InteraktionenSimvastatin wird über CYP3A4 metabolisiert, hat aber keine inhibitorische CYP3A4-Aktivität. Deshalb ist nicht zu erwarten, dass Plasmaspiegel anderer Arzneimittel, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, beeinflusst werden. Potente Inhibitoren von CYP3A4 können das Myopathie- und Rhabdomyolyserisiko durch Verminderung der Elimination von Simvastatin erhöhen.
Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», zum erhöhten Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse bei Kombination mit folgenden Substanzen:
Itraconazol;
Ketoconazol;
Erythromycin;
Clarithromycin;
Telithromycin;
HIV-Proteasehemmer;
Nefazodon.
Interaktionen mit lipidsenkenden Arzneimitteln, die allein verabreicht eine Myopathie oder Rhabdomyolyse verursachen können
Das Myopathie- und Rhabdomyolyserisiko wird ebenfalls erhöht durch folgende lipidsenkende Arzneimittel, die nicht potente Hemmer von CYP3A4 sind, aber allein verabreicht eine Myopathie verursachen können:
Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Myopathie/Rhabdomyolyse»:
Gemfibrozil;
andere Fibrate (ausser Fenofibrat);
Niacin (Nikotinsäure, ≥1 g/Tag).
Interaktionen mit anderen Arzneimitteln
Cyclosporin oder Danazol: das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse wird durch gleichzeitige Verabreichung von Cyclosporin oder Danazol besonders mit höheren Dosen von Simvastatin erhöht (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Myopathie/Rhabdomyolyse»).
Amiodaron oder Verapamil: das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse wird durch gleichzeitige Verabreichung von Amiodaron oder Verapamil mit höheren Dosen von Simvastatin erhöht (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Myopathie/Rhabdomyolyse»).
Diltiazem: Patienten unter Behandlung mit Diltiazem, welche gleichzeitig Simvastatin 80 mg erhalten, zeigen ein leicht erhöhtes Risiko für eine Myopathie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Myopathie/Rhabdomyolyse»).
Fusidinsäure: Patienten unter Behandlung mit Fusidinsäure, welche gleichzeitig Simvastatin erhalten, könnten ein erhöhtes Risiko für eine Myopathie haben und sollten deshalb gut kontrolliert werden. Eine vorübergehende Unterbrechung der Therapie mit Simvastatin sollte in Betracht gezogen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Myopathie/Rhabdomyolyse»).
Andere Interaktionen
Grapefruitsaft enthält eine oder mehrere Komponenten, die CYP3A4 hemmen, und kann die Plasmaspiegel von Arzneimitteln, die über CYP3A4 metabolisiert werden, erhöhen. Die Wirkung einer normalen Menge Grapefruitsaft (1 Glas zu 250 ml täglich) ist minimal (Erhöhung der aktiven inhibitorischen Aktivität der HMG-CoA-Reduktase-AUC um 13%) und klinisch nicht relevant. Grössere Mengen (mehr als 1 Liter) können jedoch die Plasmaspiegel der inhibitorischen Aktivität der HMG-CoA-Reduktase unter Simvastatin-Therapie signifikant erhöhen und sollten vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Myopathie/Rhabdomyolyse»).
Cumarin Derivate
In zwei klinischen Studien – eine bei gesunden Freiwilligen und die andere bei Patienten mit Hypercholesterinämie – erhöhte Simvastatin 20–40 mg/Tag in mässigem Ausmass den Antikoagulationseffekt von Cumarin-Derivaten: bei den gesunden Freiwilligen erhöhte sich die Prothrombinzeit (angegeben als «International Normalized Ratio») von einem Ausgangswert von 1,7 auf 1,8 und bei den Patienten von 2,6 auf 3,4. Bei Patienten unter Antikoagulation sollte die Prothrombinzeit vor Einleitung der Simvastatin-Therapie und genügend häufig während Beginn der Behandlung bestimmt werden, um sicherzustellen, dass keine signifikanten Veränderungen der Prothrombinzeit vorkommen.
Sobald sich eine stabile Prothrombinzeit eingestellt hat, können die Prothrombinzeiten mit den üblichen für Patienten unter Cumarinantikoagulantien empfohlenen Intervallen weiterverfolgt werden. Wenn die Simvastatin-Dosis geändert wird oder Simvastatin abgesetzt wird, sollte dasselbe Vorgehen wiederholt werden. Bei nicht-antikoagulierten Patienten ist die Behandlung mit Simvastatin nicht mit Blutungen oder Veränderungen der Prothrombinzeit in Verbindung gebracht worden.
Andere gleichzeitige Behandlungen
In klinischen Studien wurde Simvastatin gleichzeitig mit ACE-Hemmern, Betablockern, Diuretika und nicht-steroidalen Entzündungshemmern verabreicht ohne Hinweise auf klinisch signifikante nachteilige Interaktionen.
Propranolol
Bei gesunden Freiwilligen wurde keine klinisch relevante pharmakokinetische oder pharmakodynamische Interaktion nach gleichzeitiger Gabe von Einzeldosen von Simvastatin und Propranolol beobachtet.
Digoxin
Die gleichzeitige Gabe von Simvastatin und Digoxin bei gesunden Freiwilligen resultierte in einer geringen Erhöhung des Digoxin-Spiegels (weniger als 0,3 ng/ml, gemessen im Radio-Immuno-Assay), während dies mit Placebo nicht beobachtet wurde.
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