Dosierung/AnwendungDie Therapie mit Elotuzumab muss von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung des multiplen Myeloms eingeleitet und überwacht werden.
Vor jeder Dosis Empliciti müssen die Patienten eine Prämedikation erhalten, siehe «Prämedikation».
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Prämedikation
Die Dexamethason, H1-Blocker, H2-Blocker und Paracetamol umfassende Prämedikation muss vor der Infusion von Elotuzumab verabreicht werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Dexamethason-Gabe wird an Tagen mit Empliciti-Gabe in eine orale und eine intravenöse Dosis aufgeteilt und wie in Tabelle 1 und 2 dargestellt verabreicht.
Zudem muss die folgende Prämedikation 45-90 Minuten vor der Empliciti-Infusion verabreicht werden:
H1-Blocker: Diphenhydramin (25-50 mg oral oder intravenös) oder ein gleichwertiger H1-Blocker.
H2-Blocker: Ranitidin (50 mg intravenös oder 150 mg oral) oder ein gleichwertiger H2-Blocker.
Paracetamol (650-1000 mg oral).
Übliche Dosierung
Dosierung zur Verabreichung in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason
Die empfohlene Dosis von Empliciti beträgt 10 mg/kg für die wöchentliche intravenöse Verabreichung (Zyklus von 28 Tagen) an den Tagen 1, 8, 15, und 22 für die ersten zwei Zyklen und anschliessend alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 15, wenn es mit Lenalidomid und Dexamethason verabreicht wird.
Das Dosierungsschema wird in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1: Empfohlenes Dosierungsschema für Empliciti in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason
Zyklus
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28-Tage Zyklen 1 & 2
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28-Tage Zyklen 3+
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Tag des Zyklus
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1
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8
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15
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22
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1
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8
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15
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22
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Prämedikation*
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✓
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✓
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✓
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✓
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✓
|
|
✓
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Empliciti (mg/kg) intravenös
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10
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10
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10
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10
|
10
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|
10
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Lenalidomid† (25 mg) oral
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Tage 1-21
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Tage 1-21
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Dexamethason‡ (mg) oral
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28
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28
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28
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28
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28
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40
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28
|
40
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Tag des Zyklus
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1
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8
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15
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22
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1
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8
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15
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22
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* Die folgende Prämedikation 45-90 Minuten vor der Empliciti-Infusion verabreichen: 8 mg Dexamethason‡ intravenös, H1-Blocker: Diphenhydramin (25-50 mg oral oder intravenös) oder äquivalent; H2-Blocker: Ranitidin (50 mg intravenös oder 150 mg oral) oder äquivalent; Paracetamol (650-1000 mg oral).
† Die empfohlene orale Dosis von Lenalidomid beträgt 25 mg einmal täglich an den Tagen 1-21 bei wiederholten Zyklen von 28 Tagen und muss, falls am gleichen Tag verabreicht, frühestens 2 Stunden nach der Verabreichung von Empliciti eingenommen werden.
‡ Dexamethason sollte folgendermassen verabreicht werden: An den Tagen, an denen Empliciti verabreicht wird, sollten 28 mg Dexamethason oral einmal täglich zwischen 3 und 24 Stunden vor Empliciti eingenommen, und zusätzlich 8 mg intravenös zwischen 45 und 90 Minuten vor der Empliciti Infusion verabreicht werden. An Tagen, an denen Empliciti nicht verabreicht wird, sollten 40 mg Dexamethason oral einmal täglich eingenommen werden.
Zusätzliche Informationen bezüglich Lenalidomid und Dexamethason finden Sie in der entsprechenden Fachinformation.
Dosierung zur Verabreichung in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason
Die empfohlene Dosis von Empliciti beträgt 10 mg/kg für die wöchentliche intravenöse Verabreichung (Zyklus von 28 Tagen) an den Tagen 1, 8, 15, und 22 für die ersten zwei Zyklen und anschliessend 20 mg/kg am Tag 1 jedes Zyklus.
