Präklinische DatenToxizitätsstudien mit Tieren (Ratte, Affe, Maus) ergaben eine Lebervergrösserung in Verbindung mit Leberzellhypertrophie, die auftrat, wenn hohe Stiripentol-Dosen verabreicht wurden. Dieser Befund wird als adaptive Antwort auf eine hohe Stoffwechselbelastung der Leber betrachtet.
Stiripentol war in Untersuchungen mit Ratten und Kaninchen nicht teratogen; in einer Studie mit Mäusen, wurde bei einer Dosis von 800 mg/kg/Tag eine erhöhte Inzidenz für Gaumenspaltbildung beobachtet. Dieser Befund wurde nicht in zwei weiteren Studien bei Mäusen nach einer Dosis von 800 mg/kg/Tag beobachtet. Untersuchungen der Fertilität bei der Ratte verliefen ereignislos. In prä- und postnatalen Entwicklungsstudien wurde eine erhöhte Mortalität und eine Beeinträchtigung des Wachstums sowie der Reflexentwicklung der Jungtiere, die von Muttertieren mit toxischem Ansprechen auf eine Stiripentol-Dosis von 800 mg/kg/Tag gesäugt wurden, beobachtet. Es liegen keinen Expositionsdaten vor. Deshalb ist die Relevanz der Befunde für den Menschen nicht bekannt.
Bei Genotoxizitätsuntersuchungen wurde keine mutagene oder clastogene Aktivität nachgewiesen.
Die Ergebnisse der Karzinogenitätsstudien bei der Ratte waren negativ. Bei der Maus war eine geringe Zunahme der Inzidenz von Leberadenomen und -karzinomen bei Tieren zu beobachten, die mit 200 oder 600 mg/kg/Tag behandelt wurden. Angesichts der fehlenden Genotoxizität von Stiripentol und der wohlbekannten, besonderen Empfindlichkeit der Mausleber für Tumorbildungen in Anwesenheit von Leberenzyminduktion wird bei diesem Ergebnis nicht davon ausgegangen, dass es auf ein Risiko für Tumorbildung bei Patienten hinweist.
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