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Information for professionals for Clensia:Alfasigma Schweiz AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Sachet A (gross): Macrogolum 4000, Natrii sulfas anhydricus, Simeticonum.
Sachet B (klein): Natrii citras dihydras, Acidum citricum anhydricum, Natrii chloridum, Kalii chloridum.
Hilfsstoffe (Sachet B):
Acesulfamum kalicum (E950), Aromatica (aroma limonis).
Eine 1-Liter-Lösung des Inhalts beider Beutel weist die folgenden Elektrolytionenkonzentrationen auf:
Natrium 168.6 mmol/l, Sulfat 52.8 mmol/l, Chlorid 34.9 mmol/l, Kalium 11.2 mmol/l, Citrat 21.1 mmol/l.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Pulver zur Herstellung einer Trinklösung.
Clensia ist als Pulver in 2 separaten Beuteln (A-gross und B-klein) erhältlich, die zusammen in Wasser gelöst und als Lösung zum Einnehmen verabreicht werden.
1 Sachet A enthält: Macrogolum 4000 52.5 g, Natrii sulfas anhydricus 3.75 g, Simeticonum 0.08 g ad pulverem pro charta.
1 Sachet B enthält: Natrii citras 1.863 g, Acidum citricum anhydricum 0.813 g, Natrii chloridum 0.730 g, Kalii chloridum 0.370 g, Acesulfamum kalicum, Aromatica. Excip. pro charta.
2 Sachets A und 2 Sachets B werden in 1 Liter -Wasser gelöst.
Frei fliessendes, weisses bis fast weisses Pulver in Beutel A.
Frei fliessendes, weisses bis fast weisses Pulver mit Limonenaroma in Beutel B.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Darmvorbereitung vor klinischen Massnahmen, die einen sauberen Darm erfordern, beispielsweise endoskopische oder radiologische Untersuchungen des Darms.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene ab 18 Jahren und ältere Patienten:
Eine Darmvorbereitung besteht aus der Verabreichung des Inhalts von 4 Beuteln A und 4 Beuteln B, der zuvor in zwei Litern Wasser gelöst wurde. Zusätzlich soll während der Darmvorbereitung ein Liter klare Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, klare Suppe, Fruchtsaft (ohne Fruchtfleisch), Softdrinks, Tee und/oder Kaffee (jedoch keine Milch) getrunken werden.
Für eine ausreichende Darmreinigung ist es notwendig, die ganze Flüssigkeitsmenge zu trinken. Die Einnahme kann entweder als aufgeteilte Dosis oder als volle Dosis wie unten beschrieben erfolgen.
1.Volle Dosis am Vorabend: Am Vorabend der Untersuchung wird eine Clensia Lösung aus 2 Sachets A und 2 Sachets B, aufgelöst in 1 Liter Wasser, hergestellt und über einen Zeitraum von 1-2 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 2 Gläsern (ca. 250 ml) alle 15-20 Minuten getrunken. Nach einer Stunde Pause werden die übrigen 2 Sachets A und 2 Sachets B in 1 Liter Wasser gelöst und auf die gleiche Weise getrunken. Zusätzlich soll während des Abends 1 Liter der oben beschriebenen klaren Flüssigkeiten getrunken werden.
2.Aufgeteilte Dosis: Am Vorabend der Untersuchung wird eine Clensia Lösung aus 2 Sachets A und 2 Sachets B, aufgelöst in 1 Liter Wasser hergestellt und über einen Zeitraum von 1-2 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 2 Gläsern (ca. 250 ml) alle 15-20 Minuten getrunken. Zusätzlich soll während des Abends ein halber Liter der oben beschriebenen klaren Flüssigkeiten getrunken werden.
Am Morgen der Untersuchung werden die übrigen 2 Sachets A und 2 Sachets B in 1 Liter Wasser gelöst und auf die gleiche Weise getrunken. Zusätzlich soll ein halber Liter der oben beschriebenen klaren Flüssigkeiten getrunken werden.
Zwischen dem Ende der Einnahme von Flüssigkeit (Clensia oder klare Flüssigkeit) und dem Beginn der klinischen Massnahme sollten mindestens zwei Stunden liegen.
Patienten sollten darauf hingewiesen werden, entsprechend Zeit einzuplanen, um zum Ort der Koloskopie zu gelangen.
Ab dem Beginn der Einnahme von Clensia bis zum Ende der klinischen Massnahme darf der Patient keine feste Nahrung zu sich nehmen.
Nach dem Eingriff:
Um Flüssigkeitsverlust während Darmentleerung zu ersetzen, sollten die Patienten dazu ermutigt werden, nach dem Eingriff viel Flüssigkeit zu trinken.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Aufgrund fehlender klinischer Studien ist die Verabreichung an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung sollte Clensia mit Vorsicht angewendet werden (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen“).

