AMZVZusammensetzungWirkstoff: Levofloxacinum ut Levofloxacinum hemihydricus.
Hilfsstoffe
Filmtablette: Excipiens pro compresso obducto.
Infusionslösung: Natrii chloridum, acidum hydrochloridi, aqua q.s. ad solutionem pro 50/100 ml.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Filmtablette mit Bruchrille enthält: Levofloxacinum 250 mg resp. 500 mg ut Levofloxacinum hemihydricus.
Infusionslösung
1 Flasche Infusionslösung enthält: Levofloxacinum 250 mg resp. 500 mg ut Levofloxacinum hemihydricus pro vitro 50 ml bzw. 100 ml.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBehandlung von bakteriellen Infektionen bei Erwachsenen, welche durch Levofloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:
Akute Sinusitis.
Akute Exazerbation der chronischen Bronchitis.
Pneumonie; die Erfahrung bei der Behandlung von Legionellen-Pneumonien ist noch ungenügend.
Komplizierte Infektionen der Harnwege und Pyelonephritis.
Haut- und Weichteil-Infektionen.
Leichte lokalisierte Intraabdominal-Infektionen.
Bakteriämie/Sepsis bei Patienten mit Pneumonie oder Harnwegsinfektionen.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.
Dosierung/AnwendungLevofloxacin i.v. wird mittels einer langsamen intravenösen Infusion ein- oder zweimal täglich verabreicht.
Levofloxacin Sandoz Filmtabletten werden ein- oder zweimal täglich eingenommen.
Die Dosierung ist abhängig von der Art und dem Schweregrad der Infektion und der Empfindlichkeit des vermuteten Erregers.
Patienten, welche anfänglich mit Levofloxacin i.v. 250 oder 500 behandelt wurden, können normalerweise je nach Besserung des Zustandes nach einigen Tagen auf eine perorale Behandlung mit Levofloxacin Sandoz umgestellt werden. Aufgrund der Bioäquivalenz der Filmtabletten und der Infusionslösung, muss dieselbe Dosierung verwendet werden (siehe «Pharmakokinetik»).
Die folgenden Dosierungen werden für Levofloxacin Sandoz empfohlen:
Indikation Tagesdosis Verabreichung
(je nach
Schweregrad)
----------------------------------------------------
Akute Sinusitis 1×500 mg/24 h peroral
----------------------------------------------------
Akute Exazerbation der 1×500 mg/24 h peroral
chronischen Bronchitis
----------------------------------------------------
Pneumonie¹ 1–2×500 mg/ peroral
(Erfahrungen mit 24 h i.v./peroral²
Behandlung von Legio-
nellen-Pneumonien zur
Zeit noch ungenügend)
----------------------------------------------------
Komplizierte Harnwegs- 1×250 mg/24 h peroral
infektionen und i.v./peroral²
Pyelonephritis
----------------------------------------------------
Haut- und Weichteil- 1×500 mg/24 h peroral
Infektionen 2×500 mg/24 h i.v./peroral²
----------------------------------------------------
Leichte lokalisierte 1×500 mg/24 h i.v./peroral²
Intraabdominal- in Kombination
infektionen mit einem bei
anaeroben Kei-
men wirksamen
Antibiotikum
----------------------------------------------------
Bakteriämie/Sepsis 1–2×500 mg/ i.v./peroral²
bei Patienten mit 24 h
Pneumonie oder
Harnwegsinfektionen
¹ Die höhere Dosierung ist bei Vorliegen von komplizierenden Faktoren (z.B. Komorbidität, hohes Alter) unter Berücksichtigung der im Alter häufig eingeschränkten Nierenfunktion zu verwenden.
² Perorale Therapie nach anfänglich intravenöser Behandlung mit derselben Dosierung.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Aufgrund der im Wesentlichen renalen Ausscheidung von Levofloxacin ist die Dosierung von Levofloxacin Sandoz dem Grad der Niereninsuffizienz anzupassen.
Dosierung
250 mg/24 h 500 mg/24 h 500 mg/12 h
----------------------------------------------------
Kreatinin- Anfangs- Anfangs- Anfangs-
clearance dosis: dosis: dosis:
250 mg 500 mg 500 mg
----------------------------------------------------
50–20 ml/Min. dann: dann: dann:
125 mg/24 h 250 mg/24 h 250 mg/12 h
----------------------------------------------------
19–10 ml/Min. dann: dann: dann:
125 mg/48 h 125 mg/24 h 125 mg/12 h
----------------------------------------------------
<10 ml/Min. dann: dann: dann:
(einschliess- 125 mg/48 h 125 mg/24 h 125 mg/24 h
lich Hämodia-
lyse und CAPD)¹
¹ Nach Hämodialyse oder kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) muss keine zusätzliche Dosis verabreicht werden.
