ZusammensetzungWirkstoffe
Pinkfarbene Filmtabletten: Levonorgestrelum, Ethinylestradiolum
Weisse Filmtabletten: Ethinylestradiolum
Hilfsstoffe
Pinkfarbene Filmtabletten:
Lactosum (63.02 mg), hypromellosum, cellulosum microcristallinum, magnesii stearas, .
Filmüberzug: Hypromellosum, titanii dioxidum (E171), macrogolum 400, E129 0.195 mg, polysorbatum 80, E133
Weisse Filmtabletten:
Lactosum (69.20 mg), polacrilinum kalicum, cellulosum microcristallinum, magnesii stearas
Filmüberzug: Titanii dioxidum (E171), polydextrosum, hypromellosum, Triacetin, macrogolum 8000
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenHormonale Kontrazeption.
Bei der Entscheidung, Seasonique zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frau, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Seasonique mit jenem anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (CHC) verglichen werden (vgl. «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dosierung/AnwendungCHC wie Seasonique sollten nur von einem Arzt / einer Ärztin mit entsprechender Erfahrung verordnet werden, welche in der Lage sind, eine umfassende Aufklärung der Patientin über die Vor- und Nachteile sämtlicher verfügbarer Kontrazeptionsmethoden sowie neben einer allgemeinen auch eine gynäkologische Untersuchung durchzuführen.
Die Verordnung eines CHC sollte grundsätzlich unter Beachtung der jeweils aktuellen Richtlinien der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe erfolgen.
Seasonique ist ein orales Kontrazeptivum für den Langzyklus.
Die Filmtabletten sind in der auf der Packung angegebenen Reihenfolge jeweils möglichst zur gleichen Tageszeit vorzugsweise mit Flüssigkeit einzunehmen. Die Filmtabletten werden kontinuierlich über 91 Tage eingenommen. Jede neue 91-Tage-Packung wird am Tag nach der Einnahme der letzten weissen Filmtablette der vorherigen Packung begonnen.
An 84 aufeinanderfolgenden Tagen wird je eine pinkfarbene Filmtablette mit Levonorgestrel und Ethinylestradiol eingenommen. Danach wird an 7 aufeinanderfolgenden Tagen je eine weisse Filmtablette mit Ethinylestradiol eingenommen; in diesem Zeitraum tritt üblicherweise die Entzugsblutung auf.
Bei unregelmässigen Blutungen oder Schmierblutungen sollte die Einnahme der Filmtabletten wie gewohnt fortgeführt werden. Persistiert die Blutung oder ist sie verlängert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Beginn der Einnahme
Frauen, die im letzten Monat keine hormonalen Kontrazeptiva angewendet haben
Mit der Einnahme der Filmtabletten wird am 1. Zyklustag (= 1. Tag der Blutung) begonnen. Ein Beginn ist auch vom 2.–5. Tag des Zyklus möglich, wobei dann während der ersten 7 Tage der Einnahme im 1. Zyklus die zusätzliche Anwendung nicht-hormonaler Kontrazeptionsmethoden (Barrieremethode) empfohlen wird.
Umstellung von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (CHC, einschliesslich Vaginalring oder transdermalem Patch) auf Seasonique
Mit der Einnahme von Seasonique ist vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Filmtablette des bisherigen CHC, spätestens jedoch am Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall bzw. der Placebophase zu beginnen.
Im Falle eines transdermalen Patches oder eines Vaginalrings sollte mit der Einnahme von Seasonique am Tag der Entfernung begonnen werden, spätestens aber an jenem Tag, an welchem die nächste Anwendung des Patches bzw. des Vaginalrings fällig gewesen wäre.
Umstellung von einem Gestagen-Monopräparat (Minipille, Injektion, Implantat oder Gestagen-abgebenden Intrauterinsystem [IUS]) auf Seasonique
Die Umstellung von der Minipille kann an jedem beliebigen Tag erfolgen, von einem Implantat bzw. Gestagen-abgebenden IUS frühestens am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zum Zeitpunkt, an dem die nächste Injektion fällig wäre. In all diesen Fällen sind während der ersten 7 Tage der Einnahme zusätzliche nicht-hormonale Kontrazeptionsmethoden (Barrieremethode) anzuwenden.
Nach einem Abort im 1. Trimenon
Mit der Einnahme von Seasonique kann sofort begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Massnahmen erforderlich.
Nach einem Abort im 2. Trimenon oder einer Geburt
Bei der Entscheidung, zu welchem Zeitpunkt nach einer Geburt bzw. nach einem Abort im 2. Trimenon (wieder) mit der Anwendung eines CHC wie Seasonique begonnen werden kann, ist zu berücksichtigen, dass postpartal das Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse erhöht ist (während bis zu 12 Wochen; vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In jedem Fall sollte nach einer Geburt bzw. einem Abort im 2. Trimenon mit der Anwendung von Seasonique frühestens zwischen dem 21. und dem 28. Tag begonnen werden. Bei einem späteren Beginn wird an den ersten 7 Tagen der Anwendung die zusätzliche Anwendung nicht- hormonaler Kontrazeptionsmethoden empfohlen.
Hat in der Zwischenzeit bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist vor Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft auszuschliessen oder die erste Monatsblutung abzuwarten.
Vorgehen bei vergessener Einnahme
Wird innerhalb von 12 Stunden bemerkt, dass die Einnahme der pinkfarbenen Filmtablette zum üblichen Zeitpunkt vergessen wurde, soll die Einnahme sofort nachgeholt werden. Die folgenden pinkfarbenen Filmtabletten sind wieder zur gewohnten Tageszeit einzunehmen. Der kontrazeptive Schutz ist dann nicht beeinträchtigt.
Wird die Einnahme um mehr als 12 Stunden über den üblichen Zeitpunkt hinaus vergessen, ist der Konzeptionsschutz möglicherweise reduziert.
Für die versäumte Einnahme gelten die folgenden Grundregeln:
1. Die Tabletteneinnahme der pinkfarbenen Filmtablette darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.
2. Eine regelmässige Einnahme der pinkfarbenen Filmtablette über mindestens 7 Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.
Daraus ergibt sich in Abhängigkeit von der Einnahmewoche folgendes Vorgehen:
Erste Einnahmewoche (Tag 1-7)
Die vergessene pinkfarbene Filmtablette soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird – auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Filmtabletten einzunehmen sind. Die weiteren Filmtabletten sollen wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Während der folgenden 7 Tage ist zusätzlich eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode (Barrieremethode) anzuwenden. Hat in den vorangegangenen 7 Tagen Geschlechtsverkehr stattgefunden, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Je mehr Filmtabletten vergessen wurden und je näher dies bei der Einnahmephase der weissen Filmtabletten liegt, desto grösser ist das Risiko einer Schwangerschaft.
2. bis 11. Einnahmewoche (Tag 8-77)
Die vergessene pinkfarbene Filmtablette soll sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird – auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Filmtabletten einzunehmen sind. Die weiteren Filmtabletten sollen wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Vorausgesetzt, dass an den 7 vorangegangenen Tagen eine regelmässige Einnahme erfolgte, ist keine zusätzliche kontrazeptive Massnahme erforderlich. War dies nicht der Fall oder wurde mehr als 1 Filmtablette vergessen, ist während der nächsten 7 Tage zusätzlich eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode (Barrieremethode) anzuwenden.
