Dosierung/AnwendungDie Behandlung muss von einem in der Krebstherapie erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden. Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
PD-L1-Test für
·Patienten mit NSCLC, die mit Keytruda als Monotherapie entsprechend der Indikation behandelt werden sollen
·Patienten mit HNSCC, die mit Keytruda als Monotherapie oder in Kombination mit Chemotherapie behandelt werden sollen
·Patienten mit HER2-positivem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ), die mit Keytruda in Kombination mit Trastuzumab und mit einer Chemotherapie behandelt werden sollen
·Patienten mit HER2-negativem Adenokarzinom des Magens oder des GEJ, die mit Keytruda und einer Chemotherapie behandelt werden sollen
·Patienten mit lokal rezidivierendem, nicht resezierbarem oder metastasiertem TNBC, die mit Keytruda in Kombination mit Chemotherapie behandelt werden sollen
·Patientinnen mit persistierendem, rezidivierendem oder metastasiertem Zervixkarzinom, die mit Keytruda in Kombination mit Chemotherapie behandelt werden sollen, mit oder ohne Bevacizumab.
Für die Behandlung mit Keytruda sollten diese Patienten eine positive PD-L1 Expression aufweisen, die durch einen für Keytruda validierten Test bestätigt wurde (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Für Patienten mit Magenkarzinom, die mit Keytruda in Kombination mit Trastuzumab behandelt werden, ist vor Beginn der Therapie ein validierter HER2-Test obligatorisch. HER2-Positivität wird entweder durch IHC2+ und ISH+ (in-situ-Hybridisierung) oder IHC3+ definiert. Für die Behandlung sollten HER2-positive Patienten ausgewählt werden (siehe Fachinformation zu Trastuzumab).
Für die Indikation fortgeschrittenes Endometriumkarzinom, das nicht MSI-H/dMMR ist, sind Patientinnen für die Behandlung mit Keytruda in Kombination mit Lenvatinib basierend auf dem MSI- oder MMR-Status in Tumorproben auszuwählen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Für die MSI-H/dMMR-Indikationen sind Patienten für die Behandlung mit Keytruda als Monotherapie basierend auf dem MSI-H/dMMR-Status in Tumorproben auszuwählen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Dosierung
Die empfohlene Dosis von Keytruda bei Erwachsenen beträgt 200 mg alle 3 Wochen, verabreicht als 30-minütige intravenöse Infusion.
Beim Melanom beträgt die empfohlene Dosis von Keytruda bei Erwachsenen entweder 200 mg alle 3 Wochen oder 400 mg alle 6 Wochen, verabreicht als intravenöse Infusion über 30 Minuten.
Die empfohlene Dosis von Keytruda bei pädiatrischen Patienten im Alter von 3 Jahren und älter mit cHL beträgt 2 mg/kg (bis zu maximal 200 mg) alle 3 Wochen als 30-minütige intravenöse Infusion verabreicht.
Für Kombinationsbehandlungen wird auf die Fachinformationen der Begleittherapien verwiesen; für detaillierte Informationen zu Dosierungen in den Studien siehe «Klinische Wirksamkeit». Wenn Keytruda als Teil einer Kombinationsbehandlung mit intravenöser Chemotherapie angewendet wird, sollte Keytruda zuerst verabreicht werden.
Bei Patienten mit Urothelkarzinom, die mit Keytruda in Kombination mit Enfortumab vedotin behandelt werden, wird Keytruda nach Enfortumab vedotin verabreicht, wenn die Gabe am selben Tag erfolgt.
Für BTC-Patienten, die mit Keytruda in Kombination mit einer Chemotherapie behandelt werden, beträgt die empfohlene Dosis Gemcitabin 1000 mg/m2 und Cisplatin 25 mg/m2 an Tag 1 und Tag 8 alle 3 Wochen. Für Cisplatin konnte die Behandlung über maximal 8 Zyklen verabreicht werden und für Gemcitabin konnte die Behandlung über 8 Zyklen hinaus fortgesetzt werden.