Dosierung bei Patienten mit Leberinsuffizienz
Da Levofloxacin nur wenig durch die Leber metabolisiert und vorwiegend renal ausgeschieden wird, ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.
Dosierung bei älteren Patienten
Keine Dosisanpassung erforderlich ausser im Falle von Niereninsuffizienz (siehe «Verlängerung des QT-Intervalls» unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Art und Dauer der Behandlung
Levofloxacin Sandoz i.v. ist zur intravenösen Verabreichung bestimmt. Die Infusionsdauer muss bei Verabreichung von 500 mg Levofloxacin mindestens 60 Minuten bzw. bei Verabreichung von 250 mg mindestens 30 Minuten betragen. Nachdem sich der Zustand des Patienten gebessert hat kann von der parenteralen auf die orale Medikation in derselben Dosierung übergangen werden.
Levofloxacin Sandoz Filmtabletten müssen unzerkaut und mit genügend Flüssigkeit eingenommen werden. Die Filmtabletten lassen sich dank der Bruchrille zur Anpassung der Dosis halbieren und können sowohl auf nüchternen Magen als auch mit den Mahlzeiten eingenommen werden.
Die Therapiedauer ist abhängig vom Verlauf der Krankheit.
KontraindikationenLevofloxacin Sandoz soll nicht verwendet werden:
bei Überempfindlichkeit gegenüber Levofloxacin oder anderen Chinolonen oder gegenüber einem der Hilfsstoffe;
bei Epilepsie;
bei Sehnenbeschwerden nach Einnahme von Fluorochinolonen;
bei Kindern und Jugendlichen;
während der Schwangerschaft;
während der Stillzeit.
Levofloxacin Sandoz darf nicht an Kinder und Jugendliche im Wachstum (unter 18-jährig), Schwangere oder Stillende verabreicht werden, da bei diesen Patientengruppen noch nicht genügend Erfahrungen zur Anwendungssicherheit des Präparats gesammelt werden konnten. Anhand der Ergebnisse von Tierversuchen lässt sich eine Schädigung des Gelenkknorpels im noch nicht ausgewachsenen Organismus nicht vollständig ausschliessen.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDas Auftreten von Diarrhö während oder nach der Behandlung mit Levofloxacin Sandoz, besonders wenn diese schwer, anhaltend und/oder blutig verläuft, kann ein Symptom für eine Infektion mit Clostridium difficile sein. Die schwerste Verlaufsform ist die pseudomembranöse Kolitis. Sollte der Verdacht auf eine derartige Komplikation bestehen, so ist die Behandlung mit Levofloxacin Sandoz unverzüglich abzubrechen und eine spezifische Antibiotikatherapie (z.B. Metronidazol, Vancomycin) einzusetzen. Der Einsatz von peristaltikhemmenden Mitteln ist in dieser klinischen Situation kontraindiziert.
Tendinitis und Sehnenruptur
Eine bei Einnahme von Levofloxacin in seltenen Fällen beobachtete Tendinitis kann gelegentlich zu einem Sehnenriss führen, insbesondere der Achillessehne. Diese Risiko ist bei älteren Patienten erhöht. Ein Sehnenriss wird zudem durch die gleichzeitige Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden begünstigt. Bei Verdacht auf Tendinitis ist die Behandlung mit Levofloxacin Sandoz unverzüglich abzubrechen und eine entsprechende Therapie (z.B. Immobilisation) der betroffenen Sehne(n) einzuleiten.
Patienten mit herabgesetzter Krampfschwelle
Wie auch bei anderen Chinolonen muss Levofloxacin Sandoz bei Patienten mit einem Risiko für epileptische Anfälle mit Vorsicht eingesetzt werden, z.B. bei vorbestehenden ZNS-Läsionen, gleichzeitiger Behandlung mit Fenbufen oder nichtsteroidalen Entzündungshemmern desselben Typs oder gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, welche die Krampfschwelle herabsetzen (z.B. Theophyllin).
Patienten mit Niereninsuffizienz
Da Levofloxacin hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosierung von Levofloxacin Sandoz im Falle einer Niereninsuffizienz angepasst werden (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Prävention von Photosensibilisierung
Obwohl eine Photosensibilisierung unter Levofloxacin sehr selten (0,02%) vorkommt, wird den Patienten empfohlen, sich nicht unnötig dem Sonnenlicht oder künstlicher UV-Strahlungen (z.B. Solarium) auszusetzen, um einer Photosensibilisierung vorzubeugen.
Patienten mit Myasthenia gravis
Da Levofloxacin zu Muskelschwäche führen kann, ist bei Myasthenia gravis Vorsicht geboten.
Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel
Bei Patienten mit latentem oder manifestem Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel ist Vorsicht angezeigt, da diese Patienten unter Antiinfektivatherapie mit Chinolonen zu hämolytischen Reaktionen neigen.
