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Information for professionals for Incruse Ellipta:GlaxoSmithKline AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Umeclidinium (als Umeclidiniumbromid)
Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat 12.4 mg (mit geringen Mengen an Milchprotein), Magnesiumstearat

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Incruse Ellipta ist indiziert zur bronchialerweiternden Langzeittherapie zur Linderung der Symptome bei erwachsenen Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).

Dosierung/Anwendung

Anwendung
Incruse Ellipta ist ausschliesslich zur (oralen) Inhalation bestimmt.
Incruse Ellipta wird 1x täglich jeweils zur gleichen Zeit verabreicht.
Dosierung
Erwachsene:
Die empfohlene Dosis beträgt 1x täglich 1 Inhalation Incruse Ellipta 55µg.
Kinder und Jugendliche:
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren besitzt Incruse Ellipta in der Indikation COPD keine Relevanz.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten (> 65 Jahre):
Es sind keine Dosisanpassungen bei Patienten über 65 Jahren erforderlich (vgl. «Pharmakokinetik»).
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Es sind keine Dosisanpassungen bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung erforderlich (vgl. «Pharmakokinetik»).
Leberfunktionsstörung:
Es sind keine Dosisanpassungen bei Patienten mit leichter oder mittelgradiger Leberfunktionsstörung erforderlich. Incruse Ellipta wurde bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nicht untersucht (vgl. «Pharmakokinetik»).

