Eigenschaften/WirkungenATC-Code
B01AC09
Wirkungsmechanismus
Veletri enthält mit dem Natriumsalz von Epoprostenol ein synthetisches Prostazyklin. Epoprostenol hemmt wie das natürlich vorkommende Prostazyklin die Thrombozytenaggregation und hat eine gefässerweiternde Wirkung.
Pharmakodynamik
Hämodynamische Kurzzeitwirkung
Die kurzzeitige intravenöse Infusion (bis zu 15 min) von Epoporostenol bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler arterieller Hypertonie (IPAH) führte zu einer dosisabhängigen Erhöhung von Herzindex (CI) und Schlagvolumen (SV) sowie zu einer dosisabhängigen Reduktion des pulmonalen Gefässwiderstandes (PVR), des pulmonalen Gesamtwiderstandes (TPR) und des mittleren systemischen arteriellen Blutdruckes (SAPm). Die Wirkungen von Epoprostenol auf den mittleren pulmonal-arteriellen Druck (PAPm) bei Patienten mit PPH waren variabel und geringfügig.
Hämodynamische Langzeitwirkung
Die hämodynamischen Langzeitwirkungen nach einer 12-wöchigen Epoprostenol-Behandlung bei Patienten mit IPAH und APAH stimmten im Allgemeinen mit den bei der IPAH-Population beobachteten Kurzzeiteffekten überein. Sowohl in der IPAH- als auch in der APAH-Studie kam es bei Patienten, die chronisch Epoprostenol erhielten, gegenüber den anderen Patienten zu einer Erhöhung des Herzindex (CI) und der gemischtvenösen Sauerstoffsättigung (SvO2) sowie zu einer Abnahme des pulmonalen Gefässwiderstandes (PVR), des mittleren rechtsatrialen Drucks (RAPm) und des mittleren systemischen arteriellen Blutdruckes (SAPm).
Ausserdem waren in der IPAH-Population nach 12 Wochen Schlagvolumen (SV) und arterielle Sauerstoffsättigung (SaO2) erhöht und der systemische Gefässwiderstand (SVR) verringert.
Klinische Wirksamkeit
Chronische kontinuierliche Epoprostenol-Infusionen bei PAH-Patienten wurden in 3 prospektiven, offenen, randomisierten Multizenterstudien von 8- bzw. 12-wöchiger Dauer untersucht, in denen die Kombination aus Epoprostenol und herkömmlicher Therapie mit der herkömmlichen Therapie alleine verglichen wurde. Zwei Studien (eine von 8-wöchiger und eine von 12-wöchiger Dauer) wurden an der IPAH-Population, eine weitere 12-wöchige Studie dagegen an Patienten mit PAH in Verbindung mit einer Bindegewebserkrankung, insbesondere sklerodermalen Charakters (APAH), durchgeführt.
Klinische Endpunkte
Sowohl in der IPAH- als auch in der APAH-Population wurde bei Patienten unter kontinuierlichen intravenösen Epoprostenol -Infusionen und herkömmlicher Therapie im 6-Minuten-Gehtest eine statistisch signifikante Verbesserung der Belastungskapazität gegenüber Patienten unter alleiniger herkömmlicher Therapie festgestellt. Die Verbesserung der Belastungskapazität ging mit einer statistisch signifikanten, subjektiven Verbesserung von Atemnot und Erschöpfung einher.
In Woche 12 war die Funktionsklasse gemäss New York Heart Association (NYHA) in der IPAH-Population signifikant verbessert; bei der APAH-Population zeigte sich eine tendenzielle Verbesserung.
Das Überleben war bei IPAH-Patienten mit 12-wöchiger Epoprostenol-Behandlung signifikant verbessert, wohingegen bei APAH-Patienten unter Epoprostenol gegenüber rein konventionell behandelten Patienten nach statistischen Kriterien kein Überlebensunterschied festgestellt werden konnte.
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