Präklinische DatenLangzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Die toxikologische Beurteilung der Kombination Trifluridin/Tipiracil-Hydrochlorid erfolgte bei Ratten, Hunden und Affen. Als Zielorgane wurden das lymphatische und hämatopoetische System sowie der Magen-Darm-Trakt identifiziert. Sämtliche Veränderungen (beispielsweise Leukopenie, Anämie, Knochenmarkshypoplasie, atrophische Veränderungen der lymphatischen und hämatopoetischen Gewebe sowie Störungen des Magen-Darm-Trakts) waren innert 9 Wochen nach Absetzen des Arzneimittels reversibel.
An den Zähnen von Ratten wurden bei einer Behandlung mit der Kombination Trifluridin/Tipiracil-Hydrochlorid weissliche Verfärbungen, Brüchigkeit und Okklusionsstörungen beobachtet. Eine Wirkung auf das Zahnwachstum beim Menschen kann nicht ausgeschlossen werden, diese Wirkung trat bei jungen erwachsenen Affen jedoch nicht auf und kann somit als Nager-spezifisch eingestuft werden.
Mutagenität
Die Kombination Trifluridin/Tipiracil-Hydrochlorid war im Rückmutationstest an Bakterien, beim Chromosomenaberrationstest in Säugetierzellkulturen und im Mikrokerntest bei Mäusen genotoxisch. Daher sollte Lonsurf als potenzielles Karzinogen behandelt werden.
Karzinogenität
Es wurden keine tierexperimentellen Langzeitstudien zur Beurteilung des karzinogenen Potentials der Kombination Trifluridin/Tipiracil-Hydrochlorid durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Die Ergebnisse von tierexperimentellen Studien zeigten keine Hinweise auf einen Effekt von Trifluridin und Tipiracil-Hydrochlorid auf die männliche und weibliche Fertilität bei Ratten. Der beobachtete Anstieg in der Anzahl der Gelbkörper und von sich einnistenden Embryos bei weiblichen Ratten bei hohen Dosen wurde nicht als schädlich betrachtet.
Die Verabreichung der Kombination Trifluridin/Tipiracil-Hydrochlorid an Ratten während der Organogenese führte bei systemischer Exposition, welche der bei der klinisch empfohlenen Dosis beobachteten Exposition ähnelte, zum Anstieg der embryo-fötalen Letalität, zur Verringerung des Gewichts des Fötus, zur Verzögerung der Ossifikation und zu externen (Gaumenspalte, Skelettfehlbildungen) und viszeralen Fehlbildungen (Anomalien der grossen Gefässe). Es wurden keine Studien zur peri- und postnatalen Entwicklungstoxizität durchgeführt.
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