Infusionsdauer
Die empfohlene Infusionsdauer von mindestens 30 Min. für 250 mg Levofloxacin bzw. mindestens 60 Min. für 500 mg Levofloxacin muss eingehalten werden. Es ist bekannt, dass während einer Ofloxacin-Infusion Tachykardien und vorübergehende Blutdruckabfälle auftreten können. In seltenen Fällen kann es infolge eines starken Blutdruckabfalls zum Kreislaufkollaps kommen. Sollte während der Infusion von Levofloxacin (L-Isomer von Ofloxacin) zu einem deutlichen Blutdruckabfall kommen, ist die Infusion umgehend zu unterbrechen.
Verlängerung des QT-Intervalls
Es wurde berichtet, dass die Einnahme von Fluorochinolonen einschliesslich Levofloxacin eine Verlängerung des QT-Intervalls und in sehr seltenen Fällen Torsades de pointes auslösen kann. Daher sind bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für eine Verlängerung des QT-Intervalls im Falle der Anwendung von Fluorochinolonen einschliesslich Levofloxacin entsprechende Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Zu den Risikofaktoren zählen beispielsweise:
Höheres Alter.
Nicht korrigiertes Ungleichgewicht des Elektrolythaushalts (Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hypokalzämie).
Kongenitales langes QT-Syndrom.
Herzerkrankung (Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Bradykardie, Synkope).
Gleichzeitige Anwendung von Medikamenten, die bekanntermassen das QT-Intervall verlängern (Antiarrhythmika der Klasse IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolidantibiotika). (Siehe «Dosierung bei älteren Patienten» unter «Dosierung/Anwendung» sowie «Unerwünschte Wirkungen» und «Überdosierung».)
Periphere Neuropathie
Berichten zufolge sind bei Patienten, die Fluorochinolone einschliesslich Levofloxacin erhalten haben, Fälle von sensorischer bzw. sensomotorischer peripherer Neuropathie aufgetreten, wobei sich derartige Neuropathien rasch manifestieren können. Zeigt ein Patient Symptome einer Neuropathie, muss Levofloxacin abgesetzt werden. Dadurch sollte sich ein allfälliges Risiko für die Herausbildung eines irreversiblen Zustands minimieren lassen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Hypoglykämie
Wie bei allen Chinolonen liegen Berichte über hypoglykämische Störungen vor, meistens im Falle von Diabetikern, die gleichzeitig mit einem oralen Antidiabetikum (z.B. Glibenclamid) oder Insulin behandelt wurden. Bei diesen Patienten empfiehlt sich eine sorgfältige Überwachung des Blutzuckerspiegels (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
InteraktionenIn Interaktionsstudien wurde der Einfluss von folgenden Substanzen untersucht: Calciumcarbonat, Digoxin, Fenbufen, Glibenclamid, Ranitidin und Warfarin. Keines dieser Arzneimittel beeinflusste die Pharmakokinetik von Levofloxacin.
Eisensalze, magnesium- oder aluminiumhaltige Antazida
Die Resorption von Levofloxacin ist bei gleichzeitiger Einnahme von Eisensalzen oder magnesium- bzw. aluminiumhaltigen Antazida signifikant reduziert. Produkte, die zwei- oder dreiwertige Kationen enthalten, sollten daher am besten 2 Stunden vor und nach Einnahme von Levofloxacin Sandoz eingenommen werden. Mit Calciumcarbonat wurde keine Interaktion beobachtet.
Vitamin K-Antagonisten/Coumarinderivate
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Levofloxacin und einem Vitamin-K-Antagonisten müssen die Blutgerinnungsparameter kontrolliert werden, da eine Erhöhung der gerinnungshemmenden Wirkung von Coumarinderivaten einhergehend mit einer Zunahme der Häufigkeit von Blutungen und/oder einer Verlängerung der Blutgerinnungsparameter (PT/INR) möglich ist.
Sucralfat
Bei gleichzeitiger Einnahme von Levofloxacin und Sucralfat wird die Bioverfügbarkeit von Levofloxacin signifikant reduziert. Wird ein Patient sowohl mit Sucralfat wie auch mit Levofloxacin Sandoz behandelt, so sollte Sucralfat 2 Stunden nach der Einnahme von Levofloxacin Sandoz verabreicht werden.
Theophyllin, Fenbufen oder nichtsteroidale Analgetika desselben Typs
In klinischen Studien wurden keine pharmakokinetischen Interaktionen von Levofloxacin mit Theophyllin beobachtet. Es gibt jedoch Hinweise, dass die gleichzeitige Verabreichung von Chinolonen mit Substanzen, welche die Krampfschwelle herabsetzen (wie z.B. Theophyllin), Fenbufen oder nichtsteroidalen Entzündungshemmern desselben Typs zu einer signifikanten Senkung der Krampfschwelle führt.
