InteraktionenPharmakokinetische Interaktionen
Cytochrom P450-System
Rabeprazol-Natrium wird – wie auch andere Protonenpumpeninhibitoren (PPI) – durch das Cytochrom P450-System (CYP450) in der Leber metabolisiert. Untersuchungen von gesunden Probanden ergaben, dass es keine pharmakokinetisch oder klinisch relevante Wechselwirkungen zwischen Rabeprazol-Natrium und Amoxicillin oder anderen geprüften Arzneimitteln wie Warfarin, Phenytoin, Theophyllin oder Diazepam, die durch das CYP450-System metabolisiert werden, gibt. Dies war unabhängig davon, welchem Metabolisierungstyp bezüglich Diazepam der Patienten angehörte.
Potentielle Interaktionen von Rabeprazol mit den oralen Antikoagulantien Acenocoumarol und Phenprocoumon wurden nicht untersucht.
Interaktionen als Folge der Hemmung der Magensäuresekretion
Rabeprazol-Natrium bewirkt eine starke und langanhaltende Hemmung der Magensäuresekretion. Da Wechselwirkungen mit Substanzen, deren Resorption pH-abhängig ist, denkbar sind, ist bei gleichzeitiger Verabreichung von Rabeprazol Sandoz und solchen Substanzen im Einzelfall zu prüfen, ob eine Dosisanpassung erforderlich ist. Die gleichzeitige Verabreichung von Rabeprazol-Natrium führte bei gesunden Probanden zu einer Abnahme der Ketoconazol-Serumkonzentration um 33% und zu einer Zunahme der Digoxin-Serumkonzentration um 22%. Plasmakonzentrationen von Rabeprazol und den aktiven Metaboliten von Clarithromycin werden bei gleichzeitiger Gabe um 24% und 50% erhöht. Dies wird als nützliche Interaktion bei der H. pylori-Eradikation betrachtet. Keine Daten existieren bezüglich einer allfälligen Interaktion zwischen Rabeprazol und Atazanavir. In klinischen Studien wurden bei Bedarf Antazida zusammen mit Rabeprazol verabreicht; in einer speziell auf diese Fragestellung ausgelegten Untersuchung wurde keine Wechselwirkung zwischen Rabeprazol und flüssigen Antazida beobachtet.
Untersuchungen an humanen Lebermikrosomen in vitro zeigten, dass Rabeprazol-Natrium durch Isoenzyme von CYP450 (CYP3A4 und CYP2C19 [siehe «Pharmakokinetik»]) metabolisiert wird. In diesen Studien, welche bei erwarteten Rabeprazol Plasmakonzentrationen durchgeführt wurden, zeigte Rabeprazol weder eine hemmende noch eine induzierende Wirkung auf CYP3A4.
Nahrung
Unter Einnahme einer Mahlzeit mit niedrigem Fettgehalt wurden in einer japanischen Studie keine klinisch relevanten Interaktionen zwischen Rabeprazol und Nahrung beobachtet. Durch die Einnahme von Rabeprazol zusammen mit einer Mahlzeit mit hohem Fettanteil kann die Absorption von Rabeprazol bis zu 4 Stunden oder länger verzögert werden, die Cmax und die AUC werden jedoch nicht beeinflusst.
Cyclosporin
Bei in vitro Inkubationsversuchen mit humanen Lebermikrosomen hemmte Rabeprazol den Cyclosporin-Metabolismus bei einer IC50 von 62 mikromolar. Diese Konzentration ist über 50 mal höher als die erreichte Maximalkonzentration bei gesunden Probanden nach 14tägiger Gabe von 20 mg Rabeprazol. Theoretisch sind deshalb keine klinischen Interaktionen zu erwarten. Das Ausmass der Hemmung ist vergleichbar mit derjenigen von Omeprazol bei äquivalenten Konzentrationen.
Methotrexat
Fallberichte, publizierte pharmakokinetische Studien und retrospektive Analysen deuten darauf hin, dass die gleichzeitige Verabreichung von PPI und Methotrexat (vor allem bei hoher Dosierung) zu einem erhöhten und verlängerten Serumspiegel von Methotrexat und/oder seines Metaboliten Hydroxymethotrexat führen kann. Es wurden jedoch keine Interaktionsstudien von Methotrexat mit PPI durchgeführt.
|