12. Einnahmewoche (Tag 78 – 84)
Es besteht wegen der bevorstehenden Einnahme der 7 weissen Ethinylestradiol-haltigen Filmtabletten ein erhöhtes Schwangerschaftsrisiko. Sofern die Einnahme an den vorangegangenen 7 Tagen regelmässig erfolgte, sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Massnahmen erforderlich.
War dies nicht der Fall, sollte während der nächsten 7 Tage zusätzlich eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode (Barrieremethode) angewendet werden. Zusätzlich sollte die Einnahme der pinkfarbenen Filmtabletten gestoppt und mit der Einnahme der weissen Ethinylestradiol-Filmtabletten weitergefahren werden, um eine Abbruchblutung zu induzieren. Im Anschluss kann mit einer neuen Packung Seasonique begonnen werden.
13. Einnahmewoche (Tag 85 – 91)
Die vergessene weisse Filmtablette wird nicht eingenommen und die Einnahme wie gewohnt fortgesetzt, bis die Packung aufgebraucht ist. Es sind keine zusätzlichen kontrazeptiven Massnahmen erforderlich.
Verhalten bei gastrointestinalen Störungen
Im Falle schwerer gastrointestinaler Störungen - unabhängig von deren Ursache (d.h. auch bei Arzneimittel-induzierter Diarrhoe etc.) - ist die Resorption möglicherweise unvollständig, und zusätzliche kontrazeptive Methoden sollten angewendet werden.
Bei Erbrechen innerhalb von 3–4 Stunden nach der Einnahme sind die Grundregeln des Abschnitts «Vorgehen bei vergessener Einnahme» zu beachten.
Damit das gewohnte Einnahmeschema beibehalten werden kann, kann eine zusätzliche pinkfarbene Filmtablette aus der letzten Reihe eingenommen werden (Woche 12), so dass der Zyklus sich um einen Tag verkürzt.
Verhalten bei Blutungsunregelmässigkeiten
Wenn während der Einnahme der weissen Ethinylestradiol-Filmtabletten keine Entzugsblutung auftritt, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor mit dem neuen 91-tägigen Zyklus begonnen wird. (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», Abschnitt «verringerte Zykluskontrolle»).
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Kinder und Jugendliche
Sicherheit und Wirksamkeit von Seasonique wurden bei Frauen ab einem Alter von 18 Jahren untersucht. Für Jugendliche wird, falls indiziert, die gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen empfohlen.
Ältere Patientinnen
Bei Frauen nach der Menopause besteht keine Indikation.
Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen
Seasonique wurde bei Patientinnen mit Leberinsuffizienz nicht untersucht. Bei schwerer Leberinsuffizienz ist die Anwendung kontraindiziert.
Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen
Seasonique wurde bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht. Es sind daher keine speziellen Dosierungsempfehlungen möglich.
Kontraindikationen•Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)
ovenöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Anamnese (z.B. tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie)
oVorliegen starker Risikofaktoren für venöse thromboembolische Ereignisse wie hereditäre oder erworbene Prädisposition für venöse thromboembolische Ereignisse, wie z.B. APC-Resistenz (einschliesslich Faktor-V-Leiden-Mutation), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel
ogleichzeitiges Vorliegen mehrerer Risikofaktoren für venöse thromboembolische Ereignisse, wie sie in der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben sind.
•Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)
obestehende oder vorausgegangene arterielle thromboembolische Ereignisse und deren Prodromi (z.B. Angina pectoris, Myokardinfarkt, transitorische ischämische Attacke, zerebrovaskulärer Insult)
oVorliegen starker Risikofaktoren für arterielle thromboembolische Ereignisse wie
−Diabetes mellitus mit Gefässkomplikationen
−schwere arterielle Hypertonie
−schwere Dyslipoproteinämie
−Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen (auch in der Anamnese)
−hereditäre oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z.B. Hyperhomocysteinämie oder Antiphospholipid-Antikörper (Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)
ogleichzeitiges Vorliegen mehrerer Risikofaktoren für arterielle thromboembolische Ereignisse, wie sie in der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben sind.
•bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange abnorme Leberfunktionsparameter bestehen
•bestehende oder vorausgegangene benigne oder maligne Lebertumore
•gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln zur Therapie der Hepatitis C, die Glecaprevir/Pibrentasvir, Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir oder Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir, Dasabuvir enthalten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»);
•bestehende oder vermutete maligne Erkrankungen der Genitalorgane oder der Mammae, wenn diese sexualhormonabhängig sind;
•ungeklärte vaginale Blutungen;
•vermutete oder bestehende Schwangerschaft;
•Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe von Seasonique.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Anwendung eines CHC erhöht das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) und für arterielle Thromboembolien (ATE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, welche nachfolgend beschrieben werden, müssen vor jeder Verschreibung berücksichtigt werden (vgl. «Risiko für venöse Thromboembolien [VTE]» und «Risiko für arterielle Thromboembolien [ATE]»). Es ist wichtig, die Patientin auf die Informationen zu venösen und arteriellen thromboembolischen Ereignissen hinzuweisen, insbesondere auf die möglichen Symptome von VTE und ATE und die bekannten vaskulären Risikofaktoren sowie darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist (vgl. «Symptome einer VTE [tiefe Venenthrombose und Lungenembolie]» und «Symptome einer ATE»).
Der Nutzen einer Anwendung eines CHC wie Seasonique sollte gegen die nachfolgend aufgeführten Erkrankungen/Risiken – unter Berücksichtigung des Schweregrades jedes einzelnen oder dem Aufeinandertreffen mehrerer Faktoren – abgewogen und mit jeder Patientin besprochen werden, bevor man sich zur Anwendung eines hormonalen Kontrazeptivums entschliesst (siehe auch «Kontraindikationen»). Die Patientin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen.
Ärztliche Untersuchung
Vor Beginn der Einnahme oder erneuter Anwendung eines CHC wie Seasonique soll eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese erhoben sowie unter Beachtung der Kontraindikationen und Warnhinweise/Vorsichtsmassnahmen eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, um behandlungsbedürftige Erkrankungen sowie deren Risikofaktoren feststellen und eine Schwangerschaft ausschliessen zu können. Diese Untersuchungen schliessen im Allgemeinen Blutdruck, Mammae, Abdomen, Beckenorgane (inkl. Cervixcytologie) und relevante Laboruntersuchungen ein.
Während der Anwendung des CHC müssen diese Untersuchungen in regelmässigen Abständen wiederholt werden, wobei Häufigkeit und Art auf die individuelle Anwenderin abgestimmt werden und sich an den Richtlinien der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) orientieren sollten. Bei diesen Kontrollen sollten die Kontraindikationen (z.B. eine transitorische ischämische Attacke) und Risikofaktoren (z.B. Familienanamnese venöser oder arterieller Thrombosen, vgl. «Risikofaktoren für VTE» und «Risikofaktoren für ATE») erneut überprüft werden, da diese während der Anwendung eines CHC zum ersten Mal auftreten können.
