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Information for professionals for Dymista® Nasenspray, Suspension:Viatris Pharma GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Azelastini hydrochloridum, Fluticasoni propionas.
Hilfsstoffe
Dinatrii edetas, benzalconii chloridum 0.014 mg/Sprühstoss, glycerolum, cellulosum microcristallinum et carmellosum natricum, polysorbatum 80, alcohol phenylethylicus, aqua purificata.

Galenische Form und Wirkstoffmengen pro Einheit

1 g Suspension enthält 1 mg Azelastinhydrochlorid und 0,365 mg Fluticasonpropionat.
Ein Sprühstoss (0,14 g) enthält 0,14 mg Azelastinhydrochlorid und 0,05 mg Fluticasonpropionat.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Symptomatische Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis und Rhinokonjunktivitis sowie der mittelschweren bis schweren perennialen allergischen Rhinitis und Rhinokonjunktivitis.
Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren
Symptomatische Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis und Rhinokonjunktivitis.

Dosierung/Anwendung

Dymista Nasenspray ist nur zur nasalen Verabreichung bestimmt.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahren
Ein Sprühstoss in jedes Nasenloch zweimal täglich (morgens und abends).
Dauer der Behandlung
Dymista ist bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren zur Langzeitanwendung geeignet. Die Dauer der Behandlung mit Dymista sollte der Dauer der Exposition gegenüber dem Allergen entsprechen. Die übliche Anwendungsdauer beträgt 2 Wochen bei der akuten allergischen Rhinitis und Rhinokonjunktivitis und 4 bis 8 Wochen bei der perennialen chronischen allergischen Rhinitis und Rhinokonjunktivitis.
Bei Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren beträgt die übliche Anwendungsdauer 2 Wochen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder unter 6 Jahren
Die Anwendung von Dymista Nasenspray bei Kindern unter 6 Jahren wird nicht empfohlen, da Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe nicht untersucht wurden.
Kinder und Jugendliche über 6 Jahren
Bei Kindern und Jugendlichen, welche eine länger dauernde Behandlung mit nasal verabreichten Kortikosteroiden erhalten, sollte das Wachstum regelmässig überprüft werden. Bei verlangsamtem Wachstum sollte die Behandlung überprüft werden mit dem Ziel, die Dosis des intranasalen Kortikosteroids möglichst auf die kleinste noch wirksame Dosis zu reduzieren.
Ältere Patienten
Bei dieser Patientengruppe ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nieren- oder leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine Daten vor.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Systemische Effekte von nasalen Kortikosteroiden können besonders dann auftreten, wenn diese in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum verwendet wurden. Diese Effekte sind jedoch weit weniger wahrscheinlich als bei oralen Kortikosteroiden und können von Patient zu Patient sowie zwischen verschiedenen Kortikosteroid-haltigen Arzneimitteln variieren. Mögliche systemische Effekte sind Cushing-Syndrom, cushingoide Gesichtszüge, Nebennierensuppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Katarakt, Glaukom und seltener eine Reihe von Veränderungen der Psyche oder des Verhaltens, einschliesslich psychomotorischer Hyperaktivität, Schlafstörungen, Angstgefühl, Depression oder Aggression (insbesondere bei Kindern).