Für Patienten mit RCC, die mit Keytruda in Kombination mit Axitinib behandelt werden, siehe die Fachinformation zur Dosierung von Axitinib. Bei Verwendung in Kombination mit Keytruda kann eine Dosiseskalation von Axitinib über die anfängliche 5 mg Dosis hinaus in Abständen von 6 Wochen oder länger in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»).
Für Patienten mit EC oder RCC, die mit Keytruda in Kombination mit Lenvatinib behandelt werden, siehe Fachinformation von Lenvatinib (Indikation EC, Indikation RCC). Die empfohlene Anfangsdosis von Lenvatinib beträgt 20 mg oral einmal täglich bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder unzumutbarer Toxizität (siehe «Bei Patienten mit RCC oder EC unter Keytruda in Kombination mit Lenvatinib»).
Für die neoadjuvante und adjuvante Behandlung des TNBC sollten die Patienten neoadjuvant mit Keytruda in Kombination mit Chemotherapie (Carboplatin und Paclitaxel gefolgt von Doxorubicin oder Epirubicin und Cyclophosphamid) mit 8 Dosen zu 200 mg alle 3 Wochen behandelt werden. Die kurative Operation sollte etwa 3–6 Wochen nach Abschluss der neoadjuvanten Behandlungsphase oder vorzeitigem Abbruch erfolgen, gefolgt von einer adjuvanten Behandlung 30-60 Tage nach der Operation mit Keytruda als Monotherapie mit 9 Dosen zu 200 mg alle 3 Wochen. Im Falle einer Krankheitsprogression oder unzumutbarer Toxizität vor Erreichen der kumulativ 17 Dosen Keytruda muss die Therapie vorzeitig abgebrochen werden. Patienten mit Krankheitsprogression, die eine kurative Operation ausschliesst, oder bei denen eine unzumutbare Toxizität im Zusammenhang mit Keytruda als neoadjuvante Behandlung in Kombination mit Chemotherapie auftritt, sollten keine Keytruda-Monotherapie als adjuvante Behandlung erhalten (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom mit hohem Risiko ist die empfohlene Dosierung von Keytruda 200 mg alle 3 Wochen (5 Zyklen) in Kombination mit Cisplatin-basierter Radiochemotherapie, gefolgt von Keytruda 400 mg alle 6 Wochen (15 Zyklen) als Monotherapie, verabreicht als intravenöse Infusion über 30 Minuten (siehe «Klinische Wirksamkeit»). Keytruda sollte bis zur Krankheitsprogression, bis zum Auftreten unzumutbarer Toxizität oder bis zu 24 Monate verabreicht werden.
Therapiedauer
Zur Behandlung des nicht resezierbaren oder metastasierten Melanoms sollte Keytruda bis zur Krankheitsprogression oder unzumutbarer Toxizität verabreicht werden.
Zur adjuvanten Behandlung des Melanoms, des NSCLC oder des RCC sollte Keytruda bis zum Auftreten eines Rezidivs oder unzumutbarer Toxizität, für maximal 12 Monate verabreicht werden.
Für die neoadjuvante und adjuvante Behandlung von resezierbarem NSCLC sollten Patienten mit neoadjuvantem Keytruda in Kombination mit Chemotherapie für 12 Wochen oder bis zur Krankheitsprogression, die eine definitive Operation ausschliesst, oder bis zum Auftreten unzumutbarer Toxizität behandelt werden, gefolgt von einer adjuvanten Behandlung mit Keytruda als Monotherapie für 39 Wochen oder bis zur Krankheitsprogression oder bis zum Auftreten unzumutbarer Toxizität (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
In allen anderen zugelassenen Indikationen mit Keytruda als Monotherapie, in Kombination mit Chemotherapie plus Bevacizumab oder Trastuzumab oder in Kombination mit Axitinib oder Lenvatinib, sollte Keytruda bis zur Krankheitsprogression, bis zum Auftreten unzumutbarer Toxizität oder bis zu 24 Monate verabreicht werden.
Art der Anwendung
Hinweise zur Verdünnung des Konzentrats vor der Anwendung siehe Rubrik «Sonstige Hinweise».
