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Information for professionals for Teicoplanin Labatec® i.v., i.m.:Labatec Pharma SA
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Teicoplaninum.
Hilfsstoffe
Natrii chloridum korresp. 9,44 mg natrium.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Parenterale Behandlung:
Teicoplanin Labatec ist bei Erwachsenen und Kindern ab dem Säuglingsalter zur parenteralen Behandlung folgender Infektionen angezeigt:
Zur Therapie von Infektionen bei Methicillin- oder Cephalosporin-Resistenz, die durch grampositive Erreger verursacht wurden, sowie bei Penicillin-Allergie und bei Patienten, die auf Penicilline und Cephalosporine nicht angesprochen haben.
Zur Initialtherapie bei Verdacht auf Methicillin-resistente Keime (nach Vorliegen des Ergebnisses der Empfindlichkeitstestung ist die Therapie entsprechend anzupassen).
Gegebenenfalls sind Kulturen anzulegen, um die ursächlichen Erreger und deren Empfindlichkeit gegenüber Teicoplanin zu bestimmen.
Teicoplanin Labatec wird unter den obgenannten Voraussetzungen verwendet bei:
·infektiöser Endokarditis,
·Infektionen der Knochen und Gelenke,
·Infektionen der unteren Atemwege,
·Infektionen der Haut und Weichteile,
·komplizierten Harnwegsinfektionen,
·Peritonitis im Zusammenhang mit einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD),
·Septikämie.
Zum Einnehmen
Bei durch Clostridioides difficile hervorgerufener pseudomembranöser Enterokolitis.
Anwendungsmöglichkeiten
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger) und Teicoplanin muss meist in Kombination mit anderen Antibiotika verabreicht werden. Eine Monotherapie mit Teicoplanin ist ausser bei bestimmten Infektionen, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist, nicht sinnvoll.
Konsultieren Sie die offiziellen Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika, insbesondere die Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz. Es wird empfohlen, dass die Diagnose und die Einleitung der Behandlung mit Teicoplanin Labatec im Spital unter Überwachung eines Spezialisten stattfinden.

Dosierung/Anwendung

Dosierung bei Erwachsenen und älteren Patienten mit normaler Nierenfunktion
Behandlung von Infektionen mit grampositiven Erregern

Indikationen

Initialdosis

Erhaltungsdosis

Initialdosis

Ziel-Serumkonzentration an den Tagen 3–5

Erhaltungsdosis

Ziel-Serumkonzentration während Erhaltungstherapie

·Infektionen der Haut und Weichteile
·Infektionen der unteren Atemwege
·komplizierte Harnwegs-infektionen
·Septikämie

6 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3 intravenöse oder intramuskuläre Gaben

>15 mg/l(1)

6 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär

>15 mg/l(1) einmal wöchentlich

·Infektionen der Knochen und Gelenke

12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3–5 intravenöse Gaben

>20 mg/l(1)

12 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär

>20 mg/l(1)

·infektiöse Endokarditis (einschliesslich bei i.v.-Drogen-abhängigkeit, Monotherapie bei S.-aureus-Endokarditis)

12 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden für 3–5 intravenöse Gaben

30-40 mg/l(1)

12 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär

>30 mg/l(1)