Bei Kindern, die mit den zugelassenen Dosierungen von intranasalen Kortikosteroiden behandelt wurden, wurde über eine Wachstumsverzögerung berichtet. Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern und Jugendlichen, die eine längere Behandlung mit intranasalen Kortikosteroiden erhalten, regelmässig zu überwachen. Wenn das Wachstum verlangsamt ist, sollte die Behandlung überprüft werden mit dem Ziel, die Dosierung des intranasalen Kortikosteroids möglichst auf die tiefste Dosis zu reduzieren, mit welcher die Symptome wirksam kontrolliert werden können.
Eine Behandlung mit intranasalen Kortikosteroiden in höheren als den empfohlenen Dosierungen kann zu einer klinisch signifikanten Nebennierensuppression führen. Wenn es Hinweise dafür gibt, dass eine Überschreitung der empfohlenen Dosierung vorgenommen wird, sollte in Stresssituationen oder vor geplanten Operationen eine zusätzliche systemische Kortikosteroidgabe erwogen werden.
Sehstörungen
Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn bei einem Patienten Symptome wie verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Abklärung möglicher Ursachen erwogen werden, darunter Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen wie zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide berichtet wurden. Bei Patienten mit Veränderungen des Sehvermögens oder mit erhöhtem Augendruck, Glaukom und/oder Katarakt in der Krankengeschichte ist eine engmaschige Überwachung angezeigt.
Besteht Grund zu der Annahme, dass die Nebennierenfunktion eingeschränkt ist, muss die Umstellung des Patienten von einer systemischen Kortikosteroid-Therapie auf Dymista Nasenspray mit Vorsicht erfolgen.
Da Dymista Nasenspray einem ausgeprägten First-Pass-Metabolismus unterliegt, ist die systemische Exposition von intranasalem Fluticasonpropionat bei Patienten mit einer schweren Lebererkrankung wahrscheinlich erhöht. Dies kann zu einem häufigeren Auftreten von systemischen unerwünschten Ereignissen führen. Bei der Behandlung dieser Patienten ist Vorsicht angezeigt.
Bei Patienten, die an Tuberkulose oder unbehandelten Infektionen jeglicher Art leiden oder bei denen vor Kurzem ein chirurgischer Eingriff oder eine Verletzung im Nasen-Mund-Raum stattgefunden hat, sind der mögliche Nutzen und das mögliche Risiko der Behandlung mit Dymista Nasenspray gegeneinander abzuwägen.
Infektionen der Nasenwege sollten angemessen behandelt werden, stellen aber keine spezifische Kontraindikation zur Behandlung mit Dymista Nasenspray dar.
Dieses Arzneimittel enthält 0,1 mg Benzalkoniumchlorid pro 1 g Suspension, entsprechend 0.014 mg/Sprühstoss. Benzalkoniumchlorid kann eine Reizung oder Schwellung der Nasenschleimhaut hervorrufen, insbesondere bei längerer Anwendung. Auch Hautreaktionen sind auf Benzalkoniumchlorid möglich.
Ritonavir
Die gleichzeitige Anwendung mit Ritonavir wird aufgrund des Risikos einer verstärkten systemischen Exposition gegenüber Fluticason nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).