Das Dosierungsschema wird in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2: Empfohlenes Dosierungsschema für Empliciti in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason
Zyklus
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28-Tage Zyklen 1 & 2
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28-Tage Zyklen 3+
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Tag des Zyklus
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1
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8
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15
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22
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1
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8
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15
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22
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Prämedikation*
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✓
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✓
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✓
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✓
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✓
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Empliciti (mg/kg) intravenös
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10
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10
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10
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10
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20
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Pomalidomid† (4 mg) oral
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Tage 1-21
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Tage 1-21
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Dexamethason‡ (mg) oral ≤75 Jahre alt
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28
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28
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28
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28
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28
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40
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40
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40
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Dexamethason‡ (mg) oral >75 Jahre alt
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8
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8
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8
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8
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8
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20
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20
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20
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Tag des Zyklus
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1
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8
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15
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22
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1
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8
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15
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22
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* Die folgende Prämedikation 45-90 Minuten vor der Empliciti-Infusion verabreichen: 8 mg Dexamethason‡ intravenös, H1-Blocker: Diphenhydramin (25-50 mg oral oder intravenös) oder äquivalent; H2-Blocker: Ranitidin (50 mg intravenös oder 150 mg oral) oder äquivalent; Paracetamol (650-1000 mg oral).
† Die empfohlene orale Dosis von Pomalidomid beträgt 4 mg einmal täglich an den Tagen 1-21 bei wiederholten Zyklen von 28 Tagen und muss, falls am gleichen Tag verabreicht, frühestens 2 Stunden nach der Verabreichung von Empliciti eingenommen werden.
‡ Dexamethason sollte folgendermassen verabreicht werden: An den Tagen, an denen Empliciti verabreicht wird, sollten für Patienten ≤75 Jahre 28 mg Dexamethason oral einmal täglich zwischen 3 und 24 Stunden vor Empliciti eingenommen, und zusätzlich 8 mg intravenös zwischen 45 und 90 Minuten vor der Empliciti Infusion verabreicht werden und für Patienten >75 Jahre sollten 8 mg Dexamethason oral einmal täglich zwischen 3 und 24 Stunden vor Empliciti eingenommen, und zusätzlich 8 mg intravenös zwischen 45 und 90 Minuten vor der Empliciti Infusion verabreicht werden. An Tagen, an denen Empliciti nicht verabreicht wird, sollten 40 mg Dexamethason oral einmal täglich für Patienten ≤75 Jahre und 20 mg Dexamethason oral einmal täglich für Patienten >75 Jahre eingenommen werden.
Zusätzliche Informationen bezüglich Pomalidomid und Dexamethason finden Sie in der entsprechenden Fachinformation.
Therapiedauer
Die Behandlung sollte bis zum Auftreten einer Progression der Erkrankung oder inakzeptabler Toxizität fortgesetzt werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Empliciti ist ein monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1, der ähnlich wie andere Antikörper über verschiedene Wege ausgeschieden werden kann. Es ist nicht zu erwarten, dass die hepatische Ausscheidung eine wichtige Rolle bei der Exkretion von Empliciti spielt. Basierend auf einer pharmakokinetischen Populationsanalyse wird bei Patienten mit einer leichten Leberfunktionsstörung keine Dosisanpassung für Empliciti empfohlen. Empliciti wurde bei Patienten mit moderater oder schwerer Leberfunktionsstörung nicht untersucht (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
In einer Studie zur Beurteilung von Empliciti bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung unterschieden sich die pharmakokinetischen Eigenschaften von Elotuzumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason nicht signifikant zwischen Patienten mit normaler Nierenfunktion, mit schwerer Nierenfunktionsstörung ohne Dialysenotwendigkeit oder terminaler Niereninsuffizienz mit Dialysenotwendigkeit. Für Patienten mit leichter, moderater oder schwerer Nierenfunktionsstörung oder terminaler Niereninsuffizienz mit Dialysenotwendigkeit ist keine Dosisanpassung von Empliciti erforderlich (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Für ältere Patienten über 65 Jahre ist keine Dosisanpassung von Elotuzumab erforderlich (siehe Abschnitt «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Es gibt keine relevante Anwendung von Empliciti bei Kindern und Jugendlichen für die Indikation von multiplem Myelom.