Probenecid und Cimetidin
In pharmakokinetischen Studien wurde gezeigt, dass Probenecid und Cimetidin eine statistisch signifikante Wirkung auf die Elimination von Levofloxacin haben. Die renale Clearance von Levofloxacin wurde durch Cimetidin um 24% und durch Probenecid um 34% vermindert, weil beide Substanzen die tubuläre Sekretion von Levofloxacin in den Nieren hemmen können. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese kinetischen Unterschiede von klinischer Relevanz sind. Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Levofloxacin mit Substanzen wie Probenecid und Cimetidin, welche die tubuläre Sekretion beeinflussen, ist dennoch Vorsicht geboten, insbesondere bei niereninsuffizienten Patienten.
Cyclosporin
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Levofloxacin wurde die Eliminationshalbwertszeit von Cyclosporin um 37% verlängert. Da die Verlängerung dieser Halbwertszeit klinisch nicht relevant ist, ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Mahlzeiten
Es bestehen keine klinisch relevanten Interaktionen mit Nahrungsmitteln. Levofloxacin Sandoz Filmtabletten können daher unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Schwangerschaft/StillzeitEs wurden keinerlei systematische Untersuchungen bei Schwangeren durchgeführt.
Tierversuche haben zwar keine Hinweise auf teratogene Wirkung ergeben, doch die Möglichkeit einer Schädigung des Knorpels im Wachstum lässt sich nicht ausschliessen. Aus diesem Grund darf Levofloxacin Sandoz Schwangeren und Stillenden nur bei absoluter Notwendigkeit verabreicht werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenBestimmte unerwünschte Wirkungen wie Schwindel, Schläfrigkeit oder Sehstörungen können die Konzentrations- bzw. Reaktionsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen und somit beim Führen eines Fahrzeugs oder Bedienen von Maschinen ein Risiko darstellen. Diese Wirkungen werden durch den gleichzeitigen Konsum von Alkohol noch verstärkt.
Unerwünschte WirkungenDie nachfolgenden Angaben stützen sich auf Daten von klinischen Studien an über 5000 Patienten sowie auf Postmarketing-Daten.
Infektionen und Infestationen
Gelegentlich: Superinfektionen durch Pilze oder resistente Mikroorganismen.
Störungen des Blut und Lymphsystems
Gelegentlich: Eosinophilie, Leukopenie.
Selten: Neutropenie, Thrombozytopenie.
Sehr selten: Agranulozytose.
In vereinzelten Fällen wurde über hämolytische Anämie und Panzytopenie berichtet.
Störungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen können manchmal schon nach der ersten Dosis auftreten. Sie umfassen:
Gelegentlich: Juckreiz und Hautausschläge.
Selten: Urtikaria, Bronchospasmen, Dyspnoe.
Sehr selten: Angioödem, anaphylaktoider Schock, Photosensibilisierung und Fieber.
Es liegen Berichte über vereinzelte Fälle von schweren bullösen Hautausschlägen wie Stevens Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell Syndrom) und Erythema exsudativum multiforme vor.
Endokrine Störungen
Von anderen Fluorochinolonen ist bekannt, dass sie möglicherweise bei vorbestehender Porphyrie Schübe auslösen können.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Hypoglykämie, besonders bei Diabetikern.
Psychiatrische Störungen
Selten: Angstzustände, Erregbarkeit, akute Verwirrtheit, Depression, Agitation und Halluzinationen. Diese Reaktionen können schon nach der ersten Dosis auftreten. Falls sie sich manifestieren, muss die Behandlung unverzüglich unterbrochen werden.
Nach der Marktzulassung von Levofloxacin Sandoz wurden im Zusammenhang mit Levofloxacin Fälle von psychotischen Störungen mit selbstgefährdendem Verhalten (einschliesslich Suizidgedanken und -versuchen) gemeldet.
Störungen des Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Schlaflosigkeit.
Selten: Parästhesie, Tremor, Konvulsionen, vermindertes Tastgefühl, Sehstörungen sowie Störungen des Geruchs- und Geschmackssinn.
Sehr selten: sensorische bzw. sensomotorische periphere Neuropathie.
Von anderen Fluorochinolonen sind extrapyramidale Symptome und andere Störungen der Muskelkoordination bekannt.
Funktionsstörungen des Ohrs und des Innenohrs
Selten: Hörstörungen.
Funktionsstörungen des Herzens
Gelegentlich: Tachykardie.
Mit unbekannter Häufigkeit: Verlängerung des QT-Intervalls. Die Häufigkeit dieser unerwünschten Wirkung lässt sich nicht abschätzen, da sie über spontane Meldungen und nicht aufgrund von Beobachtungen während klinischer Studien bekannt wird.
