Unerwünschte WirkungenDie am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Irritation der oberen Atemwege.
Insgesamt erhielten 499 Patienten, darunter 70 Patienten <18 Jahre, Studienmedikation (entweder Glucagon zur nasalen Anwendung (NG) oder Glucagon zur subkuntanen Anwendung (CG)) in 11 beendeten klinischen Studien. Von diesen Patienten erhielten 461 NG, wobei 421 Patienten die zur Zulassung vorgeschlagene 3 mg Dosis erhalten haben. In der Gruppe der 461 NG Patienten hatten 365 Patienten Diabetes Mellitus Typ 1 (T1D), 44 waren Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 (T2D) und 52 waren Erwachsene ohne Diabetes. Insgesamt 234 Patienten erhielten CG in der zugelassenen Dosis von 0,5 mg oder 1 mg. Da in den meisten Studien ein Cross-over-Design verwendet wurde, haben viele Patienten NG und CG erhalten, und somit ist die Gesamtanzahl der Patienten niedriger als die Summe der NG-Patienten und der CG-Patienten.
Liste der unerwünschten Wirkungen in klinischen Studien
Die Häufigkeiten der unerwünschten Wirkungen werden wie folgt angegeben: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1000), «selten» (<1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Zulassungsstudien Typ 1 und Typ 2 Diabetes (n = 83).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Häufig: Vermehrte Tränenbildung, Okulare Hyperämie, Augenjucken.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Irritation der oberen Atemwegea.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen, Übelkeit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Juckreiz.
Untersuchungend
Häufig: Erhöhter systolischer Blutdruck, Erhöhter diastolischer Blutdruck.
Konfirmatorische Studie Typ 1 Diabetes (n = 70)e.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Irritation der oberen Atemwegeb.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen, Übelkeit.
Untersuchungend
Sehr häufig: Erhöhter diastolischer Blutdruck.
Häufig: Erhöhter systolischer Blutdruck.
Zulassungsstudie bei Kindern mit Typ 1 Diabetes (n = 36)e.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Irritation der oberen Atemwegec.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen, Übelkeit.
Untersuchungend
Häufig: Erhöhter diastolischer Blutdruck.
a Irritation der oberen Atemwege: Rhinorrhoe, nasale Beschwerden und verstopfte Nase
b Irritation der oberen Atemwege: Husten und Epistaxis
c Irritation der oberen Atemwege: nasale Beschwerden, verstopfte Nase und Niesen
d Anstieg des Blutdrucks: Beurteilt anhand von Messungen der Vitalzeichen. Die Häufigkeiten basierten auf den Verschiebungen der Werte, die vor und nach der Therapie gemessen wurden
e Nicht alle unerwünschten Wirkungen aus der Zulassungsstudie bei Erwachsenen (n = 83) wurden in der konfirmatorischen Studie bei Erwachsenen (n = 70) und in der Zulassungsstudie bei Kindern (n = 36) berichtet; daher sind die geschätzten Häufigkeiten im konfirmatorischen Abschnitt bei Erwachsenen oder im Abschnitt zu Kindern nicht widergegeben
Andere klinisch relevante Ergebnisse, die über die klinischen Studien mit Glucagon Pulver zur nasalen Anwendung hinweg beobachtet wurden, waren Dysgeusie und erhöhte Herzfrequenz (häufig), sowie weitere Ereignisse zu Irritation der oberen Atemwege (sehr häufig), bestehend aus nasaler Juckreiz, Irritation des Rachens und Parosmie.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Übelkeit/Erbrechen
Diese Ereignisse wurden sehr häufig und mit ähnlicher Inzidenz in den klinischen Studien für Erwachsene und Kinder, die 3 mg NG oder IMG (intramuskuläres Glucagon) erhalten hatten, berichtet. Diese Ereignisse waren meistens leicht oder mittelschwer, keines war schwerwiegend.
Die Daten weisen nicht auf ein vermehrtes Auftreten von Übelkeit oder Erbrachen unter NG Therapie hin, gegenüber der derzeit vermarkteten Glucagon-Injektionszubereitungen.
Immunogenität und Überempfindlichkeits-Reaktionen
Insgesamt war bei Patienten unter Glucagon die Inzidenz von Antikörpern gegen das Arzneimittel, die während der Therapie aufgetretenen sind, niedrig, und es wurden keine gegen das Arzneimittel gerichteten neutralisierenden Antikörper gefunden.
Die berichteten Überempfindlichkeits-Ereignisse waren üblicherweise leicht oder mittelschwer und keines war schwerwiegend. Kein Patient brach die Therapie aufgrund eines Überempfindlichkeits-Ereignisses ab.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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