Dosierung/AnwendungDosierung bei Erwachsenen und älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion
Behandlung von Infektionen mit grampositiven Erregern
Indikationen
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Initialdosis
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Erhaltungsdosis
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Initialdosis
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Ziel-Serumkonzentration an den Tagen 3–5
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Erhaltungsdosis
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Ziel-Serumkonzentration während Erhaltungstherapie
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·Infektionen der Haut und Weichteile ·Infektionen der unteren Atemwege ·Komplizierte Harnwegs-infektionen ·Septikämie
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6 mg/kg Körpergewichtalle 12 Stunden für 3 intravenöse Gaben
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> 15 mg/l (1)
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6 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär
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> 15 mg/l (1) einmal wöchentlich
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·Infektionen der Knochen und Gelenke
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12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3–5 intravenöse Gaben
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> 20 mg/l (1)
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12 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär
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> 20 mg/l (1)
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·Infektiöse Endokarditis (einschliesslich bei i.v.-Drogenabhängigkeit Monotherapie bei S.aureus-Endokarditis)
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12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3–5 intravenöse Gaben
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30 – 40 mg/l (1)
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12 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär
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> 30 mg/l (1)
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(1) Messung mittels FPIA
Bei Patienten jeden Körpergewichts wird die Dosis gemäss dem Körpergewicht ermittelt.
Die Dosierung und Dauer der Behandlung richten sich nach Art und Schweregrad der Infektion, dem klinischen Ansprechen des Patienten sowie patientenspezifischen Faktoren wie Lebensalter und Nierenfunktion.
Bestimmung der Serumkonzentration:
Die Teicoplanin-Serumkonzentration ist im Gleichgewichtszustand nach der letzten Initialdosis zu messen, um sicherzustellen, dass die minimale Serumkonzentration erreicht wurde:
·Bei den meisten Infektionen durch grampositive Erreger muss die Teicoplanin-Serumkonzentration stets bei mindestens 10 mg/l (Messung mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie [HPLC]) bzw. bei mindestens 15 mg/l (Messung mittels Fluoreszenzpolarisations-Immunoassay [FPIA]) liegen.
·Bei Endokarditis oder anderen schweren Infektionen muss die Teicoplanin-Serumkonzentration bei 15–30 mg/l (HPLC-Messung) bzw. 30–40 mg/l (FPIA-Messung) liegen.
Während der Erhaltungstherapie muss die Bestimmung der Teicoplanin-Serumkonzentration mindestens einmal wöchentlich erfolgen, um sicherzustellen, dass die Konzentration weiterhin stets im genannten Zielbereich liegt.
Kinder und Jugendliche
Für Jugendliche über 12 Jahre gelten dieselben Dosisempfehlungen wie für Erwachsene.
Neugeborene und Säuglinge bis 2 Monate
Initialdosis:
Eine Einzeldosis von 16 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion am ersten Tag.
Erhaltungsdosis:
Eine Dosis von 8 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion einmal täglich über eine Infusionsdauer von 30 Minuten.
Kinder von 2 Monaten bis 12 Jahren
Initialdosis:
3-mal eine Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht intravenös im Abstand von 12 Stunden.
Erhaltungsdosis:
Eine Dosis von 6 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär.
Bei schweren Infektionen sowie bei Patienten mit einer Neutropenie beträgt die Erhaltungsdosis 10 mg/kg Körpergewicht intravenös einmal täglich.
Ältere Patienten
Gleiche Dosierung wie unter «Erwachsene» angegeben. Bei Niereninsuffizienz siehe Rubrik «Spezielle Dosierungsanweisungen».
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)
Nach einer einmaligen intravenösen Initialdosis von 6 mg/kg Körpergewicht werden in der ersten Woche 20 mg/l in jeden Beutel Dialyseflüssigkeit gegeben, in der zweiten Woche 20 mg/l in jeden
zweiten Beutel und in der dritten Woche 20 mg/l in den Beutel für die Nacht.
Pseudomembranöse Enterokolitis
Die empfohlene Dosierung beträgt 100–200 mg per oral 2 x täglich für 7–14 Tage.
Niereninsuffizienz
Bis zum vierten Tag der Behandlung ist keine Dosisanpassung erforderlich, danach ist die Dosis so anzupassen, dass stets eine Serumkonzentration von mindestens 10 mg/l (HPLC-Messung) bzw. 15 mg/l (FPIA-Messung) aufrechterhalten wird.
Nach dem vierten Behandlungstag:
Bei leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance zwischen 40 und 80 ml/min): Die Erhaltungsdosis wird auf die Hälfte herabgesetzt – entweder durch Verabreichung einer regulären Dosis alle zwei Tage oder durch Verabreichung einer halben Dosis einmal täglich.
·Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 40 ml/min) und bei Dialysepatienten: Die Dosis wird auf ein Drittel herabgesetzt – entweder durch Verabreichung einer regulären Dosis alle drei Tage oder durch Verabreichung einer Dritteldosis einmal täglich.
Teicoplanin wird nicht durch Hämodialyse eliminiert.
Kombination mit anderen Antibiotika
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger). Bei bestimmten Infektionen kann eine Monotherapie mit Teicoplanin erwogen werden, dies jedoch nur, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist.
Art der Anwendung
·intravenös:
ointravenöse Injektion als Bolus über 3–5 Minuten (schnelle i.v.-Gabe)
ointravenöse Infusion über 30 Minuten (einzige zulässige Anwendungsart bei Neugeborenen);
·intramuskulär;
·per oral (zur Behandlung von pseudomembranöser Enterokolitis).
Therapiedauer
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art und Schweregrad der Infektion sowie nach dem klinischen Verlauf. Nach Abklingen des Fiebers oder Linderung der Symptome ist die Therapie noch mindestens 3 Tage fortzusetzen.
Bei Endokarditis und Osteomyelitis wird eine Therapiedauer von mindestens 3 Wochen empfohlen.
Die orale Behandlung der durch Clostridioides difficile hervorgerufenen pseudomembranösen Enterokolitis sollte über einen Zeitraum von mindestens 7-14 Tagen erfolgen.
Teicoplanin-Evultis sollte nicht länger als 4 Monate verabreicht werden.
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