Kontraindikationen

Incruse Ellipta ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff (vgl. «Zusammensetzung»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Asthma
Die Anwendung von Incruse Ellipta wurde bei Asthmapatienten nicht untersucht und sollte daher bei dieser Patientenpopulation nicht angewendet werden.
Paradoxer Bronchospasmus
Die Verabreichung von Incruse Ellipta kann wie andere Inhalationstherapien paradoxe Bronchospasmen verursachen, die lebensbedrohlich sein können. In einem solchen Fall muss die Verwendung von Incruse Ellipta sofort abgebrochen und bei Bedarf eine alternative Therapie begonnen werden.
Verschlimmerung der Erkrankung
Incruse Ellipta ist für die Erhaltungstherapie bei COPD vorgesehen. Es sollte nicht zur Linderung von akuten Symptomen – d.h. als Bedarfstherapie für akute Bronchospasmus-Anfälle – verwendet werden. Akute Symptome sollten mit einem kurzwirksamen Bronchodilatator behandelt werden. Eine zunehmende Verwendung von kurzwirksamen Bronchodilatatoren zur Linderung der Symptome weist auf eine Verschlechterung der Krankheitskontrolle hin. Im Fall einer Verschlimmerung der COPD im Verlauf der Therapie mit Incruse Ellipta sollte eine Neubeurteilung des Patienten und der COPD-Therapie erfolgen.
Kardiovaskuläre Auswirkungen
Kardiovaskuläre Auswirkungen wie Herzrhythmusstörungen (z.B. Vorhofflimmern und Tachykardie) können nach der Anwendung von Muskarin-Rezeptor-Antagonisten einschliesslich Umeclidiniumbromid vorkommen. Daher sollte Incruse Ellipta bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen, insbesondere Herzrhythmusstörungen nur mit Vorsicht angewendet werden.
Antimuskarinische Aktivität
Aufgrund seiner antimuskarinischen Aktivität sollte Incruse Ellipta bei Patienten mit Harnretention oder Engwinkelglaukom oder schweren kardiovaskulären Vorerkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden.
Hilfsstoffe
Patienten mit der seltenen hereditären Galaktoseintoleranz, Lactase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Es wurden keine eigentlichen Interaktionsstudien in vivo durchgeführt. Inhalatives Umeclidinium wurde in Studien in Kombination mit anderen COPD-Arzneimitteln verwendet, ohne klinische Evidenz für Arzneimittelinteraktionen. Incruse Ellipta führt bei COPD-Patienten zu einer Bronchodilatation und kann so die pulmonale Aufnahme und systemische Verfügbarkeit eines nachfolgend inhalierten Wirkstoffes erhöhen. Wegen dieses potentiellen Effektes sollte die gleichzeitige Verabreichung mit anderen inhalativ verabreichten Wirkstoffen mit Vorsicht erfolgen und jeweils die tiefste effektive Dosis gewählt werden.
Klinische signifikante durch Umeclidiniumbromid verursachte Wechselwirkungen sind unwahrscheinlich, da nach inhalativer Verabreichung nur geringe Plasmakonzentrationen erreicht werden.
Umeclidinium ist ein Substrat des P-Glykoprotein (P-gp) Transporters und des Cytochroms CYP2D6. Bei gesunden Probanden wurde der Einfluss von Verapamil (240 mg einmal täglich) – einem mässiggradigen Hemmer des P-gp – auf die Pharmakokinetik von Umeclidiniumbromid im Steady State untersucht. Es wurde keine Auswirkung von Verapamil auf die Cmax von Umeclidiniumbromid beobachtet. Es wurde eine ca. 1,4-fache Erhöhung der AUC von Umeclidiniumbromid gemessen.
Die Wirkung eines CYP2D6 Mangels auf die Pharmakokinetik Umeclidiniumbromid im Steady State wurde bei gesunden Probanden in einem Vergleich zwischen CYP2D6 Normal-Metabolisierern und CYP2D6 Langsam-Metabolisierern untersucht. Es wurde kein klinisch bedeutsamer Unterschied in der systemischen Exposition von Umeclidiniumbromid (500 µg) nach täglicher inhalativer Verabreichung zwischen CYP2D6 Normal-Metabolisierern und Langsam-Metabolisierern festgestellt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine oder nur beschränkte Daten zur Anwendung von Umeclidiniumbromid bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben keine direkte oder indirekte reproduktive Toxizität gezeigt (vgl. «Präklinische Daten»).
Incruse Ellipta darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Umeclidiniumbromid in die Muttermilch ausgeschieden wird. Ein Risiko für gestillte Neugeborene/Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden. Unter Abwägung der Vorteile des Stillens für das Kind und des Nutzens der Behandlung für die Mutter muss entweder abgestillt oder die Behandlung mit Incruse Ellipta eingestellt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Studien zum Einfluss von Umeclidiniumbromid auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es wurden keine unerwünschten Wirkungen beobachtet, welche die Urteilskraft oder die motorischen oder kognitiven Fähigkeiten beeinflussen könnten.

