ch.oddb.org
 
Apotheken | Doctor | Drugs | Hospital | Interactions | MiGeL | Registration owner | Services
Information for professionals for Metrissa:Gynial AG
Complete information for professionalsDDDÄnderungen anzeigenPrint 
Composition.Galenic FormIndication.UsageContra IndicationWarning restrictions.Interactions.Pregnancy
Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
PackagesRegistration ownerLast update of information 

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vor der ersten oder erneuten Einnahme von Metrissa muss eine sorgfältige Anamnese (einschliesslich Familienanamnese) und gynäkologische Untersuchung unter Berücksichtigung der Kontraindikationen und Warnhinweise/Vorsichtsmassnahmen durchgeführt werden. Diese Untersuchungen sollten während der Einnahme von Metrissa regelmässig wiederholt werden. Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollten individuell auf die Patientin abgestimmt werden. Generell sollten Blutdruck, Brust, Bauch, Beckenorgane und Zervix-Zytologie untersucht werden. Bevor eine Behandlung mit Dienogest eingeleitet wird, muss das Vorliegen einer Endometriose mit geeigneten diagnostischen Methoden gesichert sein. Unspezifische klinische Symptome wie (zyklusabhängige) Unterbauchschmerzen allein rechtfertigen nicht die Einleitung einer medikamentösen Therapie.
Vor Beginn einer Dienogest-Behandlung sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Jegliche hormonale Kontrazeption muss vor Einleitung der Therapie abgesetzt werden. Falls eine Kontrazeption gewünscht wird, sollten nicht-hormonale Methoden gewählt werden (Barrieremethoden, wie z. B. Kondome, nicht hingegen Kalendermethode nach Knaus-Ogino oder Temperaturmethode).
Da Metrissa zu den Gestagen-Monopräparaten gehört, treffen die im Folgenden aufgeführten allgemeinen Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen auch für Metrissa zu, auch wenn nicht alle Symptome in den klinischen Studien entsprechend beobachtet wurden.
Bei Vorliegen oder Verschlechterung einer der unten aufgeführten Erkrankungen/Risikofaktoren soll eine individuelle Risiko-Nutzen-Analyse durchgeführt werden, bevor die Einnahme von Metrissa begonnen oder fortgeführt wird.
Knochenmineraldichte
Eine Monotherapie mit einem Gestagen kann mit einer reduzierten Knochenmineraldichte (BMD) einhergehen. Ein solcher BMD-Verlust ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders bedenklich, da dies die entscheidende Phase für das Knochenwachstum ist.
In einer Studie an Jugendlichen (12-18 Jahre) fand sich über eine Behandlungsdauer von 12 Monaten eine statistisch signifikante Abnahme der BMD an der Lendenwirbelsäule um 1,2% gegenüber Baseline (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Daten über eine längere Behandlungsdauer liegen nicht vor. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Reduktion der BMD mit zunehmender Therapiedauer zunimmt. Hingegen ist nicht bekannt, ob die Anwendung von Metrissa vor Erreichen der endgültigen Skelettreife auch zu einer Reduktion der maximalen Knochenmasse führt oder das Risiko für spätere osteoporotische Frakturen erhöht. Der BMD-Verlust scheint nach Absetzen der Therapie in einem Grossteil der Fälle reversibel zu sein.
Die Anwendung von Metrissa bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor Erreichen der endgültigen Skelettreife (d.h. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr) erfordert daher eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung. Die Einleitung der Behandlung sollte in dieser Altersgruppe ausschliesslich durch einen Facharzt nach entsprechender Sicherung der Diagnose erfolgen. Dabei sollten eventuelle Risikofaktoren beachtet werden wie Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum, niedriger BMI, Erkrankungen des Knochenstoffwechsels, frühere Low-Trauma-Frakturen, positive Familienanamnese für eine Osteoporose, gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel, welche ebenfalls zu einer Reduktion der BMD führen können (wie z. B. Antikonvulsiva oder Kortikosteroide). Bei Patientinnen mit Vorliegen solcher Risikofaktoren wird von einer Anwendung von Metrissa vor Erreichen der endgültigen Skelettreife abgeraten. Für Jugendliche <14 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor, welche eine Abschätzung des Risikos für eine klinisch relevante Reduktion der BMD erlauben würden.