(1) Messung mittels FPIA
Bei Patienten jeden Körpergewichts wird die Dosis gemäss dem Körpergewicht ermittelt.
Die Dosierung und Dauer der Behandlung richten sich nach Art und Schweregrad der Infektion, dem klinischen Ansprechen des Patienten sowie patientenspezifischen Faktoren wie Lebensalter und Nierenfunktion.
Bestimmung der Serumkonzentration:
Die Teicoplanin-Serumkonzentration ist im Gleichgewichtszustand nach der letzten Initialdosis zu messen, um sicherzustellen, dass die minimale Serumkonzentration erreicht wurde:
·Bei den meisten Infektionen durch grampositive Erreger muss die Teicoplanin-Serumkonzentration stets bei mindestens 10 mg/l (Messung mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie [HPLC]) bzw. bei mindestens 15 mg/l (Messung mittels Fluoreszenzpolarisations-Immunoassay [FPIA]) liegen.
·Bei Endokarditis oder anderen schweren Infektionen muss die Teicoplanin-Serumkonzentration bei 15–30 mg/l (HPLC-Messung) bzw. 30–40 mg/l (FPIA-Messung).
Während der Erhaltungstherapie ist die Bestimmung der Teicoplanin-Serumkonzentration mindestens einmal wöchentlich zu erfolgen, um sicherzustellen, dass die Konzentration weiterhin stets im genannten Zielbereich liegt.
Kinder und Jugendliche
Für Jugendliche über 12 Jahre gelten dieselben Dosisempfehlungen wie für Erwachsene
Neugeborene und Säuglinge bis 2 Monate:
Initialdosis:
Eine Einzeldosis von 16 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion am ersten Tag.
Erhaltungsdosis:
Eine Dosis von 8 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion einmal täglich über eine Infusionsdauer von 30 Minuten.
Kinder von 2 Monaten bis 12 Jahren:
Initialdosis:
3-mal eine Dosis von 10 mg/kg Körpergewicht intravenös im Abstand von 12 Stunden.
Erhaltungsdosis:
Eine Dosis von 6 mg/kg Körpergewicht einmal täglich intravenös oder intramuskulär.
Bei schweren Infektionen sowie bei Patienten mit einer Neutropenie beträgt die Erhaltungsdosis 10 mg/kg Körpergewicht intravenös einmal täglich.
Ältere Patienten
Gleiche Dosierung wie unter «Erwachsene» angegeben. Bei Niereninsuffizienz siehe Rubrik «Spezielle Dosierungsanweisungen».
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD)
Nach einer einmaligen intravenösen Initialdosis von 6 mg/kg Körpergewicht werden in der ersten Woche 20 mg/l in jeden Beutel Dialyseflüssigkeit gegeben, in der zweiten Woche 20 mg/l in jeden zweiten Beutel und in der dritten Woche 20 mg/l in den Beutel für die Nacht.
Pseudomembranöse Enterokolitis
Die empfohlene Dosierung beträgt 100–200 mg zum Einnehmen 2 x täglich für 7–14 Tage.
Niereninsuffizienz
Bis zum vierten Tag der Behandlung ist keine Dosisanpassung erforderlich, danach ist die Dosis so anzupassen, dass stets eine Serumkonzentration von mindestens 10 mg/l (HPLC-Messung) bzw. 15 mg/l (FPIA-Messung) aufrechterhalten wird.
Nach dem vierten Behandlungstag:
Bei leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance zwischen 40 und 80 ml/min): Die Erhaltungsdosis wird auf die Hälfte herabgesetzt – entweder durch Verabreichung einer regulären Dosis alle zwei Tage oder durch Verabreichung einer halben Dosis einmal täglich.
·Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 40 ml/min) und bei Dialysepatienten): Die Dosis wird auf ein Drittel herabgesetzt – entweder durch Verabreichung einer regulären Dosis alle drei Tage oder durch Verabreichung einer Dritteldosis einmal täglich. Teicoplanin wird nicht durch Hämodialyse eliminiert.
Kombination mit anderen Antibiotika
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger). Bei bestimmten Infektionen kann eine Monotherapie mit Teicoplanin erwogen werden, dies jedoch nur, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist.
Art der Anwendung
·intravenös:
·intravenöse Injektion als Bolus über 3–5 Minuten (schnelle i.v.-Gabe)
·intravenöse Infusion über 30 Minuten (einzige zulässige Anwendungsart bei Neugeborenen);
·intramuskulär;
·zum Einnehmen (zur Behandlung von pseudomembranöser Enterokolitis).
Therapiedauer
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Art und Schweregrad der Infektion sowie nach dem klinischen Verlauf. Nach Abklingen des Fiebers oder Linderung der Symptome ist die Therapie noch mindestens 3 Tage fortzusetzen.
Bei Endokarditis und Osteomyelitis wird eine Therapiedauer von mindestens 3 Wochen empfohlen.
Die orale Behandlung der durch Clostridioides difficile hervorgerufenen pseudomembranösen Enterokolitis sollte über einen Zeitraum von mindestens 7-14 Tagen erfolgen.
Teicoplanin Labatec sollte nicht länger als 4 Monate verabreicht werden.