Unerwünschte Wirkungen

Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen mit Umeclidiniumbromid waren Infektionen des oberen Respirationstraktes und Husten.
Das Sicherheitsprofil von Umeclidiniumbromid wurde bei 1'663 Patienten mit COPD untersucht, welche bis zu einem Jahr mit Dosen von 55 µg oder mehr behandelt wurden. Darin eingeschlossen sind 576 Patienten, welche die empfohlene Dosis von 55 µg erhalten hatten.
Die unerwünschten Wirkungen, aus den vier Studien zur klinischen Wirksamkeit und der Langzeitstudie, in der 1'412 Patienten mit Umeclidiniumbromid therapiert wurden, sind unten aufgeführt.
Die Häufigkeiten sind gemäss der folgenden Konvention absteigend geordnet: sehr häufig (> 1/10), häufig (≥1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis < 1/100), selten (≥1/10'000 bis < 1/1'000), sehr selten (< 1/10'000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Obere Atemwegsinfekte, Sinusitis, Nasopharyngitis, Harnwegsinfekt.
Herzerkrankungen
Häufig: Tachykardie.
Gelegentlich: Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie.
Erkrankungen der Atemwege
Häufig: Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Verstopfung, Mundtrockenheit, Dysgeusie.
Post-Marketing Daten:
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Rash, Urtikaria und Pruritus, welche Hypersensitivitätsreaktionen entsprechen können.
Selten: Anaphylaxie und Angioödem, welche Hypersensitivitätsreaktionen entsprechen können.
Augenerkrankungen
Nicht bekannt: Verschwommenes Sehen, Glaukom, Augenschmerzen.
Erkrankungen der Atemwege
Nicht bekannt: Dysphonie, oropharyngale Schmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: Urinretention, Dysurie.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Die Zeichen und Symptome einer Überdosierung mit Umeclidiniumbromid entsprechen vermutlich den bekannten unerwünschten Wirkungen von inhalativen muskarinischen Antagonisten (z.B. Mundtrockenheit, Störungen der Akkommodation und Tachykardie).
Im Fall einer Überdosierung sollte der Patient eine unterstützende Behandlung erhalten und bei Bedarf angemessen überwacht werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
R03BB07
Wirkungsmechanismus
Umeclidiniumbromid ist ein langwirksamer Muskarin-Rezeptor-Antagonist (bzw. ein Anticholinergikum). Es handelt sich um ein Chinuclidinderivat mit antagonistischer Aktivität an verschiedenen Subtypen von muskarin-cholinergen Rezeptoren. Umeclidiniumbromid wirkt bronchodilatatorisch durch kompetitive Hemmung der Bindung von Acetylcholin an muskarinischen Acetylcholinrezeptoren der glatten Muskulatur der Atemwege. Es zeigt in vitro eine langsame Reversibilität am menschlichen muskarinischen Rezeptor vom Subtyp M3 und in vivo in präklinischen Modellen eine lange Wirkdauer bei direkter Lungenanwendung.
Pharmakodynamik
In einer 24-wöchigen, placebokontrollierten klinischen Studie steigerte Incruse Ellipta 55 µg nach der ersten Dosis an Tag 1 das forcierte Exspirationsvolumen in der ersten Sekunde (FEV1) gegenüber Placebo, mit einer Verbesserung von 70 mL, bei 15 Minuten (95%-KI 53; 86). Der Anstieg von Baseline bis zum FEV1-Spitzenwert innerhalb der ersten 6 Stunden nach der Gabe an Tag 1 betrug 232 mL unter Incruse Ellipta 55 µg und 106 mL unter Placebo. Der Anstieg von Baseline bis zum FEV1-Spitzenwert innerhalb der ersten 6 Stunden nach der Gabe in Woche 24 betrug 226 mL unter Incruse Ellipta 55 µg und 96 mL unter Placebo.
Kardiale Elektrophysiologie
Die Wirkung von Umeclidiniumbromid 500 µg auf das QT-Intervall wurde im Rahmen einer placebo- und moxifloxacinkontrollierten QT-Studie an 103 gesunden Freiwilligen untersucht. Nach wiederholter Gabe von Umeclidiniumbromid 500 µg einmal täglich über 10 Tage hinweg wurde kein klinisch relevanter Einfluss im Sinne einer Verlängerung der QT-Zeit (nach Fridericia-Korrektur) beobachtet.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Incruse Ellipta 55 µg bei 1-mal täglicher Gabe wurde im Rahmen zweier placebokontrollierter klinischer Studien an erwachsenen Patienten mit klinisch diagnostizierter COPD untersucht, der 12-wöchigen Studie AC4115408 und der 24-wöchigen Studie DB2113373.
Placebokontrollierte Studien
In der 12-wöchigen Studie zeigten sich unter Incruse Ellipta statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen der Lungenfunktion (hinsichtlich des primären Wirksamkeitsendpunkts, der Änderung des FEV1-Talwertes in Woche 12) gegenüber Placebo (siehe Tabelle 1). Die bronchodilatatorischen Wirkungen unter Incruse Ellipta waren gegenüber Placebo bereits am ersten Behandlungstag erkennbar und wurden über den gesamten 12-wöchigen Behandlungszeitraum hinweg aufrechterhalten.
Tabelle 1: Primärer Wirksamkeitsendpunkt in Woche 12 (Studie AC4115408)