Kontraindikationen

Nicht anwenden bei Patienten, bei denen Folgendes bekannt ist oder vermutet wird:
Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung
Gastrointestinale Obstruktion oder Perforation
Störungen der Magenentleerung (z.B. Gastroparese)
Ileus
Toxische Colitis oder toxisches Megakolon als Komplikation schwerer entzündlicher Darmerkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Clensia darf nicht bei bewusstlosen Patienten angewendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Durchfall ist eine erwartete Wirkung bei der Anwendung von Clensia. Das rektale Ausscheiden von klarer Flüssigkeit ohne Rückstände von Stuhl zeigt üblicherweise eine ausreichende Darmreinigung an.
Falls Symptome wie starker Meteorismus, Blähungen, Bauchschmerzen oder andere Reaktionen auftreten, die das Fortsetzen der Darmvorbereitung erschweren, sollte der Patient das Trinken von Clensia verlangsamen oder vorübergehend unterbrechen und den behandelnden Arzt bzw. die behandelnde Ärztin konsultieren.
Falls Symptome und/oder Anzeichen von Arrhythmien oder Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen auftreten (z.B. Ödeme, Atemnot, zunehmende Müdigkeit, Herzinsuffizienz), sind Elektrolytkonzentrationen im Plasma zu bestimmen, das EKG zu kontrollieren und eventuelle Abweichungen adäquat zu behandeln.
Erhebliche Magen-Darm-Erkrankung
Bei Verdacht auf gastrointestinale Obstruktion oder Perforation sollten mit geeigneten diagnostischen Verfahren solche Erkrankungen vor der Verabreichung von Clensia ausgeschlossen werden.
Clensia sollte bei Patienten mit schwerer akuter entzündlicher Darmerkrankung (schwerer Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden.
Aspirationsgefahr
Patienten mit getrübtem Bewusstseinszustand mit verringertem Würgreflex oder Patienten, welche zu Regurgitation oder Aspiration neigen, sollten bei der Anwendung von Clensia überwacht werden, insbesondere wenn eine Nasogastralsonde platziert ist.
Ältere oder Patienten geschwächte Patienten
Clensia sollte bei geschwächten Patienten mit schlechtem Gesundheitszustand, schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigungen oder oder schwerer Dehydratation nur mit Vorsicht angewendet werden.
Dehydratation
Vor dem Einsatz von Clensia sollte eine eventuell vorhandene Dehydratation korrigiert werden.
Anzeichen einer leichten bis mittelschweren Dehydratation sind ein um 1-5% reduziertes Körpergewicht, Durst, Schwindel, trockener Mund, Kopfschmerzen, dunkler und konzentrierter Urin. Anzeichen einer schweren Dehydratation sind u.a. ein um mehr als 5% reduziertes Körpergewicht, Durst, eingesunkene Augen, ausgeprägte Trockenheit von Mund, Haut und Membranen, Hypotonie, Tachykardie, stark reduziertes Bewusstsein.
Elektrolytstörungen
Bei Vorliegen einer Dehydratation oder wenn Symptome Veränderungen des Flüssigkeits- oder Elektrolythaushaltes vermuten lassen, sollten vor der Anwendung von Clensia eine Überprüfung der Elektrolyte und eine Nierenfunktionsprüfung erwogen werden.
Es wurde in seltenen Fällen von schweren Arrhythmien einschliesslich Vorhofflimmern berichtet, welche mit dem Gebrauch von ionischen osmotischen Laxantien einhergehen. Diese treten hauptsächlich bei Patienten mit bestehenden kardialen Risikofaktoren und Elektrolytstörungen auf.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Clensia sollte bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) nur mit Vorsicht verwendet werden.
Herzerkrankungen
Clensia sollte bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III oder IV), akutem Myokardinfarkt oder instabiler Angina pectoris nur mit Vorsicht verwendet werden.
Arrhythmien
Clensia sollte bei Gefahr von Arrhythmien, z.B. aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen bzw. Arzneimitteln zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen, Elektrolytstörungen oder Schilddrüsenerkrankung nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei Kindern und Jugendlichen: siehe auch «Dosierung/Anwendung».
Die Einnahme der zubereiteten Clensia Lösung ersetzt nicht die reguläre Flüssigkeitszufuhr; diese muss weiterhin gewährleistet sein.
Ischämische Kolitis
Bei Patienten, die zur Darmvorbereitung mit Macrogol behandelt wurden, wurden nach der Markteinführung Fälle von ischämischer Kolitis, einschliesslich schwerwiegender Fälle, berichtet. Macrogol sollte bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für ischämische Kolitis oder bei gleichzeitiger Anwendung stimulierender Abführmittel (wie z. B. Bisacodyl oder Natriumpicosulfat) vorsichtig angewendet werden. Patienten, die mit plötzlichen Abdominalschmerzen, rektalen Blutungen oder anderen Symptomen einer ischämischen Kolitis vorstellig werden, sind unverzüglich zu untersuchen.
Dieses Arzneimittel enthält 168.6 mmol Natrium pro Liter. Bei Patienten mit einer kontrollierten Natriumdiät ist dies zu berücksichtigen.
Dieses Arzneimittel enthält 11.2 mmol Kalium pro Liter. Dies ist zu berücksichtigen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Patienten mit einer kontrollierten Kaliumdiät.