Interaktionen

Fluticasonpropionat
Wirkung anderer Arzneimittel auf Fluticasonpropionat
Fluticasonpropionat wird in der Leber über Cytochrom CYP3A4 metabolisiert.
Bei der Verabreichung von Fluticasonpropionat an Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die hoch potente Inhibitoren des Cytochrom-P450 3A4-Systems darstellen (z.B. Proteasehemmer wie Ritonavir), ist Vorsicht geboten. In einer Wechselwirkungsstudie mit intranasalem Fluticasonpropionat an gesunden Probanden führte die Gabe von 100 mg Ritonavir zweimal täglich zu einer vielhundertfachen Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Fluticasonpropionat und in der Folge zu erheblich reduzierten Serumcortisolspiegeln. Nach der Markteinführung wurden bei Patienten, die gleichzeitig intranasales oder inhalatives Fluticasonpropionat und Ritonavir erhielten, klinisch signifikante Wechselwirkungen gemeldet, die zu systemischen Kortikosteroidwirkungen führten. Die gleichzeitige Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren (z.B. Ritonavir, Cobicistat-haltige Produkte), kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Kortikosteroiden führen und erhöht voraussichtlich das Risiko von systemischen Kortikosteroid-Nebenwirkungen. Diese Kombinationen sind deshalb zu vermeiden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Glukokortikoid-Nebenwirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). In diesem Fall sollten die Patienten auf systemische Kortikosteroid-Nebenwirkungen überwacht werden.
Andere Cytochrom-P450 3A4-Inhibitoren führen zu vernachlässigbaren (Erythromycin) bzw. leichten (Ketoconazol) Zunahmen der systemischen Exposition gegenüber Fluticasonpropionat ohne merkliche Abnahme der Serumcortisolspiegel. Dennoch sollte eine gleichzeitige Behandlung mit potenten Cytochrom P450 3A4 Hemmern (wie z.B. Ketoconazol) aufgrund eines möglichen Anstiegs der systemischen Belastung mit Fluticasonpropionat nur mit Vorsicht erfolgen.
In den durchgeführten Arzneimittel-Wechselwirkungsstudien zeigte sich kein signifikanter Effekt von Terfenadin und Erythromycin auf die Pharmakokinetik von Fluticasonpropionat.
Wirkung von Fluticasonpropionat auf andere Arzneimittel
Aufgrund des ausgeprägten First-Pass-Metabolismus und der hohen systemischen Clearance durch Cytochrom P450 3A4 im Darm und in der Leber, führt die intranasale Anwendung unter normalen Umständen zu niedrigen Plasmakonzentrationen von Fluticasonpropionat. Daher sind klinisch signifikante Wechselwirkungen durch Fluticasonpropionat wenig wahrscheinlich.
In den durchgeführten Arzneimittel-Wechselwirkungsstudien zeigte sich kein signifikanter Effekt von Fluticasonpropionat auf die Pharmakokinetik von Terfenadin und Erythromycin.
Azelastinhydrochlorid
Es wurden keine spezifischen Wechselwirkungsstudien mit Azelastinhydrochlorid-haltigem Nasenspray durchgeführt. Wechselwirkungsstudien mit hohen oralen Dosen wurden durchgeführt. Diese haben jedoch für den Azelastin-haltigen Nasenspray kaum Relevanz, da die nasale Anwendung in der empfohlenen Dosierung nur zu einer minimalen systemischen Exposition führt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine bzw. nur begrenzte Daten zur Anwendung von Azelastinhydrochlorid und Fluticasonpropionat bei Schwangeren vor. Dymista Nasenspray darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist klar notwendig (siehe «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob nasal appliziertes Azelastinhydrochlorid bzw. seine Metaboliten oder Fluticasonpropionat bzw. seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Eine Anwendung während der Stillzeit wird daher nicht empfohlen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dymista Nasenspray kann einen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.
In Studien wurden Einzelfälle mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Schwindel oder Kraftlosigkeit beobachtet. Alkohol oder psychotrope Medikamente können diese Wirkung verstärken.