Es liegen Berichte über seltene Fälle von Torsades de pointes, Vorhofflimmern und Synkope nach Verabreichung von Fluorochinololen einschliesslich Levofloxacin vor. Patienten mit den unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» aufgeführten Risikofaktoren sind daher mit besonderer Vorsicht zu behandeln.
Funktionsstörungen der Gefässe
Selten: Hypotonie. Tritt sie während der Infusion von Levofloxacin Sandoz in ausgeprägtem Masse auf, muss die Infusion unterbrochen werden.
Sehr selten: von anderen Fluorochinolonen ist eine allergische Vaskulitis bekannt.
Funktionsstörungen der Atmungsorgane
Sehr selten: allergische Pneumonie.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Übelkeit und Diarrhö.
Gelegentlich: Appetitlosigkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Dyspepsie.
Selten: blutige Diarrhö, welche in sehr seltenen Fällen Ausdruck von Enterokolitis einschliesslich pseudomembranöser Kolitis sein kann (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Einzelfälle von Pankreatitis.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Häufig: (vorübergehend) erhöhte Leberenzymwerte (z.B. ALT, AST).
Gelegentlich: Erhöhung des Serumspiegels von Bilirubin.
Selten: Leberreaktionen wie Hepatitis, in Einzelfällen bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen.
Nach der Marktzulassung von Levofloxacin Sandoz wurden im Zusammenhang mit Levofloxacin Fälle von schwerer Leberschädigung einschliesslich akuter Leberinsuffizienz gemeldet, hauptsächlich bei Patienten mit schweren latenten Erkrankungen (z.B. Septikämie). Die Häufigkeit dieser unerwünschten Wirkungen lässt sich nicht abschätzen, da sie über spontane Meldungen und nicht aufgrund von Beobachtungen während klinischer Studien bekannt werden.
Funktionsstörungen des Muskelskelettsystem
Selten: Arthralgie, Myalgie, Sehnenbeschwerden einschliesslich Tendinitis (insbesondere der Achillessehne, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») bis hin zum Sehnenriss. Wie bei anderen Fluorochinolonen kann ein Sehnenriss innerhalb 48 Stunden nach Beginn der Therapie und bilateral auftreten.
Sehr selten: Muskelschwäche (Vorsicht bei Patienten mit Myasthenia gravis). Vereinzelte Fälle von Rhabdomyolyse.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Gelegentlich: Erhöhung des Serumspiegels von Kreatinin.
Selten: akute Niereninsuffizienz (durch interstitielle Nephritis).
Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich: (nur bei Infusionslösung) Schmerz und Rötung an der Einstichstelle, Phlebitis bei intravenöser Gabe, Asthenie.
Untersuchungen
Es liegen Berichte über Einzelfälle von Blutungen und/oder verlängerten Blutgerinnungsparameter (PT, INR) bei Patienten vor, die gleichzeitig mit Levofloxacin und Vitamin-K-Antagonisten behandelt wurden; diese können gelegentlich schwerwiegende Ausmasse annehmen.
ÜberdosierungAufgrund von Toxizitätsstudien beim Tier sind nach einer akuten Überdosierung von Levofloxacin Filmtabletten folgende Symptome zu erwarten: Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinsstörungen, epileptische Anfälle sowie gastrointestinale Reaktionen wie Übelkeit und Schleimhauterosionen.
Bei massiver Überdosierung mit Levofloxacin Sandoz Filmtabletten muss eine Magenspülung durchgeführt und eine symptomatische Behandlung in Betracht gezogen werden.
Aufgrund einer möglichen Verlängerungen des QT-Intervalls ist eine EKG-Überwachung angezeigt.
Zum Schutz der Magenschleimhaut können Antazida eingesetzt werden. Es existiert kein spezifisches Antidot.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: J01MA12
Levofloxacin ist ein Fluorochinolon und wirkt somit über eine Hemmung des bakteriellen DNA-DNA-Gyrase-Komplexes und der Topoisomerase IV. Es handelt sich um das S(–)-Enantiomer des Racemates Ofloxacin.
Levofloxacin ist in vitro bakterizid. Sein antibakterielles Spektrum schliesst Gram-positive wie Gram-negative Keime ein, darunter Staphylokokken, Streptokokken inkl. Pneumokokken, Enterobakterien, Haemophilus influenzae, nicht fermentative Gram-negative Bakterien und atypische Mikroorganismen.
Die Sensibilität der auf Levofloxacin getesteten Mikroorganismen lässt sich in folgende Kategorien einordnen: sensibel, intermediär und resistent.