Interaktionen

Oral einzunehmende Arzneimittel (z.B. orale Kontrazeptiva) sollten innerhalb einer Stunde vor und nach Anwendung von Clensia nicht eingenommen werden, weil diese sonst aus dem Verdauungstrakt herausgespült und daher nicht resorbiert werden könnten. Dies kann auch bei blutdrucksenkenden Arzneimitteln von klinischer Bedeutung sein, da in Verbindung mit einer unzureichenden Arzneimittelabsorption ein vorübergehender Anstieg des Blutdrucks beobachtet wurde.
Patienten, die Arzneimittel einnehmen, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen (wie Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker oder NSAR), haben bei Verwendung von osmotischen Darmpräparaten ein erhöhtes Risiko für Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen. Diese Patienten sollten auf ausreichende Hydratation überwacht werden, und Laboruntersuchungen (Elektrolyte, Kreatinin, BUN) zu Beginn und nach der Behandlung sollten in Betracht gezogen werden.
Die therapeutische Wirkung von Arzneimitteln mit einem engen therapeutischen Index oder einer kurzen Halbwertszeit kann besonders betroffen sein.
Clensia kann bei der Verwendung mit stärkebasierten Verdickungsmitteln in Lebensmitteln zu einer potenziellen Wechselwirkung führen. Der Bestandteil Macrogol wirkt der verdickenden Wirkung von Stärke entgegen und verflüssigt wirksam Präparate, die für Menschen mit Schluckbeschwerden dick bleiben müssen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Für die Anwendung von Macrogol 4000 bei Schwangeren liegen nur begrenzte Daten vor (weniger als 300 Schwangerschaften).
Publizierte Tierstudien mit den einzelnen Wirkstoffen zeigen keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen auf die Reproduktionstoxizität. Während der Schwangerschaft sind keine Auswirkungen zu erwarten, da die systemische Exposition gegenüber Macrogol 4000 vernachlässigbar ist.
Clensia sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sein denn, dies ist klar erforderlich.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zu einem Übertritt der Wirkstoffe von Clensia in die Muttermilch vor.
Von einer Anwendung während der Stillzeit wird daher abgeraten.
Fertilität
Über die Auswirkungen von Clensia auf die Fertilität liegen keine Daten vor. Da Macrogol 4000 jedoch kaum resorbiert wird, ist keine Auswirkung auf die Fertilität zu erwarten.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind nicht bekannt.