Unerwünschte Wirkungen

Nach der Anwendung kommt es häufig zu Dysgeusie, einer substanzspezifischen unangenehmen Geschmacksempfindung (oft infolge eines Fehlers bei der Anwendung, nämlich wenn z.B. der Kopf bei der Verabreichung zu weit nach hinten geneigt wird).
Systemische Effekte von nasalen Kortikosteroiden können besonders dann auftreten, wenn diese in hohen Dosen über einen langen Zeitraum angewendet wurden.
Die unerwünschten Wirkungen sind im Folgenden nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10 bis ≥1/100), gelegentlich (<1/100 bis ≥1/1'000), selten (<1/1000 bis ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeit einschliesslich anaphylaktischer Reaktionen, Angioödem (Gesichts- oder Zungenödeme und Hautausschlag), Bronchospasmus.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Dysgeusie (unangenehmer Geschmack), unangenehmer Geruch.
Sehr selten: Schwindel, Somnolenz (Benommenheit, Schläfrigkeit).
Augenerkrankungen*
Sehr selten: Glaukom, erhöhter Augeninnendruck, Katarakt.
Nicht bekannt: Verschwommenes Sehen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Epistaxis, nasale Beschwerden (Stechen, Juckreiz), Niesen, Nasentrockenheit, Husten, Halstrockenheit, Halsreizung.
Sehr selten: Nasenseptumperforation**, Schleimhauterosion, Nasengeschwüre.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Mundtrockenheit.
Sehr selten: Übelkeit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: Ausschlag, Juckreiz, Urtikaria.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: Müdigkeit (Abgeschlagenheit, Erschöpfung), Kraftlosigkeit (siehe «Wirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen»).
* Es wurde eine sehr kleine Anzahl Spontanmeldungen identifiziert, die nach Dauerbehandlung mit intranasal angewandtem Fluticasonpropionat aufgetreten sind.
** Über Perforationen der Nasenscheidewand wurde nach intranasaler Anwendung von Kortikosteroiden berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Beim intranasalen Verabreichungsweg sind Überdosierungsreaktionen nicht zu erwarten.
Die intranasale Anwendung von zweimal täglich 2 Milligramm Fluticasonpropionat (das 10fache der empfohlenen Tagesdosis) über 7 Tage hatte bei gesunden Probanden keine Auswirkung auf die Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Funktion.
Eine Behandlung mit höheren als den empfohlenen Dosierungen über einen langen Zeitraum kann zu einer vorübergehenden Hemmung der Nebennierenfunktion führen. Bei diesen Patienten sollte die Behandlung mit Dymista Nasenspray mit der niedrigsten Dosierung fortgesetzt werden, die zur Kontrolle der Symptome gerade noch ausreicht.
Im Fall einer Überdosierung nach versehentlicher oraler Einnahme sind nach den Ergebnissen von Tierversuchen zentralnervöse Störungen (einschliesslich Benommenheit, Verwirrtheit, Koma, Tachykardie und Hypotonie) zu erwarten.
Die Behandlung dieser Störungen muss symptomatisch erfolgen. Je nach aufgenommener Menge wird eine Magenspülung empfohlen. Ein Antidot ist nicht bekannt.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R01AD58
Wirkungsmechanismus
Dymista Nasenspray enthält Azelastinhydrochlorid und Fluticasonpropionat, die unterschiedliche Wirkmechanismen aufweisen.
Fluticasonpropionat
Fluticasonpropionat ist ein synthetisches, dreifach fluoriertes Kortikosteroid, welches eine sehr hohe Affinität für den Glukokortikoidrezeptor und eine potente entzündungshemmende Wirkung besitzt; diese ist z.B. drei- bis fünfmal potenter als Dexamethason in Rezeptorbindungsassays mit geklonten humanen Glukokortikoidrezeptoren sowie in Genexpressionsassays.
Azelastinhydrochlorid
Azelastin ist ein Phthalazinonderivat und als potente, lang wirksame antiallergische Substanz mit selektiver H1-antagonistischer, mastzellenstabilisierender und entzündungshemmender Wirkung klassifiziert. Daten aus (präklinischen) In-vivo- und in-vitro-Studien zeigen, dass Azelastin die Synthese bzw. Freisetzung von chemischen Mediatoren hemmt, die bekannterweise an den allergischen Reaktionen der frühen und späten Phase beteiligt sind, wie z.B. Leukotriene, Histamin, Thrombozyten-aktivierende Faktoren (platelet-activating factor, PAF) und Serotonin.
Die Wirkung von Azelastin-Nasenspray tritt schneller ein als bei oral verabreichten Antihistaminika und nasal verabreichten Kortikosteroiden.
Klinische Wirksamkeit
Dymista Nasenspray
In vier klinischen Studien an Erwachsenen und Jugendlichen mit allergischer Rhinitis führte Dymista Nasenspray (ein Sprühstoss in jedes Nasenloch zweimal täglich) zu einer signifikanten Besserung der nasalen Symptome (d.h. Rhinorrhö, Verstopfung der Nase, Niesen und nasaler Juckreiz) gegenüber Placebo sowie gegenüber der alleinigen Anwendung von Azelastinhydrochlorid bzw. Fluticasonpropionat. Es bewirkte in allen vier Studien eine signifikante Besserung der Augensymptome (d.h. Juckreiz, Tränenfluss und Rötung) sowie der erkrankungsbezogenen Lebensqualität der Patienten (Rhinoconjunctivitis Quality of Life Questionnaire – RQLQ).
Im Vergleich zu einem im Handel erhältlichen Fluticasonpropionat Nasenspray wurde mit Dymista Nasenspray signifikant früher (3 Tage oder mehr) eine wesentliche Symptomverbesserung (50%ige Verminderung des Schweregrads nasaler Symptome) erreicht.
Nach Allergenexposition mit Ambrosiapollen in einer Allergenkammer konnte innerhalb von 5 Minuten nach Anwendung von Dymista Nasenspray eine signifikante Verminderung von Nasensymptomen (TNSS; primärer Studienendpunkt) im Vergleich zu Placebo nachgewiesen werden. Der Effekt von Dymista war in der Nachbeobachtungszeit von 4 Stunden an jedem Messpunkt signifikant gegenüber Placebo überlegen.

