| Unerwünschte WirkungenDas Sicherheitsprofil von Voriconazol wurde anhand gepoolter Daten einer Sicherheitsdatenbank mit über 2000 untersuchten Personen (davon 1655 Patienten in Therapiestudien) bewertet. Es handelt sich hierbei um eine heterogene Population aus Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen, HIV-infizierten Patienten mit oesophagealer Candidose oder refraktären Pilzinfektionen, nicht neutropenischen Patienten mit Candidämie oder Aspergillose und gesunden Probanden. Insgesamt erhielten 561 Patienten Voriconazol über einen Zeitraum von mehr als 12 Wochen, davon 136 Patienten über mehr als 6 Monate.Nachfolgend werden die in Verbindung mit einer Behandlung mit Voriconazol beobachteten Ereignisse nach Organsystemen und Häufigkeit aufgelistet, sofern ein Kausalzusammenhang als möglich erachtet wurde. Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen waren Sehstörungen, Fieber, Hautausschlag, Erbrechen, Übelkeit, Diarrhoe, Kopfschmerzen und periphere Ödeme. Bei Analyse der Sicherheitsdaten nach Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder Geschlecht wurden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede festgestellt.
 Definition der Häufigkeitskategorien: sehr häufig ≥1/10, häufig ≥1/100 und <1/10, gelegentlich ≥1/1000 und <1/100, selten ≥1/10'000 und <1/1000, nicht bekannt: Häufigkeit kann nicht genau angegeben werden, da auf Spontanmeldungen aus der Post-Marketing-Surveillance beruhend.
 Zusätzliche Informationen zu den schwerwiegendsten unerwünschten Wirkungen von Voriconazol finden sich unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
 Infektionen
 Häufig: Sinusitis.
 Blut- und Lymphsystem
 Häufig: Thrombozytopenie, Anämie (einschliesslich makrozytärer, mikrozytärer, normozytärer, megaloblastischer, aplastischer), Leukopenie, Panzytopenie
 Gelegentlich: Eosinophilie, Lymphadenopathie, Myelosuppression, Agranulozytose, Verbrauchskoagulopathie
 Immunsystem
 Gelegentlich: Allergische Reaktionen, Quincke-Ödem, Zungenödem, anaphylaktoide Reaktion
 Endokrine Störungen
 Gelegentlich: Nebennierenrindeninsuffizienz
 Selten: Hyperthyreose, Hypothyreose
 Stoffwechsel und Ernährung
 Häufig: Hypokaliämie, Hypoglykämie
 Gelegentlich: Hypercholesterinämie
 Nicht bekannt: Hyponatriämie
 Psychiatrische Störungen
 Häufig: Ängstlichkeit, Unruhe, Depressionen, Verwirrtheit, Halluzinationen
 Nervensystem
 Sehr häufig: Kopfschmerzen (12.1%)
 Häufig: Benommenheit, Tremor, Parästhesien
 Gelegentlich: Hypästhesie, Geschmacksstörungen, Nystagmus, Ataxie, Synkope, Hirnödem, muskulärer Hypertonus
 Selten: Schläfrigkeit während der Infusion, Schlaflosigkeit, periphere Neuropathie, Krampfanfall, extrapyramidal motorisches Syndrom, Encephalopathie, Guillain-Barré-Syndrom, okulogyre Krisen, hepatisches Koma
 Augen
 Sehr häufig: Sehstörungen (21.9%) - einschliesslich veränderter/verstärkter visueller Wahrnehmung, Verschwommensehen, Veränderung des Farbsehens oder Photophobie
 Gelegentlich: Diplopie, Blepharitis, Skleritis, Optikusneuritis, Papillenödem
 Selten: Hornhauttrübungen, Netzhautblutungen, N.-opticus – Atrophie
 Ohr und Innenohr
 Gelegentlich: Schwindel
 Selten: Hypakusis, Tinnitus
 Herz
