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Information for professionals for Plenadren®:Takeda Pharma AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Erhöhter Hydrocortisonbedarf bei interkurrenten Erkrankungen – Risiko einer akuten Nebennierenrindeninsuffizienz (NNR-Insuffizienz).
Bei vorübergehenden Erkrankungen, wie z.B. leichten Infektionen oder Fieber jeglicher Ursache, muss die tägliche Substitutionsdosis vorübergehend erhöht werden (siehe «Dosierung/Anwendung»; «Anwendung bei interkurrenten Erkrankungen»). Der Patient muss genau instruiert werden, wie er sich in diesen Situationen zu verhalten hat, und ausserdem angewiesen, sofort einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen, falls eine akute Verschlechterung eintreten sollte. Dies gilt insbesondere bei Erbrechen und/oder Diarrhoe mit Flüssigkeits- und Salzverlust sowie unzureichender Resorption von oralem Hydrocortison.
Bei schwereren interkurrenten Erkrankungen (wie schweren Infektionen, hohem Fieber jeglicher Ursache, grösseren operativen Eingriffen oder schweren Unfällen) ist der Cortisolbedarf deutlich erhöht. In solchen Fällen besteht daher ein Risiko für eine akute NNR-Insuffizienz (bis hin zu einer adrenalen Krise). Die Patienten sollten auf mögliche Symptome einer akuten NNR-Insuffizienz bzw. einer adrenalen Krise hingewiesen und aufgefordert werden, bei Auftreten solcher Symptome umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Im Falle einer adrenalen Krise sind geeignete therapeutische Massnahmen einzuleiten.
Bei Patienten mit NNR-Insuffizienz und gleichzeitiger retroviraler Infektion, wie z. B. HIV-Infektion, ist eine sorgfältige Dosisanpassung erforderlich, da es zu potenziellen Interaktionen zwischen antiretroviralen Arzneimitteln und einer infolge der Infektion erhöhten Hydrocortisonkonzentration kommen kann.
Primäre NNR-Insuffizienz
Die Behandlung einer primären NNR-Insuffizienz erfordert häufig die zusätzliche Gabe eines Mineralocorticoids.
Gastrointestinale Motilitätsstörungen
Bei Patienten mit gesteigerter gastrointestinaler Motilität (d. h. chronischer Diarrhoe) wird die Anwendung von Plenadren aufgrund des Risikos einer beeinträchtigten Resorption von Hydrocortison nicht empfohlen. In solchen Fällen sollten schnell freisetzende Darreichungsformen verwendet werden.
Bei Patienten mit verminderter gastrointestinaler Motilität (z.B. Magenentleerungsstörungen) liegen keine Daten für Plenadren vor. Bei diesen Patienten sollte das klinische Ansprechen überwacht werden.
Phäochromozytom-Krise
Nach systemischer Verabreichung von Corticosteroiden wurde über Phäochromozytom-Krisen berichtet, teilweise mit letalem Ausgang. Corticosteroide sollten daher bei Patienten mit bekanntem oder vermutetem Phäochromozytom nur nach entsprechender Evaluierung des Risiko-Nutzen­ Verhältnisses verabreicht werden. Treten bei einem Patienten unter Behandlung mit Plenadren potenzielle Symptome einer Phäochromozytom-Krise wie hypertensive Krise, Herzversagen, Tachykardie, Kopf-, Abdominal- und/oder Thoraxschmerzen auf, sollte an die Möglichkeit eines bisher unbekannten Phäochromozytoms gedacht werden.
Schilddrüsenfunktion
Patienten mit NNR-Insuffizienz sind auf Schildddrüsenfunktionsstörungen zu überwachen, da sowohl bei einer Hypothyreose als auch bei einer Hyperthyreose der Bedarf an Hydrocortison deutlich verändert sein kann.
Einfluss von Glucocorticoiden auf den Knochen
Alle Glucocorticoide erhöhen die Calciumausscheidung und reduzieren die Knochenumbaurate. Es hat sich gezeigt, dass Patienten mit NNR-Insuffizienz unter langfristiger Glucocorticoid-Substitutionstherapie eine verminderte Knochenmineraldichte aufweisen.
Psychiatrische Reaktionen
Bei systemischer Verabreichung von Glucocorticoiden können unerwünschte psychiatrische Reaktionen auftreten, insbesondere während der ersten Behandlungswochen sowie bei Dosisanpassungen. Die Symptome können von Schlaflosigkeit und Stimmungsveränderungen über Euphorie und Persönlichkeitsveränderungen bis hin zu schweren Depressionen oder manifesten Psychosen reichen. Bei Anwendung hoher Dosen ist das Risiko erhöht. Die meisten Reaktionen klingen nach Dosisreduktion wieder ab; eine spezifische Behandlung kann jedoch erforderlich sein.
Gastrointestinale Risiken
Glucocorticoide können die Symptome peptischer Ulzera maskieren. Unter Anwendung anderer Glucocorticoide wurde über Fälle einer weitgehend asymptomatischen Ulkusperforation sowie über akute gastrointestinale Blutungen berichtet. Das Risiko war insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von NSAID’s erhöht.
Überempfindlichkeitsreaktionen
In seltenen Fällen wurde nach Gabe von Glucocorticoid-Präparaten über Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen, Angioödem, Bronchospasmus oder anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Dies sollte insbesondere bei Patienten mit Arzneimittelallergien in der Anamnese berücksichtigt werden.
Infektionen/Impfungen
Unter Hydrocortison-Dosen, wie sie zur Substitutionstherapie bei Patienten mit NNR-Insuffizienz angewendet werden, bestehen keine Hinweise auf immunsuppressive Wirkungen, d.h. mit einer Verschlechterung systemischer Infektionen muss nicht gerechnet werden.
Auch eine Beeinträchtigung des Ansprechens auf Impfstoffe oder ein Risiko für eine generalisierte Infektion nach Impfung mit Lebendimpfstoffen sind nicht zu erwarten.
Effekte supraphysiologischer Hydrocortison-Dosen
Hohe Hydrocortison-Dosen können eine Salz- und Flüssigkeitsretention, eine Blutdruckerhöhung sowie eine erhöhte Kaliumausscheidung verursachen. Die Langzeitanwendung supraphysiologischer Hydrocortison-Dosen kann zu klinischen Symptomen führen, die dem Bild des Cushing-Syndroms (mit Stammfettsucht, Hypertonie und Diabetes) ähneln und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko zur Folge haben.
Alter und niedriger BMI sind bekannte Risikofaktoren für häufige unerwünschte Reaktionen auf pharmakologische Glucocorticoid-Dosen, wie z.B. Hautatrophie, Osteoporose, Diabetes mellitus, Hypertonie und erhöhte Infektanfälligkeit. Weitere Risiken bei Applikation supraphysiologischer Dosen sind Pankreatitis und Myopathien.
Die längere Anwendung hoher Glucocorticoid-Dosen kann Glaukome und posteriore subkapsuläre Katarakte mit möglicher Schädigung des Sehnervs hervorrufen. Bei Patienten unter Substitutionstherapie mit Glucocorticoid-Dosen, wie sie bei NNR-Insuffizienz verwendet werden, wurden derartige Effekte bisher nicht beobachtet.
Bei Umstellung der Therapie auf eine andere Darreichungsform und/oder ein anderes Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff ist Vorsicht geboten. Der Patient sollte adäquat kontrolliert werden.

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