Kontraindikationen

Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Arzneimittel.
Da keine klinischen Daten vorliegen, sollte Teicoplanin Labatec aufgrund des Risikos für Konvulsionen nicht in den subarachnoidalen Raum injiziert werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Intraventrikuläre Verabreichung
Aufgrund des Konvulsionsrisikos darf Teicoplanin nicht intraventrikulär verabreicht werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Teicoplanin wurde über schwere, lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen, bisweilen mit tödlichem Ausgang, berichtet (z.B. anaphylaktischer Schock). Sollte eine allergische Reaktion auftreten, muss die Behandlung mit Teicoplanin umgehend abgebrochen und es müssen geeignete Notfallmassnahmen eingeleitet werden.
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Vancomycin ist Teicoplanin nur mit Vorsicht zu verabreichen, da eine allergische Kreuzreaktion einschliesslich eines tödlichen anaphylaktischen Schocks auftreten kann.
Das Auftreten des «Red-Man-Syndroms» unter Vancomycin in der Anamnese stellt jedoch keine Kontraindikation für Teicoplanin dar.
Infusionsreaktionen
In seltenen Fällen wurde (auch schon bei Erstanwendung) ein «Red-Man-Syndrom» (Symptomenkomplex mit Pruritus, Urtikaria, Hautrötungen, Angioödem, Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe) beobachtet.
Die Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit oder der Abbruch der Anwendung kann zur Beendigung dieser Reaktionen führen. Infusionsbedingte Reaktionen können gemindert werden, wenn die Tagesdosis nicht als Bolusinjektion, sondern als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten verabreicht wird.
Schwere kutane Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei der Anwendung von Teicoplanin wurde über lebensbedrohliche und tödliche Fälle von schweren kutanen Arzneimittelreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) und DRESS (Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) berichtet. Es wurden auch Fälle von AGEP (akute generalisierte exanthematische Pustulose) berichtet. Die Patienten müssen auf Anzeichen und Symptome hingewiesen und engmaschig überwacht werden. Wenn Anzeichen oder Symptome eines SJS, einer TEN, DRESS oder AGEP (z.B. progressive Hautrötungen, häufig mit Bläschenbildung, Schleimhautläsionen oder Pusteln sowie andere Anzeichen kutaner Überempfindlichkeitsreaktionen) der Patient angewiesen werden, umgehend seinen Arzt aufzusuchen, und die Behandlung mit Teicoplanin muss unverzüglich abgebrochen werden.
Antibakterielles Wirkspektrum
Das antibakterielle Wirkspektrum von Teicoplanin ist eng (grampositive Erreger) und Teicoplanin muss meist in Kombination mit anderen Antibiotika verabreicht werden. Eine Monotherapie mit Teicoplanin ist ausser bei bestimmten Infektionen, wenn der Keim bereits ermittelt und empfindlich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit empfindlich gegenüber Teicoplainin ist, nicht sinnvoll.
Für eine rationale Therapie mit Teicoplanin sind das antibakterielle Wirkspektrum, das Sicherheitsprofil und die Eignung der antibiotischen Standardtherapie für den einzelnen Patienten bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen. Auf dieser Grundlage wird davon ausgegangen, dass Teicoplanin vorwiegend bei schweren Infektionen von Patienten zur Anwendung kommt, bei denen die antibiotische Standardtherapie als ungeeignet eingestuft wird.
Thrombozytopenie
Unter der Anwendung von Teicoplanin wurde über Fälle von Thrombozytopenie berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Während der Behandlung sollten in regelmässigen Abständen hämatologische Untersuchungen (einschliesslich grossem Blutbild) erfolgen.
Nephrotoxizität
Bei mit Teicoplanin behandelten Patienten wurde über Nephrotoxizität und Niereninsuffizienz berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Niereninsuffiziente Patienten, die mit einer erhöhten Initialdosis von Teicoplanin behandelt werden sowie Patienten, die Teicoplanin in Kombination mit oder anschliessend eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit bekanntem nephrotoxischem Potenzial erhalten (z.B. Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin oder Cisplatin), müssen aufmerksam überwacht werden. Darüber hinaus sind Hörtests durchzuführen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Ototoxizität» weiter unten).
Da Teicoplanin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, muss die Dosis bei Patienten mit Niereninsuffizienz angepasst werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Ototoxizität
Wie bei anderen Glykopeptiden wurde bei mit Teicoplanin behandelten Patienten über Ototoxizität (Taubheit und Tinnitus) berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten, bei denen während der Behandlung mit Teicoplanin Anzeichen und Symptome einer Beeinträchtigung des Hörvermögens oder einer Innenohrstörung auftreten, müssen aufmerksam beurteilt und überwacht werden, insbesondere bei längerer Behandlungsdauer und bei Patienten mit Niereninsuffizienz. Patienten, die Teicoplanin in Kombination mit oder anschliessend eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln mit bekanntem nephrotoxischem und/oder neuro-/ototoxischem Potenzial erhalten (z.B.Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid oder Etacrynsäure) müssen aufmerksam überwacht werden. Bei einer Aggravierung des Hörvermögens ist eine Nutzenbewertung der Teicoplanin-Behandlung vorzunehmen.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die Teicoplanin zusammen mit anderen ototoxischen und/oder neurotoxischen Arzneimitteln erhalten, für die regelmässige Blutuntersuchungen sowie Leber- und Nierenfunktionstests empfohlen werden.
Superinfektion
Wie bei anderen Antibiotika kann insbesondere die längere Anwendung von Teicoplanin zur Vermehrung von anderen, nicht empfindlichen Mikroorganismen führen. Falls während der Behandlung eine Superinfektion auftritt, ist diese entsprechend zu behandeln.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