Dosierungsanpassungen
Es werden keine Dosisreduktionen für Keytruda empfohlen. Setzen Sie Keytruda aus oder ab um unerwünschte Wirkungen wie in Tabelle 1 beschrieben, anzugehen.
Tabelle 1: Empfohlene Dosierungsanpassungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Unerwünschte Wirkungen
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Schweregrad
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Dosierungsanpassung
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Immunvermittelte Pneumonitis
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Mässig (Grad 2)
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben*
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Schwerwiegend oder lebensbedrohlich (Grad 3 oder 4) oder bei wiederkehrendem mässigem Schweregrad (Grad 2)
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Dauerhaft absetzen
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Immunvermittelte Kolitis
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Mässig oder schwerwiegend (Grad 2 oder 3)
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben*
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Lebensbedrohlich (Grad 4) oder bei wiederkehrendem schwerwiegendem Schweregrad (Grad 3)
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Dauerhaft absetzen
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Immunvermittelte Nephritis
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Mässig (Grad 2)
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben*
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Schwerwiegend oder lebensbedrohlich (Grad 3 oder 4)
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Dauerhaft absetzen
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Immunvermittelte Endokrinopathien
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Schwerwiegend oder lebensbedrohlich (Grad 3 oder 4)
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben* Bei Patienten mit schwerwiegender (Grad 3) oder lebensbedrohlicher (Grad 4) Endokrinopathie, die sich auf Grad 2 oder niedriger zurückbildet und mittels Hormonsubstitution kontrolliert ist, kann die Fortsetzung der Behandlung mit Keytruda erwogen werden.
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Immunvermittelte Hepatitis Bezüglich Erhöhungen der Leberenzymwerte bei Patienten mit RCC unter Kombinationstherapie mit Axitinib siehe Dosierungsrichtlinien im Anschluss an diese Tabelle
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Werte der Aspartataminotransferase (AST) oder der Alaninaminotransferase (ALT) über dem 3- bis zum 5-Fachen der oberen Normbereichsgrenze (ULN) oder Gesamtbilirubinwert über dem 1,5- bis zum 3-Fachen der ULN
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben*
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AST- oder ALT-Werte über dem 5-Fachen der ULN oder Gesamtbilirubinwert über dem 3-Fachen der ULN
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Dauerhaft absetzen
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Bei Patienten mit Lebermetastasen und zu Behandlungsbeginn mässig (Grad 2) erhöhten AST- oder ALT-Werten, wenn ein im Vergleich zum Ausgangswert mindestens 50%iger AST- oder ALT-Anstieg festgestellt wird, der ≥1 Woche anhält
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Dauerhaft absetzen
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Immunvermittelte Hautreaktionen
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Schwere Hautreaktionen (Grad 3) oder Verdacht auf Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben*
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Schwere Hautreaktionen (Grad 4) oder bestätigtes SJS oder TEN
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Dauerhaft absetzen
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Immunvermittelte transverse Myelitis
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Alle Grade
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Dauerhaft absetzen
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Andere immunvermittelte unerwünschte Wirkungen
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Je nach Schweregrad und Art der unerwünschten Wirkung (Grad 2 oder Grad 3)
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Aussetzen bis sich die unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben*
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Schwerwiegende oder lebensbedrohliche (Grad 3 oder 4) Myokarditis, Enzephalitis oder Guillain-Barré-Syndrom
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Dauerhaft absetzen
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Lebensbedrohlich (Grad 4) oder bei wiederkehrendem schwerwiegendem Schweregrad (Grad 3)
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Dauerhaft absetzen
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Infusionsbedingte Reaktionen
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Schwerwiegend oder lebensbedrohlich (Grad 3 oder 4)
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Dauerhaft absetzen
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Anmerkung: Schweregrade gemäss Common Terminology Criteria for Adverse Events (Version 4) des US National Cancer Institute (NCI-CTCAE) * Die Behandlung mit Keytruda ist dauerhaft abzusetzen, wenn die Kortikosteroid-Dosierung nicht innerhalb von 12 Wochen auf ≤10 mg Prednison bzw. Prednisonäquivalent täglich reduziert werden kann oder wenn eine behandlungsbedingte Toxizität sich nicht innerhalb von 12 Wochen nach der letzten Dosis Keytruda auf Grad 0-1 zurückbildet.
