PharmakokinetikVerglichen mit einer intravenösen Referenzdosis entsprach die mittlere biologische Verfügbarkeit nach oraler Einnahme von Alendronsäure bei Frauen 0,64% bei Dosen von 5 bis 70 mg, welche nach nächtlicher Nahrungskarenz und 2 Stunden vor einem standardisierten Frühstück verabreicht wurden. Bei Männern war die orale Bioverfügbarkeit ähnlich (0,6%) wie bei Frauen. Wenn Alendronsäure eine oder ½ Stunde vor einem standardisierten Frühstück verabreicht wurde, verminderte sich die Bioverfügbarkeit in beiden Gruppen um ca. 40%. Die beiden umfangreichsten kontrollierten Studien bei Frauen mit Osteoporose nach der Menopause zeigten, dass Alendronsäure Tabletten 10 mg pro Tag, eine Stunde vor dem ersten Essen oder Getränk eingenommen, wirksam ist. In den Osteoporosestudien war Alendronsäure bei Einnahme mindestens 30 Minuten vor der ersten Nahrungsaufnahme wirksam.
Die Bioverfügbarkeit reduzierte sich dagegen auf zu vernachlässigende Werte, wenn Alendronsäure mit oder bis zu 2 Stunden nach einem standardisierten Frühstück eingenommen wurde. Die gleichzeitige Einnahme von Alendronsäure mit Kaffee oder Orangensaft verminderte die Bioverfügbarkeit um ca. 60%.
Bei gesunden Probanden veränderte die orale Gabe von Prednison (dreimal täglich 20 mg für 5 Tage) die orale Bioverfügbarkeit von Alendronsäure nicht wesentlich (eine mittlere Erhöhung von 20 bis 44%).
Distribution
Präklinische Studien zeigen, dass sich Alendronsäure nach der Einnahme vorübergehend in die Weichteile verteilt, sich dann aber schnell in den Knochen verlagert oder im Urin ausgeschieden wird. Das durchschnittliche Verteilungsvolumen im Steady-state, ausserhalb des Knochens, ist beim Menschen mindestens 28 l. Nach oraler Einnahme in therapeutischer Dosis ist die Konzentration des Wirkstoffs im Plasma zu niedrig, um nachgewiesen werden zu können (unter 5 ng/ml). Im menschlichen Plasma wird Alendronsäure zu ca. 78% an Proteine gebunden.
Metabolismus
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Alendronsäure bei Mensch oder Tier metabolisiert wird.
Elimination
Nach einer einmaligen intravenösen Dosis vonC-Alendronsäure wurden ca. 50% der Radioaktivität innerhalb von 72 Stunden im Urin ausgeschieden; nahezu keine Radioaktivität konnte im Stuhl wiedergefunden werden. Nach einer einmaligen iv-Dosis von 10 mg betrug die renale Clearance von Alendronsäure 71 ml/min. Die Plasmakonzentration fiel um mehr als 95% innerhalb von 6 Stunden nach iv-Injektion. Die terminale Halbwertszeit beim Menschen, welche die Freisetzung der Substanz aus dem Skelett reflektiert, wird auf mehr als 10 Jahre geschätzt, und ist abhängig von der Umbaurate des Knochens. Bei der Ratte wird Alendronsäure weder durch saure noch basische Transportsysteme der Niere ausgeschieden, sodass beim Menschen keine Beeinflussung der Ausscheidung anderer Arzneimittel durch diese Systeme zu erwarten ist.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Präklinische Studien zeigen, dass nicht im Knochen eingelagertes Alendronsäure im Urin rasch ausgeschieden wird.
In Tierversuchen mit kumulativen chronischen Gaben von iv-Dosen bis zu 35 mg/kg wurden keine Anzeichen für eine Sättigung der Aufnahme in den Knochen gefunden. Obschon dazu keine klinischen Ergebnisse vorliegen, kann man davon ausgehen, dass ähnlich wie im Tierversuch, die Ausscheidung von Alendronsäure bei eingeschränkter Nierenfunktion absinkt. Deshalb könnte bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion eine erhöhte Einlagerung von Alendronsäure im Skelett erwartet werden (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Kontraindikationen»).
Leberinsuffizienz: es wurden keine Studien durchgeführt. Da Alendronsäure nicht metabolisiert und nicht biliär ausgeschieden wird, sind wahrscheinlich keine Wechselwirkungen zu erwarten.
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