Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenWährend der Behandlung mit ORALAIR werden die Patienten Allergenen ausgesetzt, die lokale und/oder systemische allergische Reaktionen auslösen können.
Wie bei jeder Allergen-Immuntherapie können schwerwiegende allergische Reaktionen einschliesslich schwerer laryngopharyngealer Störungen oder anaphylaktische Reaktionen auftreten. Deswegen ist die medizinische Überwachung zu Beginn der Behandlung eine wichtige Vorsichtsmassnahme. Schwerwiegende Reaktionen treten meistens innerhalb 30 Minuten nach einer Tabletteneinnahme auf. Sie können auch erst bei einer späteren Einnahme und nicht bereits bei der Ersteinnahme auftreten.
Patienten müssen über das Risiko schwerer Reaktionen, deren Anzeichen und Symptome und deren Behandlung informiert werden. Dabei sollte auch die Abgabe und Instruktion eines Notallsets (inklusive Adrenalin-Autoinjektor) besprochen werden. Patienten sollten angewiesen werden, bei akut auftretenden schwerwiegenden, Reaktionen (wie Angioödem, Schluckschwierigkeiten, Atemschwierigkeiten, Stimmveränderungen oder Klossgefühl im Hals, juckende Hautausschläge) nebst Anwendung des Notfallsets sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Beim Auftreten schwerer systemischer Reaktionen soll die Behandlung abgebrochen werden, entweder für immer oder bis auf andere Anweisung des Arztes.
Die Auswirkungen von Adrenalin können bei Patienten, die mit trizyklischen Antidepressiva und Monoamino-Oxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) behandelt werden, fatale Konsequenzen haben. Dies sollte vor Einleitung einer spezifischen Immuntherapie in Betracht gezogen werden.
Patienten, die Beta-Rezeptorenblocker einnehmen, können auf die üblichen Dosen von Adrenalin nicht mehr genügend ansprechen, um schwerwiegende systemische Reaktionen, einschliesslich Anaphylaxie zu behandeln. Insbesondere Betablocker antagonisieren die herzstimulierende und bronchodilatierende Wirkungen von Adrenalin.
Wenn bei Patienten mit begleitendem Asthma Symptome und Anzeichen auftreten, die auf eine Verschlimmerung des Asthmas hinweisen, ist die Therapie abzubrechen und sofort ein Arzt aufzusuchen, der über die Fortsetzung der Therapie entscheidet.
Wenn ein Patient leichte bis mittelschwere lokale unerwünschte Reaktionen während der Behandlung erfährt, kann die Behandlung mit Arzneimitteln, die die Symptome lindern, in Erwägung gezogen werden (z.B. Antihistaminika).
Es wird empfohlen, dass Kinder <12 Jahren nach Einnahme von ORALAIR jeweils noch während mindestens einer halben Stunde unter der Aufsicht einer erwachsenen Person bleiben.
Im Falle eines chirurgischen Eingriffs in der Mundhöhle, einschliesslich Zahnextraktionen und Ausfall eines Milchzahnes, sollte die Behandlung mit ORALAIR für 7 Tage unterbrochen werden, um die Heilung der Mundhöhle zu ermöglichen. Danach sollte die Behandlung mit der bisherigen Dosierung wieder aufgenommen werden. Falls die Behandlung für einen längeren Zeitraum unterbrochen wurde, kann sie unter ärztlicher Aufsicht mit der bisherigen Dosierung wieder aufgenommen werden.
Bei Kindern, die gleichzeitig Asthma und eine akute Infektion der oberen Atemwege haben, muss die Behandlung mit Oralair bis zum Abklingen der Infektion unterbrochen werden.
Eosinophile Ösophagitis wurde im Zusammenhang mit einer Immuntherapie mit sublingualen Tabletten beobachtet. Wenn während der Behandlung mit ORALAIR schwere oder anhaltende gastroösophageale Symptome, einschliesslich Dysphagie oder Schmerzen im Brustbereich, auftreten, sollte ORALAIR ausgesetzt und der Patient von seinem Arzt untersucht werden.
Die Behandlung darf nur nach Anweisung des Arztes wieder aufgenommen werden.
Oralair enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-mangel oder Glucose-Galactose Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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