Unerwünschte Wirkungen

Durchfall ist ein erwartetes Ergebnis der Darmvorbereitung. Wegen der Art der Intervention treten bei den meisten Patienten während der Darmvorbereitung unerwünschte Reaktionen auf. Diese sind im Einzelfall unterschiedlich, häufig kommt es während der Darmvorbereitung bei den Patienten zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfen, abdominaler Aufblähung, Bauchschmerzen, analen Irritationen und Schlafstörungen.
Dehydratation kann auf Grund von Diarrhö und/oder Erbrechen auftreten.
Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Pruritus, Hautausschlag, Angioödem, Urtikaria, Dyspnoe, anaphylaktischer Schock) wurden sehr selten berichtet.
In kontrollierten klinischen Studien wurde eine Population von 442 erwachsenen Patienten, die mit Clensia behandelt wurden, mit anderen PEG 4000/3350 Präparaten verglichen.
Alle Nebenwirkungen, die bei mit Clensia behandelten Patienten während dieser Studien auftraten, sowie unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die nach Markteinführung bei der Verwendung anderer PEG 4000/3350-Präparate berichtet wurden, sind in der folgenden Tabelle nach Systemorganklasse und Häufigkeit zusammengefasst Kategorien, die nach folgender Konvention definiert sind:
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10).
Häufig (≥1/100 bis <1/10).
Gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100).
Selten (≥1/10'000 bis <1/1'000).
Sehr selten (<1/10'000).
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt

Anaphylaktischer Schock, Überempfindlichkeit

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich

Hypokaliämie

Nicht bekannt

Dehydratation
Elektrolytstörungen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Nicht bekannt

Präsynkopen, Schwindel.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt

Vertigo

Herz und Gefässerkrankungen

Nicht bekannt

Vorübergehende Blutdruckerhöhung, Arrhythmie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt

Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Nausea, abdominale Schmerzen*, Abdominale Aufblähung

Häufig

Erbrechen*, anale Irritation

Gelegentlich

Schmerzen im oberen Abdomen, Disgeusie, trockener Mund

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Nicht bekannt

Ausschlag, Erythem, Urtikaria, Pruritus, Angioödem

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Schüttelfrost

Nicht bekannt

Asthenie, Unwohlsein

* Diese Symptome bessern sich gewöhnlich teilweise, wenn die Verabreichung langsamer erfolgt oder unterbrochen wird.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung mit Clensia berichtet.
Vorsätzliche oder versehentliche Einnahme von mehr als der empfohlenen Dosierung von Clensia kann zu schwerem Durchfall und Elektrolytstörungen, einschliesslich Hyponatriämie und Hypokaliämie, sowie zu Dehydration und Hypovolämie mit damit verbundenen Anzeichen und Symptomen führen. In diesem Fall sollte der Patient überwacht werden und es sollten grosszügige Flüssigkeitsmengen, insbesondere Fruchtsäfte, gegeben werden. Im seltenen Fall einer Überdosierung, die mit einer schweren Stoffwechselentgleisung einhergeht, kann eine intravenöse Rehydratation verabreicht werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: A06AD65
Wirkungsmechanismus
Die orale Verabreichung der Macrogol-Elektrolytlösung bewirkt eine mässige Diarrhö und führt damit zu einer raschen Entleerung des Kolons.
Pharmakodynamik
Macrogol 4000, Natriumsulfat und die Citrate haben im Darm einen osmotischen Effekt, der eine abführende Wirkung induziert. Macrogol 4000 erhöht das Stuhlvolumen, was über neuromuskuläre Wege eine gesteigerte Motilität des Kolons auslöst. Die physiologische Folge hieraus ist ein verbesserter propulsiver Transport von aufgeweichtem Stuhl. Simeticon wirkt der Gas- und Schaumbildung entgegen, wodurch die Sichtbarkeit der Schleimhaut während der Untersuchung des Kolons verbessert werden soll. Die verbesserte Sichtbarkeit konnte jedoch in den klinischen Studien verglichen mit anderen Darmreinigungspräparaten ohne Simeticon nicht belegt werden.
Clensia ist ein Arzneimittel mit kleinem Volumen zur Darmvorbereitung. Da Clensia leicht hyperosmotisch ist, kann eine grössere Verschiebung von Flüssigkeit und Elektrolyte vom Plasma in den Magen-Darm-Trakt bewirkt werden. Deshalb wird empfohlen, nach der Darmvorbereitung zusätzlich klare Flüssigkeit einzunehmen.
Die in der Formulierung vorliegenden Elektrolyte und die zusätzliche Zufuhr klarer Flüssigkeit sollen verhindern, dass es zu klinisch relevanten Veränderungen des Natrium-, Kalium- oder Wasserhaushalts kommt. Dadurch wird das Dehydratationsrisiko minimiert.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Clensia wurden in zwei randomisierten, aktiv kontrollierten, Investigatorblinden Phase-3-Studien bei Patienten mit geplanter Koloskopie untersucht.
In der ersten Studie erhielten 422 Patienten randomisiert entweder Clensia oder 4 Liter PEG-ES (Macrogol plus Elektrolyte). Primärer Wirksamkeitsendpunkt war der Anteil Patienten mit exzellenter oder guter Kolonreinigung. Die wurde vom Arzt beurteilt, welcher die Kolonoskopie durchführte und der nicht wusste, welches Präparat eingesetzt worden war. Die Bewertung erfolgte nach der validierten Ottawa-Skala zur Bewertung der Qualität der Darmreinigung.
In die Intentionto-Treat-Analyse waren 421 Patienten eingeschlossen. Bei 68.1% bzw. 69.2% dieser Patienten, die mit Clensia bzw. PEG-ES behandelt worden waren, wurde eine erfolgreiche Darmreinigung erreicht Der mittlere Unterschied in der Erfolgsrate betrug 1.2% (95% CI -10,0 bis 7.7%).
In der zweiten Studie erhielten 389 Patienten randomisiert entweder Clensia oder 2 Liter PEG-ASC (Macrogolascorbat) plus einen Liter zusätzliche Flüssigkeit. Primärer Wirksamkeitsendpunkt war der Anteil Patienten mit einer von einem Arzt beurteilten exzellenten oder guten Darmreinigung. In die Intentionto-Treat-Analyse waren 385 Patienten eingeschlossen. Bei 78.8% bzw. 74.5% dieser Patienten, die mit Clensia bzw. PEG- ASC behandelt worden waren, wurde eine erfolgreiche Darmreinigung erreicht. Der mittlere Unterschied in der Erfolgsrate betrug 4.3% (95% CI -13 bis zu 4%).