Gründe für das sofortige Absetzen
Die Anwenderin muss darüber informiert werden, dass sie bei Auftreten einer der oben genannten Kontraindikationen sowie bei Eintreten einer der nachfolgenden Situationen schnellstmöglich einen Arzt/eine Ärztin konsultieren muss, der/die dann über die weitere Anwendung des CHC entscheiden wird:
•erstmaliges Auftreten oder Exazerbation migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen;
•plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;
•erste Anzeichen von thromboembolischen Ereignissen (vgl. «Symptome einer VTE [tiefe Venenthrombose und Lungenembolie]» und «Symptome einer ATE»);
•mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation (z.B. nach Unfall oder Operation);
•klinisch relevanter Blutdruckanstieg (bei wiederholter Messung);
•Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus;
•starke Oberbauchschmerzen oder Lebervergrösserung;
•Schwere depressive Zustände;
•Schwangerschaft oder Verdacht auf Schwangerschaft;
Risiko für venöse Thromboembolien (VTE)
Die Anwendung jedes CHC erhöht das Risiko für VTE im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden.
Die Entscheidung, das Arzneimittel anzuwenden, sollte nur nach einem Gespräch mit der Patientin getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht:
•Das Risiko für VTE bei Anwendung von Seasonique.
•Wie beeinflussen ihre vorbestehenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko?
•Stärkste Risikoerhöhung für VTE im allerersten Anwendungsjahr (insbesondere während der ersten 3 Monate).
•Die vorhandenen Daten deuten darauf hin, dass dieses erhöhte Risiko sowohl bei der erstmaligen Anwendung eines CHC als auch bei der erneuten Anwendung des gleichen oder eines anderen CHC besteht (nach einem mindestens 4-wöchigen oder länger dauernden anwendungsfreien Intervall).
•Seasonique ist ein Arzneimittel. Im Falle eines Unfalls oder eines operativen Eingriffs muss die Anwenderin die behandelnden Ärzte darüber informieren, dass sie Seasonique anwendet.
Ungefähr 2 von 10'000 Frauen, die kein CHC anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei der einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrundeliegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).
Aufgrund der vorliegenden epidemiologischen Daten wird geschätzt, dass im Verlauf eines Jahres 5-7 von 10'000 Frauen, die ein konventionelles Levonorgestrel-haltiges CHC anwenden (d.h. in 28-tägigen Zyklen mit jeweils 4-7tägiger Einnahmepause), eine VTE erleiden. Unter anderen CHC wurde hingegen, je nach Art der Gestagenkomponente, eine höhere Inzidenzrate gefunden (bis zu 12 Fälle pro 10'000 Frauenjahre).
Basierend auf limitierten Daten aus der Literatur muss davon ausgegangen werden, dass bei Anwendung von CHC im Langzyklus das Risiko für thromboembolische Ereignisse im Vergleich zur Anwendung in konventionellen 28tägigen Zyklen geringfügig erhöht ist.
Unter Levonorgestrel-haltigen CHC ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während einer Schwangerschaft oder in der postpartalen Phase.
VTE verlaufen in 1-2 % der Fälle tödlich.
Äusserst selten wurde bei Anwenderinnen von CHC auch über venöse Thrombosen ausserhalb der Extremitäten berichtet, z.B. Sinusvenenthrombosen oder Thrombosen in hepatischen, mesenterialen, renalen oder retinalen Venen.
Risikofaktoren für VTE
Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von CHC kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, vor allem wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen (siehe Tabelle). Insbesondere ist bei der Nutzen-Risiko-Abwägung zu berücksichtigen, dass das Risiko venöser thromboembolischer Ereignisse überadditiv erhöht sein kann, wenn eine Kombination von Risikofaktoren vorliegt. In diesem Fall muss das Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Seasonique ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen.
Tabelle: Risikofaktoren für VTE
Risikofaktor
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Anmerkung
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Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²)
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Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.
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längere Immobilisierung, grössere chirurgische Eingriffe, jeder Eingriff an Beinen oder Hüfte, neurochirurgischer Eingriff oder schweres Trauma
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In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung der Tabletten zu unterbrechen (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) und frühestens zwei Wochen nach vollständiger Mobilisierung wieder aufzunehmen. Ggf. ist eine andere Kontrazeptionsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Eine medikamentöse Thromboseprophylaxe muss erwogen werden, wenn Seasonique nicht vorab abgesetzt wurde.
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positive Familienanamnese (jede venöse Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, z.B. jünger als 50 Jahre).
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Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Patientin zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung von Seasonique getroffen wird. Falls die Untersuchung Hinweise auf eine Thrombophilie ergibt, ist die Anwendung von Seasonique kontraindiziert.
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andere Erkrankungen, die mit einem erhöhten VTE-Risiko assoziiert sind
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Systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), Sichelzellanämie, maligne Erkrankungen.
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zunehmendes Alter
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Insbesondere älter als 35 Jahre
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Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung wie beispielsweise eine Flugreise von >4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE darstellen, insbesondere bei Patientinnen mit weiteren Risikofaktoren.
Über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose besteht kein Konsens.
Es muss beachtet werden, dass das Risiko thromboembolischer Ereignisse in der postpartalen Phase erhöht ist. Es gibt Daten, die darauf hindeuten, dass das Thromboserisiko bis 12 Wochen nach der Entbindung erhöht sein kann.
Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)
Der Patientin ist anzuraten, bei Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Symptome unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie Seasonique anwendet.
•Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose können sein
ounilaterale Schwellung in einem Bein oder entlang einer Vene im Bein;
oSpannungsgefühl oder Schmerzen in einem Bein, auch wenn sie nur beim Stehen oder Laufen spürbar sind;
oÜberwärmung, Rötung oder Verfärbung der Haut am betroffenen Bein.
•Symptome einer Lungenembolie können sein
oplötzliche unerklärliche Kurzatmigkeit, schnelles Atmen oder Atemnot; Anstrengungsintoleranz;
oplötzliches Auftreten von Husten, eventuell mit blutigem Sputum;
oplötzlicher starker Schmerz im Brustkorb, welcher sich bei tiefer Atmung verstärken kann;
ostarke Benommenheit, Schwindel oder Angstgefühl;
oTachykardie oder Arrhythmien.
Einige dieser Symptome (z.B. Kurzatmigkeit oder Husten) sind nicht spezifisch und können als häufige bzw. weniger schwere Ereignisse (z.B. Atemwegsinfektionen) missgedeutet werden.
Risiko für arterielle Thromboembolien (ATE)
Epidemiologische Studien haben ausserdem die Anwendung hormonaler Kontrazeptiva mit einem erhöhten Risiko für arterielle thromboembolische Ereignisse (wie Myokardinfarkt, Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacken) in Verbindung gebracht. Bevor die Entscheidung getroffen wird, Seasonique zu verordnen, ist die Patientin über dieses Risiko sowie insbesondere auch darüber aufzuklären, wie eventuell vorbestehende individuelle Risikofaktoren dieses Risiko zusätzlich erhöhen können.