In klinischen Studien erhielten zahlreiche Patienten Teicoplanin gleichzeitig mit anderen Antibiotika, Antihypertensiva, herzwirksamen Präparaten, Antidiabetika und Anästhetika ohne dass es Hinweise auf Interaktionen gab.
Teicoplanin- und Aminoglykosidlösungen sind inkompatibel und dürfen für die Anwendung als Injektionslösung nicht miteinander gemischt werden. Sie sind aber kompatibel in Dialyseflüssigkeiten und können bei der Behandlung von Peritonitis im Zusammenhang mit einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD) uneingeschränkt eingesetzt werden.
Nur mit Vorsicht sollte Teicoplanin in Verbindung mit oder im Anschluss an Substanzen gegeben werden, von denen bekannt ist, dass sie die Nieren- und/oder neurologische/Hörfunktion beeinträchtigen können. Zu diesen Arzneimitteln zählen Aminoglykoside, Colistin, Amphotericin B, Ciclosporin, Cisplatin, Furosemid und Etacrynsäure (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Nephrotoxizität und Ototoxizität»).
Es gab keine Hinweise auf synergistische Oto- oder Nephrotoxizität bei gleichzeitiger Verabreichung von Aminoglykosiden.
In tierexperimentellen Studien wurden keine Interaktionen mit Diazepam, Thiopental, Morphin, Halothan oder neuromuskulär blockierenden Substanzen beobachtet.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Bisher liegen nur begrenzte Daten für die Anwendung von Teicoplanin bei Schwangeren vor.
In tierexperimentellen Studien zeigte sich bei Verabreichung hoher Dosen eine Reproduktionstoxizität (siehe Rubrik «Präklinische Daten»). Das potenzielle Risiko für Menschen ist nicht bekannt.
Deshalb darf Teicoplanin während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist zwingend erforderlich. Ein potenzielles Risiko für Schädigungen des Innenohrs und der Nieren des Fötus kann nicht ausgeschlossen werden (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Teicoplanin in die Muttermilch ausgeschieden wird. Es liegen keine ausreichenden Daten zur Exkretion von Teicoplanin in die Muttermilch beim Tier vor. Die Entscheidung, weiterzustillen/abzustillen oder die Therapie mit Teicoplanin fortzusetzen/abzubrechen, sollte einerseits die Vorteile der Muttermilch für den Säugling, andererseits den Nutzen von Teicoplanin für die Mutter berücksichtigen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Teicoplanin Labatec hat einen geringen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Teicoplanin kann Schwindelgefühle und Kopfschmerzen verursachen. Dadurch kann die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Patienten mit entsprechenden unerwünschten Wirkungen dürfen weder am Strassenverkehr teilnehmen noch Maschinen bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen geordnet.
Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen wurde anhand der folgenden Definition klassifiziert: «Sehr häufig» (≥1/10), «Häufig» (≥1/100, < 1/10), «Gelegentlich» (≥1/1000, < 1/100), «Selten» (≥1/10'000, < 1/1000), «Sehr selten» (<1/10'000), «Einzelfälle», «Nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Nicht bekannt: Superinfektion (Verbreitung von nicht empfindlichen Keimen).
Selten: Abszess.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich: Eosinophilie 0,8%, Thrombozytopenie 0,3%, Leukopenie 0,4%, Neutropenie, Thrombozytose.
Selten: reversible Agranulozytose.
Nicht bekannt: Panzytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems:
Einzelfälle von Rigor, Bronchospasmus, Angioödem und anaphylaktischen Reaktionen/anaphylaktischem Schock (siehe Rubrik «Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes»).
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Verwirrtheit 0,5%, Kopfschmerzen 0,3%.
Einzelfälle: Konvulsionen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
Gelegentlich: schwach ausgeprägte Hypoakusis, Taubheit, Tinnitus oder veränderte Vestibularis-Funktion 0,4%.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Gelegentlich: Übelkeit oder Erbrechen 0,6%, Diarrhö 0,5%.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: vorübergehende Erhöhung der Transaminasen und/oder alkalischer Phosphatase 2,0%.
Gelegentlich: cholestatische Hepatitis 0,1%.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Exanthem, Erythem oder Pruritus 2,4%, Fieber 1,4%, Urtikaria.
