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Information for professionals for Moxifloxacin Spirig HC®:Spirig HealthCare AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01MA14
Wirkungsmechanismus
Moxifloxacin ist ein Antibiotikum aus der Klasse der Fluorchinolone mit bakterizider Wirkung. In-vitro wurde gezeigt, dass Moxifloxacin gegen ein breites Spektrum von grampositiven und gramnegativen Erregern, Anaerobiern, säurefesten Bakterien und atypischen Erregern wie z.B. Mycoplasma spp., Chlamydia spp. und Legionella spp. wirkt.
Die bakterizide Wirkung von Moxifloxacin resultiert aus einer Hemmung der Topoisomerase II und IV. Topoisomerasen steuern als essentielle Enzyme die DNS-Topologie. Sie sind bei der Replikation, Reparatur und Transkription der bakteriellen DNS beteiligt. Von der Topoisomerase IV ist auch bekannt, dass sie die Teilung des Bakterienchromosoms beeinflusst.
Kinetische Untersuchungen haben gezeigt, dass Moxifloxacin die Erreger konzentrationsabhängig abtötet. Die minimalen bakteriziden Konzentrationen (MBK) liegen im Bereich der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK).
Moxifloxacin ist auch wirksam gegen Bakterien, die gegenüber β-Lactam- und Makrolid-Antibiotika resistent sind. Tierexperimentelle Studien bestätigen die Vergleichbarkeit der In-vivo- und In-vitro-Aktivität gegenüber grampositiven und gramnegativen Bakterien.
Wirkung auf die Darmflora des Menschen
Bei Probanden wurden nach Gabe von Moxifloxacin folgende Veränderungen der Darmflora beobachtet: E. coli, Bacillus spp., Enterokokken, Klebsiella spp. sowie die Anaerobier Bacteroides vulgatus, Bifidobacterium, Eubacterium und Peptostreptococcus waren in der Anzahl vermindert. Bei B. fragilis zeigte sich ein Anstieg. Innerhalb von 2 Wochen wurden wieder Normalwerte erreicht. Unter Anwendung von Moxifloxacin kam es nicht zur Selektion von Clostridium difficile (MHK90 2 mg/l) und dessen Toxin. Moxifloxacin ist klinisch nicht wirksam gegen Clostridium difficile.
Resistenz
Resistenzmechanismen, die Penicilline, Cephalosporine, Aminoglykoside, Makrolide und Tetracycline inaktivieren, beeinflussen nicht die antibakterielle Aktivität von Moxifloxacin. Andere Resistenzmechanismen wie Permeationsbarrieren (häufig z.B. bei P. aeruginosa) und Effluxmechanismen können jedoch auch die Empfindlichkeit entsprechender Bakterien gegenüber Moxifloxacin beeinflussen. Es besteht keine Kreuzresistenz zwischen Moxifloxacin und diesen Substanzklassen. Plasmid-vermittelte Resistenz wurde nicht beobachtet.
Die Resistenz gegenüber Moxifloxacin entwickelt sich langsam über mehrstufige Mutationen und wird durch Veränderungen der Bindungsstellen (z.B. in Topoisomerase II und IV) und über Effluxmechanismen vermittelt. Die Resistenzrate ist niedrig (10-7–10-10). Wiederholte Exposition von Erregern gegenüber subinhibitorischen Konzentrationen führten nur zu einem geringen Anstieg der MHK-Werte.
Parallelresistenz mit anderen Fluorchinolonen wird beobachtet. Jedoch sind einige Fluorchinolon-resistente grampositive Bakterien und atypische Erreger gegenüber Moxifloxacin empfindlich.
Pharmakodynamik
In-vitro Empfindlichkeitsdaten
EUCAST klinische MHK-Grenzwerte für Moxifloxacin (31.01.2006):

Spezies

sensibel

resistent

Staphylococcus spp.

≤0,5 mg/l

>1 mg/l

S. pneumoniae

≤0,5 mg/l

>0,5 mg/l

Streptococcus Gruppen A, B, C, G

≤0,5 mg/l

>1 mg/l

H. influenzae und M. catarrhalis

≤0,5 mg/l

>0,5 mg/l

Enterobacteriaceae

≤0,5 mg/l

>1 mg/l

Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte*

≤0,5 mg/l

>1 mg/l

* Keiner Spezies zuzuordnende Grenzwerte; wurden hauptsächlich auf Basis von pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Daten ermittelt und sind unabhängig von der MHK-Verteilung bestimmter Spezies. Sie sind nur anwendbar auf Spezies, die keine Spezies-spezifischen Grenzwerte haben und sind nicht anwendbar auf Spezies, bei denen die Interpretationskriterien noch zu bestimmen sind (Gram-negative Anaerobier).
Die Grenzwerte des Clinical and Laboratory Standards Institutes™ (CLSI, ehemals NCCLS) sind in der unten stehenden Tabelle für die MHK-Bestimmung (mg/l) oder den Diffusionstest (Hemmhofdurchmesser [mm]) unter Verwendung eines 5 µg Moxifloxacin-Testplättchens aufgeführt.
Clinical and Laboratory Standards Institute™ (CLSI) MHK- und Diffusionstest-Grenzwerte für Staphylococcus spp. und anspruchsvolle Erreger (M100-S17, 2007) sowie MHK-Grenzwerte für Anaerobier (M11-A7, 2007):

Spezies

sensibel

intermediär

resistent

S. pneumoniae

≤1 mg/l
≥18 mm

2 mg/l
15–17 mm

≥4 mg/l
≤14 mm

Haemophilus spp.

≤1 mg/l
≥18 mm





Staphylococcus
spp.