Äusserst selten wurde bei Anwenderinnen von CHC auch über Thrombosen in anderen Blutgefässen (wie z.B. hepatischen, mesenterialen, renalen oder retinalen Arterien) berichtet.
Risikofaktoren für ATE
Ein erhöhtes Risiko für einen zerebrovaskulären Insult oder andere arterielle thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von CHC besteht v.a. bei Frauen, die bereits Risikofaktoren für solche Erkrankungen aufweisen (siehe Tabelle). Insbesondere muss bei der Nutzen-Risiko-Abwägung beachtet werden, dass das Risiko für arterielle thromboembolische Ereignisse überadditiv erhöht sein kann, wenn eine Kombination von Risikofaktoren vorliegt. In diesem Fall muss das Gesamtrisiko für eine ATE betrachtet werden. Bei Patientinnen, die aufgrund eines schwerwiegenden oder des Vorliegens mehrerer Risikofaktoren ein hohes Risiko für eine ATE aufweisen, ist Seasonique kontraindiziert.
Tabelle: Risikofaktoren für ATE
Risikofaktor
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Anmerkung
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zunehmendes Alter
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Insbesondere älter als 35 Jahre
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Rauchen
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Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn sie ein CHC wie Seasonique anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eine alternative Kontrazeptionsmethode anzuwenden.
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arterielle Hypertonie
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Diabetes mellitus
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Bei Diabetikerinnen mit bereits bestehenden Gefässkomplikationen ist die Anwendung von CHC kontraindiziert.
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Dyslipoproteinämie
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Herzklappenerkrankungen
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Vorhofflimmern
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Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²)
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Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.
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positive Familienanamnese (jede arterielle Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil, insbesondere in relativ jungen Jahren, d.h. jünger als 50 Jahre).
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Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Patientin zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung von Seasonique getroffen wird. Falls die Untersuchung Hinweise auf eine Thrombophilie ergibt, ist die Anwendung von Seasonique kontraindiziert.
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Migräne
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Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads einer Migräne während der Anwendung von Seasonique kann ein Prodromalsymptom eines zerebrovaskulären Ereignisses darstellen und Grund für ein sofortiges Absetzen sein.
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andere Erkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für ATE assoziiert sind
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Hyperhomocysteinämie, systemischer Lupus erythematodes, Sichelzellanämie, maligne Erkrankungen.
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Symptome einer ATE
Der Patientin ist anzuraten, beim Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Symptome unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie Seasonique anwendet.
•Symptome eines zerebrovaskulären Insults können sein
oplötzliche Taubheit oder Kraftlosigkeit des Gesichtes, eines Armes oder Beines, vor allem einer Körperhälfte;
oplötzliche Verwirrtheit;
oundeutliche Aussprache oder Verständnisprobleme;
oplötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;
oplötzliche Gehstörungen;
oSchwindel;
oGleichgewichts- oder Koordinationsstörungen;
oplötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
oBewusstseinsverlust oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
•Symptome eines Myokardinfarktes können sein
oSchmerzen, Unwohlsein, Druckgefühl, Schweregefühl, Enge- oder Spannungsgefühl in der Brust, im Arm oder hinter dem Brustbein;
oBeschwerden, welche in Rücken, Kiefer, Hals, Arm oder Magen ausstrahlen;
oVöllegefühl, Magenbeschwerden oder Würgereiz;
oSchwitzen, Nausea, Erbrechen oder Schwindel;
oextremes Schwäche-, oder Angstgefühl oder Kurzatmigkeit;
oTachykardie oder Arrhythmien.
•Andere Symptome eines vaskulären Verschlusses können sein
oplötzlicher Schmerz, Schwellung oder leichte Cyanose einer Extremität;
oakutes Abdomen.
Verdacht auf hereditäre oder erworbene Prädisposition für thromboembolische Komplikationen
Bei Verdacht auf eine hereditäre oder erworbene Prädisposition für thromboembolische Komplikationen ist eine gerinnungs-physiologische Abklärung durch einen Spezialisten angezeigt, welcher ggf. eine Bestimmung bestimmter hämostatischer Parameter veranlassen wird.
Tumorerkrankungen
In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes Zervixkarzinom-Risiko bei Langzeitanwendung von CHC (>5 Jahre) berichtet. Es wird jedoch nach wie vor kontrovers diskutiert, in wie weit dieses Ergebnis durch andere Faktoren wie eine Infektion durch humane Papillomaviren (HPV) (stärkster Risikofaktor), die Frequenz der Teilnahme am Zervix-Screening oder das Sexualverhalten beeinflusst wird.
Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ergeben, dass das relative Risiko (RR) der Diagnosestellung eines Mammakarzinoms bei Frauen, die CHC anwenden, geringfügig erhöht ist (RR= 1,24). Nach Absetzen des CHC sinkt das erhöhte Risiko kontinuierlich ab und ist nach 10 Jahren nicht mehr nachweisbar. Da Mammakarzinome vor dem 40. Lebensjahr selten sind, ist bei Frauen, die ein CHC anwenden oder bis vor kurzem angewendet haben, die zusätzlich diagnostizierte Anzahl an Mammakarzinomen im Verhältnis zum Mammakarzinom-Gesamtrisiko gering. Diese Studien liefern keine Hinweise auf eine Kausalität. Die beobachtete Risikoerhöhung kann sowohl auf eine bei Anwenderinnen von CHC frühzeitigere Erkennung als auch auf biologische Wirkungen von CHC oder auf beide Faktoren gemeinsam zurückzuführen sein. Mammakarzinome bei Frauen, die ein CHC angewendet haben, waren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tendenziell weniger weit fortgeschritten als bei Frauen, die nie ein CHC angewendet hatten.
In seltenen Fällen wurden unter Anwendung von Sexualhormonen, wie sie Seasonique enthält, gutartige, noch seltener bösartige Veränderungen an der Leber beobachtet, zu deren möglichen Komplikationen lebensbedrohliche intraabdominale Blutungen gehören. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrösserung oder Hinweise auf intraabdominale Blutungen auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen miteinbezogen werden.
Depressive Störungen
Depressionen bzw. depressive Verstimmungen sind als mögliche unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung von Sexualhormonen, einschliesslich hormonaler Kontrazeptiva, bekannt (s.a. Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Solche Störungen können bereits kurz nach Beginn der Behandlung auftreten. Eine Depression kann schwerwiegend verlaufen und stellt einen Risikofaktor für Suizide bzw. suizidales Verhalten dar. Anwenderinnen hormonaler Kontrazeptiva sollen daher über mögliche Symptome depressiver Störungen informiert werden. Der Anwenderin soll dringend geraten werden, sich umgehend an einen Arzt / eine Ärztin zu wenden, falls sie unter der Anwendung des Kontrazeptivums Stimmungsschwankungen oder andere Symptome einer Depression bemerkt.
Anwenderinnen mit einer schweren Depression in der Anamnese sollen sorgfältig überwacht werden. Falls es unter der Anwendung von Seasonique erneut zu schweren depressiven Zuständen kommt, muss das Arzneimittel abgesetzt werden.