Pharmakokinetik

Absorption
Clensia ist leicht hyperosmotisch. Macrogol 4000 passiert den Darm, ohne verändert zu werden. Es wird im Gastrointestinaltrakt praktisch nicht resorbiert und hat keine bekannte pharmakologische Aktivität.
Zitronensäure wird hauptsächlich im Dünndarm durch einen sättigbaren Transportmechanismus resorbiert. Nach oraler Einnahme von Clensia ist seine Absorption vernachlässigbar, da sich die Urinausscheidung von Zitronensäure nicht von jener der Kontrollen unterscheidet.
Simeticon wird nicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Elimination
Im Falle einer Resorption werden Macrogol 4000 und Zitronensäure über den Urin ausgeschieden.

Präklinische Daten

Präklinische Daten haben gezeigt, dass Macrogol 4000, Natriumsulfat, Simeticon, Natriumcitrat, Zitronensäure, Natriumchlorid, und Kaliumchlorid kein signifikantes systemisches Toxizitätspotential haben.
Es wurden keine Studien zur Genotoxizität oder Reproduktionstoxizität mit dem Präparat durchgeführt.
Aufgrund der kurzfristigen Verwendung wurden keine Kanzerogenitätsstudien durchgeführt.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP. bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Sachets in der Originalverpackung nicht über 30° C und für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Die rekonstituierte Lösung ist bis zu 24 Stunden bei Lagerung unter 25° C oder 2 –8° C (im Kühlschrank) haltbar. In einem verschlossenen oder abgedeckten sauberen Gefäss lagern.
Hinweise für die Handhabung
Zum Herstellen der Lösung werden 2 Sachets A und 2 Sachets B mit Wasser in eine 1 Liter Flasche gegeben. Gut schütteln, damit sich das Pulver löst.
Die Lösung sollte erst nach vollständiger Auflösung des Pulvers getrunken werden.
Nach dem Lösen im Wasser, kann Clensia direkt getrunken oder zuerst gekühlt und dann getrunken werden. Die Lösung ist geschmacklich besser, wenn sie vor der Einnahme gekühlt wird.

Zulassungsnummer

67326 (Swissmedic)

Packungen

Packungen mit 8 Sachets: 4 Sachets A und 4 Sachets B (B)

Zulassungsinhaberin

Alfasigma Schweiz AG, 4800 Zofingen

Stand der Information

Mai 2019

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