InteraktionenPharmakodynamische Interaktionen
Die Kombination von Niraparib mit Impfstoffen oder immunsuppressiv wirkenden Substanzen wurde nicht untersucht.
Die Daten zu Niraparib in Kombination mit anderen zytotoxisch wirkenden Arzneimitteln sind begrenzt. Daher ist bei Verwendung von Niraparib in Kombination mit Impfstoffen, Immunsuppressiva oder mit anderen zytotoxisch wirkenden Arzneimitteln Vorsicht angezeigt.
Pharmakokinetische Interaktionen
Es wurden keine klinischen Interaktionsstudien mit Niraparib durchgeführt.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Niraparib
Niraparib als Substrat von CYPs (CYP1A2 und CYP3A4)
Niraparib ist in vivo ein Substrat von Carboxylesterasen (CEs) und UDP-Glucuronosyl-Transferasen (UGTs). Der oxidative Stoffwechsel von Niraparib ist in vivo minimal. Dosisanpassungen von Zejula sind nicht erforderlich, wenn gleichzeitig Arzneimittel eingenommen werden, für die eine Hemmung (z.B. Itraconazol, Ritonavir und Clarithromycin) oder Induktion von CYP-Enzymen (z.B. Rifampicin, Carbamazepin und Phenytoin) bekannt ist.
Niraparib als Substrat von Efflux-Transportern (P-gp, BCRP, BSEP, MRP2 und MATE1/2)
Niraparib ist ein Substrat des P-Glycoproteins (P-gp) und des Breast Cancer Resistance Proteins (BCRP). Wegen seiner hohen Permeabilität und Bioverfügbarkeit ist das Risiko für klinisch relevante Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die die Transportproteine hemmen, jedoch unwahrscheinlich. Daher ist keine Dosisanpassung von Zejula erforderlich, wenn es in Kombination mit Arzneimitteln gegeben wird, für die eine Hemmung von P-gp (z.B. Amiodaron, Verapamil) oder BCRP (z.B. Osimertinib, Velpatasvir und Eltrombopag) bekannt ist.
Niraparib ist kein Substrat der Gallensalzexportpumpe (BSEP) oder des Multidrug-Resistance-Associated-Proteins 2 (MRP2). Der wesentliche primäre Metabolit M1 ist kein Substrat von P-gp, BCRP, BSEP oder MRP2. Niraparib ist kein Substrat von Multidrug and Toxin Extrusion (MATE)-1 oder 2, wohingegen M1 ein Substrat beider Enzyme ist.
Niraparib als Substrat der hepatischen Aufnahme-Transporter (OATP1B1, OATP1B3 und OCT1)
Weder Niraparib noch M1 sind Substrate der Organo-Anion-Transporter 1B1 (OATP1B1) und 1B3 (OATP1B3) oder des Organo-Kation-Transporters 1 (OCT1). Dosisanpassungen von Zejula sind nicht erforderlich, wenn es in Kombination mit Arzneimitteln gegeben wird, für die eine Hemmung von OATP1B1 oder -1B3 (z.B. Gemfibrozil, Ritonavir) oder OCT1 (z.B. Dolutegravir) bekannt ist.
Niraparib als Substrat der renalen Aufnahme-Transporter (OAT1, OAT3 und OCT2)
Weder Niraparib noch M1 sind Substrate der Organo-Anion-Transporter 1 (OAT1) und 3 (OAT3) oder des Organo-Kation-Transporters 2 (OCT2). Dosisanpassungen von Zejula sind nicht erforderlich, wenn es in Kombination mit Arzneimitteln gegeben wird, für die eine Hemmung von OAT1 (z.B. Probenecid) oder OAT3 (z.B. Probenecid, Diclofenac) oder OCT2 (z.B. Cimetidin, Chinidin) bekannt ist.
Wirkung von Niraparib auf andere Arzneimittel
Hemmung von CYPs (CYP1A2, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6 und CYP3A4/5)
In vitro ist weder Niraparib noch sein inaktiver Hauptmetabolit M1 ein klinisch relevanter Inhibitor Wirkstoff-metabolisierender CYP-Enzyme, insbesondere gilt das für CYP1A1/2, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6 und CYP3A4/5.
Hemmung von UDP-Glucuronosyl-Transferasen (UGTs)
Niraparib übte keine inhibitorische Wirkung auf die UGT-Isoformen (UGT1A1, UGT1A4, UGT1A9, und UGT2B7) bis 200 µM in vitro aus. Daher ist das Potenzial für eine klinisch relevante Inhibierung von UGTs durch Niraparib minimal.
Induktion von CYPs (CYP1A2 und CYP3A4/5)
Weder Niraparib noch M1 sind in vitro klinisch relevante Induktoren von CYP3A4/5.
In vitro führt Niraparib bei Konzentrationen, die mehr als das 10-Fache der Steady-State-Konzentrationen bei 300 mg täglich betragen, zu einer geringfügigen Induktion von CYP1A2; Diese Induktion von CYP1A2 gilt nicht als klinisch relevant.. M1 ist kein Induktor von CYP1A2.
Hemmung von Efflux-Transportern (P-gp, BCRP, BSEP, MRP2 und MATE1/2K)
Basierend auf in-vitro-Daten und physiologisch basierter pharmakokinetischer (PBPK-)Modellierung ist weder Niraparib noch M1 ein klinisch relevanter Inhibitor von P-gp, BCRP, BSEP oder MRP2.
Niraparib ist ein Inhibitor von MATE1/2K, mit einer IC50 von 0,18 µM bzw. ≤0,14 µM. M1 hemmt MATE1/2K nicht. Simulationen anhand von PBPK-Modellen deuten auf eine erwartete > 2-Fache Erhöhung der Metformin-Exposition hin, wenn Niraparib in einer Dosis von 200 mg oder 300 mg täglich verabreicht wird. Eine engmaschige Überwachung des Blutzuckerspiegels wird empfohlen, wenn bei Patientinnen, die Metformin erhalten, eine Behandlung mit Niraparib begonnen oder abgesetzt wird. Eventuell ist die Metformin-Dosis anzupassen.
Hemmung von Aufnahme-Transportern (OATP1B1, OATP1B3, OCT1, OAT1, OAT3 und OCT2)
Weder Niraparib noch M1 sind in vitro Inhibitoren der hepatischen Aufnahme-Transporter OATP1B1 oder OATP1B3 noch der renalen Aufnahme-Transporter OAT1, OAT3 oder OCT2.
In vitro hemmt Niraparib den hepatischen Aufnahme-Transporter OCT1 in Konzentrationen, die mehr als das 7-Fache der Steady-State-Konzentrationen bei 300 mg täglich betragen. Diese Hemmung von OCT1 gilt nicht als klinisch relevant.
Alle klinischen Studien wurden ausschliesslich bei Erwachsenen durchgeführt.
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