Verringerte Zykluskontrolle
Das 91tägige Einnahmeschema dient dazu, die Menstruation hinauszuzögern. Bei einigen Frauen führt dies zum vermehrten Auftreten von Schmier- oder Durchbruchblutungen, insbesondere innerhalb der ersten Monate der Anwendung. Das Auftreten dieser Art von Blutung kann nicht vorhergesehen werden. Nur die hormonelle Entzugsblutung, welche während bzw. unmittelbar nach Einnahme der weissen Ethinylestradiol-Filmtabletten eintritt, kann geplant werden.
Umgekehrt muss die Anwenderin darüber aufgeklärt werden, dass es während der Anwendung von Seasonique zu einer Amenorrhoe kommen kann (siehe unten).
Bei allen CHC können, insbesondere während der ersten Monate der Anwendung, unregelmässige Blutungen (Schmier- bzw. Durchbruchblutungen) auftreten. Eine Abklärung unregelmässiger Blutungen ist daher erst nach einer Anpassungsphase von ca. 3 Monaten sinnvoll.
Persistieren die Blutungsunregelmässigkeiten oder treten sie erstmals nach zuvor regelmässigen Zyklen auf, müssen auch nichthormonale Ursachen in Betracht gezogen werden. In diesem Fall sind entsprechende diagnostische Massnahmen zum Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer malignen Erkrankung angezeigt, unter Umständen einschliesslich einer Kürettage.
In den klinischen Studien mit Seasonique traten die Entzugsblutungen über die Zeit recht konstant und mit einer Dauer von ca. 3 Tagen pro 91tägigem Anwendungszyklus auf. Zwischenblutungen (einschliesslich Schmierblutungen) wurden vor allem im ersten 91tägigen Anwendungszyklus beobachtet, während ihre Häufigkeit in den nachfolgenden Anwendungszyklen abnahm (siehe auch «Eigenschaften/Wirkungen»).
Bei einigen Frauen kann die Entzugsblutung während der Einnahme der weissen Ethinylestradiol-Filmtabletten ausbleiben. Wenn das CHC entsprechend der Anweisungen in der Rubrik «Dosierung/Anwendung» eingenommen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft gering. Wurde das CHC allerdings vor der ersten ausgebliebenen Entzugsblutung nicht vorschriftsgemäss eingenommen oder sind zwei Entzugsblutungen ausgeblieben, muss vor der weiteren Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Sonstige Vorsichtsmassnahmen
Frauen, die ein hormonales Kontrazeptivum anwenden, sollen nicht gleichzeitig mit Johanniskrautpräparaten (Hypericum) behandelt werden, da die kontrazeptive Wirkung beeinträchtigt sein kann. Über Zwischenblutungen und Einzelfälle unerwünschter Schwangerschaften wurde berichtet (vgl. auch «Interaktionen»).
Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyzeridämie ist unter der Anwendung von CHC möglicherweise mit einem erhöhten Pankreatitis-Risiko zu rechnen.
Obwohl unter der Anwendung von CHC relativ häufig über einen geringfügigen Blutdruckanstieg berichtet wird, sind klinisch relevant erhöhte Blutdruckwerte selten. Kommt es unter Anwendung eines CHC zu einer klinisch relevanten Blutdruckerhöhung (bei wiederholter Messung), sollte das CHC abgesetzt werden. Wo es angezeigt erscheint, kann die erneute Anwendung eines CHC erwogen werden, wenn sich die Blutdruckwerte (unter Behandlung) normalisiert haben.
Unter Anwendung von CHC wurde über eine reduzierte Glucosetoleranz berichtet. Diabetikerinnen sowie Frauen mit reduzierter Glucosetorelanz sollten daher während der Anwendung eines CHC sorgfältig überwacht werden. Eine Anpassung der antidiabetischen Therapie ist jedoch im Allgemeinen nicht erforderlich.
Akute oder chronische Störungen der Leberfunktion können das Absetzen des CHC erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte normalisiert haben.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die Glecaprevir/Pibrentasvir, Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir oder Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir, Dasabuvir (mit oder ohne Ribavarin) enthalten, kann das Risiko für einen Transaminasenanstieg (insbesondere einen Anstieg der ALT) erhöht sein (siehe «Intreraktionen»). Bevor die Therapie mit einem dieser Arzneimittel begonnen wird, muss Seasonique daher abgesetzt und eine alternative Kontrazeptionsmethode (z.B. Gestagen-Monopräparat oder nicht-hormonelle Methode) gewählt werden (siehe «Kontraindikationen»). Seasonique kann frühestens 2 Wochen, nachdem die Einnahme dieser Arzneimittel beendet worden ist, wieder angewendet werden.
Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von Sexualsteroidhormonen aufgetreten ist, müssen CHC abgesetzt werden.
Östrogene können die Lithogenität der Galle erhöhen. Mehrere epidemiologische Studien fanden unter Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen der Gallenblase (z.B. Cholelithiasis, Cholezystitis; einschliesslich der Notwendigkeit einer Cholezystekomie).
Bei Frauen mit hereditärem und/oder erworbenem Angioödem können exogene Östrogene die Symptome des Angioödems induzieren oder verschlimmern.
Die folgenden Erkrankungen können sowohl während einer Schwangerschaft als auch während der Anwendung eines CHC auftreten oder ungünstig beeinflusst werden, doch lassen die verfügbaren Daten keine eindeutigen Schlüsse auf einen Kausalzusammenhang mit der Anwendung eines CHC zu: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom; Chorea minor; Herpes gestationis; Otosklerose-bedingter Hörverlust. Die Anwendung von CHC wurde ausserdem auch mit dem Auftreten von Enteritis regionalis Crohn sowie Colitis ulcerosa assoziiert.
Bei prädisponierten Frauen kann die Einnahme von CHC gelegentlich ein Chloasma verursachen, das durch intensive Sonnenbestrahlung noch verstärkt wird. Frauen, die hierzu neigen, sollten sich deshalb keiner starken UV-Strahlung aussetzen.
Es soll darüber aufgeklärt werden, dass CHC keinen Schutz vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten.
Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose- Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Die pinkfarbenen Filmtabletten enthalten den Azofarbstoff Allurarot, der allergische Reaktionen hervorrufen kann. Bei Patientinnen mit Überempfindlichkeit gegenüber Azofarbstoffen, Acetylsalicylsäure und anderen Prostaglandinhemmern soll Seasonique daher mit Vorsicht angewendet werden.
InteraktionenUm potentielle Interaktionen zu erkennen, sollte auch die Fachinformation der gleichzeitig verabreichten Arzneimittel konsultiert werden.
Pharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik hormonaler Kontrazeptiva
Enzyminduktoren
Interaktionen mit Arzneimitteln, die mikrosomale Enzyme induzieren und dadurch eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen verursachen können, können zu einer Verminderung der kontrazeptiven Wirksamkeit sowie zu Durchbruchblutungen führen. Dies gilt z.B. für Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Felbamat, Modafinil, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin und Topiramat sowie für Arzneimittel, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Eine Enzyminduktion kann bereits nach wenigen Tagen beobachtet werden und kann während 4 oder mehr Wochen nach dem Absetzen dieser Arzneimittel andauern. Frauen, welche kurzfristig mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, sollten dazu aufgefordert werden, vorübergehend zusätzlich eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode anzuwenden oder eine andere Art der Kontrazeption zu wählen. Die Barrieremethode sollte während der gleichzeitigen Anwendung der Arzneimittel sowie für weitere 28 Tage nach deren Absetzen verwendet werden. Wird die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel über das Ende der aktuellen Packung des CHC hinaus fortgesetzt, sollte unmittelbar im Anschluss an die Einnahme der pinkfarbenen Filmtabletten mit der nächsten Packung begonnen werden, also ohne Einnahme der weissen Filmtabletten.