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Bei cHL- oder PMBCL-Patienten mit Grad 4 hämatologischer Toxizität ist die Behandlung mit Keytruda auszusetzen bis die unerwünschten Wirkungen sich auf Grad 0-1 gebessert haben.
Bei Patienten mit RCC unter Keytruda in Kombination mit Axitinib:
·Wenn ALT oder AST ≥3 x ULN aber <10 x ULN sind ohne dass der Gesamtbilirubinwert gleichzeitig ≥2 x ULN ist, sollten sowohl Keytruda als auch Axitinib ausgesetzt werden, bis sich diese unerwünschten Wirkungen auf Grad 0-1 gebessert haben. Eine Kortikosteroidtherapie kann in Betracht gezogen werden. Nach Rückbildung kann eine erneute Verabreichung eines der beiden Arzneimittel oder eine erneute sequenzielle Verabreichung beider Arzneimittel in Betracht gezogen werden. Bei erneuter Verabreichung von Axitinib sollte eine Dosisreduktion gemäss Fachinformation von Axitinib in Betracht gezogen werden.
·Wenn ALT oder AST ≥10 x ULN oder >3 x ULN bei gleichzeitigem Gesamtbilirubinwert ≥2 x ULN, sollten sowohl Keytruda als auch Axitinib dauerhaft abgesetzt werden und eine Kortikosteroidtherapie kann in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten mit RCC oder EC unter Keytruda in Kombination mit Lenvatinib:
Bei der Anwendung in Kombination mit Lenvatinib kann eine Dosierungsanpassung für eines oder beide Arzneimittel erforderlich werden. Dosierungsanpassungen für Keytruda sollen gemäss Tabelle 1 erfolgen. Lenvatinib sollte gemäss den Anweisungen in der Fachinformation für Lenvatinib ausgesetzt, dosisreduziert oder abgesetzt werden. In den klinischen Studien bei Patientinnen mit fortgeschrittenem EC, die mit Pembrolizumab in Kombination mit Lenvatinib behandelt wurden, wurde Lenvatinib mit der empfohlenen Anfangsdosis von 20 mg täglich begonnen. Die Dosis von Lenvatinib wurde in der Mehrheit der Behandelten aufgrund von Nebenwirkungen reduziert (siehe «Unerwünschte Wirkungen») und die durchschnittliche tägliche Dosis in dieser Studie betrug 14 mg (erste Dosisreduktion). Bei den Patientinnen, bei denen aufgrund von Nebenwirkungen die Dosis von Lenvatinib reduziert wurde, wurden keine nachteiligen Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Behandlung festgestellt.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Ältere Patienten
Insgesamt wurden bezüglich der Sicherheit oder Wirksamkeit keine Unterschiede zwischen älteren Patienten (65 Jahre und älter) und jüngeren Patienten (unter 65 Jahren) berichtet. Bei dieser Patientengruppe ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich. Für weitere Informationen zu älteren Patienten unter der Kombination von Pembrolizumab + Lenvatinib siehe «Unerwünschte Wirkungen».
Verwendung von Pembrolizumab zur adjuvanten Behandlung von Patienten mit Melanom:
Ein Trend zu einer erhöhten Häufigkeit schwerer und schwerwiegender unerwünschter Wirkungen bei Patienten ≥75 Jahren wurde beobachtet. Die Sicherheitsdaten zu Pembrolizumab im adjuvanten Melanom-Setting bei Patienten ≥75 Jahren sind begrenzt.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mässiger Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz wurde Keytruda nicht untersucht (siehe «Pharmakokinetik»).
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter oder mässiger Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die pharmakokinetische Analyse von Patienten mit mässiger Leberinsuffizienz basiert auf begrenzten Daten von 20 Patienten. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz wurde Keytruda nicht untersucht (siehe «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Keytruda bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht belegt, ausser bei Kindern mit cHL. Die derzeit verfügbaren Daten sind in den Rubriken «Unerwünschte Wirkungen», «Eigenschaften/Wirkungen» und «Pharmakokinetik» beschrieben.
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