Selten: infusionsbedingte Ereignisse wie Erythema oder Flush des Oberkörpers («Red-Man-Syndrom») bei Patienten ohne vorangegangene Teicoplanin Behandlung. Bei Reexposition mit geringerer Infusionsrate und/oder Teicoplaninkonzentration traten diese Ereignisse nicht erneut auf. Diese Ereignisse waren nicht spezifisch für irgendeine Konzentration oder Infusionsrate.
Einzelfälle: Dermatitis exfoliativa, toxisch epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme sowie Stevens-Johnson-Syndrom, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Sehr selten: Niereninsuffizienz (einschliesslich akuter Niereninsuffizienz) (siehe nachstehende Beschreibung bestimmter unerwünschter Wirkungen)*.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Schmerzen 1,5%, Fieber.
Gelegentlich: Thrombophlebitis 0,9%, Erythem 0,3%, Abszess an der Injektionsstelle nach i.m.-Verabreichung.
Einzelfälle: Schüttelfrost.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
* Basierend auf Literaturberichten, liegt die geschätzte Nephrotoxizitätsrate bei Patienten, die das Therapieschema mit niedriger Initialdosis von durchschnittlich 6 mg/kg 2 x täglich erhalten, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von durchschnittlich 6 mg/kg einmal täglich, bei etwa 2 %.
In einer Beobachtungsstudie zur Sicherheit (Post-Authorisation Safety Study), die 300 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 63 Jahren (Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen, Endokarditis oder anderen schweren Infektionen) einschloss, und die das Therapieschema mit hoher Initialdosis von 12 mg/kg 2 x täglich (5 Initialdosen im Median) erhielten, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 12 mg/kg einmal täglich, betrug die beobachtete Rate einer bestätigten Nephrotoxizität 11,0 % (95 %-Konfidenzintervall [KI] = [7,4 %; 15,5 %]) über die ersten 10 Tage. Die kumulative Rate einer Nephrotoxizität von Behandlungsbeginn bis 60 Tage nach der letzten Dosis betrug 20,6 % (95 %-KI = [16,0 %; 25,8 %]). Bei Patienten, die mehr als 5 hohe Initialdosen von 12 mg/kg 2 x täglich erhielten, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 12 mg/kg einmal täglich, betrug die beobachtete kumulative Rate einer Nephrotoxizität von Behandlungsbeginn bis 60 Tage nach der letzten Verabreichung 27 % (95 %-KI = [20,7 %; 35,3 %]) (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Symptome:
Zwei Kinder im Alter von 4 und 8 Jahren mit Agranulozytose erhielten versehentlich mehrere Dosen zu 100 mg/kg/Tag. Trotz sehr hoher Plasmakonzentrationen (bis 300 mg/l) traten keine Symptome oder abnormalen Laborwerte auf. In einem Fall kam es bei einem 29 Tage alten Neugeborenen, das 400 mg i.v. (95 mg/kg) erhalten hatte, zu Agitiertheit.
Behandlung:
Die Behandlung einer Überdosierung muss symptomatisch erfolgen.
Teicoplanin wird durch Hämodialyse nicht und durch Peritonealdialyse nur langsam eliminiert.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01XA02
Wirkungsmechanismus
Teicoplanin ist ein Glykopeptid, das das Wachstum sensibler Bakterien (aerobe und anaerobe grampositive Keime) durch Beeinflussung ihrer Zellwandsynthese an einer Angriffsstelle, die sich von jener der Betalaktame unterscheidet, hemmt. Die Peptidoglycan-Synthese wird durch spezifische Bindung an D-Alanyl-D-Alanin-Reste blockiert.
Pharmakodynamik
Mikrobiologie
Teicoplanin wirkt im Allgemeinen bakterizid. In einigen Ausnahmefällen (Enterokokken, Listeria monocytogenes und vereinzelt koagulasenegative Staphylokokken) wirkt Teicoplanin bakteriostatisch.
Teicoplanin wirkt unter anderem gegen Staphylokokken (inklusive derjenigen Stämme, die gegen Methicillin oder andere Betalactam-Antibiotika resistent sind), gegen Streptokokken, Enterokokken, Listeria monocytogenes, Mikrokokken, Corynebakterien der Gruppe J/K und grampositive Anaerobier inklusive Clostridioides difficile.
Für die Schweiz können die kritischen Konzentrationen anhand der Daten von EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) extrapoliert werden. Die Grenzwerte der MHK nach EUCAST, Version 11.0 vom 01. Januar 2021 (www.eucast.org) sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Mikroorganismen