Bei Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, welche zu einer Enzyminduktion in der Leber führen, sollten alternative Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Darüber hinaus ist bekannt, dass verschiedene Inhibitoren der HIV/HCV-Protease (z.B. Boceprevir, Telaprevir) und der Nichtnukleosidischen Reverse-Transkriptase (z.B. Efavirenz, Nevirapin) zu einer Erniedrigung oder Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Östrogenen oder Gestagenen führen können. Diese Veränderungen können in manchen Fällen klinisch relevant sein.
Insbesondere sind Proteaseinhibitoren wie Ritonavir, Amprenavir oder Nelfinavir (einschliesslich deren Kombinationen) zwar als starke Inhibitoren von CYP3A4 bekannt, können jedoch bei gleichzeitiger Anwendung mit Steroidhormonen enzyminduzierende Eigenschaften aufweisen und dadurch die Plasmaspiegel von Östrogenen und Gestagenen reduzieren.
Enzyminhibitoren
Arzneimittel, welche die hepatischen Enzyme hemmen (z.B. Azol-Antimykotika, Makrolid-Antibiotika, Cobicistat, einige HMG-Co A-Reduktasehemmer), sowie Grapefruitsaft können die Plasmaspiegel von Östrogenen erhöhen und dadurch zum vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen führen.
Etoricoxib-Dosen von 60 bis 120 mg/Tag bewirkten bei gleichzeitiger Einnahme eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums mit 0.035 mg Ethinylestradiol eine Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Ethinylestradiol auf das 1.4- bis 1.6-Fache. Die klinische Relevanz dieser Veränderungen ist nicht bekannt. Die Interaktion sollte jedoch bei der Wahl eines Kontrazeptivums (d.h. der Entscheidung für eine bestimmte Östrogendosis) berücksichtigt werden.
Interferenz mit dem enterohepatischen Kreislauf
Bei gleichzeitiger kurzdauernder (bis zu 10 Tagen) Anwendung von Antibiotika, welche keine Interaktionen mit dem CYP3A4-Enzymsystem aufweisen, ist nicht mit pharmakokinetischen Interaktionen zu rechnen. Bei der Beratung der Patientin sollte jedoch berücksichtigt werden, dass unter Umständen die Grunderkrankung (z.B. Geschlechtskrankheiten), derentwegen das Antibiotikum eingesetzt wird, die zusätzliche Verwendung einer Barrieremethode nahelegen kann.
Über mögliche Interaktionen bei längerfristiger Komedikation mit Antibiotika (z.B. bei Osteomyelitis oder Borreliose) liegen keine ausreichenden Daten vor. Soll eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden, wird in solchen Fällen während der Antibiotikatherapie sowie in den ersten 7 Tagen nach dem Absetzen die zusätzliche Verwendung einer Barrieremethode empfohlen.
Sollte es unter der antibiotischen Therapie zu Durchfällen und/oder Erbrechen kommen, sind ausserdem die Angaben im Abschnitt «Verhalten bei gastrointestinalen Störungen» in der Rubrik «Dosierung/Anwendung» zu beachten.
Einfluss hormonaler Kontrazeptiva auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Hormonale Kontrazeptiva können – durch verschiedene Interaktionsmechanismen – auch die Pharmakokinetik einiger anderer Arzneimittel beeinflussen. Sie können die hepatischen mikrosomalen Enzyme hemmen oder die hepatische Konjugation, insbesondere die Glukuronidierung, induzieren. Entsprechend können die Plasma- und Gewebekonzentrationen anderer Arzneimittel entweder erhöht (z.B. Cyclosporin) oder erniedrigt werden (z.B. Lamotrigin, siehe unten). Weiter kann auch die pharmakologische Wirkung ausgewählter Substanzen der folgenden Arzneimittelklassen beeinflusst werden: Analgetika, Antidepressiva, Antidiabetika, Antimalariamittel, einige Benzodiazepine, einige β-Blocker, Kortikosteroide und orale Antikoagulantien. Nicht in allen Fällen sind die aus diesen Interaktionen resultierenden Veränderungen der Plasmaspiegel klinisch relevant.
Bei Frauen, die eine Schilddrüsenhormon-Substitutionstherapie erhalten, muss eventuell die Dosis des Schilddrüsenhormons erhöht werden, da die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins unter CHC-Anwendung erhöht ist.
Lamotrigin
Eine Interaktionsstudie mit dem Antiepileptikum Lamotrigin und einem kombinierten oralen Kontrazeptivum (0.03 mg Ethinylestradiol / 0.15 mg Levonorgestrel) zeigte eine klinisch relevante Steigerung der Lamotrigin-Clearance mit einer entsprechenden signifikanten Abnahme der Lamotrigin-Plasmaspiegel, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht wurden. Eine derartige Senkung der Plasmakonzentrationen kann mit einer reduzierten Anfallskontrolle einhergehen. Es ist nicht bekannt, in wieweit diese Befunde auf andere kombinierte Kontrazeptiva übertragbar sind. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Präparate ein vergleichbares Interaktionspotential aufweisen.
Beginnt eine Patientin, welche Lamotrigin einnimmt, neu mit der Anwendung von Seasonique, kann daher eine Anpassung der Lamotrigindosis erforderlich sein, und die Lamotrigin-Konzentration sollte zu Beginn der Therapie engmaschig überwacht werden. Hierbei ist insbesondere auch zu beachten, dass es zu einem deutlichen Anstieg des Lamotriginspiegels (unter Umständen in den toxischen Bereich ) kommen kann, wenn das hormonale Kontrazeptivum abgesetzt wird.
Interaktionen mit unbekanntem Mechanismus
In klinischen Studien kam es bei gleichzeitiger Anwendung Ethinylestradiol-haltiger CHC zusammen mit der Wirkstoffkombination Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir (mit oder ohne Ribavirin) gegenüber Patientinnen, welche ausschliesslich mit den antiviralen Wirkstoffen behandelt wurden, signifikant häufiger zu einem Anstieg der ALT auf über das Fünffache der oberen Grenze des Normbereiches [ULN]. Ein ähnlicher Transaminasen-Anstieg wurde auch bei der Anwendung von antiviralen HCV-Arzneimitteln mit den Wirkstoffkombinationen Glecaprevir/Pibrentasvir und Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir beobachtet. Seasonique muss daher vor Beginn einer Therapie mit einer solchen antiviralen Kombination abgesetzt werden (siehe auch «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Die Einnahme von Seasonique ist während einer Schwangerschaft kontraindiziert. Vor Beginn der Anwendung des Arzneimittels ist eine Schwangerschaft auszuschliessen. Tritt unter der Anwendung eine Schwangerschaft ein oder wird eine solche vermutet, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und der Arzt / die Ärztin zu konsultieren.
