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Information for professionals for Biktarvy®:Gilead Sciences Switzerland Sàrl
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Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung zum Sicherheitsprofil
Die Beurteilung der unerwünschten Wirkungen basiert auf Sicherheitsdaten aus allen Phase-2- und Phase-3-Studien zu Biktarvy und auf Erfahrungen nach der Markteinführung. Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen in klinischen Studien mit therapienaiven Patienten, die Biktarvy erhielten, waren in der doppelblinden Phase (Woche 144) Kopfschmerzen (5%), Diarrhoe (5%) und Übelkeit (4%); es wurden keine zusätzlichen unerwünschten Wirkungen in der nachfolgenden optionalen offenen Verlängerungsphase über 96 Wochen identifiziert.
Tabellarische Zusammenfassung der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen in Tabelle 2 sind nach Organklassen und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: häufig (≥1/100, < 1/10), gelegentlich (≥1/1000, < 1/100) und selten (≥1/10'000, < 1/1000).
Tabelle 2: Tabellarische Liste der unerwünschten Wirkungen1

Häufigkeit

Unerwünschte Wirkung

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich:

Anämie2

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:

Depression, abnorme Träume

Gelegentlich:

Suizidgedanken, Suizidversuch (im Speziellen bei Patienten mit vorbestehender Depression oder psychiatrischer Erkrankung), Angst, Schlafstörungen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Kopfschmerzen, Schwindelgefühl

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

Diarrhoe, Übelkeit

Gelegentlich:

Erbrechen, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Flatulenz

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:

Hyperbilirubinämie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig:

Angioödem3,4

Gelegentlich:

Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria4

Selten:

Stevens-Johnson-Syndrom5

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich:

Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen

Häufig:

Müdigkeit

1 Mit Ausnahme von Angioödem, Anämie, Urtikaria und Stevens-Johnson Syndrom (siehe Fussnoten 2-5) wurden alle unerwünschten Wirkungen im Rahmen von klinischen Studien mit Biktarvy gemeldet. Mit Ausnahme von Angioödem, Urtikaria und Stevens-Johnson Syndrom (siehe Fussnoten 4 und 5), stammen die Häufigkeiten aus der doppel-blinden Phase (Woche 144) der klinischen Phase-3-Studien zu Biktarvy mit therapienaiven Patienten (GS-US-380-1489 und GS-US-380-1490).
2 Diese unerwünschte Wirkung wurde nicht in den klinischen Studien zu Emtricitabin+Tenofoviralafenamid-enthaltenden Arzneimitteln beobachtet, aber im Rahmen von klinischen Studien oder der Post-Marketing-Erfahrung mit Emtricitabin gemeldet, wenn Emtricitabin mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln angewendet wurde.
3 Diese unerwünschte Wirkung wurde im Rahmen der Post-Marketing-Überwachung für Emtricitabin-enthaltende Arzneimittel gemeldet.
4 Diese unerwünschte Wirkung wurde im Rahmen der Post-Marketing-Überwachung für Tenofoviralafenamid-enthaltende Arzneimittel gemeldet. Die Häufigkeit wurde anhand der klinischen Phase-3-Studien zu Biktarvy mit therapienaiven Patienten über 96 Wochen (GS-US-380-1489, GS-US-380-1490) und mit virologisch supprimierten Patienten über 48 Wochen (GS-US-380-1844 und GS-US-380-1878) berechnet.
5 Diese unerwünschte Wirkung wurde im Rahmen der Post-Marketing-Überwachung für Biktarvy gemeldet. Die Häufigkeit wurde unter Verwendung von 3/X berechnet, wobei X die kumulative Anzahl der Probanden darstellt, die Biktarvy in klinischen Studien erhalten haben (N=3963).
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Metabolische Parameter
Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Immun-Reaktivierungs-Syndrom
Bei HIVinfizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer ART eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln. Es liegen auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) vor; allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Osteonekrose
Fälle von Osteonekrose wurden insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer ART berichtet. Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Veränderungen der Werte der Knochenmineraldichtemessung
In einer Studie mit therapienaiven Patienten (Studie GS-US-380-1489) wurde die Veränderung der Knochenmineraldichte (bone mineral density, BMD) zwischen Studienbeginn und Woche 144 mittels DXA-Scan (Dual Energy Xray Absorptiometry) bestimmt. Bei den Patienten, bei denen BMD-Messungen an Hüftknochen und Lendenwirbelsäule sowohl zu Studienbeginn als auch in Woche 144 vorlagen (n=236 bzw. 243 in der Biktarvy-Gruppe und n=240 bzw. 244 in der Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin-Gruppe für Hüfte bzw. Lendenwirbelsäule), waren die mittleren prozentualen Veränderungen der BMD in der Biktarvy-Gruppe im Vergleich zur Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin-Gruppe bei Hüfte (-1,0% vs. -1,3%) und Lendenwirbelsäule (-0,4% vs. -0,04%) ähnlich.
In einer Studie mit virologisch supprimierten Patienten (Studie GS-US-380-1844) wurde die Veränderung der BMD zwischen Studienbeginn und Woche 48 mittels DXA-Scan bestimmt. Bei den Patienten, bei denen BMD-Messungen an Hüftknochen und Lendenwirbelsäule sowohl zu Studienbeginn als auch in Woche 48 vorlagen (n=229 bzw. 233 in der Biktarvy-Gruppe und n=242 bzw. 244 in der Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin-Gruppe für Hüfte bzw. Lendenwirbelsäule), waren die mittleren prozentualen Anstiege der BMD in der Biktarvy-Gruppe im Vergleich zur Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin-Gruppe bei Hüfte (0,2% vs. 0,3%) und Lendenwirbelsäule (0,7% vs. 0,4%) ähnlich.
Änderungen des Serumkreatinins
Bictegravir erhöht das Serumkreatinin durch Hemmung der tubulären Sekretion von Kreatinin, ohne die renale glomeruläre Funktion zu beeinflussen. Erhöhungen des Serumkreatinins traten bis zur Behandlungswoche 4 auf und blieben über 144 Wochen stabil. In den Studien GS-US-380-1489 und GS-US-380-1490 stieg das mediane (Q1, Q3) Serumkreatinin um 0,11 (0,03; 0,19) mg/dl (9.7 [2.7, 16.8] µmol/l), 0,11 (0,04; 0,19) mg/dl (9.7 [3.5, 16.8] µmol/l) und 0,12 (0,06; 0,21) mg/dl (10.6 [5.3, 18.6] µmol/l) ab Studienbeginn bis Woche 144 in der Biktarvy-, Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin- bzw. Dolutegravir+Emtricitabin/Tenofoviralafenamid-Gruppe. Bei Patienten, denen Biktarvy in klinischen Studien verabreicht wurde, gab es keine Behandlungsabbrüche aufgrund von renalen unerwünschten Ereignissen bis Woche 144.
Änderungen der Bilirubinwerte
In den Studien GS-US-380-1489 und GS-US-380-1490 wurde bis Woche 144 ein Anstieg der Gesamtbilirubinwerte bei 17% der therapienaiven Patienten, die Biktarvy erhielten, beobachtet. Bei den Anstiegen handelte es sich primär um Grad 1 (12%) und Grad 2 (4%) (≥1,0 bis 2,5 x upper limit of normal [ULN]) und waren nicht mit hepatischen unerwünschten Wirkungen oder anderen leberbezogenen Laborwertveränderungen assoziiert. Fünf Patienten, die Biktarvy erhielten (1%), hatten Erhöhungen des Bilirubins 3. Grades, die als nicht mit der Studienmedikation in Zusammenhang stehend erachtet wurden. In den Vergleichsarmen betrug der Anstieg der Gesamtbilirubinwerte bis Woche 144 im Arm mit Abacavir/Dolutegravir/Lamivudin (ABC/DTG/3TC) 7% und im Arm mit Dolutegravir + Emtricitabin/Tenofoviralafenamid (DTG+F/TAF) 8%. In den klinischen Studien mit Biktarvy gab es keine Behandlungsabbrüche aufgrund von hepatischen unerwünschten Ereignissen bis Woche 144.
Andere besondere Patientengruppen
Patienten mit einer Hepatitis-B-Koinfektion
Bei 16 erwachsenen Patienten mit HIV/HBV-Koinfektion, die Biktarvy erhielten (8 HIV/HBVtherapienaive Erwachsene in der Studie GS-US-380-1490; 8 HIV/HBV-supprimierte Erwachsene in der Studie GS-US-380-1878), war das Sicherheitsprofil von Biktarvy vergleichbar mit dem von Patienten mit alleiniger HIV-1-Infektion (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Die Sicherheit von Emtricitabin + Tenofoviralafenamid wurde bei 55 virologisch supprimierten HIV-1infizierten Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (eGFRCG < 15 ml/min) unter chronischer Hämodialyse über 96 Wochen in einer einarmigen, offenen klinischen Studie (GS-US-292-1825) untersucht, in welcher die Patienten Emtricitabin + Tenofoviralafenamid in Kombination mit Elvitegravir + Cobicistat als Fixkombination erhielten. In der Verlängerungsphase von Studie GS-US-292-1825 wechselten 10 Patienten für 48 Wochen auf Biktarvy. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz unter chronischer Hämodialyse wurden in dieser Studie keine neuen unerwünschten Wirkungen identifiziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Die Studien GS-US-380-1844, GS-US-380-1878 und die speziell in dieser Patientengruppe durchgeführte Studie GS-US-380-4449 schlossen 111 Patienten im Alter von ≥65 Jahren ein, die Biktarvy erhielten. Es wurden keine Unterschiede im Sicherheitsprofil von Biktarvy zwischen den Patienten im Alter von ≥65 Jahren und denjenigen < 65 Jahren festgestellt.
Meldung des Verdachts auf unerwünschte Wirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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