FEV1-Talwert (ml)

Unterschied gegenüber Placebo

Baseline (SD)

Änderung gegenüber Baseline
(SE)

Behandlungsunterschied
(95%-KI)
p-Wert

Studie AC4115408

Umeclidinium
55 μg 1x tägl.
(n = 69)

1255
(566)

120
(26)

127
(52; 202)
< 0,001

Placebo
(n = 68)

1214
(431)

-7
(28)

-

Abkürzungen: KI = Konfidenzintervall; FEV1= forciertes Exspirationsvolumen in der ersten Sekunde; ml = Milliliter; μg= Mikrogramm;
n = Anzahl Teilnehmer in der Intent-to-treat-Population; SD = Standardabweichung; SE = Standardfehler.
Unter Incruse Ellipta zeigte sich gegenüber Placebo nach 12 Wochen eine statistisch signifikant stärkere Verbesserung des gewichteten FEV1 -Mittelwerts für die ersten 6 Stunden nach der Gabe gegenüber Baseline (166 mL [p < 0,001]).
Der Anteil der Patienten, die in Woche 12 in der Grössenordnung einer mindestens minimalen klinisch relevanten Differenz (MCID) von 1 Punkt im Gesamtscore des Transition Dyspnoea Index (TDI) auf Incruse Ellipta ansprachen, lag bei 38% (24/64), gegenüber 15% (8/53) bei den Patienten unter Placebo. Die Odds, in Woche 12 als TDI-Responder vs. -Nichtresponder eingestuft zu werden, lagen für Incruse Ellipta signifikant höher als für Placebo (Odds Ratio 3,4 [95%-KI 1,3; 8,4], p = 0,009).
Auch hinsichtlich der Änderung des Gesamtscores für den SGRQ-Fragebogen (St. George's Respiratory Questionnaire), einem indikationsspezifischen Instrument zur Bewertung der krankheitsbedingten Einschränkung der Lebensqualität, konnten für Incruse Ellipta in Woche 12 gegenüber Baseline statistisch signifikante Verbesserungen im Vergleich zu Placebo nachgewiesen werden (-7,90 Punkte, p < 0,001). Der Anteil der Patienten unter Incruse Ellipta, die in Woche 12 einen Rückgang von ≥4 Punkten (MCID) im SGRQ-Gesamtscore verzeichneten, betrug 44% (28/63) gegenüber 26% (14/54) bei den Patienten unter Placebo. Die Odds, in Woche 12 als SGRQ-Responder vs. -Nichtresponder eingestuft zu werden, lagen für Incruse Ellipta signifikant höher als für Placebo (Odds Ratio 2,44 [95%-KI 1,08; 5,50], p = 0,032).
Ausserdem benötigten Patienten unter Incruse Ellipta weniger Salbutamol-Bedarfsmedikation im 12-wöchigen Behandlungszeitraum als Patienten unter Placebo (durchschnittlicher Rückgang um 0,7 Hübe täglich); der Unterschied gegenüber Placebo erreichte statistische Signifikanz (p = 0,025).
In der 24-wöchigen Studie zeigten sich unter Incruse Ellipta statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen der Lungenfunktion (hinsichtlich des primären Wirksamkeitsendpunkts, der Änderung des FEV1-Talwertes in Woche 24) gegenüber Placebo (siehe Tabelle 2). Die bronchodilatatorischen Wirkungen unter Incruse Ellipta gegenüber Placebo waren bereits am ersten Behandlungstag erkennbar und wurden über den gesamten 24-wöchigen Behandlungszeitraum hinweg aufrechterhalten.
Tabelle 2: Primärer Wirksamkeitsendpunkt in Woche 24 (Studie DB2113373)