Empfindliche Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Corynebacterium diphtheriae 0,12–0,25 0,12 0,12
----------------------------------------------------
Corynebacterium spp 0,06–4 1 2
----------------------------------------------------
Listeria monocytogenes 1–2 1 2
----------------------------------------------------
Staphylococcus aureus
methi-S 0,06–>16 0,12 0,25
----------------------------------------------------
Staphylococcus epidermidis
methi-S 0,12–16 0,12 4
----------------------------------------------------
Staphylococcus haemolyticus
methi-S 0,06–32 0,12 0,5
----------------------------------------------------
Staphylococcus saprophyticus 0,12–0,25 0,12 0,12
----------------------------------------------------
Staphylococcus spp (CNS) 0,06–2 0,12 0,25
----------------------------------------------------
Streptococci, Gruppe
C und G 0,5–1 0,5 1
----------------------------------------------------
Streptococcus agalactiae 0,25–16 0,5 2
----------------------------------------------------
Streptococcus pyogenes 0,25–2 0,5 1
----------------------------------------------------
Streptococcus pneumoniae
peni-I/S/R <0,5–32 1 1
----------------------------------------------------
Viridans streptococci
peni-S/R 0,12–32 1 2
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Acinetobacter spp 0,06–32 0,25 16
----------------------------------------------------
Actinobacillus
actinomycetemcomitans 0,008–1 0,015 0,125
----------------------------------------------------
Citrobacter freundii 0,03–16 0,06 2
----------------------------------------------------
Eikenella corrodens 0,015–0,03 0,015 0,015
----------------------------------------------------
Enterobacter cloacae 0,03–>32 0,06 1
----------------------------------------------------
Enterobacter spp 0,015–8 0,06 0,12
----------------------------------------------------
Escherichia coli 0,015–>64 0,03 0,12
----------------------------------------------------
Gardnerella vaginalis 0,25–4 1 2
----------------------------------------------------
Haemophilus ducreyi 0,008–0,125 0,015 0,06
----------------------------------------------------
Haemophilus influenzae
ampi-S/R ≤0,008–2 0,015 0,03
----------------------------------------------------
Haemophilus
para-influenzae 0,015–0,06 – –
----------------------------------------------------
Helicobacter pylori 0,25–8 0,5 0,5
----------------------------------------------------
Klebsiella oxytoca ≤0,015–8 0,06 0,06
----------------------------------------------------
Klebsiella pneumoniae 0,03–32 0,06 0,5
----------------------------------------------------
Klebsiella spp 0,015–64 0,06 0,5
----------------------------------------------------
Moraxella catarrhalis
beta+/beta– 0,03–0,5 0,03 0,06
----------------------------------------------------
Morganella morganii 0,015–>16 0,06 1
----------------------------------------------------
Neisseria gonorrhoeae
non PPNG/ PPNG ≤0,008–4 0,008 0,008
----------------------------------------------------
Neisseria meningitidis 0,008–0,015 0,015 0,015
----------------------------------------------------
Pasteurella multocida ≤0,008–0,06 – 0,06
----------------------------------------------------
Pasteurella spp ≤0,008–0,06 0,015 0,015
----------------------------------------------------
Proteus mirabilis 0,03–32 0,06 0,25
----------------------------------------------------
Proteus vulgaris 0,06–2 0,06 0,5
----------------------------------------------------
Providencia spp 0,06–32 0,12 8
----------------------------------------------------
Pseudomonas aeruginosa 0,06–32 2 >4
----------------------------------------------------
Pseudomonas spp <0,03–4 0,25 1,0
----------------------------------------------------
Salmonella spp 0,015–0,06 0,015 0,03
----------------------------------------------------
Serratia marcescens 0,03–>16 0,12 2
----------------------------------------------------
Serratia spp 0,015–8 0,12 2
----------------------------------------------------
Shigella spp 0,015–8 0,03 0,06
----------------------------------------------------
Stenotrophomonas
maltophilia ≤0,5–>4 1,0 4,0
----------------------------------------------------
Vibrio cholerae 0,002–0,06 0,04 0,04
----------------------------------------------------
Yersinia
enterocolitica ≤0,008–1 0,03 0,06
Anaerobe Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Bacteroides fragilis 0,15–16 2 >16
----------------------------------------------------
Bifidobacterium spp 2–8 2 –
----------------------------------------------------
Clostridium perfringens 0,25–1 0,5 1
----------------------------------------------------
Fusobacterium spp 0,125–4 1 2
----------------------------------------------------
Peptostreptococcus 0,0125–>64 0,5 8
----------------------------------------------------
Propionibacterium spp 0,12–0,25 0,25 0,25
----------------------------------------------------
Veillonella spp 0,12–8 0,25 0,5
Weitere Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Bartonella spp 0,015–0,12 – –
----------------------------------------------------
Chlamydia pneumoniae 0,125–0,5 0,25 0,5
----------------------------------------------------
Chlamydia psittaci 1 – –
----------------------------------------------------
Chlamydia trachomatis 0,25–1 0,25 0,5
----------------------------------------------------
Legionella pneumophila 0,008–0,125 0,008 0,008
----------------------------------------------------
Legionella spp 0,015–0,03 – –
----------------------------------------------------
Mycobacterium spp 1–>8 2 2
----------------------------------------------------
Mycobacterium leprae 0,75 – –
----------------------------------------------------
Mycobacterium tuberculosis 0,25–1 1 1
----------------------------------------------------
Mycoplasma hominis 0,125–0,5 0,25 0,5
----------------------------------------------------
Mycoplasma pneumoniae 0,5–2 0,5 1
----------------------------------------------------
Rickettsia spp 0,5–1 – –
----------------------------------------------------
Ureaplasma urealyticum 0,063–1 1 2
Intermediäre Mikroorganismen
Im Falle empirischer Anwendung bei fehlenden Daten zur mikrobiologischen Sensibilität besteht bei den nachstehend aufgelisteten Mikroorganismen die Gefahr eines Therapieversagens. Daher ist vorher das Risiko/Nutzen-Verhältnis abzuwägen.