≤0,5 mg/l
≥24 mm

1 mg/l
21–23 mm

≥2 mg/l
≤20 mm

Anaerobier

≤2 mg/l

4 mg/l

≥8 mg/l

Mikrobiologische Empfindlichkeit
Die Häufigkeit der erworbenen Resistenz kann für ausgewählte Spezies geographisch und zeitlich variieren, und lokale Informationen über Resistenzen sind wünschenswert, insbesondere wenn schwere Infektionen behandelt werden. Bei Bedarf sollte der Rat eines Experten eingeholt werden, wenn die örtliche Prävalenz der Resistenz den Nutzen des Wirkstoffes bei mindestens einigen Infektionen in Frage stellt.

Üblicherweise empfindliche Spezies:

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Gardnerella vaginalis
Staphylococcus aureus (Methicillinempfindlich)*
Streptococcus agalactiae
Streptococcus dysgalactiae
Streptococcus milleri Gruppe (S. anginosus*, S. constellatus* und S. intermedius*)
Streptococcus pneumoniae*
Streptococcus pyogenes* (Gruppe A)
Streptococcus viridans Gruppe (S. viridans, S. mutans, S. mitis, S. sanguinis, S. salivarius, S. thermophilus, S. constellatus)
•Coagulase-negative Staphylococci (S. cohnii, S. epidermidis, S. haemolyticus, S. hominis, S. saprophyticus, S. simulans) Methicillin-empfindliche Stämme

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Haemophilus influenzae (einschliesslich β-Laktamase-negative und -positive Stämme)*
Haemophilus parainfluenzae*
Moraxella (Branhamella) catarrhalis (einschliesslich β-Laktamase-negative und -positive Stämme)*
Acinetobacter baumanii
Bordetella pertussis
Proteus vulgaris

Anaerobe Mikroorganismen
Fusobacterium spp.
Peptostreptococcus spp.
Prevotella spp.
Porphyromonas spp.
Propionibacterium ssp.

Andere Mikroorganismen
Chlamydia (Chlamydophila) pneumoniae*
Chlamydia trachomatis*
Coxiella burnetii
Legionella pneumophila*
Mycoplasma genitalium
Mycoplasma hominis
Mycoplasma pneumoniae*

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus faecalis* (nur Vancomycin-, Gentamycin-empfindliche)
Enterococcus avium*
Enterococcus faecium*

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Enterobacter cloacae*
Escherichia coli*
Klebsiella pneumoniae*
Klebsiella oxytoca
Citrobacter freundii*
Neisseria gonorrhoeae*+
Enterobacter Spezies (E. aerogenes, E. intermedius, E. sakazaki)
Morganella morganii
Providencia Spezies (P.rettgeri, P.stuartii)
Pantoea agglomerans
Pseudomonas fluorescens
Burkholderia cepacia
Stenotrophomonas maltophilia
Proteus mirabilis*

Anaerobe Mikroorganismen
Bacterioides Spezies (B. fragilis*, B. distasoni*, B. thetaiotaomicron*, B. ovatus*, B. uniformis*, B. vulgaris*)
Peptostretococcus ssp.*
Clostridium sp.*

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus (Methicillin/Oxifloxacinresistent)+
•Coagulase-negative Staphylococci (S. cohnii, S. epidermidis, S. haemolyticus, S. hominis, S. saprophyticus, S. simulans) Methicillin-resistente Stämme

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Pseudomonas aeruginosa

* In klinischen Studien in den zugelassenen Indikationen wurde die Wirksamkeit bei empfindlichen Stämmen zufriedenstellend nachgewiesen.
+ Moxifloxacin Spirig HC wird nicht empfohlen zur Behandlung von Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) Infektionen. Bei Verdacht auf oder bei bestätigter Infektion mit MSRA muss mit einem geeigneten Antiinfektivum behandelt werden.
Empfindlichkeit von Erregern des PID (Pelvic Inflammatory Disease):
Von den Erregern, welche gemeinhin mit PID assoziiert, können Gardnerella vaginalis, Mycoplasma hominis, Mycoplasma genitalium sowie Chlamydia trachomatis als empfindlich angesehen werden. Im Falle von Neisseria gonorrhoeae ist von einer häufigen Resistenz auszugehen.
Vergleich von PK/PD-Surrogaten zur intravenösen und oralen Darreichung einer 400-mg-Einzeldosis von Moxifloxacin
Bestimmte pharmakokinetische/pharmakodynamische Parameter haben offenbar prognostischen Wert bezüglich der Wirksamkeit von Antibiotika. Für Fluorchinolone und bei Patienten, bei denen eine stationäre Behandlung erforderlich ist, lassen AUC/MHK90-Quotienten über 125 und Cmax/MHK90-Quotienten von 8–10 eine klinische Heilung erwarten. Bei Patienten mit ambulant erworbenen Pneumokokkeninfektionen sind diese Surrogat-Parameter generell kleiner, d.h. AUC/MHK90-Quotienten über 30–40 lassen einen klinischen Erfolg erwarten. Die folgende Tabelle zeigt die entsprechenden PK/PD-Surrogat-Parameter für intravenöse und orale Gabe von 400 mg Moxifloxacin auf der Basis von Einmalgabe-Daten:

Darreichungsform

intravenös

oral

Parameter
(Mittelwerte)

AUC/MIC90
[h]

Cmax /MIC90
a)

AUC/MIC90
[h]

Cmax/MIC90

MIC90 0,125 mg/l

313

32,5

279

23,6

MIC90 0,25 mg/l

156

16,2

140

11,8

MIC90 0,5 mg/l

78

8,1

70

5,9

a) Infusionsdauer: 1 Stunde.
Klinische Wirksamkeit
Siehe Rubrik «Wirkungsmechanismus».

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