Toxizitäten auftritt. Bei Auftreten einer Rhabdomyolyse müssen unverzüglich supportive Massnahmen wie eine parenterale Hydration, eine Alkalinisierung des Urins und eine Dialyse eingeleitet werden, je nachdem was indiziert ist. Die Behandlung mit Yondelis muss abgesetzt werden bis sich der Patient vollständig erholt hat.
Vorsicht ist geboten wenn mit einer Rhabdomyolyse assoziierte Arzneimittel (z.B. Statine) begleitend mit Trabectedin angewendet werden, da sich dadurch das Risiko einer Rhabdomyolyse erhöhen kann.
Reaktionen an der Injektionsstelle
Es wird dringend empfohlen, einen zentralvenösen Zugang zu benutzen. Die Patienten können eine potentiell schwere Reaktion an der Injektionsstelle entwickeln wenn Trabectedin über einen peripheren venösen Zugang gegeben wird.
Die extravasale Verabreichung von Trabectedin kann eine Gewebsnekrose hervorrufen, die ein Debridement erforderlich macht. Es gibt kein spezifisches Antidot gegen extravasal verabreichtes Trabectedin. Für den Fall einer Extravasation ist nach der lokal üblichen Standardpraxis vorzugehen.
Allergische Reaktionen
Nach Markteinführung wurde im Zusammenhang mit der Verabreichung von Trabectedin über seltene Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, sehr selten mit tödlichem Ausgang (siehe «Kontraindikationen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Kardiale Dysfunktion
Die Patienten sollten auf kardiale Nebenwirkungen oder Herzmuskeldysfunktion überwacht werden.
Eine gründliche Herzuntersuchung, einschließlich der Bestimmung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) mittels Echokardiographie oder MUGA-Scan (Multigated Acquisition Scan) sollte vor Beginn der Therapie mit Trabectedin und danach in Abständen von 2 bis 3 Monaten bis zum Absetzen der Therapie mit Trabectedin durchgeführt werden.
Patienten mit einer LVEF unter dem unteren Normalwert (LVEF < LLN), vor einer kumulativen Anthracyclin-Dosis von >300 mg/m2, im Alter über 65 Jahre oder mit einer kardiovaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte (vor allem jene mit kardialer Medikation) können ein erhöhtes Risiko einer kardialen Dysfunktion bei einer Behandlung mit Trabectedin als Monotherapie oder in Kombination mit Doxorubicin aufweisen.
Bei Patienten mit kardialen Nebenwirkungen Grad 3 oder 4, die auf eine Kardiomyopathie hinweisen, oder bei Patienten mit einer LVEF, die unter den LLN fällt (beurteilt als entweder absolute Abnahme der LVEF ≥15 % oder <LLN mit einer absoluten Abnahme ≥5 %) sollte Trabectedin abgesetzt werden.
Kapillarlecksyndrom (CLS)
Unter Trabectedin wurden Fälle von Kapillarlecksyndrom (CLS) berichtet (teilweise mit tödlichem Verlauf). Wenn sich mögliche Symptome eines CLS entwickeln, wie zum Beispiel ein unerklärliches Ödem mit niedrigem Blutdruck oder ohne niedrigen Blutdruck, sollte der behandelnde Arzt erneut den Albuminspiegel im Serum beurteilen. Eine schnelle Abnahme des Albuminspiegels im Serum kann auf ein CLS hinweisen. Wenn nach dem Ausschluss anderer Ursachen ein CLS bestätigt wird, sollte der behandelnde Arzt Trabectedin absetzen und eine Behandlung für CLS gemäß den Leitlinien der Einrichtung einleiten (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Sonstige
Die Impfung mit Lebendvakzinen wird nicht empfohlen. Insbesondere die Impfung mit Gelbfiebervakzine ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Die begleitende Anwendung von Trabectedin zusammen mit Alkohol ist zu vermeiden.
Männer im fertilen Alter und gebärfähige Frauen müssen während der Behandlung eine wirksame Verhütungsmethode anwenden, Frauen auch noch bis 3 Monate danach und im Falle einer eingetretenen Schwangerschaft unverzüglich den behandelnden Arzt informieren. Für Männer erstreckt sich dieser Zeitraum auf bis 5 Monate im Anschluss an die Behandlung (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Trabectedin kann genotoxische Wirkungen haben. Vor der Behandlung sollte eine Beratung über die Konservierung von Spermien angestrebt werden da die Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität aufgrund einer Therapie mit Yondelis besteht.
Sollte während der Behandlung eine Schwangerschaft eintreten ist eine genetische Beratung in Betracht zu ziehen. Eine genetische Beratung wird auch empfohlen für Patienten, die für die Zeit nach der Therapie einen Kinderwunsch haben.
Dieses Arzneimittel enthält Kalium, jedoch weniger als 1 mmol (39 mg) Kalium pro Dosis, d.h. es ist nahezu „kaliumfrei“.
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