Aerobe grampositive Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Corynebacterium
urealyticum 0,25–>16 4 16
----------------------------------------------------
Enterococcus faecium 1–16 4 4–>32
----------------------------------------------------
Enterococcus spp 2–4 2 4
----------------------------------------------------
Enterococcus faecalis 0,12–>32 2 8–>32
----------------------------------------------------
Staphylococcus
epidermidis methi-R 0,125–32 0,25 8
----------------------------------------------------
Staphylococcus
haemolyticus methi-R 0,06–64 4 32
----------------------------------------------------
Staphylococcus aureus
methi-R 0,06–64 4 16
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Burkholderia cepacia 0,25–64 2,0 16
----------------------------------------------------
Campylobacter jejuni/coli 0,06–16 0,5 16
Anaerobe Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Bacteroides spp 0,12–>16 4 16
----------------------------------------------------
Clostridium difficile 1–16 4 4
----------------------------------------------------
Prevotella spp +
Porphyromonas spp 0,125–4 2 4
Resistente Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
----------------------------------------------------
Corynebacterium jeikeium 0,25–>64 8 16
Aerobe gramnegative Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
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Alcaligenes xylosoxidans 0,5–64 8 32
Weitere Mikroorganismen
MHK (mg/l)
Bereich 50% 90%
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Mycobacterium avium 2–>8 8 >8
Sensibilitätstest
Die Sensibilität auf Levofloxacin lässt sich anhand von Standardverfahren, wie sie beispielsweise vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmen.
Das CLSI empfiehlt als Sensibilitätskriterien folgende Parameter:
Stämme Verdünnungstest: Disktest (5 µg):
MHK (mg/l) Hemmhofdurchmesser
(mm)
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Sensibel ≤2 ≥17
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Intermediär 4 14–16
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Resistent ≥8 ≤13
Resistenz/Kreuzresistenzen
Die Resistenzentwicklung in vitro gegenüber Levofloxacin ist selten (10–10).
In vitro besteht eine Kreuzresistenz zwischen Levofloxacin und anderen Fluorochinolonen.
Aufgrund seines Wirkungsmechanismus besteht in der Regel keine Kreuzresistenz zwischen Levofloxacin und Antibiotika anderer Substanzklassen.
Klinische Wirksamkeit
In den klinischen Studien wurden folgende Keime erfolgreich behandelt:
Aerobe grampositive Keime: Enterococus faecalis, Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes.
Aerobe gramnegative Keime: Enterobacter cloacae, Escherichia coli, Haemophilus influenzae, Haemophilus parainfluenzae, Klebsiella pneumoniae, Moraxella catarrhalis, Proteus mirabilis, Pseudomonas aeruginosa, Serratia marcescens, Citrobacter freundii, Morganella morganii.
Andere: Chlamydia pneumoniae, Mycoplasma pneumoniae.
PharmakokinetikPeroral verabreichtes Levofloxacin wird schnell und fast vollständig resorbiert und die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 100%. Maximale Plasmaspiegel werden nach 1 Stunde erreicht. Levofloxacin folgt über einen Bereich von 50–600 mg einer linearen Pharmakokinetik.
Distribution
Plasma: Levofloxacin ist zu ca. 30–40% an Plasmaproteine gebunden. Bei Mehrfachgabe von 500 mg einmal täglich zeigte sich eine vernachlässigbare Akkumulation. Es kommt zu einer minimen, aber vorhersehbaren Akkumulation von Levofloxacin nach Dosen von 500 mg zweimal täglich. Der Steady State wird nach 3 Tagen erreicht.