FEV1-Talwert (ml)

Unterschied gegenüber Placebo

Baseline (SD)

Änderung gegenüber Baseline
(SE)

Behandlungsunterschied
(95%-KI)
p-Wert

Studie DB2113373

Umeclidinium
55 μg 1x tägl.
(n = 418)

1199
(488)

119
(13)

115
(76;155)
< 0,001

Placebo
(n = 280)

1200
(469)

4
(16)

-

Abkürzungen: KI = Konfidenzintervall; FEV1= forciertes Exspirationsvolumen in der ersten Sekunde; ml = Milliliter; μg= Mikrogramm;
n = Anzahl Teilnehmer in der Intent-to-treat-Population; SD = Standardabweichung; SE = Standardfehler.
Unter Incruse Ellipta zeigte sich im Vergleich zu Placebo in Woche 24 eine stärkere Verbesserung des gewichteten FEV1 -Mittelwerts in den ersten 6 Stunden nach der Gabe gegenüber Baseline (150 mL; 95%-KI 110; 190).
Für Incruse Ellipta wurde eine statistisch signifikante Verbesserung des TDI-Gesamtscores in Woche 24 gegenüber Placebo (1,0 Punkt, p < 0,001) festgestellt. Der Anteil der Patienten, die in Woche 24 in der Grössenordnung von mindestens einer MCID von 1 Punkt im TDI-Gesamtscore auf Incruse Ellipta ansprachen, lag bei 53% (207/394), gegenüber einen Anteil von 41% (106/260) bei den Patienten der Placebogruppe. Die Odds, in Woche 24 als TDI-Responder vs. -Nichtresponder eingestuft zu werden, lagen für Incruse Ellipta höher als für Placebo (Odds Ratio 1,6 [95%-KI 1,2; 2,3]).
Unter Incruse Ellipta wurde in Bezug auf die Änderung des SGRQ-Gesamtscores in Woche 24 gegenüber Baseline eine stärkere Verbesserung festgestellt als unter Placebo (-4,69 Punkte [95%-KI -7,07; -2,31]). Der Anteil der Patienten unter Incruse Ellipta, die in Woche 24 einen Rückgang von ≥4 Punkten (MCID) im SGRQ-Gesamtscore verzeichneten, betrug 44% (172/388) gegenüber 34% (86/254) bei den Patienten unter Placebo. Die Odds, in Woche 24 als SGRQ-Responder vs. -Nichtresponder eingestuft zu werden, lagen für Incruse Ellipta höher als für Placebo (Odds Ratio 1,6 [95%-KI 1,2; 2,3]).
Die Behandlung mit Incruse Ellipta senkte das Risiko einer COPD-Exazerbation gegenüber Placebo (Analyse der Zeit bis zur ersten Exazerbation; Hazard Ratio 0,6 (95%-KI 0,4; 1,0), Risikoreduktion 40%).