 Gelegentlich: Bradykardie, Tachykardie, supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofarrhythmien, QT-Verlängerung, ventrikuläre Arrhythmien, Kammerflimmern
 Selten: Überleitungsstörungen, kompletter AV-Block, Knotenarrhythmie, ventrikuläre Tachykardie, Torsade de pointes
 Gefässe
 Häufig: Hypotonie, Thrombophlebitis, Phlebitis
 Selten: Lymphangitis
 Atmungsorgane
 Häufig: Respiratory Distress-Syndrom, Lungenödem
 Gastrointestinaltrakt
 Sehr häufig: Erbrechen (16.3%), Übelkeit (14.2%), Diarrhoe (13.5%)
 Häufig: Bauchschmerzen, Cheilitis, Gastroenteritis
 Gelegentlich: Dyspepsie, Obstipation, Gingivitis, Duodenitis, Glossitis, Pankreatitis, Peritonitis
 Selten: Pseudomembranöse Colitis
 Leber und Galle
 Häufig: Erhöhte Leberwerte (wie ASAT, ALAT, alkalische Phosphatase, GGT, LDH, Bilirubin), Ikterus, cholestatischer Ikterus
 Gelegentlich: Cholecystitis, Cholelithiasis, Lebervergrösserung, Hepatitis, Leberversagen
 Nicht bekannt: Lebernekrose
 Haut
 Sehr häufig: Hautausschlag (16.7%)
 Häufig: Maculopapulöses Exanthem, Pruritus, vermehrte Lichtempfindlichkeit der Haut, Alopezie, exfoliative Dermatitis, Gesichtsödem, Purpura
 Gelegentlich: Arzneimittelexanthem, Ekzem, Urtikaria, Psoriasis, Stevens-Johnson-Syndrom
 Selten: Diskoider Lupus erythematodes, Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Pseudoporphyrie
 Nicht bekannt: Plattenepithelkarzinome der Haut
 Muskelskelettsystem
 Häufig: Rückenschmerzen
 Gelegentlich: Arthritis
 Nicht bekannt: Periostitis
 Niere und Harnwege
 Häufig: Erhöhung der Kreatininspiegel, Hämaturie, akutes Nierenversagen
 Gelegentlich: Erhöhung der Harnstoffwerte im Blut, Albuminurie, Nephritis
 Selten: Nierentubulusnekrose
 Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
 Sehr häufig: Fieber (21.4%), periphere Ödeme (11.2%)
 Häufig: Schüttelfrost, Asthenie, Brustschmerzen, Reaktionen/Entzündung an der Injektionsstelle, Grippesymptome
 Reaktionen im Zusammenhang mit der Infusion
 Bei der Infusion von intravenösem Voriconazol kam es bei gesunden Probanden zu anaphylaktoiden Reaktionen wie Flush, Fieber, Schwitzen, Tachykardie, Engegefühl im Brustkorb, Atemnot, Schwächegefühl, Übelkeit, Pruritus und Hautausschlag. Die Symptome traten unmittelbar nach Beginn der Infusion auf (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
 Pädiatrie
 Die Sicherheit von Voriconazol wurde bei 285 Kindern im Alter von 2 bis <12 Jahren untersucht, welche im Rahmen von pharmakokinetischen Studien (127 pädiatrische Patienten) und Compassionate use Programmen (158 Kinder) mit Voriconazol behandelt wurden. Das Sicherheitsprofil bei diesen pädiatrischen Patienten war demjenigen bei Erwachsenen vergleichbar.
 Bei 22 Patienten im Alter unter 2 Jahren, die Voriconazol in einem Compassionate-Use-Programm erhielten, wurden die folgenden unerwünschten Wirkungen beobachtet, für die ein Zusammenhang mit Voriconazol nicht ausgeschlossen werden konnte: vermehrte Lichtempfindlichkeit der Haut (1), Arrhythmien (1), Pankreatitis (1), Bilirubinspiegel im Blut erhöht (1), Leberenzyme erhöht (1), Hautausschlag (1) und Papillenödem (1).
 Aus der Marktbeobachtung liegen Berichte vor, welche auf ein häufigeres Auftreten unerwünschter Wirkungen an der Haut in der pädiatrischen Population gegenüber Erwachsenen hindeuten.
 
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