Penetration in Gewebe und Körperflüssigkeiten
Levofloxacin penetriert rasch in Gewebe und Körperflüssigkeiten.
Gewebe/Flüssigkeit Penetrationsverhältnis
(Gewebe: Serum)
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Exsudat von Hautblasen 1,0
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Lungengewebe 2,0–5,0
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Bronchialgewebe 0,9–1,8
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ELF (epithelial lining fluid) 0,8–3,0
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Liquorflüssigkeit 0,16
Metabolismus
Levofloxacin wird nur in geringem Mass metabolisiert. Seine Metaboliten Desmethyl-Levofloxacin und Levofloxacin N-oxid betragen <5% der in den Urin ausgeschiedenen Dosis. Levofloxacin ist stereochemisch stabil und durchläuft keine chirale Inversion.
Elimination
Nach peroraler und intravenöser Verabreichung wird Levofloxacin relativ langsam ausgeschieden (t: 6–8 h). Die Exkretion erfolgt primär renal (>85% der verabreichten Dosis).
Da zwischen der peroralen und der intravenösen Verabreichung von Levofloxacin praktisch keine Unterschiede bezüglich der Pharmakokinetik bestehen, sind die beiden Verabreichungsarten austauschbar.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Pharmakokinetik von Levofloxacin wird durch eine eingeschränkte Nierenfunktion beeinträchtigt, da die renale Elimination und Clearance reduziert und somit die Eliminationshalbwertszeit verlängert wird. Daher muss die Dosierung dem Grad der Niereninsuffizienz angepasst werden (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Ältere Patienten
In der Kinetik von Levofloxacin bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen jungen und älteren Probanden, ausser letztere weisen eine verminderte Kreatininclearance auf.
Präklinische DatenLevofloxacin führt zwar in Bakterienzellen und Säugetierzellen nicht zu Genmutationen, induziert aber in einer Konzentration von 100 µg/ml oder mehr in vitro Chromosomenaberrationen ohne metabolische Aktivierung von Lungenzellen des Chinesischen Hamsters. In vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potential.
Eine Studie an Ratten über einen Zeitraum von 2 Jahren liess kein karzinogenes Potential erkennen.
Gelenktoxizität
Wie andere Fluorochinolone zeigt auch Levofloxacin bei Ratten und Hunden Wirkungen auf Knorpelgewebe (Bildung von Blasen bzw. Hohlräumen). Diese Erscheinungen sind bei Jungtieren stärker ausgeprägt.
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen bei Ratten zeigte keine Beeinträchtigung der Fertilität oder Fortpflanzungsfähigkeit durch Levofloxacin. Bei Ratten und Kaninchen konnte keine Teratogenität beobachtet werden.
Phototoxizität
Studien an der Maus zeigten, dass Levofloxacin nach peroraler und intravenöser Gabe bei sehr hohen Dosen phototoxisch wirkt.
Sonstige HinweiseLevofloxacin Sandoz i.v. darf nicht mit heparinisierten oder alkalischen Lösungen (z.B. Natriumhydrogencarbonat) gemischt werden. Levofloxacin Sandoz i.v. darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Levofloxacin kann das Wachstum von Mycobacterium tuberculosis hemmen und kann daher bei der bakteriologischen Diagnose der Tuberkulose falsch negative Resultate erzeugen.
Beeinträchtigung von Labor- und Diagnosetests
Bei Patienten, die mit Levofloxacin behandelt werden, können Nachweisverfahren für Opiate im Urin falsch-positive Ergebnisse liefern. Daher muss ein positives Ergebnis unter Umständen durch spezifischere Methoden bestätigt werden.
Hinweis
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Besondere Lagerungshinweise
Filmtabletten in der Originalpackung, bei Raumtemperatur (15–25 °C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Levofloxacin Sandoz i.v. vor Licht geschützt aufbewahren (Levofloxacin Sandoz i.v. muss bis zur Anwendung in der Originalverpackung aufbewahrt werden).
Die Infusionslösung bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern, nicht einfrieren.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Hinweise für die Handhabung
Während der Infusion ist kein Schutz vor Licht erforderlich.
Die Zubereitung enthält kein Konservierungsmittel. Aus mikrobiologischen Gründen ist die gebrauchsfertige Zubereitung unmittelbar nach Anbruch zu verwenden.
Levofloxacin Sandoz i.v. ist mit folgenden Infusionslösungen kompatibel: 0,9% NaCl-Lösung, 5% Dextrose-Lösung, 2,5% Dextrose in Ringer-Lösung, Kombinationslösungen zur parenteralen Ernährung (Aminosäuren, Kohlenhydrate, Elektrolyte).
Zulassungsnummer59085, 59086 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinSandoz Pharmaceuticals AG, Steinhausen.
Domizil
6330 Cham.
Stand der InformationOktober 2009.
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