Pharmakokinetik

Absorption
Es gab keine Hinweise auf pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Azelastinhydrochlorid und Fluticasonpropionat.
Nach intranasaler Gabe von Fluticasonpropionat (200 Mikrogramm/Tag) betrug die höchste im Steady-State gemessene Cmax 0,017 ng/ml. Die direkte Resorption in der Nase ist aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit klein, der überwiegende Teil der Dosis wird geschluckt. Bei oraler Verabreichung beträgt die systemische Exposition aufgrund geringer Resorption und eines präsystemischen Metabolismus <1%. Die systemische Gesamtresorption, die aus der nasalen Resorption und der oralen Resorption der heruntergeschluckten Dosis resultiert, ist demzufolge in der Regel klein.
Nach wiederholter nasaler Applikation einer täglichen Dosis von 0,56 mg Azelastinhydrochlorid (entsprechend einem Sprühstoss pro Nasenloch zweimal täglich) betrug die Steady-State-Maximalkonzentration von Azelastin im Plasma bei gesunden Freiwilligen etwa 0,27 ng/ml. Die Konzentrationen des aktiven Metaboliten N-Desmethylazelastin lagen nahe oder unterhalb der Quantifizierungsgrenze (0,12 ng/ml).
Bei Patienten mit allergischer Rhinitis betrug die mittlere Plasmakonzentration von Azelastin im Steady-State nach Gabe einer täglichen Gesamtdosis von 0,56 mg Azelastinhydrochlorid (z.B. zwei Sprühstösse pro Nasenloch einmal täglich) zwei Stunden nach Verabreichung etwa 0,65 ng/ml. Eine Verdopplung der täglichen Gesamtdosis auf 1,12 mg Azelastinhydrochlorid (z.B. zwei Sprühstösse pro Nasenloch zweimal täglich) führt zu einer mittleren Plasmakonzentration von Azelastin im Steady-State von 1,09 ng/ml, was auf eine Dosisproportionalität innerhalb des Dosisbereichs hinweist.
Distribution
Fluticasonpropionat weist im Steady-State ein grosses Verteilungsvolumen auf (etwa 318 Liter). Die Plasmaproteinbindung beträgt 91%.
Das grosse Verteilungsvolumen von Azelastin lässt auf eine vorwiegende Verteilung in das periphere Gewebe schliessen. Die Proteinbindung liegt bei 80-90%. Darüber hinaus weisen beide Arzneimittel ein breites therapeutisches Fenster auf. Reaktionen aufgrund einer Umverteilung sind daher unwahrscheinlich.
Metabolismus
Fluticasonpropionat unterliegt einer raschen Clearance aus dem systemischen Kreislauf, vorwiegend durch Verstoffwechslung zu einem inaktiven Carboxylmetaboliten über das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 in der Leber. Geschlucktes Fluticasonpropionat unterliegt ausserdem einem umfangreichen First-Pass-Metabolismus. Bei gleichzeitiger Verabreichung eines potenten CYP3A4-Inhibitors wie Ketoconazol oder Ritonavir ist Vorsicht geboten, da es potentiell zu einer erhöhten systemischen Exposition gegenüber Fluticasonpropionat kommen kann (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Azelastin wird über verschiedene CYP-Isoenzyme, hauptsächlich CYP3A4, CYP2D6 und CYP2C19, zu N-Desmethylazelastin metabolisiert.
Elimination
Die Eliminationsrate von intravenös verabreichtem Fluticasonpropionat ist im Dosisbereich von 250-1'000 μg linear und von einer hohen Plasmaclearance (CL = 1,1 l/min) gekennzeichnet. Die Maximalkonzentration im Plasma nimmt innerhalb von 3-4 Stunden um etwa 98% ab, und mit der terminalen Halbwertszeit von 7,8 Stunden waren nur geringe Plasmakonzentrationen verbunden. Die renale Clearance von Fluticasonpropionat ist vernachlässigbar (<0,2%) und beläuft sich für den Carboxylmetaboliten auf weniger als 5%. Die Elimination findet hauptsächlich durch die Ausscheidung von Fluticasonpropionat und seinen Metaboliten in die Galle statt.
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit nach einmaliger Gabe von Azelastin beträgt etwa 20-25 Stunden für Azelastin und rund 45 Stunden für den therapeutisch aktiven Metaboliten N-Desmethylazelastin. Die Ausscheidung findet hauptsächlich mit den Fäces statt. Die anhaltende Ausscheidung geringer Mengen der Dosis in den Fäces lässt darauf schliessen, dass ein gewisser enterohepatischer Kreislauf stattfindet.

