Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenRadiopharmazeutische Produkte dürfen nur von befugtem Personal in spezialisierten Abteilungen in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Empfang, Lagerung, Verwendung, Transfer und Entsorgung dieser Produkte unterliegen den Vorschriften und entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Behörden.
Bei der Vorbereitung radiopharmazeutischer Arzneimittel sind sowohl die Strahlenschutzvorschriften als auch die üblichen aseptischen Vorsichtsmassnahmen zu beachten.
Potenzial für Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktische Reaktionen
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktischen Reaktionen muss die Verabreichung des Arzneimittels sofort abgebrochen werden. Falls erforderlich, ist eine intravenöse Behandlung einzuleiten.
Um im Notfall eine rasche Behandlung zu ermöglichen, sollten die erforderlichen Arzneimittel und die nötige Ausrüstung, insbesondere Endotrachealtubus und Beatmungsgerät, unmittelbar griffbereit sein.
Individuelles Nutzen-Risiko-Verhältnis
Die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung muss bei jedem Patienten durch den erwarteten Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität darf in keinem Fall zu einer Strahlendosis führen, die höher liegt als für die Erhebung der gewünschten diagnostischen Information erforderlich.
Nierenfunktionsstörung
Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da ein erhöhtes Strahlenexpositionsrisiko vorliegen kann.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen bedarf einer besonders sorgfältigen Abwägung und setzt eine Beurteilung der klinischen Erfordernisse und des Nutzen/Risiko-Verhältnisses in dieser Population voraus.
Eine sorgfältige Indikationsstellung ist erforderlich, weil die effektive Dosis per MBq bei Kindern und Jugendlichen höher ist als bei Erwachsenen (siehe Abschnitt „Strahlenexposition“).
Bei Kindern und Jugendlichen ist die Schilddrüse-Blockade besonders wichtig (mit Ausnahme: der Schilddrüsen-Szintigraphie).
Patientenvorbereitung
Den Patienten sollte geraten werden, vor Beginn der Untersuchung ausreichend zu trinken und in den ersten Stunden nach der Untersuchung so oft wie möglich die Blase zu entleeren, um die aufgenommene Strahlendosis zu vermindern.
Bei bestimmten Indikationen ist unter Umständen eine Vorbehandlung der Patienten mit Schilddrüsenblockern bzw. Thyreostatika erforderlich.
Zur Vermeidung falsch positiver Werte oder zur Minimerung der Strahlung durch Reduktion der Kumulation von Pertechnetat in Schilddrüse und Speicheldrüsen sollte vor einer Tränengang-Szintigraphie oder Meckel-Szintigraphie ein Schilddrüsenblocker verabreicht werden.
Vor einer Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsen- oder Speicheldrüsen-Szintigrapie darf dagegen KEIN Schilddrüsenblocker verwendet werden.
Vor der Verabreichung der (99mTc)-Natriumpertechnetat-Injektionslösung für eine Meckel-Divertikel-Szintigraphie muss der Patient 3 bis 4 Stunden lang einen leeren Magen haben, um die Darmperistaltik zu reduzieren.
Nach einer In vivo-Markierung der Erythrozyten, bei der Zinn-Ionen zur Reduktion von (99mTc)-Natriumpertechnetat verwendet werden, wird der 99mTc-Komplex hauptsächlich in Erythrozyten eingebaut. Daher sollte eine Meckel-Szintigraphie nur vor oder mehrere Tage nach einer In vivo-Erythrozytenmarkierung erfolgen.
Nach der Untersuchung
Enger Kontakt mit Säuglingen/Kleinkindern sowie mit schwangeren Frauen ist während 12 Stunden einzuschränken.
Besondere Warnhinweise
Die (99mTc)-Natriumpertechnetat-Injektionslösung enthält 3,6 mg/ml Natrium. Abhängig vom Zeitpunkt der Vorbereitung der Injektion und vom injizierten Volumen kann der Natriumgehalt in manchen Fällen 1 mmol (23 mg) übersteigen. Dies ist bei Personen unter natriumarmer Diät zu berücksichtigen.
Bei der Kit-Markierung ist in Hinblick auf den Natriumgehalt der verabreichten Dosis das aus dem Eluat und dem Kit stammende Natrium zu berücksichtigen. Bitte entnehmen Sie diese Angaben aus der Fachinformation des betreffenden Kits.
Bei der Speicheldrüsen-Szintigraphie ist im Vergleich zur MR-Sialographie eine niedrigere Spezifität der Methode zu erwarten.
Hinweise zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt, siehe Abschnitt «Vorsichtsmassnahmen für die Handhabung».
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