Sensibel

Resistent

Staphylococcus aureusa

≤2 mg/l

>2 mg/ml

Koagulasenegative Staphylokokkena,b

≤4 mg/l

>4 mg/ml

Enterococcus spp.

≤2 mg/l

>2 mg/ml

Streptococcus spp. (A, B, C, G)b

≤2 mg/l

>2 mg/ml

Streptococcus pneumoniaeb

≤2 mg/l

>2 mg/ml

Streptokokken der Viridans-Gruppeb

≤2 mg/l

>2 mg/ml

Grampositive Anaerobier ausser Clostridioides difficile

DU

DU

PK-/PD-Schwellen (nicht artgebunden)c,d

DU

DU

a Die Glykopeptid-MHK-Werte sind methodenabhängig und müssen durch Bouillon-Mikrodilution bestimmt werden (Referenz ISO 20776-1). S. aureus mit Vancomycin-MHK-Werten von 2 mg/ml liegen im Grenzbereich der Wildtyp-MHK-Verteilung und zeigen möglicherweise ein eingeschränktes klinisches Ansprechen. Der Grenzwert für S. aureus wurde auf 2 mg/ml reduziert, um eine Einstufung der Isolate als GISA zu vermeiden, da schwere Infektionen durch GISA-Isolate nicht mit hohen Dosen von Vancomycin oder Teicoplanin behandelbar sind.
b Isolate mit MHK-Werten oberhalb des Resistenz-Grenzwertes sind sehr selten oder noch nicht berichtet worden. Die Tests zur Identifizierung und Empfindlichkeitsbestimmung müssen für jedes solcher Isolate wiederholt werden, und bei Bestätigung muss das Isolat an ein Referenz-Labor geschickt werden. Bis zum Vorliegen der Erkenntnisse zum klinischen Ansprechen dieser Isolate mit bestätigten MHK-Werten oberhalb des derzeitigen Resistenz-Grenzwertes sollten sie als resistent eingestuft werden.
c DU bedeutet, dass nur unzureichende Daten vorliegen, um zu zeigen, dass die betreffende Spezies einen geeigneten Zielorganismus für die Behandlung mit diesem Arzneimittel darstellt.
d Es kann eine MHK mit einem Kommentar aber ohne begleitende S-, I- oder R-Einstufung gemeldet worden sein.

Üblicherweise sensible Spezies

Inkonstant sensible Spezies
(Erworbene Resistenz >10%)

Von Natur aus resistente
Bakterien

Grampositive aerobe Bakterien
Corynebacterium jeikeium
a
Enterococcus faecalis

Staphylococcus aureus
(darunter Methicillin-resistente Stämme)
Streptococcus agalactiae

Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis
a
(Streptokokken der Gruppen C & G)
Streptococcus pneumoniae

Streptococcus pyogenes

Streptokokken der Viridans-Gruppea,b
Grampositive anaerobe Bakterien

Clostridioides difficile
a
Peptostreptococcus spp.
a

Grampositive aerobe
Bakterien:

Enterococcus faecium

Staphylococcus epidermidis

Staphylococcus haemolyticus

Staphylococcus hominis

Alle gramnegativen Bakterien
Andere Bakterien:

Chlamydia
spp.
Chlamydophila
spp.
Legionella pneumophila

Mycoplasma
spp.

a Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. Die wichtigsten Daten aus der Literatur, die Grundlagendokumente und die Therapieempfehlungen lassen auf eine Sensibilität schliessen.
b Sammelbezeichnung für eine Gruppe heterogener Streptokokkenarten. Der Resistenzgrad kann je nach entsprechender Streptokokkenart schwanken.
Resistenzmechanismus
Eine Teicoplanin-Resistenz kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
·Veränderung der Zielstruktur: Diese Form der Resistenz ist insbesondere bei der Spezies Enterococcus faecium aufgetreten. Die Veränderung beruht auf dem Austausch der endständigen D-Alanin-D-Alanin-Funktion der Aminosäureseitenkette einer Mureinvorstufe durch D-Ala-D-Laktat, sodass die Affinität zu Vancomycin vermindert ist. Die hierfür verantwortlichen Enzyme sind eine neu gebildete D-Laktat-Dehydrogenase bzw. Ligase.
·Die verminderte Empfindlichkeit oder Resistenz bei Staphylokokken gegenüber Teicoplanin beruht auf der Überproduktion von Vorstufen des Mureins, an die Teicoplanin gebunden wird.
Eine Kreuzresistenz zwischen Teicoplanin und Vancomycin kann auftreten. Einige Vancomycin-resistente Enterokokken sind gegenüber Teicoplanin empfindlich (Phänotyp Van-B).
Die Prävalenz der Resistenz kann geografisch und im Zeitverlauf für die selektierten Stämme variieren. Lokale Informationen können sich als sehr nützlich erweisen, insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen, bei denen eine mikrobiologische Diagnostik mit Isolierung des Krankheitserregers und Sensibilitätsnachweis empfohlen wird. Es empfiehlt sich, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen, insbesondere, wenn aufgrund einer hohen lokalen Resistenz die Anwendung von Teicoplanin Labatec unter bestimmten Umständen fragwürdig ist.
Klinische Wirksamkeit
Es liegen keine Informationen vor.