Präklinische Daten

Fluticasonpropionat
Die Befunde aus allgemeinen Toxikologiestudien waren ähnlich wie die Befunde für andere Glukokortikoide, und sind mit einer gesteigerten pharmakologischen Aktivität verbunden. In herkömmlichen Genotoxizitätstests sind keine genotoxischen Wirkungen von Fluticasonpropionat beobachtet worden. Darüber hinaus sind in zweijährigen Inhalationsstudien mit Ratten und Mäusen keine behandlungsbedingten Anstiege der Tumorhäufigkeiten aufgetreten.
In tierexperimentellen Studien wurde festgestellt, dass Glukokortikoide Missbildungen einschliesslich Gaumenspalten und intrauteriner Wachstumsretardierungen hervorgerufen haben.
Azelastinhydrochlorid
Azelastin zeigte in einer Reihe von in-vitro- und invivo-Tests kein genotoxisches Potential und bei Ratten und Mäusen keinerlei kanzerogenes Potential. Bei männlichen und weiblichen Ratten bewirkte Azelastin in oralen Dosen von über 3 mg/kg/Tag eine dosisabhängige Abnahme des Fertilitätsindex. In chronischen Toxizitätsstudien fanden sich jedoch keine substanzbedingten Veränderungen in den Reproduktionsorganen von Männchen und Weibchen. Embryotoxische und teratogene Effekte bei Ratten, Mäusen und Kaninchen traten nur bei für das Muttertier toxischen Dosen auf (z.B. wurden bei Ratten und Kaninchen bei einer Dosis von 68,6 mg/kg/Tag Skelettmissbildungen festgestellt).
Azelastinhydrochlorid wies bei Meerschweinchen kein Sensibilisierungspotential auf.
Dymista Nasenspray
Studien zur Toxizität bei wiederholter intranasaler Verabreichung an Ratten über einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen bzw. an Hunde während 14 Tagen ergaben mit der Fixkombination von Azelastinhydrochlorid und Fluticasonpropionat im Vergleich zu den Einzelkomponenten keine neuen unerwünschten Wirkungen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen: 6 Monate bei Raumtemperatur (15-25°C).
Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) und für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Vorbereitung des Sprays
Fläschchen vor Gebrauch etwa 5 Sekunden lang schütteln und danach die Schutzkappe entfernen. Dymista Nasenspray muss vor der ersten Anwendung durch fünfmaliges Herunterdrücken und Loslassen der Pumpe für den Gebrauch vorbereitet werden. Wurde der Dymista Nasenspray während mehr als 7 Tagen nicht verwendet, ist er erneut für den Gebrauch vorzubereiten, indem die Pumpe so oft heruntergedrückt und losgelassen wird, bis ein feiner Sprühnebel austritt.
Anwendung des Sprays
Nach dem Reinigen der Nase wird die Suspension mit nach vorn geneigtem Kopf einmal in jedes Nasenloch gesprüht (siehe Packungsbeilage). Nach Gebrauch die Sprühspitze abwischen und die Schutzkappe wieder aufsetzen.

Zulassungsnummer

62675 (Swissmedic).

Packungen

Nasenspray zu 17 ml (entsprechend 120 Sprühstössen). [B]

Zulassungsinhaberin

Viatris Pharma GmbH, 6312 Steinhausen

Stand der Information

Mai 2022

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