InteraktionenEnzyminhibitoren
Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch einen ACE-Hemmer, einen Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (ARA II) oder Aliskiren.
Im Vergleich zur Anwendung von nur einem dieser Wirkstoffe führt die duale Blockade des RAAS durch einen ARA II, einen ACE-Hemmer oder Aliskiren zu einer erhöhten Inzidenz von Hypotonie, Synkopen, Hyperkaliämie und Nierenfunktionsstörungen (einschliesslich akutem Nierenversagen), insbesondere zu Beginn der Behandlung bei Patienten mit normalem bis erhöhtem Bluthochdruck. Folglich ist die duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Verabreichung eines ACE-Hemmers oder ARA II oder Aliskiren nicht empfohlen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Falls die gleichzeitige Verabreichung jedoch als unvermeidbar angesehen wird, ist sie auf individuell beurteilte Einzelfälle zu beschränken und in jedem Fall durch einen Experten mittels engmaschiger und häufiger Kontrollen des Blutdrucks, des Ionenblutspiegels und der Nierenfunktion zu begleiten.
Die gleichzeitige Einnahme von Irbesartan Zentiva und Aliskiren wird nicht empfohlen. Bei einigen Patientengruppen ist die Kombination kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»). Die gleichzeitige Einnahme von Irbesartan Zentiva und ACE-Hemmern ist bei Patienten mit diabetischer Nephropathie kontraindiziert und bei anderen Patienten nicht empfohlen.
Weitere Interaktionen
Kaliumzufuhr und kaliumsparende Diuretika
Wie aus der Erfahrung mit anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, bekannt ist, kann eine gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, Salzaustauschstoffen, die Kalium enthalten, oder jedem anderen Medikament, das einen Anstieg des Serumkaliums verursachen kann, zu einem bisweilen schwerwiegenden Anstieg des Kaliums im Serum führen. Eine solche Kombination mit Irbesartan erfordert eine engmaschige Überwachung des Serumkaliumspiegels.
Hypokaliämie kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Digitalisglykosiden oder bestimmten Antiarrhythmika zu einer Verstärkung von Herzrhythmusstörungen führen. Eine regelmässige Kontrolle des Serumkaliums wird daher bei gleichzeitiger Verabreichung von Arzneimitteln, die durch das Serumkalium beeinflusst werden, empfohlen.
Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR)/Selektive COX-2 Hemmer
Bei älteren Patienten, Patienten mit Flüssigkeitsmangel (einschliesslich jener unter Behandlung mit Diuretika) oder Patienten mit Niereninsuffizienz kann die Koadministration von nicht-steroidalen Antirheumatika (einschliesslich selektiver COX-2-Hemmer) mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (inkl. Irbesartan) zu einer (in der Regel reversiblen) Aggravierung der Nierenfunktion (einschliesslich akutem Nierenversagen) führen. Die Behandlung mit Irbesartan und nicht-steroidalen Antirheumatika ist mit Vorsicht einzuleiten und die Nierenfunktion periodisch zu überwachen. Die antihypertensive Wirkung von Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (inkl. Irbesartan) kann durch nicht-steroidale Antirheumatika (einschliesslich selektiver COX-2-Hemmer) abgeschwächt werden.
Repaglinid
Irbesartan besitzt das Potenzial, OATP1B1 zu hemmen. In einer klinischen Studie wurde berichtet, dass Irbesartan die Cmax und die AUC von Repaglinid (Substrat von OATP1B1) um das 1,8-Fache bzw. 1,3-Fache erhöhte, wenn es 1 Stunde vor Repaglinid verabreicht wurde. In einer weiteren Studie wurde bei gleichzeitiger Verabreichung beider Arzneimittel keine relevante pharmakokinetische Wechselwirkung gemeldet. Daher kann eine Dosisanpassung der antidiabetischen Behandlung, wie z.B. mit Repaglinid, erforderlich sein (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Lithium
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium und ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, darunter Irbesartan Zentiva, wurde eine reversible Erhöhung der Lithium-Serumkonzentration und der Lithiumtoxizität beobachtet. Bei Koadministration wird daher eine engmaschige Überwachung der Lithium-Serumkonzentration empfohlen. Das Toxizitätsrisiko von Lithium kann bei gleichzeitiger Verabreichung von Diuretika und Irbesartan Zentiva noch weiter erhöht werden.
Zusatzinformation zu Arzneimittel-Interaktionen
Basierend auf experimentellen In-vitro-Daten sind Interaktionen mit anderen Arzneimitteln, deren Metabolismus von den Cytochrom-P450-Isoenzymen CYP1A1, CYP1A2, CYP2A6, CYP2B6, CYP2D6, CYP2E1 oder CYP3A4 abhängig ist, nicht zu erwarten. Obwohl Irbesartan primär durch CYP2C9 metabolisiert wird, wurde bei gleichzeitiger Verabreichung von Irbesartan mit oralen Antikoagulantien (Acenocoumarol, Warfarin) keine signifikante pharmakodynamische Interaktion beobachtet.
Irbesartan beeinflusst die Pharmakokinetik von Digoxin und Simvastatin nicht. Die Pharmakokinetik von Irbesartan wird durch die gleichzeitige Verabreichung von Nifedipin oder Hydrochlorothiazid nicht beeinflusst.
Wirkung von Irbesartan Zentiva auf andere Arzneimittel
Diuretika und andere Antihypertensiva
Irbesartan Zentiva wurde problemlos mit anderen Antihypertensiva wie Betablockern, Kalziumantagonisten mit langer Wirkdauer und Thiaziddiuretika verabreicht. Wenn Irbesartan Zentiva gleichzeitig mit Thiaziddiuretika verabreicht wird, ist der antihypertensive Effekt additiv. Eine Vorbehandlung mit hohen Dosen von Diuretika kann bei einem Therapiebeginn mit Irbesartan Zentiva zu Flüssigkeitsmangel und zum Risiko eines übermässigen Blutdruckabfalls führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
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