Es gibt Hinweise auf fötale Risiken, basierend auf tierexperimentellen Untersuchungen (siehe «Präklinische Daten»). Die meisten bis heute durchgeführten epidemiologischen Studien haben jedoch keine eindeutigen Hinweise auf eine embryotoxische oder teratogene Wirkung ergeben, wenn Kombinationen aus Östrogenen und Gestagenen versehentlich während der Schwangerschaft angewendet wurden.
Stillzeit
Das Arzneimittel sollte in der Stillzeit nicht angewendet werden, da die Milchproduktion reduziert und die Milchqualität verändert sein kann und geringe Wirkstoffkonzentrationen in der Milch gemessen werden können. Wenn möglich sollten bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nichthormonale Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Zum postpartalen Risiko thromboembolischer Ereignisse bei der Mutter siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine Studien zur Untersuchung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, durchgeführt.
Unerwünschte WirkungenDie schwerwiegendsten unerwünschten Wirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von CHC sind in der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben (siehe dort). Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen sind insbesondere arterielle und venöse Thromboembolien.
Die Sicherheit von Seasonique wurde in einer pivotalen Studie über 12 Monate an rund 1000 Anwenderinnen untersucht. Darüber hinaus liegen Sicherheitsdaten aus einer supportiven Studie (mit 73 Frauen unter Seasonique) vor, sowie von 59 Patientinnen Langzeitdaten über eine Anwendungsdauer von bis zu 5 Jahren.
Der in den klinischen Studien am häufigsten beobachtete Effekt unter Anwendung von Seasonique war eine Amenorrhoe (nach 3 Anwendungszyklen à 91 Tagen bei 20%), die von den meisten Anwenderinnen als wünschenswertes Ergebnis betrachtet wird.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen im eigentlichen Sinn waren in den Studien unregelmässige und/oder starke uterine Blutungen, Gewichtszunahme und Akne.
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach Organsystem und Häufigkeit angegeben, welche in den klinischen Studien und/oder während der Marktüberwachung unter der Anwendung von Seasonique beobachtet wurden. Die Häufigkeiten sind dabei definiert als sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100); selten (≥1/10'000 bis <1/1'000), nicht bekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Harnwegsinfektion, Pilzinfektion, Vaginalmykose, bakterielle Vaginitis
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Gelegentlich: fibrozystische Mastopathie
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Anämie
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahme
Gelegentlich: Erhöhung des Appetits, Anorexie, Gewichtsabnahme, Erhöhung der Blutlipide, Flüssigkeitsretention, Insulinresistenz, Diabetes mellitus
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Stimmungsschwankungen, Depression, verminderte Libido, Ängstlichkeit
Gelegentlich: Reizbarkeit, Verschlechterung einer Depression, depressive Verstimmung, Affektlabilität, Orgasmusstörungen, emotionaler Stress, Paranoia
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen
Gelegentlich: Schwindel, Sensibilitätsstörungen (Hypoästhesien, Hyperästhesien und Parästhesien)
Herzerkrankungen/Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Blutdruckanstieg, Hitzewallungen, Tachykardie, Palpitationen, orthostatische Hypotonie
Selten: venöse thromboembolische Ereignisse (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie), arterielle thromboembolische Ereignisse (z.B. transitorische ischämische Attacke, Schlaganfall, Herzinfarkt)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Diarrhoe, Erbrechen, Dyspepsie
Gelegentlich: Obstipation
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Cholelithiasis, Cholezystitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Akne.
Gelegentlich: Hautausschlag, Hypotrichose, Urtikaria, Photosensitivität, Hyperpigmentierung, Störungen des Nagelwachstums, Erythema nodosum.
Nicht bekannt: Alopezie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen, Arthralgien.
Gelegentlich: periphere Schwellung, Muskelkrämpfe, Gelenksteifigkeit, Myalgien, Nackenschmerzen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig: Metrorrhagie (11.5%).
Häufig: Menorrhagie, Dysmenorrhoe, Spannungsgefühl in den Brüsten.
Gelegentlich: vulvovaginale Trockenheit, Uteruskrämpfe, unregelmässige Blutungen, Schwellung bzw. Grössenzunahme der Brüste, Schmerzen in den Brüsten, vulvovaginale Beschwerden, Fluor vaginalis, Dyspareunie, Pruritus genitalis, Unterleibsschmerzen, Vaginitis, Galaktorrhoe, (Grössenzunahme von) Myome(n), postkoitale Blutung, Ovarialzysten, Exanthem im Genitalbereich.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit, Ödeme, Schmerzen, Schmerzen im Brustkorb, grippeähnliche Symptome, Fieber, Unwohlsein, Hitzegefühl, Nachtschweiss.
Bei Anwenderinnen anderer kombinierter hormonaler Kontrazeptiva wurde darüber hinaus über folgende unerwünschte Wirkungen berichtet (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»):
Mammakarzinom, Lebertumoren, Transaminasenanstieg, cholestatischer Ikterus, Erythema multiforme, Chloasma und Hirsutismus.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungEs liegen keine Meldungen über schwerwiegende Folgen einer Überdosierung vor.
Anzeichen und Symptome
Symptome einer Überdosierung können sein: Übelkeit, Erbrechen und vaginale Blutungen. Letztere können nach versehentlicher Einnahme des Präparates auch bei Mädchen vor der Menarche auftreten..
Behandlung
Eine allfällige Behandlung hat symptomatisch zu erfolgen.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
G03AA07
Seasonique ist ein orales Kontrazeptivum für einen 91-tägigen Langzyklus, das die geplanten Entzugsblutungen auf vier Episoden pro Jahr reduziert. Es enthält als Östrogenkomponente Ethinylestradiol, als Gestagenkomponente Levonorgestrel. Die Kombination wird während 84 aufeinanderfolgender Tage angewendet, gefolgt von 7 Tagen einer Monotherapie mit 0.01 mg Ethinylestradiol.
Wirkungsmechanismus
Wie bei allen kombinierten hormonalen Kontrazeptiva (CHC) beruht die kontrazeptive Wirkung von Seasonique auf verschiedenen Faktoren, als deren wichtigste die Ovulationshemmung und die Veränderung des Zervixsekrets anzusehen sind. Darüber hinaus bietet das Endometrium infolge der morphologischen und enzymatischen Veränderungen ungünstige Verhältnisse für die Nidation. Ausserdem führen die durch das CHC induzierten hormonellen Veränderungen zu einer geringeren Blutungsstärke.
Für die letzten 7 Tage des Langzyklus (Tag 85 bis 91) enthält Seasonique 0.01 mg Ethinylestradiol anstatt Placebo, um das Blutungsverhalten zu stabilisieren.