Pharmakokinetik

Absorption
Nach der Verabreichung von Umeclidiniumbromid durch Inhalation bei gesunden Probanden wurde die Cmax nach 5 bis 15 Minuten erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit des inhalierten Umeclidiniumbromids betrug im Mittel 13% der Dosis, mit einer vernachlässigbaren Beteiligung der oralen Resorption. Nach Verabreichung wiederholter Dosen von inhaliertem Umeclidiniumbromid war das Gleichgewicht (Steady State) innerhalb von 7 bis 10 Tagen mit einer 1,5- bis 2-fachen Akkumulation. Die systemische Exposition von Umeclidiniumbromid nach inhalativer Verabreichung war proportional zur Dosis.
Distribution
Nach intravenöser Verabreichung bei gesunden Probanden betrug das mittlere Verteilungsvolumen 86 Liter. Die Bindung an Plasmaproteine in vitro erreichte 89% in menschlichem Plasma.
Metabolismus
In-vitro-Studien zeigten, dass Umeclidiniumbromid hauptsächlich durch das Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6) metabolisiert wird und ein Substrat des P-Glycoprotein (P-gp)-Transporters ist. Die primären metabolischen Wege des Umeclidiniumbromids sind oxidativ (Hydroxylierung, O-Dealkylierung), wonach eine Konjugation erfolgt (Glukuronidierung usw.), aus der eine Reihe von Metaboliten mit reduzierter oder noch unbekannter pharmakologischer Aktivität hervorgeht. Die systemische Metabolitenexposition ist gering.
Elimination
Die Plasmaclearance nach einer intravenösen Verabreichung betrug 151 L/h. Nach intravenöser Verabreichung wurden ca. 58% der verabreichten radiomarkierten Dosis (bzw. 73% der wiedergefundenen Radioaktivität) innerhalb von 192 Stunden nach der Verabreichung in den Fäzes ausgeschieden. Die Ausscheidung im Harn erreichte innerhalb von 168 Stunden 22% der verabreichten radiomarkierten Dosis (27% der wiedergefundenen Radioaktivität). Nach intravenöser Verabreichung liess die im Zusammenhang mit dem Medikament erfolgte Substanzausscheidung in den Fäzes auf eine Sekretion mit der Gallenflüssigkeit schliessen. Nach oraler Verabreichung bei gesunden männlichen Probanden wurde innerhalb von 168 Stunden nach der Verabreichung die totale Radioaktivität primär in den Fäzes ausgeschieden (92% der verabreichten radiomarkierten Dosis bzw. 99% der wiedergefundenen Radioaktivität). Weniger als 1% der oral verabreichten Dosis (1% der wiedergefundenen Radioaktivität) wurde im Harn ausgeschieden, was auf eine vernachlässigbare Absorption nach oraler Verabreichung hindeutet. Nach inhalativer Verabreichung über 10 Tage betrug die Eliminationshalbwertszeit von Umeclidinium im Plasma durchschnittlich 19 Stunden, wobei im Gleichgewichtszustand 3% bis 4% der unveränderten Substanz im Harn ausgeschieden wurden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten:
Eine populationspharmakokinetische Analyse zeigte für Umeclidiniumbromid, dass die Pharmakokinetik bei COPD-Patienten ab 65 Jahren und bei jüngeren Patienten vergleichbar ist.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Creatinin-Clearance < 30mL/min) ergab sich kein Nachweis einer erhöhten systemischen Umeclidiniumbromidexposition (Cmax und AUC). Es wurde bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung kein Beweis einer beeinträchtigten Proteinbindung im Vergleich zu gesunden Probanden gefunden.
Eingeschränkte Leberfunktion:
Bei Patienten mit mässiggradiger Leberfunktionsstörung ergab sich kein Nachweis einer erhöhten systemischen Umeclidiniumbromidexposition (Cmax und AUC). Es wurde bei Patienten mit mässiggradiger Leberfunktionsstörung kein Beweis einer beeinträchtigten Proteinbindung im Vergleich zu gesunden Probanden gefunden. Umeclidiniumbromid wurde bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung nicht untersucht.
Sonstige besondere Patientengruppen
Eine populationspharmakokinetische Analyse zeigte, dass für Umeclidiniumbromid keine Dosisanpassung aufgrund des Alters, der Rasse, des Geschlechts, der Verwendung von inhalativen Kortikosteroiden oder des Gewichts erforderlich ist. Eine Studie mit langsamen CYP2D6-Metabolisierern erbrachte keinen Nachweis einer Auswirkung des genetischen CYP2D6-Polymorphismus auf die systemische Umeclidiniumbromidexposition.

