PharmakokinetikDie Pharmakokinetik von Carglumsäure wurde bei gesunden männlichen Freiwilligen sowohl mit radioaktiv markierter als auch mit unmarkierter Substanz untersucht.
Absorption
Der mediane Tmax Wert von Carbaglu lag bei 3 Stunden (Bereich 2-4). Die absolute Bioverfügbarkeit wurde nicht bestimmt.
Distribution
Die Plasma-Eliminationskurve von Carglumsäure ist biphasisch, mit einer raschen Phase im Verlauf der ersten 12 Stunden nach der Anwendung gefolgt von einer langsamen Phase (terminale Halbwertzeit bis zu 28 Stunden).
Eine Diffusion in Erythrozyten existiert nicht. Die Proteinbindung wurde nicht bestimmt.
Metabolismus
Es wird vermutet, dass ein Teil der Carglumsäure durch die bakterielle Darmflora metabolisiert wird. Ein Metabolit, der im Stuhl identifiziert wurde, ist Glutaminsäure. Metaboliten sind im Plasma mit einem Maximum bei 36-48 Stunden und einer sehr langsamen Abnahme nachweisbar (Halbwertzeit etwa 100 Stunden).
Das wahrscheinliche Endprodukt des Carglumsäure-Metabolismus ist Kohlendioxid, das über die Lungen eliminiert wird.
Elimination
Nach Einnahme einer Einzeldosis von 100 mg/kg Körpergewicht werden 9% der Dosis unverändert im Urin ausgeschieden und bis zu 60% im Stuhl.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Der Carglumsäuregehalt im Plasma wurde bei Patienten aller Altersstufen gemessen, von neugeborenen Kindern bis zu Jugendlichen, die mit unterschiedlichen täglichen Dosen (7-122 mg/kg/Tag) behandelt wurden. Die Werte – auch die der Neugeborenen – stimmten mit denen überein, die bei gesunden Erwachsenen gemessen wurden. Unabhängig von der täglichen Dosis sanken sie innerhalb von 15 Stunden auf Werte um 100 ng/ml.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Carglumsäure bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion wurde mit derjenigen bei Patienten mit normaler Nierenfunktion verglichen, nach oraler Verabreichung einer Einzeldosis von Carbaglu 40 mg/kg oder 80 mg/kg. Die Cmax und AUC0-T von Carglumsäure sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst. Das Verhältnis der geometrischen Mittelwerte (90% CI) der AUC0-T bei Probanden mit leichter, mittelschwerer und schwerer Nierenfunktionsstörung im Vergleich zu den entsprechenden Kontrollpersonen mit normaler Nierenfunktion betrug etwa 1.8 (1.34, 2.47), 2.8 (2.17, 3.65) bzw. 6.9 (4.79, 9.96). Die renale Clearance (CLr) verringerte sich bei leicht, moderaten und schwer niereninsuffizienten Patienten um das 0.79-, 0.53- bzw. 0.15-Fache im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion. Es wird davon ausgegangen, dass die PK-Veränderungen von Carglumsäure bei eingeschränkter Nierenfunktion klinisch relevant sind und eine Dosisanpassung bei moderaten und schwer nierengeschädigten Patienten gerechtfertigt ist, siehe «Dosierung/Anwendung».
Mittlere (± SD) Cmax und AUC0-T von Carglumsäure nach einmaliger oraler Verabreichung von Carbaglu 80 mg/kg oder 40 mg/kg bei Probanden mit verminderter Nierenfunktion und bei Kontrollpersonen mit normaler Nierenfunktion
PK-Parameter
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normale Funktion (1a) N=8
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leichte Niereninsuffizienz N=7
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moderate Niereninsuffizienz N=6
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Normale Funktion (1b) N=8
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schwere Niereninsuffizienz N=6
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80 mg/kg
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40 mg/kg
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Cmax (ng/ml)
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2 982.9 (552.1)
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5 056.1 (2 074.7)
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6 018.8 (2 041.0)
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1 890.4 (900.6)
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8 841.8 (4 307.3)
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AUC0-T (ng*h/ml)
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28 312.7 (6 204.1)
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53 559.3 (20 267.2)
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80 543.3 (2 2587.6)
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20 212.0 (6 185.7)
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144 924.6 (65 576.0)
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