Pharmakokinetik

Absorption
Teicoplanin wird parenteral (intravenös oder intramuskulär) verabreicht. Nach intramuskulärer Gabe ist die Bioverfügbarkeit (verglichen mit der intravenösen Gabe) nahezu vollständig (90%). Nach intramuskulärer Gabe von 200 mg an 6 Tagen liegt die mittlere (SD) maximale Teicoplanin-Serumkonzentration (Cmax) bei 12,1 (0,9) mg/l und wird 2 Stunden nach der Anwendung erreicht.
Bei einer intravenösen Initialdosis von 6 mg/kg alle 12 Stunden liegen die Cmax-Werte nach 3 bis 5 Anwendungen zwischen 60 und 70 mg/l und die minimalen Serumkonzentrationen (Ctrough) üblicherweise bei >10 mg/l. Nach einer intravenösen Initialdosis von 12 mg/kg alle 12 Stunden liegen die mittleren Cmax- und Ctrough-Werte nach 3 Anwendungen bei 100 bzw. 20 mg/l.
Nach Gabe einer einmal täglichen Erhaltungsdosis von 6 mg/kg betragen die Cmax- und Ctrough-Werte ungefähr 70 mg/l bzw. 15 mg/l. Nach einer einmal täglichen Erhaltungsdosis von 12 mg/kg schwanken die Ctrough-Werte zwischen 18 und 30 mg/l.
Bei oraler Gabe wird Teicoplanin nicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Nach oraler Verabreichung einer einmaligen Dosis von 250 oder 500 mg bei gesunden Studienteilnehmern wurde Teicoplanin in unveränderter Form nur in den Faeces wiedergefunden (ungefähr 45% der eingenommenen Dosis), während es weder im Serum noch im Urin nachweisbar ist.
Distribution
Die Bindung von Teicoplanin an menschliche Plasmaproteine liegt bei 87,6 bis 90,8% unabhängig von der Teicoplanin-Konzentration. Teicoplanin wird überwiegend an menschliches Serum-Albumin gebunden. Teicoplanin diffundiert nicht in die Erythrozyten.
Das Verteilungsvolumen im Steady State (VSS) variiert von 0,7 bis 1,4 l/kg. Die höchsten VSS-Werte wurden in aktuellen Studien beobachtet, in denen die Sammelperiode mehr als 8 Tage betrug.
Teicoplanin wird überwiegend in die Lunge, das Myokard und Knochengewebe verteilt mit einem Verteilungsverhältnis zwischen Gewebe und Serum von >1. In Blasenflüssigkeit, Gelenkflüssigkeit und Peritonealflüssigkeit liegt das Verteilungsverhältnis zwischen 0,5 und 1. Teicoplanin wird aus der Peritonealflüssigkeit mit der gleichen Eliminationsrate wie aus dem Serum eliminiert. In Pleuraflüssigkeit und subkutanem Fettgewebe liegt das Verteilungsverhältnis zwischen 0,2 und 0,5. Teicoplanin penetriert nicht gut in die Cerebrospinalflüssigkeit (CSF).
Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übergeht oder ob eine Passage der Plazentaschranke stattfindet.
Metabolismus
Teicoplanin wird hauptsächlich unverändert renal ausgeschieden (80% innerhalb von 16 Tagen), während 2,7% der verabreichten Dosis innerhalb von 8 Tagen in den Faeces wiedergefunden werden (nach Ausscheidung über die Galle).
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von Teicoplanin variierte in den jüngsten Studien zwischen 100 und 170 Stunden bei einer Sammeldauer von 8 bis 35 Tagen.
Teicoplanin besitzt eine niedrige totale Clearance von 10 bis 14 ml/h/kg und eine renale Clearance von 8 bis 12 ml/h/kg, was darauf hindeutet, dass Teicoplanin überwiegend renal ausgeschieden wird.
Die lange Eliminations-Halbwertszeit erlaubt eine einmal tägliche Verabreichung (Ausnahme: Initialdosen).
Linearität
In einem Dosisbereich von 2 bis 25 mg/kg zeigt Teicoplanin eine lineare Pharmakokinetik.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Patienten mit Niereninsuffizienz
Da Teicoplanin über die Nieren ausgeschieden wird, nimmt die Elimination mit zunehmender Niereninsuffizienz ab. Die totale und renale Clearance von Teicoplanin hängt von der Kreatinin-Clearance ab.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist die Pharmakokinetik von Teicoplanin nicht verändert, sofern die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist.
Kinder und Jugendliche
Im Vergleich zu Erwachsenen werden bei Kindern eine höhere totale Clearance (15,8 ml/h/kg bei Neugeborenen, 14,8 ml/h/kg bei einem Durchschnittsalter von 8 Jahren) und eine kürzere Eliminationshalbwertszeit (40 Stunden bei Neugeborenen, 58 Stunden bei Achtjährigen) beobachtet.