Verzögerung, Unterbrechung oder Abbruch der Therapie
Falls die Verabreichung eines im Dosierungsschema aufgeführten Arzneimittels verzögert, unterbrochen oder eingestellt wird, kann die Behandlung mit den anderen Medikamenten wie geplant fortgesetzt werden. Falls jedoch eine Verzögerung der Gabe oder ein Absetzen von Dexamethason erfolgt, sollte die weitere Verabreichung von Empliciti nach klinischem Ermessen erfolgen (basierend auf dem Risiko einer Überempfindlichkeit) (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Infusionsrate sollte nach einer ≥ Grad 2 Infusionsreaktion geändert werden.
Art der Anwendung
Empliciti ist ausschliesslich für die intravenöse Verabreichung bestimmt.
Infusionsrate für Empliciti 10 mg/kg
Die Verabreichung der verdünnten rekonstituierten Lösung muss bei einer Infusionsrate von 0,5 ml pro Minute eingeleitet werden. Bei einer guten Verträglichkeit kann die Infusionsrate schrittweise erhöht werden, wie in Tabelle 3 beschrieben. Die maximale Infusionsrate sollte 5 ml pro Minute nicht überschreiten.
Tabelle 3: Infusionsrate für Empliciti 10 mg/kg
Zyklus 1, Dosis 1
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Zyklus 1, Dosis 2
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Zyklus 1, Dosis 3 und 4 und alle folgenden Zyklen
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Zeitintervall
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Rate
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Zeitintervall
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Rate
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Rate
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0-30 min
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0,5 ml/min
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0-30 min
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3 ml/min
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5 ml/min*
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30-60 min
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1 ml/min
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≥30 min
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4 ml/min*
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≥60 min
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2 ml/min*
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-
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-
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* Diese Infusionsrate fortsetzen, bis die Infusion abgeschlossen ist.
Infusionsrate für Empliciti 20 mg/kg
Die Verabreichung der verdünnten rekonstituierten Lösung muss bei einer Infusionsrate von 3 ml pro Minute eingeleitet werden. Bei einer guten Verträglichkeit kann die Infusionsrate schrittweise erhöht werden, wie in Tabelle 4 beschrieben. Die maximale Infusionsrate sollte 5 ml pro Minute nicht überschreiten.
Patienten, die auf 5 ml pro Minute bei 10 mg/kg Dosis eskaliert sind, müssen die Rate bei der ersten Infusion von 20 mg/kg auf 3 ml pro Minute senken.
Tabelle 4: Infusionsrate für Empliciti 20 mg/kg
Dosis 1
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Dosis 2 und alle folgenden Dosen
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Zeitintervall
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Rate
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Rate
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0-30 min
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3 ml/min
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5 ml/min*
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≥30 min
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4 ml/min*
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* Diese Infusionsrate fortsetzen, bis die Infusion abgeschlossen ist.
Management der Infusionsreaktionen
Tritt während der Verabreichung von Empliciti eine Infusionsreaktion von ≥ Grad 2 auf, muss die Infusion unterbrochen werden. Nach Rückgang auf ≤ Grad 1 kann Empliciti erneut mit einer Infusionsrate von 0,5 ml/min verabreicht werden. Je nach Verträglichkeit, kann die Infusionsrate schrittweise um 0,5 ml/min alle 30 Minuten erhöht werden bis zur Rate, bei der die Infusionsreaktion aufgetreten ist. Wenn sich die Infusionsreaktion nicht wiederholt, kann die Erhöhung fortgesetzt werden (siehe Tabelle 3 und 4).
Bei Patienten, die eine Infusionsreaktion erleiden, sollten die Vitalparameter alle 30 Minuten bis und mit 2 Stunden nach Beendigung der Empliciti-Infusion überwacht werden. Falls die Infusionsreaktion erneut auftritt, muss die Empliciti-Infusion gestoppt werden und darf an diesem Tag nicht wieder aufgenommen werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Sehr schwere Infusionsreaktionen können ein dauerhaftes Absetzen der Empliciti-Therapie und eine Notfallbehandlung erfordern.
Eine Verzögerung der Verabreichung bzw. Änderung der Dosis für Dexamethason, Lenalidomid und Pomalidomid ist gemäss klinischem Ermessen vorzunehmen.
Anweisungen zur Rekonstitution und Verdünnung von Empliciti vor der Anwendung sind im Abschnitt «Sonstige Hinweise, Hinweise für die Handhabung: Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung und sonstige Hinweise zur Handhabung» zu finden.
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