Pharmakodynamik
siehe "Wirkungsmechanismus"
Klinische Wirksamkeit
Die kontrazeptive Wirksamkeit von Seasonique wurde in einer pivotalen Studie an rund 1000 Anwenderinnen untersucht. Dabei ergaben sich folgende Werte für den Pearl Index (PI):
Für Frauen im Alter von 18-35 Jahren:
Methodenversagen: 0.26 (obere Grenze des 95%-Konfidenzintervalles: 0.80)
Gesamt-PI (Anwendungsfehler und Methodenversagen): 0.76 (obere Grenze des 95%-Konfidenzintervalles: 1.76)
Für die Gesamtheit der Studienpopulation (Alter 18-40 Jahre):
Gesamt-PI (Anwendungsfehler und Methodenversagen): 0.67 (obere Grenze des 95%-Konfidenzintervalles: 1.56)
Der Einfluss der Anwendung im Langzyklus auf das Blutungsverhalten wurde in der pivotalen Studie sowie in einer weiteren, supportiven Studie an insgesamt gut 1000 Anwenderinnen untersucht. Gegenüber der Anwendung in konventionellen Zyklen war dabei die Zahl der Entzugsblutungen auf ca. 3 Blutungstage pro 91tägigem Anwendungszyklus reduziert.
Die Inzidenz von Zwischenblutungen (Schmier- und Durchbruchblutungen) war jedoch gegenüber einem konventionellen Anwendungsschema erhöht. Insgesamt berichteten 11.5% der Anwenderinnen über Zwischenblutungen. 80% dieser Zwischenblutungen traten während der ersten beiden Anwendungsmonate auf, danach nahm die Zahl der Zwischenblutungen ab.
PharmakokinetikAbsorption
Ethinylestradiol
Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe rasch resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird innerhalb von 2 Stunden nach der Einnahme erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt aufgrund eines First pass-Metabolismus nur bei etwa 43%.
Bei kontinuierlicher Einnahme von Seasonique war die Ethinylestradiol-Konzentration im Serum an Tag 21 um den Faktor 1.6 höher als an Tag 1 der Anwendung. Nach Tag 21 ergab sich kein Anhalt für eine weitere Akkumulation.
Levonorgestrel
Levonorgestrel wird nach oraler Gabe rasch und vollständig resorbiert (Bioverfügbarkeit fast 100%).
Bei kontinuierlicher Einnahme von Seasonique war die Levonorgestrel-Konzentration im Serum an Tag 21 um den Faktor 3 höher als an Tag 1 der Anwendung. Nach Tag 21 ergab sich kein Anhalt für eine weitere Akkumulation.
Distribution
Ethinylestradiol
Ethinylestradiol wird in hohem Masse (zu ca. 95%), aber unspezifisch, an Serumalbumin gebunden. Ethinylestradiol bindet nicht an SHBG, induziert aber einen Anstieg der SHBG-Konzentration im Serum. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 2,8–8,6 l/kg.
Levonorgestrel
Levonorgestrel wird in hohem Masse an Proteine gebunden, hauptsächlich an das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG) und an Serumalbumin; nur 1.3% der Gesamtkonzentration im Serum liegen als freies Steroid vor. Der durch Ethinylestradiol induzierte Anstieg der SHBG-Konzentration beeinflusst die relative Bindung von Levonorgestrel an Serumproteine, was zu einer Zunahme der SHBG-Bindung sowie zu einer Abnahme der Albumin-Bindung und der freien Fraktion führt. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 129 Liter.
Metabolismus
Ethinylestradiol
Ethinylestradiol wird präsystemisch sowohl in der Dünndarmschleimhaut als auch in der Leber (unter Beteiligung des hepatischen Enzyms CYP 3A4) metabolisiert. In der Dünndarmschleimhaut wird es konjugiert, in der Leber durch Phase-I-Metabolismus (Hauptmetaboliten: 2-Hydroxyethinylestradiol und 2-Methoxyethinylestradiol) und Konjugation abgebaut.
Levonorgestrel
Levonorgestrel wird in der Leber – hauptsächlich durch CYP 3A4 – über die bekannten Wege des Steroidmetabolismus metabolisiert. Anschliessend erfolgt eine Konjugation (v.a. mit Sulfaten).
Elimination
Ethinylestradiol
Ethinylestradiol wird nur in Form seiner Metaboliten mit Fäzes und Urin in einem Verhältnis von 6:4 ausgeschieden. Die Glucuronid- und Sulfatkonjugate unterliegen einem enterohepatischen Kreislauf, die Elimination erfolgt daher biphasisch. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt nach einer Einzeldosis Seasonique etwa 18 Stunden.
Levonorgestrel
Levonorgestrel wird, überwiegend in Form seiner Metaboliten, zu etwa 45% mit dem Urin und zu 32% mit den Faezes ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt nach einer Einzeldosis Seasonique etwa 34 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Zur Pharmakokinetik von Ethinylestradiol oder Levonorgestrel bei Patientinnen mit Leber- oder Niereninsuffizienz liegen keine Daten vor.
Präklinische DatenPräklinische Untersuchungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva zur Toxizität nach wiederholter Gabe, zur Genotoxizität und zum karzinogenen Potential ergaben keine eindeutigen Hinweise auf besondere Risiken für den Menschen, wenn auch in epidemiologischen Studien ein erhöhtes Risiko für Leberkarzinome nachgewiesen werden konnte, welches vorwiegend bei nicht an Leberzirrhose erkrankten und HBV- und HCV-negativen Frauen bei Langzeitgebrauch (>6 Jahre) beobachtet wurde.
Bei Versuchstieren zeigte Ethinylestradiol bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt, welcher als Spezies-spezifisch erachtet wird; Missbildungen des Urogenitaltrakts und Feminisierung männlicher Feten wurden beobachtet. Die Übertragbarkeit dieser tierexperimentellen Resultate auf den Menschen ist umstritten.
Reproduktionstoxikologische Studien an Ratten, Mäusen und Kaninchen erbrachten keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung. Für Risiken beim Menschen siehe Rubrik «Schwangerschaft/Stillzeit».
Sonstige HinweiseBeeinflussung diagnostischer Methoden
Kontrazeptive Steroide können die Ergebnisse gewisser Labortests beeinflussen, wie biochemische Parameter der Leber, Schilddrüse, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von (Carrier-) Proteinen und Lipid-/Lipoproteinfraktionen, Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie der Blutgerinnung und Fibrinolyse. Diese Änderungen bewegen sich im Allgemeinen innerhalb des entsprechenden Normbereichs.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer66033 (Swissmedic).
PackungenSeasonique: OP 91 [B]
Jede Packung enthält 91 Filmtabletten (84 pinkfarbene Tabletten und 7 weisse Tabletten) in drei Blisterpackungen:
2 × 28 pinkfarbene Filmtabletten (Monat 1 und Monat 2) + 1 × (28 pinkfarbene Filmtabletten + 7 weisse Filmtabletten) (Monat 3).
Die drei PVC/TE/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen befinden sich jeweils in einem Folienbeutel der nebst Packungsbeilage in einem Umkarton verpackt ist.
Die weissen Tabletten befinden sich in der fünften (letzten) Reihe der dritten Blisterpackung. Nur die dritte Blisterpackung enthält fünf Tablettenreihen.
ZulassungsinhaberinLabatec Pharma S.A., 1217 Meyrin (Genève)
Stand der InformationJanuar 2023
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