Präklinische Daten

Nach wiederholter parenteraler Verabreichung traten bei Ratten und Hunden Schädigungen der Niere auf, die dosisabhängig und reversibel waren. Untersuchungsergebnisse zum ototoxischen Potenzial bei Meerschweinchen zeigten, dass eine leichte Beeinträchtigung der cochleären und vestibulären Funktion möglich ist, ohne dass morphologische Läsionen beobachtet wurden.
Die Fertilität wurde bei subkutan verabreichten Dosen von bis zu 40 mg/kg/Tag weder bei weiblichen noch bei männlichen Ratten beeinflusst. In Studien zur embryo-fetalen Entwicklung wurden nach subkutaner Verabreichung von bis zu 200 mg/kg/Tag bei Ratten und nach intramuskulärer Verabreichung von bis zu 15 mg/kg/Tag bei Kaninchen keine Missbildungen beobachtet. Nach Verabreichung hoher Dosen an Ratten kam es jedoch vermehrt zu Totgeburten (nach 100 mg/kg /Tag und mehr) und neonataler Mortalität (nach 200 mg/kg/Tag). Bei einer Dosis von 50 mg/kg/Tag wurde dieser Effekt nicht beobachtet. In einer peri- und postnatalen Studie an Ratten zeigte sich nach subkutaner Verabreichung von bis zu 40 mg/kg/Tag kein Effekt auf die Fertilität der F1-Generation oder auf das Überleben und die Entwicklung der F2-Generation.
Teicoplanin wies kein antigenes (bei Mäusen, Meerschweinchen und Kaninchen) oder genotoxisches Potential sowie keine Hinweise auf lokale Unverträglichkeit auf.
Untersuchungsbefunde zur Kanzerogenität liegen nicht vor.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Die Lösungen von Teicoplanin und Aminoglykosiden sind inkompatibel und sollten daher nicht vor der Injektion gemischt werden; hingegen sind die beiden Lösungen in Dialyse-Flüssigkeiten kompatibel und können zur Behandlung einer sekundären CAPD-Peritonitis sicher eingesetzt werden.
Das Arzneimittel darf nur mit dem unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Lösung nach der Zubereitung sofort verwendet werden, (maximale Aufbewahrungszeit von 24 Stunden bei 2–8 °C), es sei denn, die Zubereitung konnte unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgen. Bei nicht sofortigem Gebrauch liegen die Haltbarkeit und die Aufbewahrungsbedingungen in der Verantwortung des Anwenders.
«In-use» Stabilität wurde nachgewiesen:
·In Wasser bis zu 48 Stunden bei Raumtemperatur (25 °C);
·in Dextrose 5% Lösung bis zu 24 Stunden bei Raumtemperatur (25 °C);
·in Natriumchlorid 0,9% Lösung bis zu 24 Stunden bei Raumtemperatur (25 °C) und bis zu 7 Tagen im Kühlschrank (2–8 °C);
·in Ringer-Lactat-Lösung bis zu 24 Stunden bei Raumtemperatur (25 °C) und bis zu 7 Tagen im Kühlschrank (2–8 °C).
Besondere Lagerungshinweise
Vor Hitze schützen.
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) vor Licht geschützt in der Originalpackung aufbewahren.
Orale Anwendung
Die Lösung unmittelbar verbrauchen.
In der Originalverpackung sorgfältig aufbewahren.
Ausser der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Bei der Handhabung von Teicoplanin Labatec sollte eine Nadel 21G; 0,8 mm verwendet werden.
Herstellung der Injektionslösung
3 ml des vorgesehenen Lösungsmittels langsam der Teicoplanin-Durchstechflasche beifügen. Sanft bewegen bis das Pulver vollständig gelöst ist. Schaumbildung vermeiden. Hat sich dennoch Schaum gebildet, Durchstechflasche etwa 15 Min. stehen lassen bis der Schaum verschwunden ist.
Die fertige Lösung ist mit Plasma isotonisch und hat einen pH von 7,5. Konzentrationen: Durchstechflaschen zu 200 mg, aufgefüllt mit 3 ml Lösungsmittel.
Herstellung der Infusionslösung
Injektionslösung mit einer der folgenden Lösungen verdünnen: 0,9%ige Kochsalzlösung, Ringer-Lactat-Lösung oder Hartmann-Lösung, 5%ige Glukoselösung oder Lösung mit 0,18% Natriumchlorid und 4% Glukose (sofort gebrauchen).
Herstellung der Lösung zum Einnehmen
Der Inhalt einer Durchstechflasche zu 200 mg Teicoplanin kann in 30 ml Wasser gelöst, getrunken oder über eine bereits liegende Magensonde verabreicht werden.

Zulassungsnummer

59765 (Swissmedic).

Packungen

Teicoplanin Labatec Trockensub 200 mg Durchstfl 1. (A)

Zulassungsinhaberin

Labatec Pharma SA, 1217 Meyrin (Genève).

Stand der Information

Februar 2023.

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