Bei erwachsenen Patientinnen mit erhöhtem Osteoporose-Risiko sollte Metrissa nur nach sorgfältiger, individueller Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da Dienogest zu einer moderaten Senkung der endogenen Östrogenspiegel führt. Die vorhandenen Daten erlauben es nicht, die Möglichkeit einer BMD-Reduktion unter Langzeitbehandlung auszuschliessen.
Auf eine ausreichende Kalzium- und Vitamin D-Zufuhr sollte geachtet werden.
Tumorerkrankungen
Das Risiko, dass bei Anwenderinnen von Gestagen-Monopräparaten ein Mammakarzinom diagnostiziert wird, bewegt sich wahrscheinlich in der gleichen Grössenordnung wie jenes in Zusammenhang mit kombinierten hormonalen Kontrazeptiva (CHC). Jedoch muss beachtet werden, dass die Daten im Falle von Gestagen-Monopräparaten auf wesentlich kleineren Anwenderpopulationen beruhen und deshalb weniger Beweiskraft haben als jene für CHC. Die Datenlage bei den CHC präsentiert sich folgendermassen:
Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien ergab ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko (RR = 1,24) bei Frauen, die aktuell CHC anwendeten. Das erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen der CHC allmählich wieder zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebserkrankungen bei Anwenderinnen von CHC oder solchen, die früher CHC eingenommen haben, gering im Vergleich zum Gesamtrisiko, an Brustkrebs zu erkranken. Diese Studien erlauben keine Aussage über einen möglichen Kausalzusammenhang. Das beobachtete erhöhte Risiko kann durch eine frühere Diagnose des Brustkrebses bei Anwenderinnen von CHC, die biologischen Wirkungen von CHC oder eine Kombination beider Faktoren bedingt sein. Brustkrebs, der bei Frauen diagnostiziert wird, die irgendwann einmal ein CHC verwendet haben, scheint klinisch weniger weit fortgeschritten zu sein als Krebs bei Frauen, die noch nie ein CHC verwendet haben.
In seltenen Fällen sind bei Anwenderinnen von hormonalen Wirkstoffen wie Dienogest gutartige und noch seltener bösartige Lebertumoren beobachtet worden. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrösserung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung bei Anwenderinnen von Metrissa auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden.
Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen
Epidemiologische Studien haben einen schwachen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Gestagen-Monopräparaten und einem erhöhten Risiko für Myokardinfarkte oder zerebrale Thromboembolien gezeigt. Das Risiko von kardiovaskulären und zerebralen Ereignissen steigt mit zunehmendem Alter und ist ausserdem erhöht bei Raucherinnen und bei Patientinnen mit arterieller Hypertonie. Bei Frauen mit Hypertonie ist das Risiko eines Schlaganfalls bei der Einnahme von Gestagen-Monopräparaten leicht erhöht.
Einige Studien zeigten, obwohl statistisch nicht signifikant, unter der Anwendung von Gestagen-Monopräparaten ein leicht erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie). Generelle Risikofaktoren für venöse Thromboembolien (VTE) sind eine positive Eigen- oder Familienanamnese (Auftreten von venösen thromboembolischen Ereignissen bei einem Geschwister oder Elternteil in relativ jungen Jahren), Alter, Übergewicht, längerfristige Immobilisierung, grössere operative Eingriffe oder ausgedehnte Traumen. Bei einer längerfristigen Immobilisierung sollte Metrissa abgesetzt (im Falle eines geplanten chirurgischen Eingriffs mindestens 4 Wochen vorher) und mit der Einnahme erst 2 Wochen nach vollständiger Mobilisierung wieder begonnen werden.
Das erhöhte Risiko für das Auftreten thromboembolischer Ereignisse im Wochenbett ist zu beachten.
Bei Verdacht auf das Vorliegen eines arteriellen oder venösen thromboembolischen Ereignisses bzw. bei Auftreten entsprechender Symptome ist die Einnahme sofort abzubrechen.
