PharmakokinetikDas Hydrogelreservoir des Implantats bestimmt die Diffusionsrate in der wasserhaltigen Umgebung. Das Hydrogel wird nicht aufgelöst. Es ähnelt in seiner Zusammensetzung lebendem Gewebe, was zu seiner Biokompatibilität beiträgt, da dadurch die mechanischen Irritationen auf die angrenzenden Zellen und Gewebe verringert werden. Auch verfügt es in vivo über eine geringe Oberflächenspannung, wodurch die Neigung von Proteinen absorbiert zu werden und sich an der Oberfläche zu sammeln verringert wird. Dies ist wichtig für die Thrombosevorbeugung und zur Prävention von anderen biologischen Abstossungsprozessen.
Absorption
Nach einem Medianwert von 12 Stunden beträgt die Cvon Histrelin von 1,10 ± 0,375 ng/ml (Mittelwert ± SD). Die Serumspiegel in der 52 Wochen dauernden Behandlungsphase blieben in diesem Bereich. Am Ende der 52 Wochen betrug die mittlere Serumkonzentration 0,13 ± 0,065 ng/ml. Beim Zweitimplantat ergaben sich vergleichbare Werte. Die Freisetzung von Histrelin betrug über den Behandlungszeitraum von 52 Wochen 56,7 ± 7,71 µg/Tag. Die Histrelin-Serumkonzentrationen verhielten sich in 42 Patienten mit Prostatakrebs dosisproportional im Bereich von 50, 100 oder 200 mg Histrelinacetat.
Nach Entfernung des Implantats kommt es nach ein bis sechs Wochen zu einer Normalisierung des Luteinisierungshormonspiegels (LH) und innerhalb von zwei Wochen nach Anstieg des LH-Spiegels zur Normalisierung des Testosteron-Spiegels
Distribution
Das apparente Verteilungsvolumen von Histrelin betrug bei gesunden Erwachsenen 58,4 ± 7,86 l. Die Proteinbindung beträgt 70,5%.
Metabolismus
Ein Histrelin-Metabolit z.B. infolge C-terminaler Dealkylierung konnte identifiziert werden. Mögliche Metaboliten sind die bei der Hydrolyse entstehenden Peptidfragmente.
Elimination
Die apparente Clearance von Histrelin beträgt bei Patienten 174 ± 56,5 ml/min (Mittelwert ± SD). Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt bei gesunden Probanden 3,92 ± 1,01 Std. (Mittelwert ± SD).
Spezielle Patientengruppen
Bei einem Vergleich der durchschnittlichen Histrelin-Serumkonzentrationen von 42 Patienten mit Prostatakrebs und leicht oder mässig eingeschränkter Nierenfunktion (CLcr: 15–60 ml/min) mit 92 Patienten, die keine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion hatten, waren die Spiegel bei den Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ungefähr um 50% höher (0,392 ng/ml versus 0,264 ng/ml). Bei den Patienten, bei denen die Nierenfunktion stärker eingeschränkt war, wurden höhere Konzentrationen gemessen. Es gibt keine Daten über Patienten mit erheblich eingeschränkter Nierenfunktion.
Leberinsuffizienz
Der Einfluss einer Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Histrelin wurde bisher nicht umfassend untersucht.
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