Präklinische Daten

In nichtklinischen Studien zu Umeclidiniumbromid waren die Ergebnisse typisch für die jeweilige primäre Pharmakologie von Muskarin-Rezeptor-Antagonisten und/oder für lokale Irritation.
Genotoxizität und Karzinogenität
Umeclidiniumbromid war nicht genotoxisch in einer Standardserie von Studien und nicht karzinogen in Lebenszeit-Inhalationsstudien bei Mäusen oder Ratten mit Expositionen, die aufgrund der AUC ≥26 bzw. ≥22 Mal höher waren als die menschliche Exposition bei klinischen Dosen von 55 µg Umeclidinium.
Reproduktionstoxikologie
Umeclidiniumbromid zeigte keine unerwünschten Wirkungen auf die Fertilität von Rattenweibchen oder -männchen.
Umeclidinium war bei Ratten und Kaninchen nicht teratogen. In einer prä- und postnatalen Studie bewirkte eine subkutane Verabreichung von Umeclidiniumbromid bei Ratten eine verringerte Gewichtszunahme und Nahrungsaufnahme bei Muttertieren sowie ein leicht verringertes Körpergewicht der Jungen vor dem Abstillen, wenn die Muttertiere 180 µg/kg/Tag erhalten hatten (das entspricht gemäss der AUC einer Exposition von ca. 80 Mal der klinischen Exposition beim Menschen mit 55 µg Umeclidinium).

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Haltbarkeit nach Öffnen des Schutzbehälters: 6 Wochen
Das Datum, an dem der Schutzbehälter geöffnet worden ist, sollte auf der Etikette des Inhalators vermerkt werden, sobald dieser aus dem Schutzbehälter genommen wurde.
Besondere Lagerungshinweise
Aufbewahrung
Nicht über 30°C und in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Für eine ausführliche Anleitung zur Handhabung von Incruse Ellipta siehe Packungsbeilage.
Der Ellipta-Inhalator wird mit einem Trockenmittelpäckchen in einer Schale aus Verbundfolie dargereicht. In der Schale ist der Inhalator vor Feuchtigkeit geschützt; sie sollte daher erst unmittelbar vor der erstmaligen Anwendung geöffnet werden. Nach dem Öffnen muss das Trockenmittel-Päckchen entsorgt werden.
Der Inhalator ist bei der Entnahme aus der Hülle in geschlossener Position. Öffnen Sie ihn nicht, bevor Sie bereit sind, eine Dosis zu inhalieren.
Wird die Schutzabdeckung des Ellipta-Inhalators geöffnet, ohne dass das Arzneimittel inhaliert wird, ist die Dosis verloren. Sie verbleibt zwar sicher im Inhalator, kann jedoch nicht mehr verabreicht werden. Die versehentliche Verabreichung einer zu hohen oder einer doppelten Dosis in einem Inhalationsvorgang ist ausgeschlossen.
Eine Überprüfung der korrekten Funktion oder eine besondere Vorbereitung des Ellipta-Inhalators vor der erstmaligen Anwendung sind nicht erforderlich.
Wichtiger Hinweis
Der Dosenzähler zeigt die Zahl der noch verbleibenden Dosen an. Vor der ersten Verwendung des Inhalators zeigt der Zähler genau 30 Dosen an. Er zählt bei jeder Öffnung der Abdeckung um 1 herunter. Wenn weniger als 10 Dosen übrig sind, wird der Zähler auf einer Hälfte rot. Nachdem Sie die letzte Dosis verbraucht haben, ist der Zähler zur Hälfte rot und die Zahl 0 wird angezeigt. Ihr Inhalator ist nun leer. Wenn Sie danach die Abdeckung öffnen, wechselt der Zähler von halbrot auf ganz rot.

Zulassungsnummer

65091 (Swissmedic)

Packungen

Packung mit 1 Incruse Ellipta Inhalator zu 30 Einzeldosen, B
Packung mit 3 Incruse Ellipta Inhalatoren zu 30 Einzeldosen, B

Zulassungsinhaberin

GlaxoSmithKline AG, 3053 Münchenbuchsee

Stand der Information

Mai 2023

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