Depressive Störungen
Depressionen bzw. depressive Verstimmungen sind als mögliche unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung von Sexualhormonen bekannt (s. a. «Unerwünschte Wirkungen»). Solche Störungen können bereits kurz nach Beginn der Behandlung auftreten. Eine Depression kann schwerwiegend verlaufen und stellt einen Risikofaktor für Suizide bzw. suizidales Verhalten dar. Patientinnen, die mit Metrissa behandelt werden, sollen daher über mögliche Symptome depressiver Störungen informiert werden. Der Patientin soll dringend geraten werden, sich umgehend an einen Arzt/eine Ärztin zu wenden, falls sie unter der Anwendung des Arzneimittels Stimmungsschwankungen oder andere Symptome einer Depression bemerkt. Patientinnen mit einer schweren Depression in der Anamnese sollen sorgfältig überwacht werden. Falls es unter der Behandlung mit Metrissa erneut zu schweren depressiven Zuständen kommt, muss das Arzneimittel abgesetzt werden.
In einer Langzeit-Beobachtungsstudie wurden insgesamt mehr als 27'000 Endometriose-Patientinnen unter einer neu begonnenen Hormontherapie untersucht. 798 dieser Patientinnen waren über mindestens 15 Monate gegenüber einem Gestagen-Monopräparat mit 2 mg Dienogest exponiert. Im Vergleich zu anderen für die Endometriose zugelassenen Arzneimitteln lag die Hazard Ratio für Dienogest für das Auftreten einer Depression bei 1,8 (95%-KI 0,3-9,4). Ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten einer klinisch relevanten Depression oder die Verschlechterung einer vorbestehenden Depression bei Patientinnen unter Dienogest im Vergleich zu anderen Therapien der Endometriose konnte damit nicht ausgeschlossen werden.
Veränderungen des Blutungsmusters
Bei den meisten Frauen beeinflusst die Behandlung mit Metrissa das Blutungsmuster (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Unter der Anwendung von Metrissa kann es, insbesondere bei Vorliegen von uterinen Leiomyomen oder einer Adenomyosis uteri, zu verstärkten Blutungen kommen. Starke und anhaltende Blutungen können eine Anämie zur Folge haben. In solchen Fällen sollte das Absetzen von Metrissa in Betracht gezogen werden.
Sonstige Vorsichtsmassnahmen
Metrissa scheint im Allgemeinen bei normotensiven Frauen keinen Einfluss auf den Blutdruck zu haben. Wenn jedoch eine anhaltende, klinisch relevante Hypertonie während der Anwendung auftritt, sollte Metrissa abgesetzt und gegebenenfalls die Hypertonie behandelt werden. Allenfalls kann Metrissa wieder verabreicht werden, wenn unter der antihypertensiven Behandlung normotensive Werte erreicht werden.
Auch ein Rezidiv eines in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von Sexualsteroiden aufgetretenen cholestatischen Ikterus und/oder eines Cholestase-bedingten Pruritus macht das Absetzen von Metrissa erforderlich.
Metrissa könnte einen geringen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und Glucosetoleranz haben. Diabetikerinnen und Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, sollten während der Anwendung von Metrissa sorgfältig überwacht werden.
Chloasmen können gelegentlich auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit dieser Veranlagung sollten sich daher während der Einnahme von Metrissa nicht direkt der Sonne oder anderem ultraviolettem Licht aussetzen.
Persistierende Ovarialfollikel (häufig auch als funktionelle Ovarialzysten bezeichnet) können
während der Anwendung von Metrissa auftreten. Der grösste Teil dieser Follikel bleibt symptomlos, einige können auch mit Unterbauchschmerzen einhergehen.
Bei Anwenderinnen von Gestagen-Monopräparaten zur Kontrazeption ist die Rate ektopischer Schwangerschaften erhöht gegenüber Anwenderinnen kombinierter oraler Kontrazeptiva. Bei Frauen mit Extrauteringravidität in der Anamnese bzw. eingeschränkter Tubenfunktion sollte Metrissa nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Analyse angewendet werden.
Die kontrazeptive Wirkung von Metrissa wurde nicht untersucht.
Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

2024 ©ywesee GmbH
Settings | Help | FAQ | Login | Contact | Home